DE31523C - Schleuder-Putzmaschine für Getreide und Samen aller Art - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE BO: . Mühlen und Zerkleinerungsmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. September 1884 ab.

Fig. ι der Zeichnung stellt einen Verticalschnitt der Putzmaschine durch die Achse dar.

Fig. 2 zeigt. zur Hälfte eine Draufsicht und zur Hälfte einen Schnitt nach A-B der Fig. 1.

Fig. 3 stellt einen Schnitt durch C-D dar.

Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen eine besondere Anordnung des Regulirventils des Gebläses.

Das Werk besitzt eine verticale, im oberen Theil hohle Metall welle a, die unten durch ein Fufslager c, im oberen Theil aber durch ein Kreuz b mit Hülfe des Lagers d in ihrer Position festgehalten wird.

Diese Welle dient dem Gebläse V als Achse und bewegt gleichzeitig den Sammler r und die Platte p, deren Wirkungsweise später erklärt werden soll; sie wird durch die Riemscheibe e in Bewegung versetzt. In ihrem oberen Theil nimmt sie das Eisenrohr t auf, welches den fixen Behälter ρ trägt.

Die Maschine arbeitet in folgender Weise:

Der Samen oder das Getreide wird dem Behälter/ ununterbrochen zugeführt; von da fällt es bis ans Ende der Röhre t, gelangt durch die Oeffnungen 0 (welche in der hohlen Welle a angeordnet sind) auf die Platte p. Durch die rotirende Bewegung der letzteren werden die Getreide- und Samenkörner infolge der Centrifugalkraft gegen die innere Wand des Blechcylinders- g geschleudert.

Diese Wand ist, wie aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich ist, auf ihrem ganzen Umfange mit radialen Vorsprüngen versehen, die durch Winkeleisen h gebildet werden, gegen welche das Getreide anprallt und dadurch einen Theil der erhaltenen Geschwindigkeit verliert. Es fällt dann durch seine Schwere die Wand entlang, kommt dann zur kreisförmigen Oeffnung K und dringt in den engen, ringförmigen Zwischenraum, welcher die zwei Cylinder g und / von einander trennt, woselbst es der Wirkung eines Luftstromes ausgesetzt wird, der durch das Windrad hervorgerufen wird. Dieser Luftstrom wird so regulirt, dafs die schweren Körner und Steinchen u. s. w. unter der Wirkung ihres eigenen Gewichtes in den kreisförmigen Trog m fallen, während das gute Getreide, die leichten Körner und der Samen sowie der Staub von dem aufwärts ziehenden Luftstrom in die Kammer M mitgenommen werden. Die in dieser weit geöffneten Kammer ankommende Luft nimmt daselbst eine geringere Geschwindigkeit an; das gute Getreide (oder der gute Same) fällt in den Trichter η zurück und von da auf die feste Platte q, wo es der Sammler r wegnimmt und in die Röhre 5 stöfst; von hier aus wird es vom Apparate weggeräumt.

Gleichzeitig werden der Staub und die leichteren Körner durch den Schlot G ausgeblasen.

Bei einer sehr grofsen Putzmaschine ist es vortheilhaft, den Trichter η wegzulassen und ihn durch ein einfaches Fallbrett zu ersetzen, welches bestimmt ist, die Waare gegen den centralen Theil einer Blechplatte zu werfen, die sich mit der Welle α dreht. Diese Platte schleudert dann das Getreide u. s. w. auf die feste Platte q, wo ein auf der drehenden Platte befestigter Sammler r es gegen die Ablaufröhre schiebt.

Es kommt vor, dafs einige- Getreidekörner über die Kammer M hinaus mitgenommen werden. Diese fallen dann in die Röhre u, und sobald eine hinreichende Menge derselben

Claims (1)

1. beisammen ist, drücken sie das kleine Ventil ν mit Gegengewicht herab und kommen ebenfalls in die Röhre s zurück.

   Für die gute Wirkungsweise der Maschine ist es von Wichtigkeit, die Geschwindigkeit des Luftstromes in genauer Weise zu regeln. Dieses Resultat wird mittelst der zwei Ventile n> w^l mit Gegengewichten erreicht, welche in den Fig. ι und 2 der Zeichnung dargestellt sind. Diese sind für eine bestimmte Depression in der Gebläsekammer M im Gewichte ausgeglichen und senken sich, sobald diese Depression zunimmt; sie nehmen dann die in der Zeichnung punktirte Stellung ein, wodurch der Zutritt der Luft gestattet wird.

   Statt dieser zwei halbkreisförmigen Ventile kann auch ein einziges kreisförmiges Ventil S (nach den Fig. 4, 5 und 6 der Zeichnung) verwendet werden, welches ebenfalls durch ein Gegengewicht ausgeglichen ist und bei seiner steigenden oder fallenden Bewegung stets horizontal bleibt, indem es in den zwei Führungen Z Z gleitet.

   Pate nt-Aν sped ch:

   In einer stehenden Schleuder-Putzmaschine für Getreide und Samen aller Art die Verbindung der hohlen, mit Löchern 0 versehenen Welle α mit dem Cylinder g, der an seiner Innenfläche die Winkeleisen h hat, sowie die Anwendung der um eine liegende Achse frei schwingenden Ventile w w^x oder eines einzigen Ventiles S, das in senkrechten Führungen sich bewegt, zu dem Zwecke, die Pressung der Luft in dem Windrade zu regeln.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.