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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Waschen und Trocknen des unteren Körperbereichs,
welche an ein Wasserklosett oder ein Bidet anbaubar ist, mit einem Gebläse zum Einblasen von Luft über einen
Luftleitkanal in den Innenraum der Schüssel und mit einer Wärmequelle zur Erwärmung der Luft.
In der DE-OS 29 12 084 ist eine Zusatzeinrichtung w
zum Waschen und Trocknen der unteren Körperteile beschrieben, welche Zusatzeinrichtung an ein Wasserklosett
mit Sitzring anbaubar ist. Mittels der bekannten Einrichtung kann vorgewärmtes Wasser dem zu
reinigenden unteren Körperbereich zugeführt werden, wobei eine Spritzeinrichtung für das Wasser vorgesehen
ist. Nach Beendigung des Reingungsvorganges wird ein Gebläse eingeschaltet, um durch einen Luftleitkanal
mittels einer Wärmequelle erwärmte Luft in den Innenraum der Schüssel zu blasen und somit den
unteren Körperbereich zu trocknen. Die Einrichtung kann mit dem Spülkasten für das Spülwasser zu einer
Einheit integriert und ggfs. mit der Sitzbrille an oder auch auf den hinteren Teil der Schüssel angeordnet sein.
Ferner ist in der US-PS 32 47 524 eine Einrichtung beschrieben, welche in einem mit der Schüssel
verbindbaren Befestigungsrahmen ein Gebläse aufweist. Das Gebläse enthält eine elektrische Wärmequelle
in Form von Heizspiralen, welche innerhalb des Gebläsegehäuses angeordnet sind.
Bei Einrichtungen der genannten Art besteht das Problem, daß nach Beendigung des Wasch- bzw.
Reinigungsvorganges beim Beginn der Trocknung bzw. mit dem Einschalten des.Warmluftgebläses noch kalte
Luft an den unteren Körperbereich geblasen wird. Dies rührt vor allem daher, daß im Innenraum der Schüssel
des Wasserklosetts bzw. des Bidets und ferner in dem Luftleitkanal relativ kalte Luft vorhanden ist. Mit dem
Einschalten des Gebläses wird diese zunächst relativ kalte Luft an den unteren noch nassen Körperbereich
geblasen, was als äußerst unangenehm empfunden wird. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Einrichtung der genannten Art dahingehend zu verbessern, daß das Anblasen von kalter Luft an den
unteren Körperbereich weitgehend vermieden wird, wobei mit einem geringen Herstellungsaufwand und bei
einem geringen Platzbedarf eine schnelle und zuverlässige Trocknung des unteren Körperbereiches erreicht
werden soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der dem Innenraum der Schüssel zugewandten
Frontseite eines Befestigungsrahmens in einer Abdekkung die Wärmequelle angeordnet ist, daß die
Abdeckung eine der Wärmequelle zugeordnete öffnung aufweist, durch welche die Luft des Gebläses in den
Innenraum der Schüssel gelangt und daß eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, die die Wärmequelle
mit einem Zeitabstand vor dem Einschalten des Gebläses zur Vorerwärmung der im Innenraum der
Schüssel vorhandenen Luft einschaltet
Die erfindungsgemäße Einrichtung zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau aus und sie kann ohne
besonderen Aufwand hergestellt werden. Aufgrund der Maßnahme, daß vor dem Einschalten des Gebläses die
in der Schüssel vorhandene Luft vorerwärmt wird, wird sichergestellt, daß beim Einschalten des Gebläses auch
praktisch keine kalte Luft mehr an den unteren Körperbereich geblasen wird. Erfahrungsgemäß reichen
bereits wenige Sekunden, insbesondere 5 bis 10 see, zur Vorerwärmung aus. Die Anordnung der
Wärmequelle an der Frontseite des Befestigungsrahmens erfordert einen geringen Platzbedarf, wobei auch
eine einfache und schnelle Montage gewährleistet wird. Mittels der Abdeckung wird der Befestigungsrahmen in
einfacher Weise vor einer zu starken Erwärmung geschützt
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist die Wärmequelle zur Abtötung von Keimen als ein
Quarzstrahler ausgebildet Somit ist in besonders einfacher Weise den Anforderungen an die Hygiene
Rechnung getragen.
In einer wesentlichen Ausgestaltung ist die Abdekkung als ein Reflektor ausgebildet und bevorzugt aus
Metall hergestellt. Ein derartiger Reflektor stellt in einfacher und zuverlässiger Weise einen Schutz der in
der Regel aus Kunststoff bestehenden Teile des Befestigungsrahmens dar. Ferner kann die Wärmequelle
mitsamt Reflektor vorgefertigt werden und schnell und zuverlässig mit dem Befestigungsrahmen verbunden
werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung der an ein Wasserklosett angebauten Einrichtung teilweise in
Ansicht und teilweise in einem Querschnitt,
F i g. 2 eine explosionsartige Darstellung der Einrichtung,
Fig.3 eine prinzipielle Schaltungsanordnung mit
einer Steuerungsvorrichtung für Wärmequelle und Gebläse.
Die schematische Darstellung gemäß F i g. 1 zeigt ein Wasserklosett mit einer Schüssel 2 sowie einem
Flüssigkeitsverschluß 4, in dem sich Wasser 6 befindet. Auf dem oberen Schüsselrand 8 ist eine Sitzbrille 10
aufgelegt, welche an einem Befestigungsrahmen 12 mittels eines hier nicht dargestellten Scharniers
klappbar angelenkt ist. Der genannte Rahmen 12 ist in
bekannter Weise an der Schüssel 2 befestigt, und mit
d;m Rahmen 12 ist weiterhin über ein Scharnier 14 ein
Deckel 16 verbunden. Hinter dem aufgeklappt dargestellten Deckel 16 befindet sich auf dem Bei estigungsrahmen
12 ein Kasten 18 mit einer Steuervorrichtung 20 und einem schematisch dargestellten Durchlauferhitzer
22. Der Durchlauferhitzer 22 ist über hier nicht dargestellte Leitungen mit einer schwenkbaren Spritzdüse
24 verbunden. Durch das aus der Spritzdüse 24 austretende er värmte Wasser kenn der untere Körperbereich
26 einer auf der Sitzbrille 10 sitzenden Person 28 gereinigt werden. Auf dem Kasten 18 ist ferner ein
Spülwasserkasten 30 angeordnet, weicher mittels einer Abdeckkappe 32 oben verschlossen ist. Der Spülvorgang
zum Abspülen des Wasserklosetts wird in bekannter Weise mittels eines Spülknopfes 34 in Gang
gesetzt Es sind ferner außen drei Drehknöpfe 36,38 und 40 vorgesehen, mittels welchen die von der elektrischen
Steuervorrichtung 20 gesteuerten Taktzewen beim Wasch- bzw. Trockenvorgang eingestellt bzw. verstellt
werden können. Der Wasch- bzw. Trockenvorgang wird mittels der Steuervorrichtung 20 elektrisch gesteuert,
wobei auch ein bevorzugt pneumatisch wirkender Einbzw. Ausschalter 42 an der Sitzbrille 10 angeordnet ist.
Der Schalter 42 befindet sich zwischen Sitzbrille 10 und Schüssel 2, so daß er vom Gewicht der auf der Sitzbrille
sitzenden Person 28 eingeschaltet wird.
Fig.2 zeigt eine explosionsartige Darstellung der
Einrichtung, wobei die Sitzbrille 10 hochgeklappt dargestellt ist. Der Schalter 42 ist als ein pneumatische'·
Schalter ausgebildet und über eine Leitung 64 mit der hier nicht weiter dargestellten Steuervorrichtung
verbunden. Ein Balg 62 des Schalters 42 liegt beim Aufliegen auf die Schüssel 2 auf dieser auf und wird
durch das Gewicht einer auf der Sitzbrille 10 sitzenden Person zusammengedrückt, wodurch die Steuervorrichtung
einschaltbar ist. Am Außenrand des Befestigungsrahmens 12 ist ein elektrischer Schalter 66 zum Ein- und
Ausschalten der Steuervorrichtung bzw. der gesamten Einrichtung vorgesehen.
In dem Befestigungsrahmen 12 ist ein Gebläse 82 angeordnet, wobei die Drehachse 84 des im Inneren des
Gebläses 82 angeordneten, hier nicht dargestellten Ventilators im wesentlichen vertikal ausgerichtet ist.
Das Gebläse 82 saugt von hinten Luft in Richtung des Pfeiles 86 an und bläst diese nach vorn durch eine
Austrittsöffnung 88 aus. Wie durch den Pfeil 90 dargestellt, befindet sich das Gebläse 82 im Inneren des
Befestigungsrahmens 12, welcher einen Luftleitkanal 92 mit Leitblechen 94 aufweist. Der Luftleitkanal 92
mündet an der Frontseite 96 des Befestigungsrahmens 12 in den Innenraum 98 der Schüssel 2. Die mittels des
Gebläses 82 angesaugte Luft, welche zweckntäßigerweise durch eine hier nicht weiter dargestellte
Wärmequelle im Inneren des Gebläses 82 erwärmt werden kann, wird somit in den Innenraum 98 geblasen.
Das Gebläse 82 wird über die Steuervorrichtung 20 nach Beendigung des Waschvorgangs eingeschaltet. An
der Frontseite % des Befestigungsrahmens 12 ist eine Wärmequelle 100 in einer Abdeckung 102 angeordnet.
Die Wärmequelle 100 ist bevorzugt als ein Quarzstrahler ausgebildet, wobei die Abdeckung 102 als ein
Reflektor ausgebildet ist Die Abdeckung 102 verhindert somit eine übermäßige Erwärmung des Befestigungsrahmens 12 und gewährleistet eine gute Abstrahlung
der Wärme in den Innenraum 98. D;e Abdeckung bzw. der Reflektor 102 ist zweckmäßigerweise aus Metall
hergestellt. Die Abdeckung 192 weist ferner im wesentlichen in ihrer Mitte eine Öffnung 104 auf, durch
welche die vom Gebläse 82 ausgeblasene Luft hindurch in den Innenraum 98 gelangen kann. Hierbei muß die
Luft auch an der Wärmequelle 100 vorbeistreichen und wird somit erwärmt
Das Gebläse 82 sowie die Wärmequelle 100 sind über elektrische Leitungen 106, 108 mit der elektrischen
Steuervorrichtung 20 verbunden. Den VDE-Vorschriften über Spritz- und Schwallwasserschutz ist hierbei
zweckmäßigerweise entsprochen.
Erfindungsgemäß wird mit einem Zeitabstand vor dem Einschalten des Gebläses 82 die Wärmequelle 100
eingeschaltet. Der Zeitabstand beträgt zweckmäßig 5 bis 10 Sekunden. Es wird somit eine Vorerwärmung der
im Innenraum 98 der Schüssel vorhandenen und zunächst noch relativ kalten Luft erreicht. Wird dann
nach Ablauf der genannten Zeit von etwa 5 see das Gebläse eingeschaltet, so gelangt also auch sofort
entsprechend warme Luft an den unteren Körperbereich der auf der Sitzbrille 10 sitzenden Person.
Ein weiterer maßgebender Effekt wird mit der Wärmequelle bzw. dem Quarzstrahler 100 erreicht. Die
Wärmequelle bzw. der Quarzstrahler 100 ist zweckmäßigerweise derart ausgebildet, daß Infrarot- und/oder
UV-Strahlen ausgesandt werden. Hierdurch wird in einfacher Weise eine Abtötung von Keimen im
Innenraum 98 erreicht. Durch diese Keimabtötung wird somit in vorteilhafter Weise den Anforderungen an die
Hygiene Genüge getan, zumal ein Verwirbeln von Keimen und Bakterien nach außen vermieden wird, da
die mittels des Gebläses 82 in den Innenraum 98 geblasene Luft anschließend wieder nach außen gelangt.
In F i g. 3 ist ein Blockschaltbild dargestellt, anhand dessen die erfindungsgemäßen Steuerung- und Schaltvorgänge
erläutert werden sollen. Nach Beendigung des Waschvorgangs wird zunächst die Wärmequelle 100 zur
Vorerwärmung der im Innenraum 98 der Schüssel 2 vorhandenen Luft eingeschaltet. Hierbei werden mittels
der als Quarzstnahler ausgebildeten Wärmequelle 100 auch in der Luft vorhandene Keime oder Bakterien
abgetötet. Nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit von etwa 5 see wird nunmehr das Gebläse 82 von der
Steuervorrichtung 20 eingeschaltet. Die genannte Zeitverzögerung kann ohne Schwierigkeiten mittels der
Steuervorrichtung 20 den jeweiligen Bedingungen entsprechend vorgegeben bzw. eingestellt werden.
Insbesondere im Hinblick auf eine Keimabtötung kann diese Zeitverzögerung auch noch verlängert werden. Es
sei besonders hervorgehoben, daß die Wärmequelle 100 auch während der gesamten Einschaltzeit des Gebläses
100 eingeschaltet bleibt, wodurch einerseits eine hinreichende Erwärmung der eingeblasenen Luft und
andererseits eine zuverlässige Bestrahlung zum Zwecke der Keimabtötung gewährleistet wird.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen