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Verfahren zum Herstellen unterschiedlicher Lenker
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für Fahrräder Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
unterschiedlicher Lenker für Fahrräder, die jeweils eine im Steuerkopf des Rahmens
drehbar gelagerte Vorderradgabel aufweisen und bei denen die Vorderradgabel einen
in den Steuerkopf hineinragenden Gabelschaft und einen unterhalb des Gabelschaftes
anschließenden Gabelkopf hat, an den jeweils zu einer Seite ein Lenkerteil angesetzt
ist.
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Es ist bekannt, die den Lenker bildenden Lenkerteile durch entsprechendes
Biegen in eine solche Form zu bringen, daß die Lenkerenden die jeweils gewünschte
Lage relativ zum Rahmen haben. Diese Lage muß so gewählt sein, daß der Benutzer
des Fahrrades beim Fahren die richtige Körperhaltung einnehmen kann.
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Es ist wünschenswert, die Lage der Lenkerenden möglichst gut anpassen
und hierbei auch die Körpergröße des jeweiligen Fahrers berücksichtigen zu können.
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Besonders gilt dies beim Bau wog Rennfahrrädern. Um dies gewährleisten
zu können, müssen Lenker unterschiedlicher Form und Größe zur Verfügung stehen.
Dies ist aber nur mit verhältnismäßig großem Aufwand zu erreichen, wenn die Lenker
durch Biegen in die entsprechende Form gebracht werden müssen
Der
Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, ein zum Herstellen unterschiedlicher
Lenker geeignetes Verfahren zu schaffen, das mit wesentlich geringerem Aufwand eine
Anpassung des Lenkers an die jeweiligen Gegebenheiten ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
die Lenkerteile jeweils aus einem Griffrohr und einem Flügelrohr zusammengesetzt
werden und daß die Lage der freien Griffrohrenden relativ zum Rahmen durch entsprechende
Bemessung der Flügel- und Griffrohrlänge und der Winkel festgelegt wird, unter denen
das Griffrohr am Flügelrohr und letztes am Gabelkopf befestigt werden.
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Durch die Anwendung des von der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens
erübrigt sich das Biegen von Lenkerteilen. Man braucht nur Griffrohre und Flügelrohre
entsprechend lang zu bemessen und unter bestimmten Winkeln zusammenzusetzenr um
den Lenker in Bezug auf die Höhe, die Breite und den Vorbau gegenüber dem Steuerkopf
des Rahmens anzupassen, Dies führt zu einem wesentlich geringerem Herstellungsaufwand.
Auch der für die Lagerhaltung erforderliche Aufwand wird herabgesetzt.
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Vorteilhaft ist es erfindungsgemäß ferner, daß zumindest angenähert
gerade verlaufende-Flügelrohre verwendet werden können. Nur die Griffrohre werden
an ihren freien Enden einen gebogenen. Verlauf haben müssen, wobei jedoch eine Änderung
dieser Bogenfqrm zur Anpassung des Lenkers nicht erforderlich ist Griffrohre, Flügelrohre
und Gabelkopf können zum Beispiel durch eine Muffe -oder einen Steckteil vom-jeweils
entsprechenden Winkel miteinander.- verbunden werden. Es ist
aber
auch denkbar, diese Teile an den zu verbindenden Stellen der jeweiligen Form des
Rohrgriffes anzupassen und in dem jeweils notwendigen Winkel miteinander zu verlöten
oder zu verschweißen Man erhält besonderes günstige Anpassungsmöglichkeiten, wenn
der Gabelkopf schräg nach oben und/oder vorne gerichtete Ansatzflächen aufweist
An diese können die Griffrohre, die vorteilhaft mit einer gegenüber einer radialen
Querschnittsebene leicht geneigten Ansatzflächen versehen werden, nach Ausrichtung
in die jeweils erforderliche Lage angelötet oder angeschweißt werden.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher beschrieben. Im einzelnen zeigen: Figur 1 in perspektivischer Darstellung
die Vorderradgabei eines Fahrrades um den Lenker; Figur 2 eine Draufsicht auf die
Darstellung nach Figur 1 Die in Figur 1 gezeigte Vorderradgabel 10 hat einen Gabelschaft'll,
der in den Steuerkopf eines hier nicht dargestellten Rahmens eingesetzt und in diesem
drehbar gelagert wird. Unterhalb des Gabelschaftes 11 hat die Vorderradgabel 10
einen sich in horizontaler Richtung erstreckenden Gabelkopf, der nach unten hin
in zwei Gabelscheiden 1!3 dbergehtO
An beiden Enden des Gabelkopfes
12 sind Ansatz flächen 14 vorgesehen, an denen jeweils ein Flügelrohr 15 angesetzt
wird. An den freien Enden der Flügelrohre 15 wird jeweils ein Griffrohr 16 befestigt.
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Die Flügelrohre 15 und die Griffrohre 16 werden im allgemeinen einen
Querschnitt von runder oder abgerundeter Form haben, also zum Beispiel einen kreisförmigen,
einen zumindest angenähert ovalen oder aber auch einen-tropfenförmigen Querschnitt,
der besonders strömungsgünstig ist. Wie-in Figur 2 dargestellt, hat der Gabelkopf
12 eine sich horizontal durch seine Mitte erstreckende Achse 17, während die Längsachse
des anschließenden Flügelrohres 15 mit der Bezugsziffer 18 bezeichnet ist. Die dem'Gabelkopf
12 zugewandte Stirnseite des Flügelrohres 15 ist gegenüber seiner Längsachse in
einem Winkel geneigt, der in der Größenordnung zwischen 50 und 10° liegen kann.
Wenn man ein Flügelrohr 15 zunächst nur lose auf die Ansatzfläche 14 am Gabelkopf
12 hält und das--Flügelrohr T5 um seine eigene Achse dreht, beschreibt dieses eine
einem Kegelmantel entsprechende Bahn. Alle auf dieser Bahn liegenden Stellungen
des Flügelrohres 15stehen für das Vorgeben der-endgültigen Lenkerform zur Verfügung.
Um die Lage dieser Kegelmantelbahn gegenüber. dem Rahmen des Fahrrades gegebenenfalls
noch zu optimieren, kann auch die Ansatzfläche 14 am Gabelkopf t2 aus einer zu der
Achse 17 desselben radialen Ebene in einem Winkel von einigen Grad geneigt sein,
wobei-man diese Neigung so wählen wird, daß die Ansatzfl,äche 14 leicht nach oben
und/oder vorne gerichtet ist Alternativ ist es aber auch denkbar, die Ansatzflächen
14 nicht flächig eben auszubilden, sondern den Gabelkopf 12
in bogenförmigem
Verlauf in die Gabelscheiden 13 übergehen zu lassen Es müssen dann die Flügelrohre
15 an ihren mit dem Gabelkopf 12 zu verbindenden Enden so ausgearbeitet werden,
daß sie genau auf die Außenseite des Gabelkopfes 12 passen und dort angelötet oder
angeschweißt werden können.
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An den äußeren Enden der Flügelrohre 15 werden die Griffrohre 16 so
befestigt, daß ihre Längsachse 19 in einer vertikalen und zur Längsachse des Fahrrades
parallelen Ebene liegt Es ist alternativ aber auch denkbar, um einige Grad on dieser
Ausrichtung abzuweichen. So kann beispielsweise der mit der Bezugsziffer 20 bezeichnete
Winkel zwischen der Achse 17 des Gabelkopfes und der Längsachse 18 des Flügelrohres
15 7" betragen, währen man den mit der Bezugsziffer 21 bezeichneten Wir.kel zwischen
der Längsachse 18 des Flügelrohres 15 und der Längsachse 19 des Griffrohres 16 mit
100 vorgibt. Dies bedeutet, daß die Griffrohre 16 jeweils gegenüber der Längsachse
des Fahrrades noch um einen Winkel von 30 nach außen gerichtet sind Auch durch die
Wahl der Länge der Flügelrohre 15 läßt sich die Anpassung der Lenkerform optimieren.
Hinzu kommen die Länge der Griffrohre 16 und derjenige Winkel, den die Längsachse
19 eines Griffrohres 16 mit der orizontalen 22 bildet und der in Figur 1 mit der
Bezugsziffer 23 bezeichnetist.
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Die Griffrohre 16 verlaufen an ihren freien Enden bogenförmig nach
obenhin, Es wird in den wenigsten Fällen erforderlich æin, den Radius dieses bogenförmigen
Verlaufes zwecks Erzielung einer optimalen Anpassung zu verändern. Für die Herstellurg
von einer nahezu unendlich
großen Anzahl unterschiedlicher Lenker
brauchen nur Griffrohre 16 und Flügelrohre 15 zur Verfügung zu stehen, die jeweils
die maximal in Betracht kommende Länge haben. Zur Herstellung eines Lenkers von
bestimmter Form und Größe werden die miteinander zu verbindenden Enden der Griffrohre
16-und der Flügelrohre 15 auf Länge geschnitten, wobei gegebenenfalls die zur Bildung
der Winkel 20 und 21 erforderlichen Schrägschnitte ausgeführt werden. Anschließend
wird das mit dem Griffrohr 16 zu verbindende Ende des Flügelrohres 15 der Profilform
des Griffrohres 16 entsprechend ausgearbeitet. Gegebenenfalls kann auch das gegenüberliegende
Ende des Flügelrohres 15 ausgearbeitet werden, wenn das innerhalb desselben Arbeitsganges
möglich ist. Das Verbinden der Flügelrohre 15 mit den Griffrohren 16 und mit dem
Gabelkopf 12 in den jeweils erforderlichen Winkelstellungen erfolgt zweckmäßig durch~Löten
oder Schweißen unter Verwendung von Schablonen.
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B e z u g s z i f f e r n l i s t e : 10 Vorderradgabel 11 Gabelschaft
12 Gabelkopf 13 Gabelscheide 14 Ansatzfläche 15 Flügelrohr 16 Griffrohr 17 Achse
18 Längsachse 19 Längsachse 20 Winkel 21 Winkel 22 Horizontale 23 Winkel