CH671531A5 - - Google Patents
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Description
BESCHREIBUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abfalldeponie mit Einbauten zur Unterteilung in verschiedene Sektionen, sowie ein Verfahren zu deren Betrieb.
Abfalldeponien müssen so ausgebildet sein, dass sie die Umwelt nicht belasten; d.h., sie dürfen keine schädlichen Emissionen abgeben.
Besonders sind es die Deponiesickerwässer, die zu Umweltproblemen führen können. Wenn eine Abfalldeponie von Wasser (z.B. Regenwasser) durchflössen wird, weist das resultierende Sickerwasser in der Regel eine Qualität auf, die nahezu einer gesättigten Lösung der Deponieinhaltesstoffe entspricht. Da Abfalldeponien, und hier im besonderen Sonderabfalldeponien, in der Regel wassergefährdende Stoffe beinhalten, sind auch die Sickerwässer aus diesen Deponien als wassergefährdend zu bezeichnen.
Um eine mögliche Verunreinigung von Grundwasser, Kluftwasser bzw. Oberflächenwasser zu verhindern, wird behördlich gefordert, dass Abfalldeponien gegenüber diesen Wässern, z.B. durch Lehm, Bentonit, Kunststoffolien usw. abgedichtet werden.
Diese Massnahmen erfordern jedoch naturgemäss eine restlose Erfassung und schadlose Beseitigung bzw. Behandlung der entstehenden kontaminierten Sickerwässer. Eine ordnungsgemässe Sickerwasserbehandlung (Aufbereitung, Reinigung, Entgiftung, Eindampfen) kann je nach Abfallart bis zu 95% des Deponieaufwandes ausmachen, wobei besonders die Sickerwassermenge den aufwandbestimmenden Faktor ausmacht.
Um den Aufwand für die Sickerwasserbehandlung herabzusetzen, ist man bestrebt, die Sickerwassermenge möglichst klein zu halten. Dies geschieht einerseits durch grösst-mögliche Verdichtung des Deponiekörpers und andererseits durch Abdecken der Deponie nach dem Schüttvorgang. Bis zum Verschliessen der Deponie ist die gesamte Deponie nach oben offen und es können Niederschlagwässer eindringen. Dabei fällt der gesamte Niederschlag, welcher auf die obere Deponiefläche fällt, als Deponie(sicker)wasser an und ist zur Gänze zu behandeln bzw. zu beseitigen.
Um den hohen Aufwand für die Sickerwasserbehandlung weiter zu senken, hat man sogenannte Kassettendeponien angelegt, wobei die Abfalldeponie aus möglichst klein gehaltenen Deponieeinheiten (das sind rundum gedichtete in einem durchfliessbaren Deponiekörper) besteht.
Ziel der Erfindung ist eine Verbesserung der Kassettendeponien, wobei der für die Errichtung von Kassettendeponien erforderliche Aufwand gesenkt und das ausnutzbare Volumen der gesamten Deponie erhöht werden soll.
Der vorliegenden Erfindung ist dabei die Überlegung zugrunde gelegt, dass es nicht notwendig ist, die gesamte Deponie als Kassettendeponie auszuführen, d.h. die einzelnen Deponieeinheiten in ihrer gesamten Höhenerstreckung voneinander zu isolieren.
Dementsprechend ist die Abfalldeponie mit Einbauten zur Unterteilung in verschiedene Sektionen versehen.
Die Abfalldeponie nach der Erfindung zeichnet sich aus durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
Erfindungsgemäss ist also die dichte Sohle der Deponie so ausgeführt, dass sie einem Raster ähnlich aus mehreren Sickerwasserauffangbecken besteht.
Jedes dieser Auffangbecken hat eine eigene Sickerwasser-ableitungseinrichtung (entweder im Freigefälle oder durch Pumpen). Auf diese Weise können verunreinigte, kontaminierte Sickerwässer von reinem Regenwasser ebenso wie bei Kassettendeponien getrennt abgeführt werden. Auch können eventuell vorhandene Undichtheiten in der Isolierung der Deponie nur im beschränkten Umfang, entsprechend der Fläche des relativen Auffangbeckens, wirksam werden. Da die Deponie mit fortschreitendem Befüllungszustand oben abgedichtet werden kann, wird nur ein kleiner Teil der gesamten Deponiefläche kontaminiertes Sickerwasser aufweisen.
Die erfindungsgemässe Abfalldeponie, die sowohl als Müll- als auch als Sonderabfalldeponie in Frage kommt, weist also alle Vorteile einer Kassettendeponie auf, hat aber gegenüber der letzteren aufgrund des Wegfalls von Zwischenwänden, die sich über die gesamte Deponietiefe erstrecken, die weiteren Vorteile des geringeren Aufwands, sowohl hinsichtlich des erforderlichen Materials, als auch hinsichtlich der erforderlichen Zeit für die Errichtung der Deponie, und der besseren Ausnutzung des Volumens der Gesamtdeponie, da praktisch das ganze Volumen der Deponie mit Abfall gefüllt werden kann.
Gemäss einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Abfalldeponie ist die Sohle, wie an sich bekannt, mit Folienbahnen aus Kunststoff bedeckt, die miteinander verschweisst sind, wobei über die Schweissnaht hinausgehende, gegenüber der Sohlenfläche hochgebogene Lappen vorgesehen sind, die in einer Schüttung aus Schotter od.dgl. zur Bildung einer dichten Beckenberandung eingebettet sind.
Erfindungsgemäss kann die Sohlenfläche gereinigt sein, wobei nahe ihres tiefstliegenden Punktes eine Entnahmeleitung vorgesehen ist.
Bei etwa horizontaler Sohlenfläche weisen nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Sickerwasserauffangbecken in der Sohle eine eigene Sickerwasserableitung bzw. einen Entwässerungsschacht zur getrennten Entwässerung auf.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betrieb der erfindungsgemässen Abfalldeponie. Das Verfahren besteht darin, dass Abfall je nach seiner Zusammensetzung in verschiedene Sickerwasserauffangbecken der Abfalldeponie eingebracht wird und dass Sickerwässer mit Gehalten an unterschiedlichen Schadstoffen wie Salzen, Säuren, Laugen, gesundheitsgefährdenden, toxischen, wassergefährdenden bzw. radioaktiven Stoffen einer gesonderten Behandlung bzw. Beseitigung zugeführt werden.
Auf diese Weise ist es möglich, den Aufwand zur Aufarbeitung der Sickerwässer wesentlich zu senken.
Die Erfindung wird an Hand der Figuren der Zeichnung näher erläutert.
Die Fig. 1 und 2 zeigen in schematischer Darstellung zwei Ausführungsformen von erfindungsgemässen Abfalldeponien im Längsschnitt und Fig. 3 eine Draufsicht auf die Abfalldeponie nach Fig. 2.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich besteht der Boden 5 der Abfalldeponie 1 aus einer Vielzahl von Sickerwasserauffangbecken oder -mulden 2. In den gezeigten Ausführungsbeispielen sind die Wände 3,4 und die Sohle 5 der Deponie 1 durch wasserdichte Folien abgedeckt. Die die einzelnen Auffangmulden 2 abdeckenden Folien sind miteinander überlappend verschweisst, wobei die überlappenden Ränder aufgebogen sind und die Zwischenwände 6 zwischen den einzelnen Mulden 2 bilden. Auf den die Sohle 5 der Deponie 1 abdeckenden Folien ist eine Schotterschicht 7 aufgebracht. Diese Schotterschicht erfüllt mehrere Zwecke. Sie schützt die Folie vor Verletzungen durch den in die Deponie 1 eingebrachten Abfall 8. Ferner hält sie die aufgebogenen Ränder der Abdeckfolie in ihrer Lage, sodass diese als Trennwände 6 dienen können. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 sind in
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den Sickerwasserauffangmulden 2, die gerade der Aufnahme von Abfall 8 dienen, aus Brunnenringen zusammengesetzte Brunnenschächte 9 vorgesehen, deren unteren Abschluss die Schotterschicht 7 bildet. Aus diesen Schächten 9 kann das Sickerwasser mittels Tauchpumpen über Leitungen 10 entfernt und zur Aufbereitungsanlage gefördert werden.
Durch eine Abdeckfolie 11 wird der Teil der Deponie 1, der bereits mit Müll 8 gefüllt ist abgedeckt, sodass in diesen Bereich der Deponie kein Regenwasser eindringen kann und sich somit kein Sickerwasser mehr bildet. Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 1 weist die Sohle 5 der Deponie 1 eine Neigung auf, sodass das sich in den nicht mit Abfall bedeckten Auffangmulden 2 angesammelte Regenwasser nicht aus jeder Mulde separat abgeführt werden muss, sondern das Regenwasser gegen das eine Ende der Deponie abfliesst und durch eine gemeinsame Entnahmeleitung 12 abgeleitet werden kann. Naturgemäss ist bei dieser Ausführungsform der Deponie mit der Befüllung mit Abfall an dem der Entnahmeleitung 12 entgegengesetzten Ende der Deponie zu beginnen. Nach Fig. 2 erfolgt die Ableitung des Sickerwassers über Rohrleitungen 13, die von der Sohle 5 jedes Auffangbeckens 2 ausgehen.
Bei jeder im Betrieb befindlichen Abfalldeponie können drei Zonen 14,15, 16 unterschieden werden. In der Zone 14 ist die Abfalldeponie 1 bereits gefüllt und durch eine Folie 11 abgedeckt. In dieser Zone fällt kein Sickerwasser mehr an. In der Zone 15 ist die Deponie teilweise mit Abfall 8 gefüllt. In dieser Zone fällt verunreinigtes Sickerwasser an, das über Leitungen 10 bzw. 13 abgeleitet wird. In der Zone 16 sammelt sich reines Regenwasser, das entweder durch die Entnahmeleitung 12 oder durch die Leitungen 13 abgeleitet werden kann.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Abfalldeponie mit Einbauten zur Unterteilung in verschiedene Sektionen, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbauten (6) ausschliesslich im Bereich der Sohle (5) der Deponie vorgesehen und als Dämme, Zwischenwände oder trennende Folien ausgebildet sind, die die Sohle in mindestens zwei unabhängig voneinander entwässerbare Sickerwasser-auffangbecken (2) gliedern, wobei die Höhenerstreckung der Einbauten (6) maximal einem Viertel der Gesamttiefe der Deponie (1) entspricht.
2. Abfalldeponie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohle (5) der Abfalldeponie mit Folienbahnen aus Kunststoff bedeckt ist, die miteinander ver-schweisst sind, und dass über die Schweissnaht hinausgehende, gegenüber der Sohlenfläche der Abfalldeponie hochgebogene Lappen vorgesehen sind, die in einer Schüttung aus Schotter oder Kies (7) zur Bildung einer dichten Berandung der einzelnen Sickerwasserbecken eingebettet sind.
3. Abfalldeponie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohlenfläche der Abfalldeponie geneigt ist und dass eine oder mehrere nahe ihrer tiefstliegenden Punkte Entnahmeleitungen (12) vorgesehen sind (Fig. 1).
4. Abfalldeponie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei etwa horizontaler Sohlenfläche der Abfalldeponie die Sickerwasserauffangbecken (2) in der Sohle (5) eigene Sickerwasserableitungen (13) oder Entwässerungsschächte (9) zur getrennten Entwässerung aufweisen (Fig. 2).
5. Verfahren zum Betrieb einer Abfalldeponie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Abfall je nach seiner Zusammensetzung in verschiedene Sik-kerwasserauffangbecken (2) der Abfalldeponie (1) eingebracht wird und dass Sickerwässer mit unterschiedlichen Gehalten an Schadstoffen einer gesonderten Behandlung zugeführt werden.
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