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Rahmengestell für Fahrräder u. dgl., das aus Blech besteht Die Erfindung
betrifft ein für Fahrräder od. dgl. aus zwei gestanzten bzw. gepreßten Blechstücken
hergestelltes Rahmengestell und das zu seiner Herstellung dienende Verfahren.
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Rahmengestelle für Fahrräder, insbesondere für Kinderfahrräder, müssen
ganz besonderen Anforderungen entsprechen, die in der Hauptsache eine Vereinfachung
in der Herstellungsweise und anschließend eine Verminderung der Herstellungskosten
anstreben. Es sind bereits in diesem Sinne entwickelte, aus gestanzten Blechstücken
bestehende Fahrradrahmen bekannt, bei welchen jedoch die Lösung praktisch weder
eine nennenswerte Kostenverminderung bewirkt noch eine Beschränkung der Arbeitsvorgänge
einschließt, so daß die vorgenannten Bedingungen nicht erfüllt sind. Erfindungsgemäß
ist es möglich, mit Hilfe geeigneter, ziemlich einfacher Vorrichtungen ein Fahrradrahmengestell
herzustellen, bei dem die Arbeitsvorgänge vorteilhaft auf ein Mindestmaß beschränkt
werden können.
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Das erfindungsgemäße Fahrradrahmengestell ist dadurch gekennzeichnet,
daß es aus zwei gestanzten und gebogenen Blechstücken besteht, von denen das eine
den eigentlichen Rahmen und das andere die Vorderradgabel bildet. Das eine Blechstück
hat einen mittleren Teil und drei Arme, von denen zwei symmetrisch gleichlaufend,
der dritte und mittlere Arm aber in einen Formkopf auslaufend ausgebildet ist, um
den Lenkerschaft festzuhalten, und dabei die Vorderstrebe des Rahmens darstellt,
während die beiden Seitenarme die Hinterradgabel
bilden. Zugleich
dient der mittlere Rahmenteil wenigstens teilweise zur Abstützung des Sattels und
der Pedale.
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Das Herstellungsverfahren dieses Fahrradrahmengestells besteht im
wesentlichen darin, daß aus einem gestanzten Blechstück ein zweckmäßig durchgebildetes
Formstück hergestellt und dieses zunächst einem ersten Biegevorgang unterworfen
wird, der die Biegung mindestens eines Teils der Armränder sowie des mittleren Rahmenteils
bewirkt. Hierauf werden durch entsprechendes Strecken die Pedalabstützungen und
ein zur Verbindung und Befestigung des Sattels dienender Teil hergestellt, so daß
schließlich am Ende des ganzen Arbeitsvorganges ein einziges Rahmenstück erhalten
wird, das vorteilhaft nicht nur dasLenkerrohr und die vordere, zur Verbindung des
Lenkerrohrs mit der Pedalstütze dienende Rohrstrebe, sondern auch die für das Hinterrad
dienenden Gabelarme in sich vereint, wobei die Ränder des die Vorderstrebe bildenden
Armes und der aus dem mittleren Rahmenteil gebildeten Scheide zur Abstützung der
Pedale wenigstens zum Teil miteinander verschweißt sind.
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Auf gleiche Weise kann auch die Vorderradgabel hergestellt werden,
indem diese aus einem gepreßten, mit geeigneten Versteifungsrippen ausgestatteten
Blechstreifen gestanzt und dann so gebogen wird, daß ein Bügel hergestellt wird,
an dessen Armen Mittel zur Befestigung des Rades vorgesehen sind und an dessen mittlerem
Teil ein Rohrbolzen befestigt ist, der zweckmäßig am Rahmenrohr angreift.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform beispielsweise dargestellt.
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Fig. i ist eine Ansicht eines für die Herstellung eines Kinderfahrradrahmens
bestimmten Blechstückes; Fig.2 und 3 zeigen schaubildliche Ansichten zweier aufeinanderfolgender
Biegevorgänge; Fig. q. zeigt in schematischer Darstellung die einzelnen zur Entwicklung
des Sattelträgers erforderlichen Stufen des Arbeitsvorganges; Fig. 5 und 6 zeigen
in Seiten- bzw. Rückansicht den fertigen Rahmen; Fig.7 und 8 zeigen in vergrößertem
Maßstab zwei Ausführungsarten der Vorderstrebe im Querschnitt; Fig.9 zeigt einen
Teil der Hinterradgabel im Schnitt; Fig. io zeigt in einer Draufsicht das Werkstück
für die Vorderradgabel; Fig. i i zeigt die gebogene Lenkergabel, während Fig. 12
die Lenkergabel im Längsschnitt und Fig. 13 die Gabel im Grundriß veranschaulichen.
Der Fahrradrahmen besteht aus einem einzigen Blechstück, das aus einem mittleren
Teil A und drei Armen B, C und D gebildet ist; die beiden letzteren
sind symmetrisch und gleichartig ausgebildet.
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Der Arm B endet in einem Formkopf F, der geeignet ist, das zur Befestigung
der Lenkstange dienende Rohrstück zu bilden. Der Arm B stellt die Vorderstrebe des
Rahmens dar, während die beiden symmetrischen Arme C und D die Hinterradgabel darstellen.
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Der mittlere Teil A kann sowohl als Verbindungsstück .der beiden Arme
C und D als auch zur Abstützung der Pedale und wenigstens zum Teil zur Herstellung
des Sattelträgers dienen.
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Das beschriebene Rahmengestell kann auf folgende Weise aus einem gepreßten
Blechstück hergestellt werden. Das Blechstück wird im Zuge geeigneter Arbeitsvorgänge
so durchgebildet, daß der Arm B zunächst längs seiner Längsachse gebogen wird.
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Der mittlere Rahmenteil A wird gleichfalls gebogen, wobei seine Achse
mit der des Armes B übereinstimmt.
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Die beiden Seitenarme C und D werden dagegen an ihren Rändern so gebogen,
daß sie im wesentlichen parallele Flächen aufweisen.
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Im mittleren Rahmenteil A wird der Oberteil G so gebildet, daß in
der Folge, nach bestimmten Streckvorgängen, ein Rohrstück H hergestellt wird (Fig.
3), ,das mindestens zum Teil den Sattelträger bildet.
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Das Rohrstück H kann mit Hilfe aufeinanderfolgender entsprechender
Streckvorgänge, worunter einige in Fig. q unter I, II, III, IV angegeben sind, hergestellt
werden.
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Bevor man zum Biegen der Seitenwände des mittleren Teils übergeht,
sind in diesem zwei runde Löcher K anzubringen, die, anschließend mit Gewinde versehen,
für die Befestigung der Lagerteile der Pedalachse dienen. Durch einen weiteren Arbeitsgang
werden nach Durchbildung des Rohrstückes H (Fig. 3) die Ränder des Formkopfes F
so vereint, daß aus diesem das Rohrstück für die Aufnahme des Lenkerschaftes entsteht.
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Desgleichen werden die Armränder B zur Herstellung eines weiteren
Rohrstückes vereinigt und schließlich die Umfangsränder des mittleren Rahmenteils
A so miteinander verbunden, daß eine Art Gehäuse bzw: eine Scheide entsteht. .Außerdem
werden auch die Ränder der Arme C und D so gebogen, daß diese einen C-,Querschnitt
erhalten.
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Am Ende dieser Arbeitsvorgänge ist das Rahmengestell bis auf einige
Neben- und Endarbeiten als vollendet zu betrachten; diese Nebenvorgänge bestehen
z. B. in einer entsprechenden Abflachung der Armenden C und D, wobei an diesen zwei
für den Eingriff der Hinterra-dachse dienende Öffnungen vorgesehen werden, sowie
in der Spaltung des Rohrstückes H, wodurch dieses elastischer wird und zur Befestigung
des Sattelrohres besser geeignet ist.
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Zum Schluß können die einzelnen Rahmenteile, wenn dies erwünscht ist,
mit Hilfe einiger Versteifungsrippen versteift werden.
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Die Verbindungsränder des Formkopfes F und jene des mittleren, zu
einer Scheide gebogenen Rahmenteils A können hierauf, sei es, wie in Fig. 7 veranschaulicht,
stumpf aneinander oder, wie in Fig. 8 gezeigt, zu einer Längsrippe gebogen verschweißt
werden.
In diesem letzteren Fall kann die Schweißung auf elektrischem
Wege erfolgen.
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Der auf diese Art und Weise hergestellte Fahrradrahmen wird dann den
weiteren zu seiner Vollendung erforderlichen Arbeitsvorgängen, wie einem Lochen,
Gewindeschneiden, Aufreiben, Kalibrieren u. a. m., unterzogen und schließlich lackiert.
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Das Rohrstück H kann, insbesondere wenn es eine gewisse Länge haben
soll, gegebenenfalls durch eine aufgeschweißte Verlängerung gebildet werden.
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Desgleichen kann der Sattelträger H geeignete Verstrebungsteile aufweisen,
die zur Verbindung des Sattelträgers mit den Enden der beiden Arme C und D dienen,
wodurch dem Rahmen die gewünschte Widerstandsfähigkeit verliehen werden kann.
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Fig. io bis 13 veranschaulichen die Durchbildung der Vorderradgabel.
Diese besteht aus einem gestanzten Blechstück N, das durch Längsrippen P versteift
und anschließend zu einer Gabelform gebogen wird.
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Der mittlere Teil Q zeigt einen U-förmigen Querschnitt, der dazu beiträgt,
die Festigkeit der Gabel zu erhöhen. An diesem mittleren Gabelteil Q vorgesehene
Flügel R dienen zur Festigung des Spritzleders od. dgl.
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Der mittlere Gabelteil Q weist eine Bohrung S auf, in die das Rohrstück
T eingeführt und anschließend verschweißt wird.