DE31979C - Feile mit zerlegbarer Schnittfläche zum Schärfen durch Schleifen - Google Patents
Feile mit zerlegbarer Schnittfläche zum Schärfen durch SchleifenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Man kennt zur Zeit drei verschiedene Methoden der Anilinschwarzfärberei. Bei der
älteren, hauptsächlich in der Druckerei angewendeten, erfolgt die Entwickelung des Schwarz
in sogen. Oxydationsräumen, das sind Kammern, in welchen die mit der Druckfarbe bedruckte
Waare, nachdem dieselbe einen Trockenkasten , worin die Druckfarbe sehr schnell
auftrocknet, passirt hat, aufgehängt wird, und die Oxydation nach bestimmten, durch den
Grad der Trockenheit bezw. der Feuchtigkeit geregelten Vorschriften vor sich geht.
Dieses Verfahren »in der Hänge« eignet sich jedoch nur zur Entwickelung von Mustern,
kann jedoch nicht Anwendung finden, sobald man den Baumwollstoff im Fond schwarz
färben will; denn alsdann bleiben bei diesem Verfahren »in der Hänge« überall da, wo das
Gewebe nicht vollkommen gleichmäfsig gespannt der Luft ausgesetzt ist, in demselben
lichtere Streifen, welche bei der weiteren Manipulation nicht mehr zu entfernen sind.
Man ist deshalb für diejenigen Fälle, wo es sich um die Herstellung eines schwarzen Grundes
handelt, bald zu einem neueren, zweiten Verfahren übergegangen, bei welchem das
Schwarz in einem Dampfkasten entwickelt und die gebeizte Waare nur durch Dämpfen, ohne
dafs dieselbe dabei einem Trockenprocefs unterliegt, oxydirt wird. Dieses durch Dämpfen
erzielte Anilinschwarz steht indessen in Bezug auf Schönheit und Reinheit der Farbe dem
durch Oxydation an der Luft erzeugten bedeutend nach. Die dritte, jetzt fast allgemein
zum Färben der Baumwollgarne im Strange sowohl als in Ketten angewendete Methode
beruht auf der Benutzung eines Metallsalzes, gewöhnlich chromsauren Kalis, als Vermittler
der Oxydation bei dem Procefs der Bildung des Anilinschwarz.
Auch diese Methode ist aber zum Schwarzfärben von Geweben nicht verwendbar; denn
abgesehen davon, dafs es sehr schwierig ist, hierbei gleichmäfsig gefärbte Waare zu erhalten,
rufst dieses Anilinschwarz ab, d. h. es färbt beim Reiben ab, da es nicht auf der
Faser haftet.
Aus allem diesen geht hervor, dafs das Oxydationsschwarz, welches auch nicht im geringsten
abrufst, jedes andere Anilinschwarz in Bezug auf Qualität bedeutend übertrifft.
Man ist deshalb in letzter Zeit auch beim Färben von Geweben wieder mehrfach auf
das ursprüngliche Verfahren zurückgekommen. Wie oben erwähnt, ist hierbei nach der bisherigen
Methode das Streifigwerden der Waare nicht zu vermeiden; dann knüpfen sich an dieses Arbeitsverfahren aber auch noch zwei
weitere, sehr bedenkliche Uebelstände. Einmal ist das Arbeiten in den Oxydationskammern
ein sehr beschwerliches, weil die hierselbst sich entwickelnden chlorhaltigen Gase äufserst nachtheilig
und gesundheitsschädlich auf die Arbeiter wirken, und dann erleiden die Gewebe, welche längere Zeit in dieser mit Chlor geschwängerten
Atmosphäre hängen müssen, auch eine ziemlich starke Einbufse an ihrer Haltbarkeit.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, durch Anwendung eines neuen Apparates diese
Uebelstände und Mängel sämmtlich zu beseitigen.
Der Trocken- und Oxydationsprocefs rindet zu diesem Zwecke in einem langen Kasten
statt, durch welchen das mit der Beize getränkte Gewebe in durchweg gleichmäfsig gespanntem
Zustande und auf langem, vertical auf- und absteigendem Wege automatisch hindurchgeführt
wird. Das Innere des Apparates wird durch ein Heizrohrsystem auf einer bestimmten
Temperatur (etwa 44 bis 500C.) erhalten und die sich entwickelnden Dämpfe
und Gase werden auf der ganzen Länge des Kastens gleichmäfsig abgesaugt. Das Trocknen
und Oxydiren der Beize findet in dem vorderen Theile des Apparates statt, und strömt
hierzu beständig frische Luft von etwa 250 C.
von unten in diesen Theil des Kastens bezw. zwischen den Gewebezug ein. Sobald die so
getrocknete und oxydirte Waare in den hinteren, vollständig geschlossenen Theil des
Apparates gelangt, beginnt sie sich zu färben. Am Ende des Kastens befinden sich zwischen
dem Gewebezuge einige Wasserbehälter, welche dort für die oxydirte Waare eine feuchte
Temperatur schaffen, was für den guten Ausfall des Schwarz von grofsem Vortheil ist.
Die Waare verläfst alsdann den Kasten, wird über denselben hinweg nach vorn bis vor den
Kasten geführt und dort abgelegt.
Auf beiliegender Zeichnung ist der hierbei in Anwendung kommende Apparat im Längenschnitt,
Fig. i, in oberer Ansicht, Fig. 2, und in Endansicht, Fig. 3, dargestellt.
Derselbe besteht zweckmäfsig aus einem eisernen Gestell, welches mit einer Holzwandung
ausgekleidet ist, die an den Längsseiten abwechselnd mit Fenstern und Thüren versehen
ist, damit man den Gang des Processes beobachten bezw. überall zu der Waare gelangen
kann. Auf dem Boden befindet sich ein Heizrohrsystem H. Dicht über demselben
ist eine Reihe loser Haspeln F und unmittelbar unter der Decke, um den Haspeldurchmesser
zu ersteren versetzt, eine zweite Gruppe von Haspeln E gelagert, welche letzteren auf
ihren Wellen an dem einen Ende aufserhalb des Kastens durchweg gleich grofse, konische
Zahnräder tragen, die durch eine mit entsprechend angeordneten, ebenfalls an sich
gleich grofsen, konischen Rädern versehene rotirende Welle D in ganz gleichmäfsige Umdrehung
versetzt werden.
Das mit der Beize durchtränkte Gewebe P ist auf eine Haspel R aufgerollt, welche am
vorderen Ende des Kastens in entsprechende Stützen gelagert wird. Durch einen in der
Stirnwand des Kastens befindlichen Schlitz wird das Gewebe in den Kasten eingeführt
und abwechselnd über die losen unteren und festen oberen Haspeln gezogen. Infolge der
gleichmäfsigen Rotation sämmtlicher oberen Haspeln E geht die Waare in ganz gleichmäfsigem
Gange und in durchweg gleich gespanntem Zustande über die Haspeln auf und
, ab und wird auch durch die von der Welle D mitbetriebene Zugwalze E1 in dem gleichen
Mafse aus der Maschine herausgezogen.
Im Innern des Apparates wird durch das Heizrohrsystem eine Temperatur von 44 bis
500C. innegehalten. Damit nun das Trocknen
der Waare bei dieser verhältnifsmäfsig niedrigen Temperatur möglichst rasch von statten geht,
steht das Innere des Apparates mit zwei Exhaustoren L in Verbindung, welche die
Luft beständig absaugen. Das Nachströmen frischer Luft findet durch Oeffnungen J statt,
welche im vorderen Theile des Behälters am Boden angebracht sind.
Um diese nachströmende Luft im Innern möglichst gleichmäfsig zu vertheilen und direct
an das Gewebe anzufächeln, sind in der Maschine noch vier Windräder G angeordnet.
Da übrigens in dem Arbeitsraum, aus welchem die nachströmende Luft entnommen
wird, die Temperatur stets auf etwa 250C. erhalten
wird, so geht der Trockenprocefs der Waare im Innern der Maschine sehr rasch
von statten.
Um nun die chlorhaltigen Gase, welche während des Trocknens bei der durch den
Luftstrom gleichzeitig bewirkten Oxydation der Beize entstehen und das Gewebe angreifen,
wenn sie längere Zeit auf dasselbe einwirken, möglichst rasch aus dem Innern des Apparates
zu entfernen, sind von dem gemeinsamen Hauptsaugrohr N der beiden Exhaustoren L
zahlreiche Zweigrohre M abgezweigt und diese gleichmäfsig über die ganze Länge des Kastens
an der Decke vertheilt, Fig. 2.
Infolge dieser Einrichtung werden die sich bildenden chlorhaltigen und sonstigen schädlichen
Gase unmittelbar von derjenigen Stelle, wo sie entstehen, direct auf dem nächsten
Wege aus dem Innern des Apparates entfernt, so dafs sie auf keinen weiteren Theil des Gewebes
irgend welchen nachtheiligen Einflufs ausüben können. Aufserdem bleibt infolge des
ununterbrochenen, gleichmäfsigen Absaugens der Gase und sonstigen übelriechenden Dämpfe
auch die Luft in dem betreffenden Fabrikraume in gutem Zustande.
Sobald die Waare etwa zwei Drittel des Apparates passirt hat, ist sie vollständig trocken
und die Oxydation der Beize vor sich gegangen, so dafs die Waare sich nun zu färben
beginnt. Da es erfahrungsgemäfs für den guten Ausfall des Schwarz von Bedeutung ist, dafs
die Farbenentwickelung in einer feuchten Luft stattfindet, so ist dieses Ende des Apparates zu-
nächst am unteren Rande vollständig geschlossen, so dafs hier keine Trockene oder
kein Luftstrom mehr eindringen kann, und dann sind hierselbst mehrere Behälter K mit
Wasser angeordnet, durch dessen Verdunstung ein hinreichender Feuchtigkeitsgrad herbeigeführt
wird.
Die Waare tritt dann am oberen Ende aus dem Apparat heraus und wird nun über Führungswalzen
W über den ganzen Apparat hinweg nach vorn geleitet, wobei sie wieder vollständig
trocknet und abkühlt und hier in geeigneter Weise abgelegt werden kann.
Um den Apparat mit gleich gutem Resultate sowohl für dickere, als auch leichtere Waare
benutzen zu können, ist ein Vorgelege C mit Stufenscheiben angebracht, so dafs der Gang
des Gewebes entsprechend verlangsamt bezw. beschleunigt werden kann.
Da die Breite des Apparates für doppelt liegende Waare bemessen ist, so kann schmale
Waare gleichzeitig in zwei Schnüren durchgenommen werden.
Der vorliegende Apparat kann sowohl zum Färben von Baumwollgeweben, "als auch von
halbwollenen Stoffen benutzt werden.
Es sei noch erwähnt, dafs auch Versuche mit halbseidener Waare in gleicher Weise
höchst befriedigend ausgefallen sind.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Bei einem Apparate zur Erzeugung von Anilinschwarz auf Geweben die Anordnung eines Hauptsaugrohres N mit zahlreichen Zweigrohren M, um die das Gewebe angreifenden chlorhaltigen Gase, welche sich bei der Oxydation bilden, möglichst schnell aus dem Apparate zu entfernen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT31979D Expired - Lifetime DE31979C (de) | Feile mit zerlegbarer Schnittfläche zum Schärfen durch Schleifen |
Country Status (1)
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- DE DENDAT31979D patent/DE31979C/de not_active Expired - Lifetime
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