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Verfahren zur Herstellung von Fahrradrahmen und Fahrradrahmenteilen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Fahrradrahmen und Fahrradrahmenteilen,
bei dem zwei Rohlinge so gepreßt werden, daß jeder ineinander einmündende Rinnen
enthält, und sodann mit einander zugewendeten offenen Seiten entlang ihrer Ränder
zu mehreren miteinander inVerbindung stehenden Rohren verschweißt werden.
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Der übliche Fahrradrahmen besteht aus einer Mehrzahl von gesondert
hergestellten Rahmenrohren, die oben und unten am Lenker und an der Sattelstütze
durch Muffen oder Verbindungsstücke und unten durch eine Tretlagerschule verbunden
sind. Alle diese Muffen oder Verbindungsstücke bestehen aus einem Rohrteil, das
einen hohlen, rohrförmigen Arm in Form einer Hülse besitzt, in der das Ende eines
einen Teil des Rahmens bildenden und ein gesondertes Konstruktionselement darstellenden
Rohres fest gelagert ist.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, hohle Rohrteile dadurch zu bilden,
daß zwei Rohlinge zu identischen Preßteilen mit ineinander übergehenden Rinnen gepreßt
und sodann, mit ihren Hohlflächen einander zugewandt, an ihren Kanten miteinander
zu zwei zusammenhängenden Rohrarmen verschweißt werden.
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Weiterhin ist es bekannt, bei der Herstellung von Rohrteilen einen
Grundteil quer durchzuteilen und den abgetrennten Teil einer Weiterbearbeitung zu
unterwerfen. Dieses bekannte Verfahren dient jedoch zur Lösung einer anderen Aufgabe
als der der Erfindung zugrunde liegenden. Es wird nämlich bei der Herstellung von
Riemenscheiben verwendet. Diese werden in der Weise gebildet, daß
der
Boden eines zylindrischen Napfes abgestochen, auf einen kleineren Durchmesser gezogen
und dann als Nabenteil innerhalb des verbliebenen Teiles des Behälters angeschweißt
wird.
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Gegenstund der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Fahrradrahmen oder von Teilen eines solchen, das durch den Wegfall von Muffen
oder Verbindungsstücken die Herstellungskosten des Rahmens beträchtlich herabsetzt
und dabei doch einen Rahmen oder Rahmenteil von beachtlicher Festigkeit ergibt,
der ein geringes Gewicht hat und vorteilhaft raussieht.
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Nach. der Erfindung wird ein Fahrradrahmen aus Teilen hergestellt,
die erfindungsgemäß aus zwei Rohlingen in Form ebener Bleche in folgender Weise
gefertigt werden: Jeder der beiden Rohlinge wird einem Preßvorgang derart unterworfen,
daß bei beiden je eine Rinne als Haupt- oder Mittelteil und je zwei weitere, von
der Hauptrinne in entgegengesetzten Richtungen abzweigende offene Rinnen entstehen.
Die beiden Preßteile werden, mit ihren Hohlflächen einander zugewandt, an ihren
Kanten fest miteinander verschweißt, so daß sie ein Haupt- oder Mittelrohrteil mit
zwei Rohrabzweigungen bilden. Sodann wird das Haupt-oder Mittelrohrteil der Länge
nach geteilt, um zwei getrennte Einheiten zu erhalten, von denen jede einen Rohrarm
und quer zu dem einen Ende desselben oder in einem Winkel dazu ein Teilrohr bzw.
,eine Rinne aufweist. Schließlich wird -der Rohrarm gezogen, um ein Rohr des Fahrradrahmens
oder ein Teil davon zu bilden, während das zugehörige Teilrohr- (Rinne) zur Herstellung
eines rohrförmigen Rahmenverbindüngsgliedes oder eines Teiles davon benutzt wird.
In derselben Weise kann der Rohrarm der anderen Einheit zu einem anderen Teil eines
Rahmenrohres gezogen und das zugehörige Teilrohr oder Rinnenteil dazu benutzt werden,
um ein rohrförmiges Rahmenverbindungsstück oder ein Teil davon zu bilden.
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Zur Herstellung der oberen und unteren Bestandteile des Lenkerteiles
eines Fahrradrahmens weist das Teilrohr oder der rinnenförmige Teil einen U-Ouerschnitt
auf und wird zu einem an seinen Enden offenen Rohr geformt, das Teil des Lenkerrohres
wird, indem der . U-Ouerschnitt zu einem Kreis geformt wird und die aneinanderstößenden
Kanten dann zusammengeschweißt werden. Das so hergestellte Rohr, wird - anschließend
bis zur gewünschten Länge ausgezogen.
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Zur Bildung eines Bestandteiles des Sattelrohres erhält das Teilrohr
oder Rinnenteil jeder Einheit einen halbkreisförmigen" Querschnitt; und- seine Kanten
werden an ein gegenüberliegendes Teil mit halbkreisförmigem Querschnitt angeschweißt,
das Ansätze für die Klemmbalzen der Stttelstütze hat.
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Für das untere Tretlager des Fahrradrahmens werden, die Teilrohre
oder Rinnenteile von zwei zefteilten'Einheiten mit ihren Kanten aneinandergeschweißt,
um die untere Tretlagerschale zu bilden, von der die ausgezogenen Rohrarme ausgehen.
Dabei werden von einem der beiden Preßstücke, bevor sie miteinander verschweißt
werden, ein Paar Hülsen für die Kettenstege herausgepreßt oder herausgezogen. Die
zugehörigen gezogenen rohrförmigen Verlängerungen und die Rohrarme der einzelnen
Rahmenteile werden gerichtet und mit ihren Enden zu einem vollständigen Fahrradrahmen
verschweißt.
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Es ist nach der Erfindung auch möglich, ein Konstruktionselement des
Fahrradrahmens dadurch herzustellen, daß zwei Rohlinge so gepreßt werden, daß jeder
von ihnen eine Haupt- oder Mittelrinne erhält, die an jedem Ende ein Paar Abzweigrinnen
aufweist, die von dem Haupt- oder Mittelteil in entgegengesetzten Richtungen abgehen,
wobei die mit ihren Hohlflächen einander zugewandten Preßteile an ihren Kanten miteinander
verschweißt werden, um ein rohrförmiges Haupt- oder Mittelteil zu erhalten, das
an jedem Ende .zwei Rohrarme besitzt. Dabei wird das rohrförmige Haupt-oder Mittelteil
quer und längs geteilt, um vier getrennte Konstruktionselemente zu gewinnen, von
denen jedes einen Rohrarm und ein zugehöriges Teilrohr oder Rinnenteil besitzt,
das quer oder in einem Winkel zu dem einen Ende des Rohrarmes liegt. Letzterer wird
bis zur gewünschten Länge gezogen, um eins von den Rohren des Fahrradrahmens oder
einen Teil davon zu bilden, während -das Teilrohr an dem einen Ende des Rohrarmes
zur Herstellung eines anschließenden Rahmenteiles oder eines Teiles .davon benutzt
wird. Das rohrförmige Haupt- oder Mittelteil, das durch Zusammenschweißen der beiden
Preßteile gewonnen ist, kann zu einer gewünschten Länge ausgezogen werden, bevor
es längs taufgeteilt wird.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens
mit weiteren Erfindungsmerkmalen dargestellt. Es zeigen Fig. I bis rI die verschiedenen
Stufen der Herstellung eines Fahrradrahmenteiles nach der Erfindung; der die obere
Hälfte des Lenkerrohres und den anschließenden Teil der oberen Rahmenstrebe eines
Herrenfahrrades bildet, Fig. 12 auf dieselbe Weise hergestellt, die untere Hälfte
der des Lenkerrohres und den anS-chließenden Teil einer Rahmenstrebe, Fig.
13 bis 28 die verschiedenen Stufen der Herstellung einer Sattelstütze und
der anschließenden oberen Strebe des Rahineris-eines-Hetrenfahr@ades gemäß der Erfindung,
Fig. 29 bis 39 die Herstellung einer Lagerschale des unteren Tretlagers und von
Teilen der anschließenden Streben eines,Fahrradrahmens .nach der Erfindung, Fig.
q.o die Herstellung eines vollständigen Fahrradrahmens aus nach der Erfindung gefertigten
Teilen, Fig. 41 bis 43 ein abgeändertes unbearbeitetes Werkstück (Rohling) und Preßteile
zur Herstellung von Lerikerrohrteilen, Fig. q.¢ ein aus zwei Preßteilen gebildetes
Element zur Herstellung des oberen' Strebemteiles eines D!amenfahrrädrähmens.
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Nach den Fig. i bis i z, welche die verschiedenen Stufen der Herstellung
des in seiner endgültigen
Form in Fig. i i dargestellten oberen
Lenkerrohrteiles zeigen, werden zwei derartige Teile gleichzeitig in einem Arbeitsgang
aus zwei als Rohlinge dienenden ebenen Blechen gefertigt, die einander in Form und
Größe gleich sind. Einer dieser Rohlinge ist in Fig. i gezeigt. Er besteht aus einem
im wesentlichen rechtwinkligen Hauptteil i in der Mitte und einem Paar zugehöriger
ebener Arme 2 und 3, die von den beiden oberen Ecken des Mittelstückes i aus in
einem stumpfen Winkel zu seinen Kanten auseinandergehen. Jeder der beiden so geformten
Rohlinge wird einem Preßvorgang unterworfen, der das Mittelteil i zu einer an den
Enden offenen flachen Wanne i. und die Arme entsprechend zu Rinnen 2" und
3, formt, die beide nach der Wanne zu offen sind. Die inneren Enden der abzweigenden
Rinnen 2a, 3a sind dabei, wie in Abb. 2 dargestellt, ein kleines Stück von dem einen
Ende des wannenartigen Hauptteiles i" aus einwärts versetzt. Beim Preßvorgang wird
mittels des Stempels außen um das Wannenteil i" herum zugleich ein Absatz 4. geformt,
der dem Absatz entspricht, wie er durch die Endkante einer üblichen Lenkerrohrmuffe
gebildet wird. Dieser Absatz q. ist, wie dargestellt, in der Nähe derAbzweigrinnen
angeordnet. Nachdem die beiden Rohlinge in dieser Weise verformt sind, werden sie
mit ihren Hohlflächen gegeneinander an den Kanten, wie in Fig. 3 gezeigt, aufeinandergelegt,
und ihre aneinanderstoßenden Ränder durch Schweißen homogen vereinigt. Die Schweißlinie
ist mit 5 bezeichnet. Auf diese Weise ergibt sich als Hauptteil 6, wie dargestellt,
ein rohrförmiger Körper, von dem ein paar Rohrarme 7, und zwar von jeder Seite aus
einer, abgehen. Nach dem Schweißen wird der rohrförmige Körper 6 der Länge nach
längs der gestrichelten Linien g mittig geteilt, so daß zwei getrennte gleiche Einheiten
entstehen, von denen eine in Fig. 4 gezeigt ist. Jede der beiden ist geeignet, ein
vollständiges Lenkerrohrteil zu bilden, bestehend aus einem Teil der oberen Strebe
des Fahrradrahmens und aus dem oberen Teil der den Lenker aufnehmenden Drakonenstrebe.
Jede dieser Einheiten besteht aus einem Rohrarm 7 mit einem dazugehörigen quer zu
seinem Ende angeordneten Teilrohr oder Teil io mit U-förmigem Querschnitt, das geeignet
ist, den Lenkerrohrteil zu bilden. Der Rohrarm ?ist im rechten Winkel an das U-Teil
io angesetzt und wird vor der Vervollständigung des Lenkerrohrteiles einem Ziehvörgang
unterworfen. Er wird dabei in verschiedenen, in den Fig. 5, 6 und 7 gezeigten Stufen,
zu einer Länge ausgezogen, die gleich der halben Länge der oberen Strebe des Fahrradrahmens
ist, und ist mit einem Absatz 8 versehen. Teil io, das noch an der einen Seite offen
ist, ermöglicht das freie Einsetzen des Ziehwerkzeuges in den Rohrarm. Nachdem der
Rohrarm 7 zur Herstellung der Rahmenstrebe gezogen ist, wird das Teil io mit U-Querschnitt
zu einem in Fig. S dargestellten, an beiden Enden offenen Rohr mit kreisförmigem
Querschnitt gebogen. Die einander gegenüberliegenden Längskanten i i werden zusammengedrückt
und, wie bei 12 in Fig. 9 angegeben, durch Schweißen miteinander vereinigt. Wenn
das Teil ioa in dieser Weise bearbeitet ist, wird es einem weiteren Arbeitsgang
unterworfen und zuerst bis zu der in Fig. io, dann bis zu der in Fig. i i angegebenen
Länge gezogen, wenn es die obere Hälfte der Lenkerstrebe bilden soll. Die übliche
Rahmenmuffe wird durch die Absätze q. und 8 vorgetäuscht.
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Die untere Hälfte 13 des in Fig. 12 gezeigten Lenkerrohres und eine
Hälfte 14 des anschließenden Rahmenrohres, welches die vordere nach unten führende
Stange des Fahrradrahmens ist, werden gemeinsam durch Teilung zweier miteinander
verschweißter Preßstücke in derselben Weise, wie oben beschrieben, und durch anschließendes
Ziehen des Rohrarmes, der das Teil 14 bilden soll, hergestellt. Dabei ist der Rohrarm
in entsprechendem Winkel angesetzt. Teil 13 wird durch Einbiegen der Seitenteile
des U-Teiles gebildet, das sich durch die Teilung der Preßlinge ergeben hat, um
ein Rohr 13a herzustellen, das bis zu der gewünschten Länge gezogen wird.
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Gewünschtenfalls kann das rohrförmige Haupt-oder Mittelteil 6 (Fig.3),
das die beiden Rohrarme 2" und 3" trägt und aus den beiden miteinander verbundenen
Preßstücken hergestellt ist, in dem erforderlichen Muße gezogen werden, bevor es
der Länge nach geteilt wird. Dadurch. kann gegebenenfalls das Ziehen des anschließend
in Rohrform gebrachten Stückes, das entweder der obere oder der untere Teil der
Lenkerstrebe werden soll, wegfallen.
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Die einen Teil der Sattelstütze und einen Teil der oberen Querstrebe
bildenden Konstruktionselemente werden ebenfalls während der ersten Arbeitsgänge
paarweise aus zwei gleichen unbearbeiteten Blechen hergestellt. Ihr Herstellungsverfahren
ist in den Fig. 13 bis 28 der Zeichnungen veranschaulicht. Jedes Blech weist in
der Mitte ein rechtwinkliges Hauptteil 15 (Fig. 13) mit zwei zugehörigen Armen 16
und 17 auf. Diese Arme liegen, jedoch im rechten Winkel zu den Seitenkanten des
Mittelteiles und nicht im stumpfen Winkel wie bei den Lenkerrohrteilen. Durch einen
entsprechenden Preßvorgang werden, wie bei den Lenkerrohrteilen, das Mittelteil
15 jedes unbearbeiteten Bleches zu einer flachen, an den Enden offenen Wanne 15,
(Fig. 1q.) mit dem äußeren Absatz 18 und die Arme 16 und 17 entsprechend zu nach
der Wanne 15a offenen Rinnen 16" und 17a geformt. Die beiden Preßlinge werden, wie
in Fig. 15 gezeigt, aneinandergefügt und an ihren Kanten bei i9 zu einem an den
Enden offenen Hauptrohr 2o mit zwei abgehenden Rohrarmen 21 verschweißt, die nachdem
Hauptrohr zu offen sind. Anschließend wird das Hauptrohr 2o entlang den gestrichelten
Linien 22 in zwei Längshälften geteilt, von denen eine in Fig: 16 dargestellt ist.
Jede Hälfte enthält einen Rohrarm 21 zur Bildung einer halben oberen Strebe des
Fahrradrahmens und ein dazugehöriges Rinnenteil 23 mit halbkreisförmigem Querschnitt
zur Herstellung eines Teiles der Sattelstütze.
Nach Teilung der
beiden miteinander verschweißten Preßlinge wird der Rohrarm 2i eines jeden Einheit
in verschiedenen in den Fig. 17, i8 und i9 gezeigten Stufen bis zu der erforderlichen
Länge gezogen, um die hintere Hälfte der oberen Strebe des Fahrradrahmens zu ergeben
und die Strebe damit zu vervollständigen. Das gezogene Teil, das mit einem Absatz
27 versehen sein kann, äst genau in dem gewünschten Winkel zu dem Rinnenteil 23
angesetzt. Letzteres bildet eine Längshälfte des oberen Teiles der Sattelstütze,
die durch ein gepreßtes Gegenstück 24 mit halbkreisförmigem Querschnitt zu der in
Fig. 25 dargestellten Form vervollständigt wird. Das Teil 24, an dem Lappen 26 für
den üblichen Klemmbolzen und ein Absatz 18" herausgepreßt sind, wird mit dem Rinnenteil
23 Kante an Kante entlang der Linie 25 (Fig. 25) verschweißt. Nach dem Verschweißen
wird der vervollständigte Rohrkörper 28 in verschiedenen, in den Fig: 26, 27 und
28 dargestellten Stufen gezogen, um die obere Hälfte der Sattelstütze des Fahrradrahmens
zu bilden.
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Das mit Lappen versehene Teil -24 selbst wird paarweise, wie in den
Fig. 2o bis 24 gezeigt, aus zwei im wesentlichen rechtwinkligen, gleichen Rohlingen
hergestellt. Jeder Rohling 29" hat die Form nach Fig. 2o mit je einem zugehörigen
halbkreisförmigen Ansatz 26" ran den beiden oberen Ecken. Jeder Rohling 29" wird
zu einer an den Enden offenen Wanne 29 (Fg. 21) und jeder Ansatz 26" zu dem hohlen,
kastenförmigen Lappen 26 gepreßt.
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Anschließend wird der Lappen 26, wie in Fig. 22 gezeigt, mit einem
Schraubenloch 30 versehen. Ein äußerer Absatz 18" entsprechend dem Absatz
18 des Gegenstückes 23 wird außen um das Preßstück herumgeförmt. Die beiden Preßstücke
mit den zugehörigen Lappen 26 werden nun. Kante auf Kante bei 31 (Fig. 23) miteinander
zu einem ton den Enden offenen Rohr 32 (Fig. 23) verschweißt, daß anschließend in
der Länge nach den gestrichelten Linien 33 in zwei Hälften geteilt wird; Jede Hälfte
besteht jetzt aus dem Rinneritei124 (Fig.24) mit einem paar hohler, kastenartiger
Lappen 26 in der' Mitte des einen Endes. Die beiden Lappen werden in geeigneter
Weise getrennt, damit das fertige Sattelstrebenteil durch # den Klemmbolzen zusammengezogen
werden kann..
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Das untere Tretlager, das ein Element des Rahmens darstellt, wird
zusammen mit den anschließenden Teilen der Rahmenrohre in der in den Fig. 29 bis
39 veranschaulichten Weise aus zwei getrennten Rohlingen gefertigt. Indessen werden
in diesem Fall beide Rohlinge 34 (Fig. 29) zur Herstellung des einen Gegenstandes
benutzt, wobei jeder -Rohling -dazu -dient, eine Hälfte der Tretlagerschale und
einen Teil des anschließenden Rahmenrohres zu bilden. Jeder Rohling 34 enthält in
der Mitte ein im wesentlichen rechtwinkliges Hauptteil 35a mit einem Paar zugehöriger
fluchtender Arme 36" und 37a, die sich von der Mitte jeder Seitenkante des Rohlings
aus im rechten Winkel zu ihr erstrecken. Durch einen entsprechenden Preßvorgang
wird das Mittelteil 35a jedes,Rohlings zu einer an den Enden öffenen flachen Mulde
3.5 geformt, während die beiden Arme zu Rinnen 36 und 37 gepreßt werden, die nach
dem Muldenteil zu offen sind. Auf der einen Seite einer, und zwar nur einer der
beiden Mulden 35 wird ein Paar domförmiger Nippel 38 herausgepreßt, die dann
so geformt werden, daß sie die Kettenstützen des Maschinenrahmens aufnehmen.' Die
beiden gepreßten Bleche sind in den Fig. 30 und 31 dargestellt. Beide Preßteile
werden nun gemäß Fig. 32, mit ihren Hohlflächen zueinander, Kante auf Kante entlang
der Linie 39 miteinander verschweißt, um ein an den Enden offenes, flachwandiges
Hauptrohr 40 von flachem, eliptischem Querschnitt mit einem Paar gerichteter Rohrarme
41, 42 zu bilden. Von der Mitte jeder der beiden runden Kanten des Hauptrohres geht
ein solcher Rohrarm aus, während von den domförmigen Nippeln 38 auf jeder Seite
des Fußpunktes des Rohrarmes 4@, wie dargestellt, einer angeordnet ist.
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Nachdem die beiden Preßstücke miteinander verschweißt sind, wird das
Hauptrohr 40 (Fig. 32) derart längs geteilt, daß sich die beiden in Fig. 33 gezeigten
getrennten Einheiten ergeben. Jede dieser Einheiten besteht aus einem Rohrarm 41
oder 42 mit einem J-förmigen Querstück 43 oder 44 an einem Ende und mit den beiden
Nippeln 38 für die Kettenstützrohre an dem Teil 44. Jede Einheit ist geeignet, eine
Hälfte der Tretlagerschale zu bilden. Jedoch wird dadurch, daß das Hauptrohr 40
(Fig. 32) geteilt wird, jeder Rohrarm 41 oder 42 für das Ansetzen des Ziehwerkzeuges
frei zugänglich gelassen. Der Rohrarm 42 wird dann in verschiedenen Stufen bis zu
der in Fig. 34 gezeigten Länge ausgezogen, so daß er die untere Hälfte der Sattelstrebe
des Fahrradrahmens bildet. Die Nippel 38 werden ebenfalls ausgezogen, und zwar unter
einem entsprechenden Winkel, zu Rohrhülsen 38a (Fig. 35), um die Kettenstützen aufzunehmen.
Teil 44 erhält die in Fig. 36 dargestellte Halbkreisform, wobei sich der Rohrarm
42 nahe der einen Längskante des Teiles 44 aus diesem heraus erstreckt. In gleicher
Weise wird der Rohrarm 41 in Stufen bis zu der in Fig. 37 gezeigten Länge gezogen,
und Teil 43 erhält die in Fig.38 dargestellte Halbkreisform, wobei das Rohr 41 nahe
der einen Kante des Teiles 43 aus diesem herausragt und dazu dient, den unteren
Teil des vorderen, nach unten führenden Rohres des Fahrradrahmens zu bilden. Ein
Absatz 45 kann in dem Fußende jedes Rohrarmes vorgesehen werden.
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Die beiden aus den Teilen 4, 43 bzw. 42,44 gebildeten Konstruktionselemente
sind nun für den . letzten Arbeitsgang fertig, der darin besteht, daB die entsprechenden
Längskanten der kreisförmigen Teile 43 und - 44 mit den Hohlflächen zueinander und
mit den" Fußpunkten der beiden 'Rohrarme 41, 42 aneinander in, der in Fig. 37 veranschaulichten.
Weise zusammengefügt und an den. aneinanderstoßenden Kanten bei 46 zu einem einheitlichen
Ganzen zusammengeschweißt werden. Auf diese Weise wird eine kreisförmige, an den
Enden offene Tretlagerschale gebildet, die die unteren Hälften
des
nach unten führenden Rohres und des Sattelrohres des Fahrradrahmens ebenso wie die
Hülsen 38a zur Aufnahme der Enden der Kettenstege trägt.
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Zur Herstellung des vollständigen Fahrradrahmens, werden die Teile
gemäß Fig. 40 zusammengefügt. Die Enden der Rohre roa und 13, der oberen und unteren
Lenkerstrebenteile werden miteinander verschweißt. Desgleichen werden die Enden
der ausgezogenen Rohre 7 und 14 dieser Teile entsprechend mit dem Ende des gezogenen
Rohrarmes :2i des Sattelstützenteiles und mit dem Ende des Rohres 41 verschweißt,
das aus der vorderen Hälfte der Tretlagerschale herausgezogen ist. Das untere Ende
des Rohres 28 des Sattelstützenteiles wird mit dem oberen Ende des Rohres
42 verschweißt, das aus der rückwärtigen Hälfte der Tretlagerschale herausgezogen
ist. Schließlich werden die entsprechenden Enden der Kettenstege, die gesondert
hergestellt sind, mit den ausgezogenen Hülsen 38a der Tretlagerschale verbunden.
Damit ist der Fahrradrahmen fertig.
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Die einzelnen Teile des Fahrradrahmens können durch irgendein geeignetes
Schweißverfahren miteinander vereinigt werden, z. B. durch elektrische Lichtbogen-
oder Punktschweißung.
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Die Absätze an den einzelnen Teilen können mit dem Preßvorgang hergestellt
werden, um nach einem gefälligen Muster umrissene Formen zu erhalten; oder es können,
wenn gewünscht, die Absätze fortgelassen werden, um dadurch einen neuen glatten
Umriß für den fertigen Fahrradrahmen zu bekommen, ohne daß in irgendeiner Weise
die Festigkeit beeinträchtigt wird.
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Wenn die Rahmenteile in der obigen Weise hergestellt werden, können
die Rohrteile jeweils bis zu der gewünschten Länge ausgezogen werden, sofern die
Preßstücke die erforderliche Stärke aufweisen, um für den Ziehvorgang das nötige
Material zu liefern. Obwohl bei dem bestehenden Rahmen jeweils eine Hälfte einer
Rahmenstange aus dem Ausgangskonstruktionsteil des Rahmens gezogen wird, so kann
auch, wenn gewünscht, ein Rahmenrohr von größerer Länge aus einem oder mehreren
Ausgangsteilen gezogen werden, wobei dann das Gegenstück, mit dem es verschweißt
werden soll, entsprechend kürzer gemacht werden muß. Auch kann ein Rahmenstück so
ausgebildet sein, daß es ein oder mehrere Teile hat, die zur ganzen Länge einer
oder mehrerer Rahmenstreben ausgezogen werden. Das obere Rohr des Fahrradrahmens
kann horizontal oder auch unter einem geeigneten Winkel angeordnet sein: Gewünschtenfalls
können die Ausgangselemente für den Fahrradrahmen, wie in den Fig. 41 bis 43 dargestellt,
von zwei Preßteilen gebildet werden, die beide aus einem Rohling von der in Fig.4r
gezeigten Form hergestellt werden. Jedes Preßteil besitzt eine Haupt- oder Mittelrinne
48 mit vier Rinnen 49, 50, 5r, 5a, die an den Ecken abzweigen. Die vier Abzweigungen
sind im wesentlichen, wie gezeichnet, angeordnet und nach der Hauptrinne 48 zu offen.
Zwei solcher Preßteile sind gemäß Fig. 43, die Hohlflächen einander zugewandt, mit
ihren Kanten aufeinanderzulegen und bei 53 miteinander zu verschweißen. Dadurch
ergibt sich ein Hauptrohr 55, von dem vier Rohrarme abzweigen. Dieses Hauptrohr
55 ist zweimal, und zwar quer und längs nach den gestrichelten Linien 54 zu teilen,
so daß sich vier gleiche, aber getrennte Elemente ergeben, von denen jedes, z. B.
wie das in Fig. 6 dargestellte Element, einen Rohrarm mit einem Teilrohr besitzt.
Dadurch werden in derselben Zeit statt zwei, vier Elemente hergestellt. Das Hauptrohr
55 kann zu der erforderlichen Länge ausgezogen werden, bevor es quer und längs geteilt
wird, oder der Ziehvorgang kann für jedes Teil des Hauptrohres 55 erfolgen, nachdem
dieses quer geteilt ist, aber bevor eine Teilung der Länge nach vorgenommen wurde.
Auf diese Weise wird ein anschließender Ziehvorgang solcher Teile der Ausgangselemente
vermieden, welche zuletzt von den geteilten Teilen des gezogenen Hauptrohres gebildet
werden. Die genaue Form des Rohlings für die Herstellung der vier Elemente kann
entsprechend den herzustellenden Teilen geändert werden.
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Ferner kann ein einziges Preßstück mit einer Hauptrinne und mit je
einer Abzweigrinne an jeder Ecke, wie z. B. in Fig. 4a gezeigt, quer zur Mitte der
Hauptrinne in zwei Hälften geteilt werden, die dann Kante auf Kante miteinander
verschweißt werden, um ein Hauptrohr mit zwei Rohrarmen herzustellen, wobei anschließend
das Hauptrohr der Länge nach in zwei Bestandteile aufgeteilt wird. Hier kann ferner
das Hauptrohr vor seiner Längsteilung zu der gewünschten Länge ausgezogen werden.
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Für den Rahmen eines Damenfahrrades kann das untere rückwärtige Teil
der oberen Rahmenstange, im wesentlichen wie vorstehend beschrieben, aus zwei Preßstücken
geformt und miteinander verschweißt werden, um ein Haupt- und Nebenrohr zu bilden,
Das Hauptrohr wird längs geteilt, um getrennte Elemente von der in Fig. 44 gezeigten
Form zu erhalten, die aus einem Rohrarm 56 mit einem U-förmigen Teil 57 an dem einen
Ende bestehen. Die Seiten des U-förmigen Teiles 57 werden dann gegeneinander einwärts
gebogen und verschweißt, um ein an den Enden offenes Rohr mit kreisförmigem Querschnitt
zu erhalten, das nach oben oder unten oder in beiden Richtungen gezogen und, wenn
gewünscht, außen mit einem Absatz versehen wird. Das Rohr wird als Teil des Sattelrohres
mit dessen tangrenzendenTeilenverschweißt. Der Rohrarm 56, der mit dem Rohrarm des
Lenkerrohres verschweißt wird, wird ebenfalls, 'wie erforderlich, gezogen, und zwar
vor dem Einbiegen der Seiten des U-Teiles 57.