DE31924C - Einrichtung zur Beheizung von Oefen im kontinuirlichen Betrieb mit Gas, und ohne dafs I die Flamme mit der Waare in Berührung kommt, durch Heizständer - Google Patents
Einrichtung zur Beheizung von Oefen im kontinuirlichen Betrieb mit Gas, und ohne dafs I die Flamme mit der Waare in Berührung kommt, durch HeizständerInfo
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- F27—FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
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- F27B13/00—Furnaces with both stationary charge and progression of heating, e.g. of ring type, of type in which segmental kiln moves over stationary charge
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- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
A. AUGUSTIN in LAUBAN.
Der Ofen enthält zwei neben einander liegende Brennkanäle. Die Längsmauern sind
nicht senkrecht, sondern gewölbt construirt, um ein Zusammengehen derselben nach innen
zu vermeiden. Die Stirnmauern der Brennkanäle sind senkrecht construirt. Von aufsen
sind gegen jede Längsmauer neun Pfeiler vorgelegt.
Jede Längsfront des Ofens ist durch sechs Thüren durchbrochen, welche, nachdem die
betreifenden Abtheilungen des Ofens mit ungebrannter Waare besetzt sind, durch zwei ohne
Mörtel eingelegte Ziegelwände, zwischen denen ein mit Sand ausgefüllter Zwischenraum, geschlossen
werden. Sechs nach innen zu gewölbte Mauern, welche an den Thürkanten bis an die
innere, nach aufsen gewölbte Längsmauer jedes Brennkanals verstärkt sind, dienen theils zur
Verstärkung der Mauer überhaupt, theils zur Herstellung eines Zwischenraumes, der, mit
Sand verschüttet, den Brennkanal vor dem Eindringen äufserer Luft zu schützen bestimmt
ist.
Jede Stirnmauer ist durch eine schräg dagegen gelehnte Mauer (welche sich im rechten Winkel
um die Ofenecken herum in senkrechter Stellung bis zu den zweiten, an den Längsfronten
vorgelegten, vorher erwähnten Pfeilern fortsetzt) und durch neun zwischen ihr und der lehnenden
Mauer angebrachte starke Spannmauern verstärkt.
Die sämmtlichen hier entstehenden Zwischenräume sind zum Schutz der Brennkanäle gegen
Eindringen äufserer Luft auch mit Sand verschüttet, soweit der Raum nicht durch darin
liegende Kanäle in Anspruch genommen ist.
Weder die Pfeilervorlagen noch die an die Thürkanten anstofsenden Verstärkungen der
äüfseren gewölbten Schutzmauern, auch nicht die Spannmauern sind im Verbände mit den
Brennkanalmauern gemauert.
An jedem Ende des Ofens liegt in der Sandschüttung zwischen der Stirnmauer des Ofens
und der lehnenden Mauer ein überwölbter Ueberführungskanal. Diese Kanäle stellen die
Verbindung der beiden Brennkanäle zum Zweck des continuirlichen Betriebes her. In der Folge
soll daher nur von einem Brennkanal die Rede sein.
Die die Längsfrontmauern des Ofens durchbrechenden Thüröffnungen sind eiförmig hergestellt
, so dafs ihre Einfassungen in Verbindung mit den nach aufsen gewölbten Innenmauern
und den nach innen gewölbten äüfseren Schutzmauern eine solide Construction ergeben.
Die die beiden Theile des Brennkanals scheidende Mauer besteht aus zwei Mauern, welche
ebenso gewölbt hergestellt sind wie die vorher beschriebenen Mauern auf der gegenüber liegenden
Seite, und dem zwischen beiden in einer Sandschüttung liegenden System von Kanälen
zur Entfernung der Abgase nach dem Schornstein.
Die zwischen den Brennkanalmauern angebrachten Spannmauern, welche ohne Verband
mit denselben eingefügt sind, schützen die Brennkanalmauern gegen das Ausweichen nach
der Ofenmitte zu.
Von Spannmauer zu Spannmauer sind zwei Reihen Bögen gewölbt, auf denen die Mauern
des Sammelkanals für die Abgase ruhen. Der Sammelkanal erstreckt sich von einem Ende
des Ofens bis zum anderen und leitet die Abgase in den an einem Ende des Ofens zu
errichtenden Schornstein.
In Verbindung mit den Spannmauern stehen die Mauern der senkrecht aufgemauerten vierzehn
Kanäle, welche die Abgase aus dem Ofen dem Sammelkanal zuführen. Jeder dieser vierzehn
Kanäle ist mit einer gufseisernen Verschlufsglocke versehen, die in Sandverschlufs
zu setzen ist. Die Glocken sind nach der bei Ring- und Gaskammeröfen schon verwendeten
und sehr bekannten Art construirt; sie sind in der Zeichnung mit hl /?2 h3 u. s. w. bezeichnet.
Alle hier entstehenden Zwischenräume zwischen den verschiedenen Mauern sind mit Sand verschüttet,
wiederum zum Schutz gegen das Eindringen äufserer Luft, aber auch zur Isolirung
der verschiedenen Kanäle von einander.
Das Gewölbe des Brennkanals ist aus besonders geformten Keilsteinen gewölbt, gerade
übermauert und mit einer Sandschicht überschüttet, die mit einer flachen Ziegelschicht
überpflastert ist. In dem Gewölbe sind kreisrunde Oeffnungen angebracht, die während des
Brennens mit Chamotteplatten zugedeckt werden.
Um das Eindringen von Luft in den Brennkanal zu verhindern, werden die Chamotteplatten
noch mit Sand überschüttet. Die Oeffnungen sollen dazu dienen, um während des Ausnehmens
der gebrannten Waaren aus dem Ofen die belästigende Hitze zu vermeiden und um während des Vorwärmens die aus der ungebrannten
Waare sich entwickelnden Wasserdämpfe entweichen zu lassen. Zu dem Zwecke müssen die Chamotteplatten nebst dem Sandverschlufs
zeitweise beseitigt werden.
Aufserdem sind in das Gewölbe noch 84 Thonröhren so eingewölbt, dafs sie genau
über denjenigen Heizröhren des später zu beschreibenden Gasmäanderständers sich befinden,
in welchen das brennende Gas senkrecht in die Höhe steigt, damit man das Feuer behufs
Regulirung beobachten kann.
Der Ofen ist auf zwei Längsfronten und der dem Schornstein entgegengesetzten Stirnseite
mit einem unter dem gepflasterten Fufsboden des den Ofen umgebenden Raumes liegenden
Hauptgaskanal umfafst, dem das Gas aus einem Gasgenerator bekannter Construction
zugeführt wird. Zwischen dem Hauptgaskanal und den Fundamenten der Längsfronten des
Ofens sind vierzehn, an jeder Front sieben, Ventilkammern angebracht. Ueber jeder befinden
sich zwei gufseiserne Ventile, nach Art der bekannten bei Gaskammeröfen schon angewendeten
construirt. Eines dieser Ventile, die in der Zeichnung mit al a? a3 u. s. w. bezeichnet
sind, dient dazu, um Gas aus dem Hauptgaskanal, das andere dieser Ventile, die in der
Zeichnung mit i1 z'2 z'3 bezeichnet sind, um Luft
aus dem freien Raum in das in den Brennkanal eingebaute Gasmäandersystem einzulassen.
Das ganze Gasmäandersystem besteht aus 14 Untersystemen. Jedes Untersystem besteht
aus:
1. dem Gaskanal b1 oder b2 oder b3 mit
seinen horizontalen Abzweigungen mit den sechs Brennlöchern c1 oder c2 oder c3;
2. den in drei sogenannten Mäanderständern enthaltenen Heizkanälen, nämlich die mit e J
oder e2 oder e3 und f1 f 2/3 u. s. w. bezeichneten
;
3. dem über dem unter 1. genannten Gaskanal
und dessen Abzweigungen liegenden, von g1 nach d'2, g2 nach d3 u. s. w. abfallenden
Heizraum, dessen nur 7 cm starke Decke (zugleich Fufsboden des Brennkanals) von Pfeilerreihen
und darüber liegenden, die Pfeiler verbindenden Schichten getragen wird und welcher
ein Untersystem mit dem anderen verbindet.
Jedes der unter einander verbundenen Untersysteme ist auch einerseits durch das Gasventil
mit dem Hauptgaskanal und durch das Luftventil mit der äufseren Luft, andererseits durch
den Abzugskanal für die Abgase mit dem Schornstein verbunden.
Die Mauern und Gewölbe der Gaskanäle b1 b2 b3 u. s. w. nebst ihren Abzweigungen
können aus gewöhnlichen Mauersteinen, alle übrigen Theile des Systems müssen aus gutem
Chamottematerial hergestellt werden, und zwar der Fufsboden des 'Brennkanals aus flachgelegten,
7 cm starken kachelartigen Platten, die Wände der Mäanderständer aus hochkantig in
gutem Verbände aufgebauten, 5 cm starken kachelartigen Platten von 0,31 m Länge, 0,135 m
Breite, alles andere aus gewöhnlichen guten Chamottesteinen des Normalformats.
Der Brennkanal ist durch hohle Wände, deren Zwischenräume aus den Mäanderständern
strahlende Hitze empfangen, in sechs Abtheilungen zerlegt, die durch arabische Zahlen in
der Zeichnung bezeichnet sind.
In jeder Abtheilung, und zwar in dem Mittelrohr f jedes der drei Ständer der mittelsten
Mäanderständerreihe, ist je ein Schieberschlitz bei k angebracht; derselbe ist in denjenigen
Abtheilungen, die im Feuer oder in der Nach-
glut stehen, mit einem Chamotteschieber von nur 5 cm Länge, also gleich der Stärke der
Wand des Rohres, geschlossen, in denjenigen Abtheilungen, welche mit Waare gefüllt oder
entleert werden, mit einem Blechschieber versehen, der so grofs, dafs er das ganze Rohr/
vollständig schliefst.
Um nun den Gang des Betriebes zu beschreiben (die Richtung desselben ist in der
Zeichnung durch Pfeile angegeben) wird es genügen, wenn angenommen wird, dafs der Betrieb
schon im Gange, dafs die Abtheilungen 5 und 6 schon fertig gebrannt, die Abtheilüng 1 stark,
die Abtheilung 2 schwäch vorgewärmt und so einerseits die erforderliche heifse Verbrennungsluft
gesichert, andererseits auch die Vorbereitung für weitere Eröffnung von Gasfeuer getroffen
ist. Wenn nun die beim Abbrennen der letzten Mäanderständerreihe der Abtheilung 6 geöffnet
gewesene Verschlufsglocke der Abgase h i geschlossen und die bei /ι5 geöffnet, das Gasventil
bei a1 geöffnet und das beim Abbrennen des
vierzehnten Untersystems in Abtheilung 6 geöffnet gewesene Gasventil bei α li geschlossen ist,
so strömt das Gas aus dem Hauptgaskanal infolge des Schornsteinzuges in den Gaskanal b J
(s. Grundrifs I, auch Schnitt E F) und von da nach den 6 Brennlöchern c1, durch welche es
in das mittlere Geschofs des Systems aufsteigt. Hier entzündet sich das Gas an der nur durch
das Luftventil i 10 eingelassenen, auf demselben
Wege, den zuvor das Gas durchströmt hat, durch die abgebrannten, noch in Glut stehenden
Untersysteme 10, 11, 12, 13 und 14 durchgegangenen
und auf diesem Wege stark erhitzten , von dl her dem aufsteigenden Gase
zuströmenden Luft, strömt in den sechs aufsteigenden Heizrohren e1 der ersten Mäanderständerreihe,
Abtheilung 1, in die Höhe, fällt in drei Heizrohren/1 wieder nach unten, entweicht
an vier Punkten g1 direct unter den Fufsboden des Brennkanals und strömt, schräg abwärts
geleitet, zu den in dem zweiten Untersystem der Abtheilung 1 liegenden Punkten d^, durchströmt
die Untersysteme 2, 3, 4 und 5, wonach es unter der geöffneten Glocke bei h5 in den
Sammelkanal der Abgase entweicht. Sobald die im Brennkanal die erste Mäanderständerreihe
in Abtheilung 1 umgebende Waare durch die dem Fufsboden und den Wänden der
Mäanderständer entströmende Hitze gar gebrannt ist, was unter Umständen 24 Stunden dauern
kann, wird Glocke hß geöffnet, h 5 geschlossen,
Luftventil in geöffnet, i10 geschlossen, Gasventil
α x geschlossen, <z2 geöffnet, und es beginnt
das Vollfeuer für das zweite Untersystem der Abtheilung 1. Das Gas entzündet sich nun in
sechs Gasbrennlöchern c2, durchströmt als Flamme das zweite Untersystem, wie zuvor das
erste, dann die Untersysteme 3, 4, 5 und 6 und entweicht durch Glocke h6 in den Kanal für
die Abgase. Der Uebergang von einem Theil des Brennkanals in den anderen wird an jedem
Ende, wie schon erwähnt, durch einen Ueberführungskanal vermittelt, und es entweicht also
z. B., wenn das dritte Untersystem Vollfeuer hat, das Abgas aus dem Ueberführungskanal durch
Glocke 7 in den Kanal der Abgase, oder es strömt, wenn das vierte Untersystem Vollfeuer
hat, das Feuer durch den Ueberführungskanal in das achte Untersystem.
Bevor die Verbrennungsluft durch das Ventil i 10 eingelassen und das erste Untersystem,
Abtheilung 1, Vollfeuer erhält, mufs die Abtheilung 4 so weit von Waare entleert sein, dafs
dort die vorher schon erwähnten Blechschieber zum vollständigen Abschlufs der drei mittleren
Züge, also /9, eingebracht werden können, um
zu verhindern, dafs das Gas eine rückläufige Bewegung machen kann. Bevor dann die
Abtheilung 4 wieder ganz mit Waare gefüllt und verschlossen werden kann, mufs Abtheilung
5 schon wieder so weit von Waare entleert sein, dafs dort eine zweite Serie Blechschieber
zum Verschlufs der drei mittleren Feuerzüge f11 eingebracht werden kann, wonach
dann die bei /9, Abtheilung 4, entfernt und an
deren Stelle zum Verschlufs der Schieberschlitze die kurzen Chamotteschieber eingebracht
werden.
Ein besonderes Vorschmauchen, wie bei Ring- Und Gaskammeröfen üblich, ist hier ganz
überflüssig; das Vorwärmen der Abtheilungen ergiebt sich von selbst durch den Durchgang
des Feuers durch die Untersysteme; das Entfernen der schädlichen Wasserdämpfe wird in
folgender Weise geregelt:
Gleichzeitig mit Eröffnung des Vollfeuers im zehnten Untersystem, Abtheilung 5, mufsten
schon die Verschlüsse der grofsen Oeffnungen im Gewölbe über Abtheilung 1 behufs Entweichens
der Wasserdämpfe entfernt sein, da diese Abtheilung schon zu dieser Zeit das erste
Vorfeuer durch das erste Untersystem empfing, und erst wieder geschlossen werden, als das
dreizehnte Untersystem Vollfeuer erhielt. Als nun das vierzehnte Untersystem Vollfeuer erhielt,
mufsten die Verschlüsse der Oeffnungen im Gewölbe über Abtheilung 2 beseitigt und diese
erst wieder geschlossen werden, als das erste Untersystem Vollfeuer erhielt. So geht der
Betrieb weiter, und mufs der Turnus ganz prompt innegehalten werden , besonders wenn
der Ofen nur sechs Abtheilungen hat. Sechs Abtheilungen können überhaupt nur in dem
Falle genügen, dafs die zu brennenden Waaren eine lange Brennzeit erfordern, dagegen schnell
abgekühlt werden können. Wo dies nicht so der Fall ist, da mufs in jeden Theil des Brenn-
kanals noch eine Abtheilung in der Gröfse der Abtheilungen 2 und 5 eingeschoben werden,
so dafs der Ofen dann acht Abtheilungen hat.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Die Beheizung von Oefen im continuirlichen Betrieb mit Gas und ohne dafs die Flamme mit der Waare in Berührung kommt, durch Heizständer, in deren Räumen e aus Kanal c zuströmendes Gas und durch Kanal d eingeführte Luft verbrennen und aus deren Räumen/ die Feuergase nach Kanal g, unter die Ofensohle und in den Kanal d des nächsten Ständers bezw. in den Schornstein geleitet werden. Die Verbrennungsluft wird zur Vorwärmung durch eine Zahl Heizständer in demselben Sinne wie die Feuergase nach Kanal d geführt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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