DE3203260A1

DE3203260A1 - Feuchthaltemittel auf der grundlage von natriumlactat, glycerin, harnstoff und nativem kollagen

Info

Publication number: DE3203260A1
Application number: DE19823203260
Authority: DE
Inventors: Alain 93320 Pavillons sous Bois Brun; Constantin 75013 Paris Koulbanis
Original assignee: LOreal SA
Current assignee: LOreal SA
Priority date: 1981-02-02
Filing date: 1982-02-01
Publication date: 1982-09-23
Also published as: CH651471A5; GB2092444A; CA1171265A; JPS57150608A; IT8219388A0; GB2092444B; IT1150163B; BE891972A; FR2498929B1; FR2498929A1; JPH0375523B2; DE3203260C2

Description

DR. BERp : "pu*l.-lü$. STAPF :

DiPL.-iNG. scHWABß " br;©r.'sa^:nümair 3203260

PATENTANWÄLTE Postfach 860245 · 8000 München 86

Serie 257
Anwaltsakte 32 027

.-1. Feb. 1982

L'OREAL
14, rue Royale 75008 Paris, Frankreich

Feuchthaltemittel auf der Grundlage von· Natriumlactat, Glycerin, Harnstoff und nativem Kollagen

«(089)988272 Telegramme: · Bankkonten: Hypo-Bink München 4410122850

988273 V/tM BERGSTAPFPATENT München ' ' (BLZ 70020011) Swift Code: HYPO DE MM

988274 TELEX: ■ Baycc Veremsbank München 453100 (BLZ 70020270) 983310 0524 560BER^-Gd Posischeck München 65343-808 (BLZ 70010080)

Beschreib u η g

Gegenstand der Erfindung ist ein Feuchthaltemittel oder ein feuchtigkeitsregulierendes Mittel, welches für kosmetische oder pharmazeutische Zubereitungen oder Präparate geeignet ist.

In der kosmetischen Praxis ist es üblich, Feuchthaitemittel, d. h. hygroskopische Substanzen zu verwenden, die die Feuchtigkeit der ümgebungslüft absorbieren und den Wassergehalt der Zubereitungen derart regulieren, daß diese nicht austrocknen. Weiterhin stellen die hygroskopischen Eigenschaften des Films aus dem Feuchthaltemittel, wenn dieses auf die Haut aufgetragen worden ist, einen wichtigen Faktor dar, der die Geschmeidigkeit und die Weichheit der Haut günstig beeinflußt.

Unter der Vielzahl von feuchtigkeitsregulierenden Substanzen, die am häufigsten eingesetzt werden, kann man die Natriumsalze, wie Natriumlactat oder Natriumpyrrolidoncarboxylat, Polyole, wie Glycerin, Sorbit und Propylenglykol,sowie andere Substanzen, wie Harnstoff, nennen.

Es ist weiterhin bereits vorgeschlagen worden, Mischungen dieser. Substanzen zu verwenden, wenngleich man in diesem Fall keinen merklichen synergistischen Effekt beobachten konnte.

Im Hinblick auf solche Mischungen wurde insbesondere in der GB-PS 1 471 679 eine Kombination aus Pyrrolidoncarbonsäure oder eines ihrer hygroskopischen Salze, einem Salz einer oC-Hydroxycarbonsäure mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen und insbesondere dem Natriumsalz der Glykolsäure

oder der Milchsäure und einer Polypeptidsubstanz von modifiziertem Kollagen beschrieben.

Nach der Lehre dieser Patentschrift ist unter dem Begriff "Polypeptidsubstanz von modifiziertem Kollagen" eine Polypeptidsubstanz, die mit einem Halogenidion quaternisierte Aminogruppen und mit einem Aminoalkohol mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen veresterte endständige Carboxygruppen aufweist, oder eine Polypeptidsubstanz zu verstehen, deren endständige Aminogruppen mit einer gesättigten oder ungesättigten Fettsäure umgesetzt worden sind, und welche mit einem Polyol umgesetzte endständige Carboxygruppen aufweist. In beiden Fällen ist die Polypeptidsubstanz von Kollagen abgeleitet und besitzt ein mittleres Molekulargewicht, welches einem Di-, Tri- oder Tetrapeptid entspricht. '

Nach der Lehre dieses Patents können die Anteile der verschiedenen Bestandteile in einem Gewichtsverhältnis von 0,75 bis 1,25 für die Pyrrolidoncarbonsäure oder dessen hygroskopisches Salz, von 0,75 bis 1,25 für das Salz der (!-Hydroxycarbonsäure mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen und von 3,65 bis 6,25 für das Polypeptidderivat von modifiziertem Kollagen variieren.

Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls eine besondere Kombination von feuchtigkeitsregulierenden Substanzen, welche den Mitteln eine ausgezeichnete Lagerbeständigkeit verleiht und darüber hinaus die Haut weich und geschmeidig macht.

Gegenstand der Erfindung ist daher ein Feuchthaltemittel oder ein feuchtigkeitsregulierendes Mittel, welches in wäßriger Lösung
3 bis 8 Gew.-% Natriumlactat,

12 bis 24 Gew.-% Glycerin,
30 bis 42 Gew.-% Harnstoff und
weniger als 0,5 Gew.-% natives Kollagen enthält.
5

Bei verschiedenen Untersuchungen hat sich gezeigt, daß ausschließlich diese Wirkstoffkombination in den angegebenen Mengenverhältnissen die gewünschten Eigenschaften ermöglicht. Insbesondere hat sich gezeigt, daß die Anwesenheit von nativem Kollagen zur Erzielung guter Feuchthalteeigenschaften unerläßlich ist.

Vorzugsweise enthält das erfindungsgemäße Feuchthaltemittel in wäßriger Lösung
4 bis 7 Gew.-% Natriumlactat,
15,5 bis 21 Gew.-% Glycerin,
33,5 bis 39 Gew.-% Harnstoff und 0,05 bis o,2 Gew.-% natives Kollagen.

Unter nativem Kollagen versteht man ein Kollagen, welches die folgenden Eigenschaften aufweist:

Es umfaßt eine Dreifachhelix aus drei Spiralketten Oc, β und Y, deren Molekulargewichte 100000, 200000 bzw. 300000 betragen. Die ot-Kette besteht aus zwei Untereinheiten cL und »„, welche jeweils ein Molekulargewicht von 100000 aufweisen und sich geringfügig in der Art der sie bildenden Aminosäuren voneinander unterscheiden. Die ß-

Kette besteht aus zwei Untereinheiten ß,,, welche aus zwei Untereinheiten Ot.. aufgebaut ist, und ß-i_?, welche aus einer Untereinheit ö,, und einer Untereinheit (£_ besteht. Die beiden Untereinheiten ß,, und ß, „ besitzen ein Molekulargewicht von 200000. Andererseits findet sich in Abhängigkeit von der Extraktionsweise des Kollagens am Ende einer jeden Helix eine geradkettige Poly-

peptidkette, welche als Telopeptid bezeichnet wird, mit einer Länge von etwa 5 nm (50 8).

Das in dem erfindungsgemäßen Mittel verwendete Kollagen kann Telopeptide aufweisen oder nicht.

Das native Kollagen unterscheidet sich vollständig von der Pplypeptidsubstanz des modifizierten Kollagens, welche nach der GB-PS 1 471 679 verwendet.wird, indem es sich bei dem erfindungsgemäß verwendeten nativen Kollagen um .ein Produkt handelt, das in der Kälte aus der Haut junger Tiere und insbesondere der Haut junger Kälber extrahiert worden ist. Aufgrund der- Tatsache der besonderen Extraktionsbedingungen des nativen Kollagens ist dessen Struktur nicht modifiziert und es ist nicht abgebaut.

Das erfindungsgemäße Feuchthaltemittel oder feuchtigkeitsregulierende Mittel kann in sämtlichen Zubereitungen oder Präparaten verwendet werden, die im allgemeinen die Anwesenheit eines Feuchthaltemittels erforderlich machen entweder mit dem Ziel einer guten Konservierbarkeit der Zubereitungen oder Präparate oder zur Verbesserung des Aussehens oder der Oberflächeneigenschaften der Haut.

Als Zubereitungen oder Präparate, in denen das erfindungsgemäße Feuchthaltemittel verwendet werden kann, kann man insbesondere nennen, ohne daß diese Aufzählung abschließend sein soll, Lotionen, Gesichtspflegecremes, Körpermilchpräparate, Abschminkmilchpräparate, Abschminkcremes, Sonnenschutzmilchpräparate oder Sonnenschutzcremes, Makeup-Grundlagen, gefärbte Cremes, Antifalten-Cremes oder Augen-Make-up.

Ganz allgemein verwendet man das erfindungsgemäße Feucht-

haltemittel zur Erzielung guter Ergebnisse in einer Menge von 5 bis 60 Gew.-%.

Weiterhin kann man das erfindungsgemäße Feuchthaltemittel in den gleichen Mengenverhältnissen in pharmazeutischen Zubereitungen oder insbesondere hautpharmazeutischen Präparaten verwenden. ^;

Die folgenden Beispiele, die die erfindungsgemäßen Feuchthaltemittel und sie enthaltende kosmetische oder pharmazeutische Zubereitungen betreffen, dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.

Beispiel A

Natriumlactat (60 %-ige Lösung in Wasser) ; 9g

Glycerin . 18,5· g

Harnstoff 36 g

Kollagen (0,3 %-ige Lösung in Wasser) 36,5 g

Beispiel B ·

Natriumlactat (60 %-ige Lösung in Wasser) 10 g

Glycerin 17 g

Harnstoff 35. g

Kollagen (0,3 %-ige Lösung in Wasser) 38 g

Beispiele
30

Natriumlactat (60 %-ige Lösung in Wasser) 8 g

Glycerin 20 g

Harnstoff 39 g

Kollagen (0,3 %-ige Lösung in Wasser) 33 g

Beispiel D

Natriumlactat (60 %-ige Lösung in Wasser) 8 g

. Glycerin " 16 g

Harnstoff 36 g

Kollagen (0,3 %-ige Lösung in Wasser) 40 g

?ubereitungsbeisgiele
Beispiel 1

Durch Vermischen der nachstehend angegebenen Bestandteile bereitet man eine Gesichtscreme in Form einer Wasserin-Öl-Emulsion:
15

Lanolinsäure ' 13,5 g

Arginin 1,5 g

Hydriertes Lanolin 15,0 g

Paraffinöl 35,0 g

Feuchthaltemittel gemäß Beispiel A 22 g

Konservierungsmittel 0,15 g

Duftstoff 0,10 g

Wasser ad 100 g

25Beispiel2

Durch Vermischen der nachstehend angegebenen Bestandteile bereitet man eine Gesichtscreme in Form einer Öl-inWasser-Emulsion:
30

Triglyceride von gesättigten Fettsäuren (MIGLYOL 812 der Firma Dynamit Nobel) 4,0 g Cetylalkohol ' 0,5 g

Ölsäuredecylester 5,0 g

Vaselineöl . 13,0 g

Cetylalkohol-Polyglykoläther, der mit 10 Mol Äthylenoxid oxyäthyliert

worden ist 4,0 g

Polyäthylenpulver 4,0g

Feuchthaitemittel gemäß Beispiel A 27,5 g

•Wasser + Konservierungsmittel ad 100 g

Beispiel3

Durch Vermischen der nachstehend angegebenen Bestandteile bereitet man ein Abschmink-MiIchpräparat:

Paraffinöl 10,0 g • Mit 10 Mol Äthylenoxid polyoxyäthylier-

ter Stearyläther 2,0 g Mit 10 Mol Äthylenoxid polyäthoxylierter·

Cetylather 2,0 g

Glycerinmonostearat 4,0 g

Cetylalkohol 1,0 g

Stearylalkohol 1,0 g

Hydroxypropylmethylcellulose 0,3 g 2"Cocoy1"-1-(natriumcarboxymethy1)-1- (2- (natriumcar.boxymethoxy) -äthyl/-2-

imidazolinium-hydroxid (Minranol C2M) 2,0 g

p-Hydroxybenzoesäuremethylester 0,2 g

Ton des Kaolinit-Typs 5,0 g

Feuchthaltemittel nach Beispiel B 17 g

Duftstoff 0,05 g Wasser ad 100 g

Beispiel 4.

Durch Vermischen der nachstehend angegebenen Bestandteile bereitet man ein Körpermilchpräparat: 3.5

- ίο -

5,0	g	g	g	g	g
10,0	g	g		g
0,3	g
1,4	g
2,0	g
0,2	g
0,75
• 0,5
2,0
0,35
35 g
0,1
ad 100

IsopropylpaImitat

Paraffinöl

Mischung aus Alkoholen und Sterinen von ' Lanolin (Amerchol L 101 der Firma American Cholesterol Products)

Stearinsäure

Selbstemülgierbares Glycerinmonostearat

Cetylalkohol

Triäthanolamin 10 Hydroxymethylcellulose

Propylenglykol

p-HydroxybenzoesäuremethyIester Feuchthaltemittel nach Beispiel B

Duftstoff 15 Wasser

Beispiel5

Durch Vermischen der nachstehend angegebenen Bestandtei-Ie bereitet man eine Sonnenschutzcreme:

Magnesiumlanolat 2,85 g

Lanolinalkohol 6,65 g

Isopropylpalmitat 22,20 g

Paraffinöl 26,00 g

Ozokerit 2,00 g

Feuchthaltemittel nach Beispiel B 22 g Sonnenschutzfilter (Parsol Ultra der

Firma Givaudan) 5,00 g

Wasser + Konservierungsmittel ad 100 g

Beispiel 6

Durch Vermischen der nachstehend angegebenen Bestandtei-Ie bereitet man eine Sonnenschutzcreme in Form einer Was-

ser-in-Öl-Emulsion:

Selbstemulgierbares Glycerinmonostearat 5,00 g

Isopropylmyristat 16,00 g

Perhydrosqualen 10,00 g

p-Hydroxybenzoesäuremethylester 0,3 g

Hydroxymethylcellulose 0,5 g

2-Äthoxyäthyl-p-methoxycinnamat · ■ 5,0 g

Feuchthaltemittel, nach Beispiel C 26 g

Duftstoff 0,1 g '

Wasser ad 100 g

Beispiel 7

Durch Vermischen der nachstehend angegebenen Bestandteile bereitet man eine Make-up-Grundlage in Form einer Ölin-Wasser-Emulsion:

Isopropyllanolat	4,0 g
Stearinsäure	2,6 g
Selbstemulgierbares Glycerinstearat	5,0 g
Paraffinöl	10,0 g
Vaseline	10,0 g
Triethanolamin	1,2 g
Natriumlaurylsulfat	1,1 g
Bentonit	2,5 g
Feuchthaltemittel nach Beispiel A	16 g
Rotes Eisenoxid	0,7 g
Gelbes Eisenoxid	0,9 g
Titanoxid	2,0 g
Duftstoff	0,1 g
Wasser + Konservierungsmittel	ad 100 g

Beispiel 8

Durch Vermischen der nachstehend angegebenen Bestandteile bereitet man eine Augen-Make-up-Creme in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion:

Selbstemulgierbares Glycerinmonostearat 3,0 g Mischung aus Alkoholen und Sterinen von Lanolin (Amerchol L 101 der Firma Ameri-·

can Cholesterol Products) 3,0 g

Perhydrosqualen 10,0 g

Isopropylpalmitat 1,0 g

Cetylalkohol 2,0 g

Soja-Lecithin 0,5 g

Hydroxymethylcellulose 0,5 g

Plazentaextrakt 2,0 g

Amnion-Serumextrakt 1,0 g

Feuchthaltemittel nach Beispiel B 28 g

Duftstoff 0,5 g

Wasser + Konservierungsmittel ad 100 g.

Claims

Patentansprüche

1. Feuchthaltemittel, dadurch gekennzeichnet, daß es in wäßriger Lösung 3 bis 8 Gew.-% Natriumlactat,
12 bis 24 Gew.-% Glycerin,
30 bis 42 Gew.-% Harnstoff und
weniger als 0,5 Gew.-% natives Kollagen, jeweils auf das Gesamtgewicht des Feuchthaltemittels bezogen, enthält.

2 - Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in wäßriger Lösung 4 bis 7 Gew.-% Natriumlactat,
15,5 bis 21 Gew.-% Glycerin,
33,5 bis 39 Gew.-% Harnstoff und 0,05 bis 0,2 Gew.-% natives Kollagen enthält.
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3. Kosmetische oder pharmazeutische Zubereitung, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Feuchthaltemittel nach einem der Ansprüche 1 und 2 in einer Menge von 5 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, enthält.