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Zusatz zum Patent 299553.
Patentiert im Deutschen Reiche vom
.20. W(ai 1919 ab. Nach dem Zusatzpatent 299553 wird eine freie Entspannung der
Vorschubwelle 6 und deren Rollenkle.mmkupplung ermöglicht, indem bei oder unmittelbar
nach dem Anheben der Kuppelklinke 7 ein den Vorschubdruck aufnehmender Teil der
Hilfskurbel 3 aus dem Bewegungsbereich der Hauptkurbel 1 entfernt wird. Als solcher
Teil ist dort ein in der Hilfskurbel 3 geführter Schubriegel 17, 18 dargestellt.
Zum Ausrücken des Riegels, zu seinem Sichern' in ausgerückter Stellung und zu seinem
Wiedereinrücken sind zahlreiche Teile erforderlich. Ein Fanghaken 32 dient zum Festhalten
der Hilfskurbel 3 beim Ausrücken des Riegels, eine Anlauffläche 22 an der Hauptkurbel
rückt ihn aus, eine federnd ausweichende Rast 2q., 25 fängt und hält ihn in ausgerückter
Stellung, und eine weitere Anlauffläche 26 an dieser Rast bewirkt sein Wiedereins
ücken.
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In der Beschreibung des Zusatzpatentes ist als Ersatz für den Schubriegel
bereits eine während des Arbeitens in die Hauptkurbel eingreifende, an die Hilfskurbel
3 angelenkte und wie die Klinke 7 bewegbare oder mit dieser ein Stück bildende Klinke
erwähnt, aber nicht dargestellt. Bei Darstellung dieses Vorschläges hätte sich seine
praktische Unbrauchbarkeit erweisen müssen, denn die Bewegung einer solchen Vorschubklinke
wie die der Klinke 7 schreibt ein Ausrücken der Hilfsklinke durch den Vorschubdruck
der Hauptkurbel selbst vor. Ein solches Ausrücken der Vorschubklinke wäre jedoch
unmöglich, weil es unter der außerordentlich . großen Reibung zwischen der vorschiebenden
Hauptkurbel und der Klinke erfolgen müßte.
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Erst mit voAiegender Verbesserung ist die dort erwähnte Vorschubklinke
dadurch brauchbar gemacht, daß sie bei der Umkehr der Hauptkurbel vom Vorschub zum
- Leerlauf selbständig durch Federkraft ausgerückt und ebenso durch Federkraft,
aber mittels der Leerlaufklinke eingerückt wird. Durch die so ermöglichte Benutzung
'einer Vorschubklinke statt eines Riegels kommen alle die oben angeführten, zur
Betätigung des Riegels erforderlich gewesenen Teile in Wegfall.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform dieser Verbesserung beispielsweise
veranschaulicht.
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Fig. 1 zeigt beide Klinken in eingerückter Stellung, Fig: 2 die Leerlaufklinke
in ausgerückter Stellung und Fig. 3 beide Klinken in ausgerückter Stellung. Die
linke Totlage der Hauptkurbel ist dabei in gestrichelten und ihre rechte Totlage
in ausgezogenen Linien eingezeichnet, während die Hilfskurbel in etwas nachgerückter
Stellung erscheint.
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Die Teile 14, 12, 122 11, 13, 10, I0', 9,
7", f, 7,
8 sind die gleichen oder im wesentlichen gleichen wie beim Zusatzpatent 299553 Völlig
in Wegfall kommen die Teile 16, 33., 32, 31, 27, 28, 29, 15, 24, 25, 26, 22, 21,
20, i9, 18 und 23. Dadurch haben die Hauptkurbel i', die keine. Aussparung zur Aufnahme
und Führung der Schubriegelantriebsteile 22, 21 mehr braucht, die Hilfskurbel 3',
die keine Führung für. den Riegel i7,. 18 mehr benötigt, sowie die Hilfskurbelnabe
4', an der kein Anschlagarm 15 mehr-sitzt, bedeutende Vereinfachungen erfahren.
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An die Stelle des Schubriegels 17, 18 ist die Vorschubklinke
34 getreten. Diese besteht aber nicht aus einem Stück mit der Leerlaufklinke 7,
wie der eine Vorschlag im Zusatzpatent 299553 angibt. ,Sie. ist zwar, dem anderen
dortigen Vorschlag entsprechend, an die Hilfskurbel .3' angelenkt und kann in einen
Ausschnitt i9' der Hauptkurbel 1' eingreifen, sie wird aber nicht wie die Leerlaufklinke
7 durch die Maschinenkraft ausgerückt. Statt all der verwickelten Vorrichtungen,
welche der Schubriegel 17, i8 des Zusatzpatentes benötigte, braucht die Vorschub-.klinke
34, die lose drehbar auf dem Zapfen 35 des Hilfskurbelauges 7' sitzt, nur einen
Aushebearm 36 mit an diesem angreifender und an der Hilfskurbelnabe 4' bei 37 befestigter
Zugfeder 38 und einen Vorsprung 39 (Fig. 3) im Bewegungsbereich der Leerlaufklinke
7.
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Bei dieser vereinfachten Einrichtung geht das Abstellen und Anlassen
der Maschine wie folgt vor sich Legt man, . von Fig, i ausgehend, den Steuerg-iff
12 nach rechts um, so daß sein Anschlagarm ii in den Bewegungsbereich des Hebels
To tritt (Fig. 2), so bewirkt das Auftreffen des Hebels io auf den Anschlag ii genau
wie beim Gegenstand des Zusatzpatentes 299 553 unter dem Nachdruck der Hauptkurbel
i' ein Einknicken des Lenkers 9 und des Armes 7" und damit ein Ausrücken der Leerlaufklinke
7 unter Spannen der Zugfeder B.
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S3jange sich die Hauptkurbel i' in der Vorschubvorrichtung (nach links)
bewegt, vermag die in bezug auf den Klinkenzapfen 35 nur mit einem kleinen Hebelarm
angreifende Zugfeder 38 die Vorschubklinke 34 nicht auszuheben, weil. die durch
den Vorschubdruck zwischen dem Kurbelausschnitt ig' und der Klinke 34 erzeugte Reibung
dies verhindert. Sobald aber die Hauptkurbel ihren linken Totpunkt , erreicht hat
und nach rechts auszuschwingen beginnt, hört diese Reibung auf, und die Feder 38
hebt die Klinke 34 aus, bis sich ihr Vorsprung 39 unter die gegen Ende des Vorschubs
bereits durch Maschinenk:aft ausgerückte Klinke 7 legt. Dann hat die Klinke 34 wenigstens
mit ihrem vorderen, mit .einem Ausschnitt 40 (Fig. 3) versehenen Teil 'den . Bewegungsbei
eich der Hauptkurbel vollständig verlassen, und diese kann bei ihrer darauffolgenden
Vorschubschwingung die Hilfskurbel nicht mehr beeinflussen, auch dann nicht mehr,
wenn letztere unter der Entspannung der Vorschübrollenachse oder durch Zug des Werkdrahtes
etwas nach rechts nachrücken sollte, wie in Fig. 3 dargestellt. Ein Nachschieben
von Draht und das Schneiden dünner Blättchen während des Auslaufens der Maschine
ist also bei außerordentlicher Vereinfachung des Gegenstandes des Zusatzpatentes
ebenso ausgeschlossen wie bei diesem.
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Beim Einrücken durch Unilegen des Steuergriffes i2 nach links zieht
die Feder 8 die Klinke 7 und damit auch die Vorschubklinke 34 herab, auf deren Vorsprung
39 sie aufliegt. Während des Laufes der Maschine bleiben beide Klinken eingerückt,
weil die Feder 8 in bezug auf den Drehzapfen 35 beider Klinken an einem größeren
Hebelarm angreift als die zweckmäßig gleich stark bemessene Feder 38. Die Teile
nehmen die Stellung nach Fig. i wieder ein, und das Abstellen kann, wie beschrieben,
wiederholt werden.
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Damit die Feder .8 bei abgestellter Maschine kein weiteres Nachrücken
der Hilfskurbel veranlaßt, wird die Hilfskurbelnabe, welche eine bekannte Rollenkupplung
enthält; abgebremst. Das Abb-emsen kann durch in den Nockenkörper der Rollenkupplung
radial eingesetzte Schraubenfedern .oder ähnlich wie beim Gegenstand des Hauptpatentes
296924 durch eine ständig wirkende Außenbremse erfolgen. Außerdem ist einem Umschlagen
der ausgerückten Hilfskurbel durch Ausbildung ihres Unterteils als Gegengewicht
3" vorgebeugt.