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Stickmaschine mit nach allen Richtungen einstellbarem Stoffschieber.
In der Maschinenstickerei mit Kettenstichstickmaschinen kommt es sehr darauf an,
daß die einzelnen Stiche in gleichen Abständen voneinander angeordnet sind, so daß
das Gewebe gleichmäßig davon bedeckt ist.
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Nun muß aber der Abstand zwischen den einzelnen Stichpunkten geändert
werden, wenn man die Stichrichtung in bezug auf die äußere Umgrenzungslinie der
Stiche ändert oder umgekehrt.
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In Fig. i der Zeichnung sind die Stiche rechtwinklig zu ihrer äußeren
Umgrenzungslinie dargestellt, und die Stichpunkte i, 2, 3...
il, 21, 31...
stehen im Abstand i voneinander. In Fig. 2 dagegen sind die Stiche schräg zur äußeren
Umgrenzungslinie angeordnet und der Abstand der Stichpunkte ia, 2a, 3a ...
ia, 2ai 3b... beträgt hier il und muß größer sein als i, damit die
Stiche gleichmäßig aneinanderliegen.
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In Fig. i a und 2 a sind die Stiche schrägliegend angeordnet. Es tritt
hier .der Abstand der Stichpunkte Fig. i a, 2a, 3 a gegenüber dem von Fig. 2 a,
i a, 2 a noch deutlicher hervor.
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Es ist also bei jeder Richtungsänderung der Stiche in bezug auf ihre
äußere Umgrenzungslinie, d. h. bei jeder Änderung des Winkels u, eine entsprechende
Änderung des Abstandes der Stichpunkte erforderlich.
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Da nun der Abstand der Stichpunkte durch einen auf dem Gewebe fortschreitenden
Stoffrücker bestimmt wird, muß dieser Stoffrücker Bewegungen erhalten, so daß dessen
Anschläge im umgekehrten Verhältnis zur Änderung des Winkels x stehen.
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Dieses wird durch die vorliegende Erfindung bei einer Kettenstichsticlnnaschine
im wesentlichen dadurch erreicht, daß das Getriebe, durch das der Abstand zwischen
den Stichpunkten eingestellt wird, mit dem Getriebe für die Änderung der Stichlage
in die von den Nadelstichen gebildete Linie durch eine Vorrichtung verbunden wird,
die das gewünschte Bewegungsverhältnis für die beiden Getriebe selbsttätig regelt.
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Wenn nun die Richtung der Stichlage in bezug auf die von den Stichpunkten
gebildete Linie geändert wird, ändert sich auch der Abstand der Stichpunkte, und
die Anordnung der Stiche wird durchweg gleichmäßig.
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Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens ist auf der Zeichnung die
Erfindung an einer Kettenstichstickmaschine dargestellt, sie ist aber für alle Stickmaschinenarten
anwendbar, bei denen man die Richtung der Nadelstiche in bezug auf ihre äußere Begrenzungslinie
verändern kamt.
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Bei der Anwendung an einer Nettenstichstickmaschine besteht die Vorrichtung
in der Verbindung des Stoffrückergetriebes einerseits und dem Getriebe für die Umdrehung
der Nadel anderseits mit einer Vorrichtung, durch die die Bewegung der beiden Getriebe
in richtigem Verhältnis zueinander ausgeführt werden.
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Fig. 3 ist der Aufriß der neuen Vorrichtung, Fig. 3 a ein Teil in
deutlicherer Darstellung,
Fig. q. der Grundriß eines Teiles der
Vorrichtung, und Fig. 5 eine Seitenansicht davon; Fig. 6 ist ein Schnitt nach der
Linie A-A der Fig. 3 ; Fig. 7 ist ein Schnitt nach der Linie B-B der Fig. 6.
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Die Nadel a wird von einem Nadelhalter gehalten, der auf einem Teil
a2 unter 45' verschiebbar angeordnet ist; der Nadelhalter befindet sich an Hebeln
c, durch die er in bekannter Weise bewegt wird. Durch Drehung von a2 sticht die
Nadel a an anderer Stelle ein und bildet dann in bekannter Weise mit der Nadel b
Stiche von anderer Richtung.
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Ebenso erfolgt die senkrechte Bewegung der Hakennadel in bekannter
Weise.
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Der Stoffrücker d, durch den der Stoff nach jedem Stich verschoben
wird, erhält wie gewöhnlich eine Hin- und Herbewegung durch einen Schwingbalken
f ; dieser ist bei f 1 an einem auf einer Welle e befestigten Ring
g angelenkt. Diese Welle e, welche die Richtung der- Stoffrückerbewegung bestimmt,
wie später beschrieben, trägt eine in der Zeichnung nicht dargestellte Kurbel, mittels
der die Welle gedreht werden kann.
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Das untere Ende des Schwingbalkens ist in eine Öffnung hl einer Scheibe
la mit rechteckiger Öffnung eingelassen, in der sich die Welle e dreht. Die
Scheibe h ist drehbar in einem mit dem Stoffrücker vereinigten Ring i gelagert.
Durch Federn il wird der Stoffrücker gegen das untere Ende des Schwingbalkens f
und nach außen gedrückt.
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Das obere Ende des Schwingbalkens liegt auf einer keilförmigen Führung
auf, die an einer auf der Welle e verschiebbaren Büchse j angeordnet ist.
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Die Büchse j ist fest mit dem Ring k
verbunden, in welchen der
untere Teil eines Bügels in eingreift, der in der festen Platte m' durch einen Hebel
n auf- und abbewegbar ist.
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Am oberen Teil des Bügels m sitzt ein keil- und bogenförmiges Hubstück
o, durch welches das gewünschte Verhältnis zwischen der Verschiebung des Stoffrückens
und dem Drehungswinkel der Nadel, wie oben beschrieben, geschaffen wird. Fig. 3,
¢ und 5 zeigen die Gestaltung des genannten Hubstückes. -Dieses Hubstück o kommt
mit dem auf einer durch die senkrechte Welle q hindurchgeführten Spindel p befestigten
-Knopf p1 in Berührung. Diese Spindel" P dient dazu, den Abstand i der Stichpunkte
voneinander zu regeln.
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Um die Welle q ist eine Muffe s mit einem Zahnrad t drehbar, welches
mit einem auf der Welle e aufgekeilten Zahnrad t1 von gleichem Durchmesser in Eingriff
steht. An. der Muffe s befindet sich ein Kegelrad u, das mit einem Kegelrad
v in Eingriff steht, dessen Zapfen v1 auf der Welle q sitzt. Mit dem Kegelrad
v steht ferner ein Kegelrad x in Eingriff, welches mit dem Stück a2 verbunden und
mit dem Nadelhalter um die Welle q drehbar ist.
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Die Kegelräder u,.v und x sind gleich groß. Die Wirkungsweise
der Vorrichtung ist folgende Die Nadel a und die Hakennadel b erhalten
ihre Bewegung zu bestimmten Zeiten in bekannter Weise, um die Stiche im Gewebe zu
bilden.
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In der Zeit, in der sich die beiden Nadeln außerhalb des Gewebes befinden,
wird dieses durch den Stoffrücker im Abstand i der Fig. i oder il der Fig. z verschoben.
Der Stoffrücker erhält seine Bewegung durch den Hebel n und den Bügel
m.
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Der Hebel n bewegt im gewünschten Augenblick den Bügel m bis zu seiner
tiefsten Stellung abwärts. Eine Feder hebt dann den Bügel in wieder so weit, daß
das Hubstück o gegen den Knopf P1 der Spindel trifft.
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Die Bewegung des Bügels m und infolgedessen die Bewegung des Stoffrückers
sind also abhängig von der Stellung des Spindelhnopfes P1 zum Hubstück o.
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Bei der Abwärtsbewegung des Bügels m wird gleichzeitig die Muffe j
mitgenommen. Der obere Arm des Schwingbalkens f gleitet auf der ansteigenden Führung,
wodurch sich der untere Arm der Welle e nähert und so der Stoffrücker in der Richtung
i bewegt wird.
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Wenn der Bügel m wieder ansteigt, wird der Stoffrücker durch die Federn
i in der Richtung z zurückgeführt.
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Wenn die Richtung der Stichlagen geände.-t werden soll, d. h. die
Richtung i, 1', 2, 2' oder ja, 1b... (Fig. i und 2), wodurch sich der Winkel a ändern
würde unter Beibehaltung der Richtung =, 2, 3... oder ja, 2a, 3a ...
der äußeren Umgrenzung, wird folgendermaßen verfahren.
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Um aus der Stellung der Fig. i in die Stellung der Fig. i a und aus
der Stellung der Fig.2 in diejenige der Fig. 2a überzugehen, dreht man den verstellbaren
Griff c um die Hälfte des Winkels a, wobei sich die Welle e, die Zahnräder t1,
t und u nicht drehen. Da sich aber der Zapfen v1 mit der Welle q dreht, rollt
sich das Kegelrad v auf dem Kegelrad u ab; es wird also das Kegelrad x
und
demnach auch der Teil a2 um den Winkel a gedreht. Dadurch wird aber die Stellung
der Nadel und also auch die Richtung z, il oder ja, ib der Stiche geändert.
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Gleichzeitig gelangt aber der Kopf p1 der
Spindel
P auf einen anderen Punkt des Hubstückes o. Dadurch wird der Teil m, da o an p anliegt,
verschoben, und es ist ersichtlich, daß die Verschiebung des Stoffrücke:-s der Verschiebung
des Teiles m entspricht.
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Wenn also das Hubstück o entsprechend eingestellt ist, wird auch.
der Abstand v stets der richtige bleiben, was erreicht werden sollte.
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Um die Richtung ill, 211 der Umgrenzungslinien ohne die. Richtung
der Stichlage zu ändern, d. h. die Stellung nach Fig. i in die der Fig. 2 umzuändern,
oder von =a in 2a oder umgekehrt, stellt man den Nadelhalter oder das dazugehörige
Kegelrad x durch irgendeine Vorrichtung, z. B. mittels eines Stiftes, fest. Hierauf
wird nur die Welle e und nicht die Welle q gedreht.
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Der Ring g dreht sich mit der Welle e und. nimmt den Ring h mit, wobei
sich der Ring h im Ring i dreht. Der Schwingbalken f
gelangt
an die Stelle f°' (Fig. 6) und drückt dabei gegen die -Ringe h und
i, wodurch der Stoffrücker in der Richtung I-1 verscl=oben wird.
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Durch Umdrehung der Welle e ist durch das Differentialgetriebe
u, v, x aber auch die Welle q gedreht worden; der Kopf p1 gelangt ebenfalls
auf einen anderen Hubpunkt, so daß das richtige Verhältnis zwischen der Verschiebung
des Winkels a und dem Abstand il stets vorhanden ist.
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Durch Vor- oder Rückwärtsdrehen der Spindel P, P1 kann der Abstand
des Kopfes p' von der Achse der Welle q beliebig geändert werden. Der Erfindungsgegenstand
eignet sich nicht nur für Kettenstichstickmaschinen, sondern auch für Plattstichstickmaschinen
und für Schiffchenmaschinen zur Herstellung von Doppelsteppstich.
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Die Form und Abmessung der Einzelteile der Vorrichtung kann "bei den
einzelnen Verwendungsmöglichkeiten entsprechend abgeändert werden, ohne vom Wesen
der Erfindung abzuweichen.