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Anlage zum Lagern und Abfüllen feuergefährlicher Flüssigkeiten mit
Pumpenbetrieb. Das Patent 311327 bezieht sich auf eine Anlage zum Lägern
und: Abfüllen feuergefährlicher Flüssigkeiten mit Pumpenbetrieb, bei der in die
Gasleitung ein besonders gearteter Flüssigkeitsverschluß eingeschaltet ist, in welchem
sich bei der Entnahme von Flüssigkeit (Benzin) aus dem Lagerbehälter die hierfür
in dessen Hohlraum eintretende Luft mit den Dämpfen der feuergefährlichen Flüssigkeit
sä reich sättigt, daß das erzeugte Dampfluftgemisch nicht mehr explosibel ist.
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Durch den Abschluß des in die Flüssigkeit des Lagerbehälters .genügend
eintauchend,en Saugrohres und die gleichbleibende Höhe der Flüssigkeit in der Sättigertasse,
in die das Luftpendelrohr eintaucht, ist ein beim Abpumpen der Flüssigkeit entstehender
Druckunterschied im Hohlraum des Lagerbehälters gegenüber der freien Atmosphäre
gegeben. Es herrscht also im Lagerbehälter ein Unterdruck, der der Benzinhöhe in
der Sättigertasse entspricht, die beliebig hoch, je nach dem gewünschten Unterdruck
ausgeführt werden kann. Dieser Unterdruck trägt zur kräftigen Sättigung dadurch
bei, daß beim Durchstreichen der Luft durch die Sättigertasse im Unterdruck die
Verdampfung der Flüssigkeiten begünstigt wird.
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Nähert sich aber der Inhalt des Lagerbehälters seinem Ende, so kann
es vorkommen; daß die in ihm zurückbleibende Flüssigkeitsmenge kleiner. ist als
diejenige in der Sättigertasse oder ganz verschwindet, so daß die Luft durch die
Pumpe und das Saugrohr in den Lagerbehälter infolge . des Unterdruckes eindringt,
ohne also durch feuergefährliche Flüssigkeit hindurchzutreten.
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Ein weiterer Nachteil aber ist auch der; daß bei dem durch das Herauspumpen
der feuergefährlichen Flüssigkeit im Höhlraunz des Lagerbehälters entstehenden Unterdruck
und bei nicht ganz dichtschließendem Rück-Schlagventil, das für den Austritt der
Gase beim Einfüllen der Flüssigkeit in den Lager-Behälter dient, unmittelbar atmosphärische.
Luft durch das undichte Rückschlagventil in den Hohlraum des Lagerbehälters eingesaugt
werden kann, wodurch ein gesättigtes Benzindampfluftgemisch nicht mehr den Hohl-,
raum des Lagerbehälters ausfüllt.
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Ferner liegt der Mißstand vor, daß, - wenn ständig Flüssigkeit sehr
lange aus dem Lager-, Behälter entnommen wird, nach beendeter Zapfung die im Pumpensaugrohr
zurückfallende Benzinmenge nicht genügt, um die' Sättigertasse aufzufüllen; der
beim Betrieb der Pumpe im Hohlraum des Lagerbehälters entstehende Unterdruck würde
hierdurch verringert oder in Frage gestellt: Diese Mängel der in. dem Hauptpatent
ge-, -schützten Anlage werden -nun durch den Gegenstand der - vorliegenden Erfindung
beseitigt,
der auf der Zeichnung veranschaulicht ist. Auf ihr stellen
dar: Fig. i die Gesamtanordnung einer Lagerung, hei der die -Hohfräume des Lagerbehälters
bei abnehmender Flüssigkeit mit Luft aufgefüllt werden, Fig. 2 bis 5 Längsschnitte
und Querschnitte der Sättigertasse in größerem Maßstabe. -Der unter Erde angeordneteLagerbehälter
i ist mit der Leitung 2 der Förderpumpe i.1 verbunden. Zwei einander übergreifende
Säug- und zugleich Füllrohre 3 sind in einem besonders langen weiteren Rohr 5 so
befestigt, daß das eine bis zum Lagerbehälterboden ragende Rohr 3 bis nahe an die
Oberkante des Rohres 5 reicht, während das andere gus dem Deckel des Rohres 5. nach
der Sategleitung 2 geführte Rohr 3 fast bis an den Boden des oben und unten verschlossenen
Rohres 5 geht. Das Rohr 5 erstreckt sich zweckmäßig über den ganzen Durchmesser
des Lagerbehälters. Gleichzeitig ragt auch das obere Ende des zweiten Rohres 3 in
eine bauchige Erweiterung .4 des Saugrohres 2. In diese Vorratstasse 4 mündet zweckmäßig
auch die Einfülleitung 12, durch die mittels des Hebers 14 aus dem Transportfaß
13 der Lagerbehälter i aufgefüllt weiden kann, indem bei ruhender Anlage und geschlossener
Leitung 12, 14 durch Drehen der Pumpe die Flüssigkeit aus dem Faß so länge angesaugt
wir(,, bis die Heberwirkung hergestellt . ist. Die Einführung des Füllrohres 12
in die Vorratstasse 4 der Saugleitung 2 hat auch den weiteren Vorteil, daß, falls
nach dem Füllen (las freie Ende des Rohres 12 nicht geschlossen wird', dadurch die
Fördermöglichkeit der Pumpe unterbrochen wird. Wird nämlich die Pumpe i i bei geöffnetem
Rohr 12 in Bewegung gesetzt, so saugt sie durch 12, 4 und 2 Luft, aber keine Flüssigkeit
an.
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In die Vorratstasse 4 des Saugrohres 2 mündet ferner an deren Boden
auch ein Rohr9, das in bekannter Weise bei sich entleerender Saugleitung nach jeder
Zapfung eine entsprechende Flüssigkeitsmenge nach der Sättigertasse 6 führt. Damit
aber nicht etwa nach beendeter Zapfung die aus der Saugleitung 2 nach dem Lagerbehälter
durch die Rohre 3 und 5 herabfallende Flüssigkeit durch Erzeugen 'eines Unterdruckes
das Hinüberfließen von Flüssigkeit aus der Vorratstasse 4 in die Sättigertasse 6
behindert, ist der obere Teil des Rohres 3 bis fast an die Decke der Vorratstasse
4 hinaufgeführt. Hierdurch wird erreicht, daß nach beendeter Zapfting der ganze
Inhalt der Vorratstasse 4 durch das Rohr 9 nach .der Sättigertasse 6 hinüberfließt.'
Daraus ergibt sich auch, daß der Inhalt der Vorratstasse 4 so groß oder noch etwas
größer als der Gesamtinhalt der Sättigertasse 6 gewählt wird. Auch die Höhenlage
der Vorratstasse 4 gegen die Tasse 6 spielt.eine besondere Rolle.
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Die Sättigertasse 6, deren Lüftungsrohr 7 mit' dem Sicherheits-röhrenbündel
8 in den Kopf io der Tasse eniindet, ist mit besonderen i1Teuerungen versehen. Zunächst
mundet das Auffüllrohr.9 in eine wagerechte Kammer des Kopfes iö der Sättigertasse
(Feg. 2 bis 5). In dieser Kammer sind zwei getrennte Wechselventile 2o und 21 vorgesehen.
Unter dem Druck der Flüssigkeit in der Vorratstasse 4 wird das Ventil 21 geöffnet.
Die feuergefährliche Flüssigkeit strömt dann durch das am unteren Ende gelochte
Einsteckrohr 15 in die Tasse 6. Diese besitzt in der, Mitte eine bis in die Nähe
des Tassenbodens reichende Scheidewand i9, so daß am unteren Ende der Sättigertasse
beide Tassenhälften noch miteinander verbunden sind. Während in die eine Tassenhälfte
das Einsteckrohr von 15 hineinreicht, befindet sich in der anderen Tassenhälfte
ein Tauchrohr 16, das in die zum Lagerbehälterhöhlräum führende öffnung 17 der Sättigertasse
mündet. Dadurch: wird der Hohlraum des Lagerbehälters i gegen das Rohr 7 (Feg. i
und 4) bzw. die Atmosphäre weiter abgeschlossen und gesichert.' Außerdem trägt der
Kopf io der:Tasse 6 noch ein Ausströmventil22 (Feg. 3 und 4), das durch den Kanal
23 mit dem Rohr 7 und. der wagerechten Kammer der'#Vechselventile 2o und 21 verbunden
ist.
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Die Arbeitsweise der einzelnen Teile der Anlage ist folgende: Wird
feuergefährliche Flüssigkeit in den Lagerbehälter eingefüllt, wie es die Fig. i
gerade darstellt, so fällt sie durch die Rohre 14 und i2 in die Vorratstasse 4.
Es wird sich dabei in der Leitung 2 die Flüssigkeit ungefähr auf die Höhe des jeweiligen
Flüssigkeitsspiegels im Transportfaß 13 einstellen. Die Flüssigkeit fällt durch
die Rohre 3, 5 in den Lagerbehälter i. Teilmengen gehen dabei aus der Vorratstasse
4 durch das Rohr 9 nach der Sättigertasse 6. Das Ventil 2i wird unter dem ' Druck
der in der Vorratstasse befindlichen Flüssigkeit geöffnet; und: zwar gegen den Druck
einer Schraubenfeder sowie des Ventils 2o, das hierdurch geschlossen, gehalten wird.
Infolgedessen strömt die Teilmenge der feuergefährlichen Flüssigkeit aus der Vorratstasse
4 in: das Rohr 15 und durch dieses in die Sättigertasse 6. Der Überschuß fließt
durch das Loch 18 in das Innere des Lagerbehälters. -Die in dessen Hohlrauen befindlichen
Benzin da mpfluftgemische werden 'durch die mittels des Rohres 3 ,einfließende feuergefährliche
Flüssigkeit etwas zusammengepreßt, bis sie schließlich durch das in die Sättigertasse,6
mündend.e Tauchrohr i6 auf.
sprudeln und nach Heben des Ventils
22 durch das Rohr 7 ki die freie Luft ent.-weichen. Dieses Spiel. setzt sich so
lange fort, bis der Inhalt des Transportfasses durch die Vorratstasse 4. und die
Rohre 3, 5, 3 hindurch in den Lagerbehälter geflossen ist und zum Schluß sich der
Inhalt der Vorratstasse .4 durch die Leitung 9 in die Sättigertasse 6 entleert hat.
Das Rohr 5 mit den beiden übergreifenden Rohren 3 bleibt dagegen bis zti seiner
Oberkante, also in Höhe des Lagerbehälterdurchmessers, stets gefüllt.
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Wird aus dem Lagerbehälter z durch Bewegen der Pumpe r r oder bei
fehlender Pumpe durch Einführen von. Druckluft in die Leittalg 7 Flüssigkeit entnommen,
so füllt sich zunächst die Vorratstasse <l. aus dem Lagerbehälter durch die Rohre
3, 5, 3 infolge des Unterdruckes bz-w. Überdruckes auf. Hierbei bleibt das. Ventil
22 im Kopf io der Sättigertasse 6 geschlossen. Der im Hohlraum des Lagerbehälters
schließlich entstehende Unterdruck wird nunmehr bei Pumpenbetrieb so groß, d@aß
die atmosphärische Luft durch das Rohr 7 und den Kanal 23 hindurchströüit, das Ventil
2o öffnet und durch das unten gelochte Einsteckrohr 15 und durch die' Flüssigkeit
der .Sättigertasse 6 aufsprudelnd, durch die öffnung 1 8 der Sättigertasse
nach cleni Hohlraten des Lagerbehälters gelangt. Bei Druckgasbetrieb braucht es
nicht besonderer Erläuterung, daß das Druckgas durch das Rohr 7 und Ventil 20 in
derselben Weise in cleii Lagerbehälter gelangt.
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Bedingt durch zweckmäßig gewählte Länge der Sättigertasse 6, durch
die Tiefenlage der Lochung des Einsteckrohres 15 (Fig. 2) und die l-age des Loches
18 in der Sättigertasse 6,, wird sich überhaupt beim Absaugen der feuergefährlichen
Flüssigkeit mittels einer Pumpe rin Innern des Lagerbehälters bei dessen vollständiger
Dichtigkeit ein ständiger Unterdruck H (Fig. 2) beim Entnehmen, nach dein Einfüllen
aber der fast gleiche Überdruck H, ergeben, der z. B.'durch den über Erde angebrachten
Druckmesser 2,4 gemessen wird, der an dein nach dein Oberteil des Lagerbehälters
gehenden Rohr 25 angeordnet ist und so eine stete Kontrollc über Erde für (las -\'orhandensein
der feuergefährlichen Flüssigkeit in der Sättigertasse 6 und für das regelrechte
Arbeiten aller Absperrinittcl ergeben maß. Urn alle die geforderten Kontrollmaßnahmen
zti gewährleisten, maß natürlich auch die Bedingung erfüllt sein, daß das :Rohr
5 beträchtlich länger ist als die ;Sättigertasse 6. bzw. die an und für sich in:
Betracht kommenden Höhen I-I und Hl (Fig. 2).
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Aus vorstehendem geht hervor, daß einerseits die Saug- und Fülleitung
durch einen geeigneten Flüssigkeitsverschlüß, der sich beim Füllen und der Entnahme
stets aus dem 1_agerbehälter gefüllt hält, nach außen hin geschlossen ist, so d@aß,
wie immer auch die Verhältnisse liegen mögen, beim Füllen des Lagerbehälters die
entweichenden Gase durch die in 'der :Sättigertass.e befindliche feue.rgefährliche
Flüssigkeit oder die einströmende Luft beim Entnehmen der Flüssigkeit durch clie
feuergefährliche Flüssigkeit in der Sättigertasse nach -dem Hohlraum des Lagerbehälters
gehen müssen. .Anderseits; kann das arbeiten der unter :1?rcle ruhenden flüssigen
und mechanischen Absperrorgane einwandsfrei über Erde kontrolliert werden.
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Es ist hieraus erkennbar, daß diese Art der Verschlüsse in allen Wirkungen,
wie be-
reits früher gesagt, ist, auch ohne weiteres auf solche Lagerungen
anwendbar ist, bei denen die fetiergefälirliche Flüssigkeit statt mittels einer
Pumpe mit einem Druckgas aus (lein Lagerbehälter lreratisgefördert wird.
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Die gesamte Anordnung bietet weiterhin den Vorteil., daß beim Abzapfen
der feuergefährlichen Flüssigkeit sich im Hohlraum des Lagerbehälters durch den
Unterdruck die Verdampfung der feuergefährlichen Flüssigkeit und damit die Übersättigung
der den Hohlraum. (los Lagerbehälters- ausfüllenden Gase hebt. Beim Einfüllen des
-Benzins o. dgl. wird aber der Unterdruck in einen Überdruck verwandelt, wodurch
erreicht wird, daß sich die Dämpfe im Gasgemisch zuin Teil niederschlagen können,
bevor .sie den ' Hohlräum'des Lagerbehälters verlassen.