DE3203078C2 - Rotationsstabilisierter Querschußkörper - Google Patents

Rotationsstabilisierter Querschußkörper

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Werner Dipl.-Ing. 8190 Wolfratshausen Schnäbele
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Airbus Defence and Space GmbH
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Messerschmitt Bolkow Blohm AG
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Abstract

Vorgestellt wird ein rotationsstabilisierter Querschußkörper (1), der eine projektilbildende Ladung (3) aufweist. Der Querschußkörper (1) bewegt sich annähernd senkrecht zu seiner Drehachse (10) vorwärts. Die Rotation des Querschußkörpers (1) wird mittels querschußkörpereigener Antriebsmittel erzeugt. Hierzu dient eine Startrakete (5), welche in einer Bohrung (4) im Querschußkörper (1) untergebracht ist. Die Startrakete (5) ist mit einem Seil (8), welches lose auf den Querschußkörper (1) aufgewickelt wird, verbunden. Durch den Start der Startrakete (5) wird das Seil (8) gestrafft und wickelt sich von dem Querschußkörper (1) bzw. Spulen (6, 7) ab. Hierbei wird der Querschußkörper (1) sowohl in Rotation (1) als auch in Vorwärtsgeschwindigkeit versetzt.

Description

2. Querschußkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil (8) zur Erzeugung eines vorwählbaren Verhältnisses von Vorwärtsendgeschwindigkeit und Endrotationsgeschwindigkeit mit je einem von zwei Enden auf je einer Spule (6, T) am Querschußkörper (1) aufgewickelt ist, wobei die Spulen (6, 7) einen auf das vorgewählte Verhältnis abgestimmten Durchmesser im Verhältnis zum Trägheitsmoment des Querschußkörpers (1) aufweisen.
3. Querschußkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Spulen (6, 7) kleiner ist als der Außendurchmesser des Querschußkörpers (1).
4. Querschußkörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch,
a) ein Gehäuse (19), welches drehbar gegenüber der projektilbildenden Ladung (15) ist
b) einen Detektor mit einer Sensorik (24, 25, 26) mittels der die Richtung zu einem Ziel detektierbar ist und welche die Drehung des Gehäuses (19) mit Hilfe eines über den Detektor steuerbaren Motors (27) veranlaßt
c) eine Bohrung (20) für die Startrakete (21), welche seitlich versetzt und senkecht zu der gegenüber der Schußachse (17) geneigten Rotationsachse (29) angeordnet ist
Die Erfindung betrifft einen rotationsstabilisierten Querschußkörper mit eine projektilbildenden Ladung und mindestens einem Zieldetektor, der sich annähernd senkrecht zu seiner Drehachse vorwärts bewegt, wobei die Rotation mittels querschußkörpereigener Antriebsmittel erzeugt wird.
Die Nahabwehr von Panzern ist unter anderem auch mit dem Problem konfrontiert, die an sich gegen Panzer äußerst wirksamen projektilbildenden Ladungen, z. B. Hohlladungen mit guter Sicherheit in das Ziel zu bringen. Neben bekannten Flugkörperkonfigurationen werden auch Überlegungen in Richtung auf einen rotationsstabilisierten Querschußkörper seit langem betrieben. So ist aus der DE-PS 3 85 846 ein Landtorpedo mit eigenem Antrieb bekannt, der in Zylinderform ausgestaltet ist und einen Hohlraum aufweist, der zur Aufnahme einer Treibladung dient Die ausströmenden Gase der Treibladung dienen dazu, in Folge der Führung durch tangential verlaufende Ausströmschlitze den Torpedo in Drehung zu versetzen. Weiter ist dort vorgesehen, daß durch die Berührung des Torpedos mit dem Boden eine Vorwärtsbewegung senkrecht zur Drehachse vollführt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Querschußkörper to der eingangs genannten Art anzugeben, der ein Antriebsmittel aufweist, welches sowohl Vorwärtsbeschleunigung als auch Rotation des Querschußkörpers zu erzeugen vermag, und welches dem Querschußkörper ermöglicht, ohne Abschußvorrichtung gestartet zu werden.
Diese Aufgabe ist gelöst durch a) eine Ausformung des Querschußkörpers, welche die Aufnahme einer den Querschußkörper verlassenden Startrakete als Antriebsmittel erlaubt b) die Erzeugung auch der Vorwärtsbeschleunigung auf den Querschußkörper mittels der Startrakete und daß die Startrakete über mindestens ein Seil mit dem Querschußkörper lose verbunden ist, wobei das Seil über die abfliegende Startrakete die Rotation und Vorwärtsbeschleunigung des
Querschußkörpers herbeigeführt Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Mit der Erfindung wird in vorteilhafter Weise das bisherige Problem ausreichend großer Querschußkörper vermieden, wonach bei Rotation um die schußparallele Achse nicht vertretbare große Volumina erforderlich waren. Es entfällt auch die Notwendigkeit, den Drehkörper in einem Rahmen zu lagern, der seinen Start erlaubt
Schließlich erweist sich in Hinblick auf Kostengünstigkeit die Verwendung nur eines Antriebes sowohl für Rotation als auch Vorwärtsbeschleunigung als besonders vorteilhaft
Die Erfindung ist anhand der Figuren näher erläutert Diese zeigen
F i g. 1 den Querschnitt eines Querschußkörpers Fig.2a, 2b Drauf- und Seitenansichten auf einen Querschußkörper beim Startvorgang Fig. 3 eine weitere Ausführungsform eines Querschußkörpers.
Gemäß F i g. 1 besteht ein rotatiorisstabilisierender Querschußkörper 1 aus einem Gehäuse 2, welches sowohl eine projektübildende Ladung 3 aufnimmt, als auch eine Bohrung 4 für die Aufnahme einer nicht näher dargestellten Startrakete 5 aufweist An der Ober- und Unterseite des Querschußkörpers 1 sind Spulen 6 und 7 für die Aufnahme eines Seiles 8 vorgesehen. Die Bohrung 4 für die Aufnahme der Startrakete 5 weist eine als Schlitz ausgebildete Seildurchführung 9 auf, durch welche das auf die Spulen 6,7 aufgespulte Seil 8 geführt wird.
Außerhalb der Rotationsachse 10 und annähernd parallel zur Schußachse 11 ist ein Zieldetektor 12 angebracht Der Zieldetektor 12 ist mit einer hier nicht wei ter interessierenden Logik zur Auswertung der Detektion verbunden. Außerdem sind noch eine Sicherheitseinrichtung und Zünder 14 zur Initiierung der projektilbildenden Ladung 3 vorhanden.
Im Zusammenhang mit den F i g. 2a, 2b wird der Startvorgang des Querschußkörpers 1 näher erläutert Zur besseren Verständlichkeit sind in diesen Figuren für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen gewählt
Vor dem Start ruht die Startrakete 5 in der Bohrung 4 des Querschußkörpers 1. Nachdem die Startrakete 5 initiiert worden ist, verläßt sie die Bohrung 4 unter Mitnahme des Seiles & Das auf die Spulen 6,1 lose aufgewickelte Seil 8 versetzt nun den Querschußkörper 1 beim Abrollen in Rotatioa Sobald das Seil 8 vollständig von den Spulen abgewickelt ist, fliegt die Startrakete 5 mit dem Seil 8 ohne weiteres davoa Der Querschußkörper 1, in Rotation befindlich, bewegt sich mit der Vorwärtsgeschwindigkeit, entsprechend der unter Zug erfolgten Abwicklung des Seiles 8 erzeugten Vorwärtsbeschleunigung auf das Ziel zu.
In der Fig.2b ist dieser Sachverhalt noch einmal in der Seitenansicht dargestellt Es ist selbstverständlich, daß statt des an einem Ende zweigeteilten Seiles 8 ein durchgehendes einstückiges Seil gewählt werden kann, welches beispielsweise um die Gehäusemitte des Querschußkörpers 1 aufgewickelt wird. Genauso selbstverständlich ist es, daß statt eines an seiner, einen Ende zweigeteilten Seiles auch zwei Seile verwendet werden können.
Bei Verwendung von zwei Seilen bzw. einem Seil mit einem zweigeteilten Ende kann ein vorwählbares Verhältnis von Vorwärtsendgeschwindigkeit und Endrotationsgeschwindigkeit eingestellt werden. Hierzu müssen die Spulen 6, 7 einen bestimmten Durchmesser zum Trägheitsmoment des Querschußkörpers haben, wobei dieser Durchmesser direkt abhängig ist von dem gewünschten Verhältnis. In der Regel wird der Durchmesser der Spulen 6, 7 kleiner gewählt werden als der Außendurchmesser des Querschußkörpers 1.
Der auf die oben dargestellte Art und Weise rotationsstabilisierte Querschußkörper 1 fliegt, nachdem sich das Seil mitsamt der Rakete von ihm getrennt hat, auf einer annähernd ballistischen Bahn weiter in Richtung auf ein Ziel. Hierbei bleibt seine Rotationsachsenrichtung im Raum fest Der Zieldetektor 12 ist in hier nicht näher interessierender Weise aktiviert und der Zünder 14 entsichert Aufgrund des Schrägeinbaus des Zieldetektors 12, der bis auf einen Vorhaltewinkel parallel zu der Schußachse der projektilbildenden Ladung 3 angeordnet ist, tastet dieser in einer fortschreitenden Kreisbewegung den Erdboden ab und liefert bei Überstreichung des Zieles, z. B. aufgrund des festgestellten Höhensprunges falls ein Laserdetektor verwendet wird, das Auslösesignal für die projektilbildende Ladung. Die projektilbildende Ladung 3 trifft bei dieser Version das Ziel im wesentlichen von oben.
Der Querschußkörper 1 kann als Handwaffe für die Infanterie ausgebildet sein. Hierzu wird der Querschußkörper 1 mittels Stab, an dem gleichzeitig ein Periskop angebracht ist, vom Infanteristen aber die Deckung gehoben und mittels des Periskops und entsprechenden Visiermarken über das Ziel gerichtet und ausgelöst Stab und Periskop, beides hier nicht näher dargestellt, können zum Transport ebenfalls im Querschußkörper gelagen sein.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist
der Querschußkörper 1 als selbsttätige Mine ausgelegt,
welche durch Luft, per Mechanismus oder per Hand verlegt werden kann. Ein solchermaßen geeigneter
!5 Querschußkörper 1 ist in der F i g. 3 näher dargestellt
Eine projektilbildende Ladung 15 mit Anzünder 16 und Schußachse 17 ist wie in Fig.3 dargestellt, am Boden 18 abgesetzt Um die Schußachse 17 drehbar gelagert, ist ein Gehäuse 19, welches eine seitlich gegen die Schußachse 17 versetzte und geneigte Bohrung 20 aufweist In der Bohrung 20 ist eine Rakete 21 gelagert Die Rückseite 22 der Rakete 21 ist mit einem Seil 30 verbunden, welches in Flugrichtung der Rakete 21 aus der Bohrung 20 herausgeführt und in eine Nut 33 um das Gehäuse 19 herumgewickelt ist Die umlaufende Nut 23 beschreibt dabei eine entsprechend der Bohrung 20 geneigte Ebene.
Das Gehäuse 19 trägt außerdem drei akustische Sensoren 24 an seiner Oberseite und nahe am Umfang sowie einen Rechner 25 zur Signalverarbeitung und eine Batterie 26 zur Stromversorgung. Ein Servomotor 27 dreht das Gehäuse 19 gegenüber der am Boden stehenden projektilbildenden Ladung.
In die Ladung 15 ist annähernd parallel zur Schußachse 17 ein Zielsensor 28.
Bei Annäherung eines geräuscherzeugenden, nicht näher dargestellten Ziels, stellen die akustischen Sensoren 24 mittels Korrelationsrechnung die Richtung zum Ziel fest Bei Überschreiten einer Geräuschschwelle wird das Gehäuse 19 so gedreht, daß die Längsachse der Rakete 21 im Azimut in Zielrichtung bzw. Vorhaltrichtung weist Die Rakete 21 wird gezündet und das daran befestigte Seil 30 beschleunigt unter gleichzeitiger Drehung um die Rotationsachse 29 die projektilbildende Ladung in Richtung Ziel. Der weitere Ablauf ist dabei entsprechend dem bereits zu Fig. 1, Fig.2a, 2b geschilderten.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Rotationsstabilisierter Querschußkörper mit einer projektilbildenden Ladung und mindestens einem Zieldetektor, der sich annähernd senkrecht zu seiner Drehachse vorwärts bewegt, wobei die Rotation mittels querschußkörpereigener Antriebsmittel erzeugtwird, gekennzeichnet durch,
a) eine Bohrung (4) im Querschußkörper (1) für eine den Querschußkörper im wesentlichen senkrecht zu seiner Rotationsachse verlassende Startrakete (5) als Antriebsmittel
b) mindestens eine Spule (6, 7, 23), die auf der Rotationsachse (10, 29) angeordnet ist, auf der ein Sei! (8) aufgerollt und lose mit ihr verbunden ist und das Seil mit der Startrakete verbunden ist, wobei durch die Startrakete Ober das abrollende Seil die Rotation und die Vorwärtsbeschleunigung erzielbar sind.
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