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Beschreibung: Die Erfindung betrifft eine wiederverwendbare Grabkammer
aus Beton, welche einen Sarg aufnimmt, wobei die Grabkammer durch einen Deckel und
eine Dichtung luftdicht von der Außenwelt abgeschlossen ist und im Innern der Grabkammer
Mittel vorgesehen sind, welche Verwesungsprodukte darin bestatteter Leichen aufnehmen
und/oder binden, nach Patent... (Pat.-Anmeldung P 30 35 578.3-25).
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Durch die eingangs dargestellte Ausführungsform der wiederverwendbaren
Grabkammer ist es möglich, eine humanere und umweltfreundlichere Bestattung vorzunehmen,
da die Schadstoffe aus dem Verwesungsprozess nicht nch außen in die Umwelt gelangen
können. Darüber hinaus wird verhindert, daß Leichenreste nach Ablauf der Ruhezeit
wieder ausgegraben und umgebettet we-c.en, um neuen Gräbern Platz zu machen, da
ein Kammerteil vorgesehen ist, in dem solche Überreste gelagert werden können.
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Hierdurch wird erreicht, daß mehrere Generationen in ein und demselben
Grab ihre letzte Ruhestätte finden können.
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rufgabe der Erdindung ist es, die Grabkammer der eingangs genannten
Art weiter zu verbessern. Insbesondere soll diese einfacher herzustellen und noch
umweltfreundlicher aufgebildet sein.Darüber hinaus soll die Grabkammer so
weitergebildet
werden, daß ihr aufnzhmevermögen noch weiter vergrößert wird. Trotzdem soll eine
humane und umweltfreundliche Bestattung gewährleistet sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß außen an der
Grabkammerwandung Be- und Entlüftungsschächte angeordnet sind, welche jeweils durch
eine Trennwand in zwei parallel verlaufende Züge unterteilt sind, wobei die Trennwand
unterhalb der oberen Abschlußwandung des Be- und Entlüftungsschachtes unter Belassung
eines Spaltes endet, derart, daß jeweils ein zusammenhängender aufsteigender und
nach unten führender Zug gebildet ist, wobei der nach unten führende Zug an seinem
Ende eine Öffnung besitzt und der nach oben führende Zug über Kanäle mit dem Innern
der Grabkammer verbunden ist, und daß ferner im Bereich der Schächte eine durchgehende
an die Außenwandung der Grabkammer angrenzende Sandschüttung aus porösem Material,
wie beispielsweise Bimssand, zur Filterung der Verwesungsgase angeordnet ist.
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£ fgrund dieser erfindungsgemäßen iiusgestaltung der Grabkammer können
Einbauten eingespart werden. So bedarf es keiner Tropfnasen und çJasserbebälter
mehr, die das Kondenswasser abführen bzw0 sammeln. Auch ist die Verwendung von lIolzsärgen
möglich, welche oben mit
Entlüftungsöffnungen versehen sind, die
nach der Bestattung geöffnet werden. Trotzdem findet im Grabinnern eine vollkommene
Verwesung statt, die darüber hinaus auch besonders umweltfreundlch-ist. Die sich
bei der Verwesung bildenden Gase und die Feuchtigkeit werden über die Entlüftungsschächte
in ein Bett aus porösem Material, wie beispielsweise mittelkörnigem Bimssand, abgeleitet,
wo sie absorbiert und herausgefiltert werden, ohne daß sie in das Grundwasser oder
in die Außenluft gelangen und eine Verschmutzung bewirken können. Gleichzeitig wird
durch die Schächte eine Lüftung der- Grabkammer erzielt, da sie den in der Sandschüttung
befindlichen Sauerstoff in die Grabkammer einleiten, wodurch eine vollkommenere
und bessere Verwesung sichergestellt ist. Dank dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung
läßt sich eine Verkürzung der Liegezeiten auf 15 Jahre erzielen, so daß bereits
nach dieser Zeit die Überreste in die bereitstehende Urne, z. B. eine Schale aus
Ton oder Beton, umgebettet werden können.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ragen die oberen
Enden der Schächte über die auf der Abdeckplatte der Grabkammer angeordnete Grabplatte
hinaus und sind verschlossen. Hierdurch wird erreicht, daß kein Wasser in die Schächte
und in das Innere der Grablcammer eindringen kann.
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Vorteilhaft ist weiterhin, daß zwei Be- und Entlüftungsschächte außen
an einer der Schmalseiten der Grabkammer im Anstand voneinander angeordnet sind.
Dies hat nämlich den Vorteil, daß nur in einem begrenzten Bereich, nämlich an einer
der Schmalseiten der Grabkammer, ein Sandschüttung angeordnet werden muß. Vorzugsweise
ist hierzu die Kopfseite des Grabes vorgesehen, so daß der späte, auf der gegenüberliegenden
Seite verlaufende eg, freibleibt Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform
der Erfindung ist vorgesehen, daß die Grabkammer einen Kammerteil B zur ufnahme
der Urnen für die Leichenreste aufweist, der unter dem Kammerteil K angeordnet und
von diesem durch eine oder mehrere Betonplatten abgeteilt ist.
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Diese su5bildung hat den Vorteil, daß ein größerer Kammerteil als
bisher zur Aufnahme der Urnen für die Überreste vorhanden ist, wodurch es möglich
ist, sechs dieser Behältnisse unter der Betonplatte anzuordnen, auf der der Sarg
aufgestellt ist. Nach Ablauf der Ruhezeit nach etwa 15 Jahren können die Uberrestein
eine der Urnen eingefüllt werden, so daß Platz für eine neue Bestattung erweicht
wird. Dies kann sich dann alle 15 Jahre, d. h. bis zu sechsmal hintereinander wiederholen,
so daß erst nach 105 Jahren die Grabstäzie
nicht mehr benutzt werden
kann. Diese vorteilhafte Ausgestaltung ermöglicht somit die Beisetzung von 7 Toten
in ein und derselben Grabkammer innerhalb eines Zeitraums von 105 Jahren, so daß
sich eine derartige Grabstätte als wesentlich billiger als die herkömmlichen Beerdigungen
erweist. Darüber hinaus erspart sie das inhumane Umbetten eines Toten, was sonst
oft schon nach 20 Jahren der Fall sein kann. - Bei dieser vorteilhaften Ausführungsform
ist es lediglich erforderlich, der Grabkammer eine Bauhöhe von ca. 2 m statt bisher
eine solche von 1,50 m zu geben. Dafüh entfällt aber der seitliche Kammerteil, welcher
eine kompliziertere Betonschalung bei der Herstellung erfordert hat.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung dieser Ausführungsform ist
die Betonplatte aus einzelnen, quer zur Grabkammer-Längsachse verlaufenden streifenförmigen
Betonelementen zusammengesetzt, die auf einer in der landung der Grabkammer eingelassenen
und verankerten rundum verlaufenden Konsole aus Beton abnehmbar aufgelegt sind.
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Diese Ausbildung ermöglicht ein leichtes Öffnen des unteren Kammerteils
von Hand. Die Konsolen werden nach Fertigstellung der Kammer in Ausnehmungen der
Kammerwandung einzementiert. Diese bilden im Querschnitt gesehen konische Taschen,
so daß sie mehr Mörtel aufnehmen
können. Dies führt zu einer besseren
Verankerung der Konsole.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung
ist vorgesehen, daß die Grabkammer aus einem vertieft ausgebildeten Kammerteil A
mit abgesondertem, vertieft ausgebildeten Kammerteil B besteht, und daß diese Kammerteile
durch Betonplatten horizontal unterteilt sind, derart, daß zwei übereinander angeordnete
Grabkammern mit abgesonderten Kammerteilen zur Aufnahme der Urnen gebildet sind.
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Diese Grabkammer ist dazu geeignet, als Begräbnisstätte für eine ganze
Familie zu dienen. Der durch die abnehmbare Bodenplatte in zwei Etagen unterteilte
Kammerteil bietet gleichzeitig Platz für 2 Särge, so daß Eheleute zusammen beigesetzt
werden können. Nach Ablauf der Ruhezeit können die Überreste in die Urnen umgebettet
werden, die in den seitlichen Kammerteilen bereitstehen. Hierdurch wird wieder Platz
für andere Familienmitglieder geschaffen.
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Die obere !bdeckplatte der Grabkammer kann mit getrennten Grabplatten
belegt werden, welche die Inschriften tragen.
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Statt einer Grabplatte o. dgl. kann auf der Abdeckplatte auch eine
umrahmte Bodenplatte mit Blumen erde und Pflanzen angeordnet werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind die Betonplatten
aus zwei abnehmbaren Teilen gebildet. Hierdurch ist es möglich, die Platten getrennt,
z. B. mittels eines leichten Kranes o. dgl., abzuheben, was zum Zwecke der Benutzung
der unteren Kammerteile erforderlich ist.
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Vorteilhaft ist weiterhin, daß die Betonplatten aus einzelnen, abnehmbaren
streifenförmigen Betonelementen zusammengesetzt sind. Hierdurch wird erreicht, daß
die Bauteile auch von Hand abgehoben werden können.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
sowohl die Grabplatte als auch die bdeckplatte aus einzelnen streifenförmigen Betonelementen
zusammengesetzt, wobei an den Innenseiten der die Abdeckplatte bildenden Elementen
Dämmplatten angeordnet sind. Hierdurch ist auch eine Montage der Àbdeck- und Grabplatten
von Hand möglich. Dies ist besonders dann notwendig, wenn auf dem Friedhof keine
Maschinen eingesetzt werden können.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß in den
angrenzenden lfandungen der vertikal verlaufenden Fuge zwischen Abdeckplatte und
Grabkammer einander gegenüberliegende, umlaufende, hohlkehlenartige Aussparungen
so angeordnet sind, daß ein zusammenhängender
umlaufender Hohlraum
gebildet ist, der mittels eines geeigneten Dichtungsmaterials, wie z. B.
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Kunststoff-Sshaum ausgefüllt ist Hierdurch wird eine besonders dauerhafte
und sichere Fugenabdichtung erzielt, welche darüber hinaus einfach anbringbar ist.
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Von Vorteil ist weiterhin, daß die Öffnung für die abluft im oberen
Bereich des Kammerteils A und die Öffnung für die Zuluft im unteren Bereich des
Kammerteils @ angeordnet ist.
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Die Erfindung ist anhand mehrerer Ausführungsbeispiele schematisch
in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 - einen Querschnitt durch eineerfindungsgernäße
Grabkammer mit oberem Kammerteil A und darunter liegendem Kammerteil B sowie mit
Blick auf die Be- und Entlüftungsschächte und die Offnungen der Kanäle innen an
der Kopfseite der Kammer, wobei die n"bdeckDlatte der Grabkammer mit einer eingefassten
Grabplatte überdeckt ist, die mit Blumenerde gefüllt ist.
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Fig. 2 - einen Längsschnitt durch eine andere tusfuhrungsform der
erfindungsgemäßen Grbkammer mit vertieft ausgebildeten Kammerteilen . und B sowie
einen der Entlüftungsschächte an der Stirnseite und die -Sandschüttung, ohne Grabplatte,
Fig. 3 - einen vergrößerten Teil-Querschnitt durch die Fugenabdichtung der Grabkammer
an der
ibdeckplatteo h-ne Grabplatte, Fig. 4 - die räumliche sicht
einer aus einzelnen streifenförmigen Betonelementen zusammengesetzten ltbdeckplatte
mit auf deren Unterseite angeordneten Dämmplatten, und Fig. 5 - einen Querschnitt
durch die ausführungsform gemäß Fig. 2 in Linie II - II mit doppelten Be- und doppelten
bntlüftungsschächten.
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Die in den Zeichnungen anhand mehrerer ausführungsbeispiele schematisch
dargestellte erfindungsgemäße Grabkammer besitzt außen an ihrer Kopfseite zwei Be-
und Entlüftungsschächte 28, die über Kanäle 29 mit dem Innern der Grabkammer verbunden
sind. Die Öffnungen 30 der Kanäle 29 sind vorteilhafterweise im oberen Bereich der
Kammerteile A angeordnet, um zu erreichen, daß die nach oben steigenden Gase mitsamt
der Feuchtigkeit an Ort und Stelle abgeführt werden, so daß vor allem die Feuchtigkeit
nicht kondensieren kann. Die Öffnungen 46 sind vorteilhafterweise im unteren bereich
des Kammerteils h angeordnet. Hierdurch wird das Eindringen der Zuluft, die schwerer
als die Verwesungsgase ist, begünstigt.
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Die Be- und Entlüftungsschächte 28 weisen jeweils eine Trennwand
31 auf, die unterhalb der oberen bschlußwandung 32 der Schächte unter Belassung
eines Spaltes 33 endet. Auf diese eise wird ein zusammenhängender aufsteigender
und ein nach unten führender Zug 34 bzw.
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35 gebildet, wobei letzterer über eine Öffnung 36 mit der Sandschüttung
37 am Kopfende der Grabkammer in Verbindung steht.
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Das obere Ende der Be- und Entlüftungsschächte 28 ragt über die auf
der Grabkammer angeordnete Abdeckplatte 2 mit Grabplatte 5 hinaus und ist dicht
verschlossen.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Grabkammer
sieht vor, dieselbe vertieft auszubilden und den Kammerteil zur Aufbewahrung der
Urnen 11 unter dem Kammerteil A zur Aufnahme des Sarges 9 anzuordnen (Fig. 1).
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Die Kammerteile .: und B sind durch eine abhebbare Betonplatte 38
voneinander getrennt. Die Betonplatte 38 liegt auf einer Konsole 39 auf, die in
der aufsteigenden landung der Grabkammer eingelassen und verankert ist.
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Gemäß eines weiteren vorteilhaften usführungsbeispieles der Erfindung
ist vorgesehen, daß die Grabkammer aus einem vertieft ausgebildeten Kammerteil t
und einem abgesonderten, ebenfalls vertieft ausgebildeten Kammerteil B zur Aufnahme
der Urnen Ii besteht. Die Kammerteile und B sind durch horizontale, abhebbare Betonplatten
40, 41 voneinander getrennt, die auf bsätsen aufliegen.
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(Fig. 2). Diese -usführungsform ermöglicht die Anordnung
zweier
Särge 9 und mehrerer Urnen 1 gleichzeitig. Zur Be- und Entlüftung sind doppelte
Schächte 28 vorgesehen.
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Hierdurch wird erreicht, daß die Verwesungsgase getrennt abgeführt
und Frischluft getrennt zugeführt wird. Die Gefahr, daß die Gase von einem Kammerteil
in den anderen gelangen, ist damit ausgeschlossen.
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Die Betonplatten 40 bzw. 41 können selbstverständlich auch aus mehreren
eizelnen, streifenförmigen Betonelementen zusammengesetzt sein, wie dies in Fig.
4 anhand einer Abdeckplatte 2 dargestellt ist, jedoch ohne Dämmplatten 3 an ihren
Unterseiten.
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Bei allen Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Grabkammer sind
Abdeckplatten 2 vorgesehen, die an ihrer, dem Kammerinnern zugewandten Fläche, mit
Dämmplatten 3 ausgestattet sind. In den zwischen der bdeckplatte 2 und den benachbarten
udandflächen der Kammer angeordneten vertikalen Fugen sind einander gegenüberliegend,
umlaufende, hohlkehlenartige, nutförmige Aussparungen 43 eingelassen, wodurch im
Querschnitt gesehen ein zusammenhängender kreisflächenförmiger Hohlraum geschaffen
wird. Dieser wird durch ein Dichtungsmaterial, wie z. b. Kunststoff-Schaum, ausgefüllt,
wodurch das Innere der Grabkammer luft-und wasserdicht zur außenwelt hin abgeschlossen
ist.
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Die horizontal verlaufenden Fugen sind zweckmäßigerweise durch eine
Dichtungsmasse 14 abgesnerrt. Darüber hinaus ist die gesamte Oberflache der Abdeckplatte
2 durch eine Schicht aus Bitumen 26 isoliert.
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Die erfindungsgemäßen Grabkammern werden serienmäßig hergestellt und
vorgefertigt. Sie sind in ihrer Gesamtheit transportabel. Die Grabkammern können
auch aus einzelnen Fertigteilen zusammengesetzt sein.
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zelle in der Beschreibung und/oder den Zeichnungen olfenbarten inzel-
und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.
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