DE3141387C2 - - Google Patents
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
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- C07D311/80—Dibenzopyrans; Hydrogenated dibenzopyrans
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Description
Die Erfindung betrifft 6-substituierte 6H-Dibenzo-
[b,d]-pyrane sowie sie enthaltende pharmazeutische
Mittel.
6H-Dibenzo[b,c]-pyran-Derivate sind bekannt. So beschreibt
Merck Index, 9. Aufl. (1976) S. 1748 das Cannabinol oder
3-Amyl-1-hydroxy-6,6,9-trimethyl-6H-dibenzo[b,d]-pyran als
physiologisch unwirksam. Aus US 38 56 821, Beispiel 11, ist
1-Hydroxy-3-(1-methylhexyloxy)-6,6,9-trimethyl-6H-
dibenzo[b,d]-pyran bekannt, das sich von Cannabinol nur im
3-Substituent unterscheidet. Von dieser Verbindung ist
angegeben, daß sie CNN-Eigenschaften und auch andere
physiologische Eigenschaften hat. Aus US 38 56 822 und US
38 56 823 ist die Herstellung von 3-(1,2-Dimethylhept-1-
enyl)1-hydroxy- bzw. 3-(1,2-Dimethylheptyl)-6,6,9-trimethyl-
6H-dibenzo[b,d]-pyran beschrieben. Die US 39 29 829 und
39 76 659 beschrieben 6H-Dibenzo[b,d]-pyran-Derivate, die
in der 6-Stellung zwei gegebenenfalls substituierte Indoyl-
3-Gruppen aufweisen. Anstelle des Wasserstoffs können diese
Verbindungen dabei in der 2- bzw. 4-Stellung anstelle von
Wasserstoff auch Chlor oder Nitrogruppen als Substituenten
aufweisen. Journal of the Chemical Society (C) (1969), S.
361-362, beschreibt Dibenzo[b,d]-pyran-Derivate, die in
6-Stellung einen Phenylrest oder Methoxy und Phenyl oder
o-Tolyl oder Methoxy und o-Tolyl aufweisen.
In Tetrahedron Letters (1975), S. 2011-2014, ist ein
6H-Dibenzo[b,d]-pyran-Derivat beschrieben, das in der
Stellung 2 eine Carboxyethyl-Gruppe, in der Stellung 6 eine
Hydroxygruppe und in den Stellungen 8 und 9 Methoxy-Gruppen
hat. In US 37 99 946 sind 6-Dialkyl-dibenzo[b,d]-pyran-
Derivate beschrieben, die wirksam auf das zentrale
Nervensystem sind und außerdem analgetische, hypotensive und
Magensäurenabscheidung vermindernde Wirksamkeit haben; eine
ähnliche Brauchbarkeit ist für die Verbindungen beschrieben,
die in GB 14 64 695 der gleichen Patentinhaberin beschrieben
sind.
Die einen Gegenstand der Erfindung bildenden neuen
Verbindungen haben die allgemeine Formel
worin bedeuten:
R die Carboxygruppe oder eine Gruppe der Formel
R die Carboxygruppe oder eine Gruppe der Formel
worin jeder der Reste Ra und Rb, die gleich oder
voneinander verschieden sind, für C₁- bis C₆-Alkyl steht und
p 2 oder 3 ist,
sowie die pharmazeutisch oder veterinärmedizinisch verträglichen Salze davon.
sowie die pharmazeutisch oder veterinärmedizinisch verträglichen Salze davon.
Ganz besonders bevorzugte Beispiele für Verbindungen der
Erfindung sind:
6H,6-Carboxy-dibenzo[b,d]-pyran;
6H,6-(2-Dimethylaminoäthoxy-carbonyl)-dibenzo[b,d]-pyran
sowie die pharmazeutisch oder veterinärmedizinisch
verträglichen Salze davon.
Die pharmazeutisch und veterinärmedizinisch verträglichen
Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
umfassen diejenigen, die mit einer anorganischen Säure, wie
z. B. Chlorwasserstoffsäure oder Schwefelsäure, oder mit
einer organischen Säure, wie z. B. Citronensäure, Weinsäure,
Äpfelsäure, Maleinsäure, Mandelsäure, Fumarsäure oder
Methansulfonsäure, oder mit einer anorganischen Base, wie
Natrium-, Kalium-, Calcium- oder Aluminiumhydroxid, oder mit
einem Alkali- oder Erdalkalicarbonat oder -bicarbonat oder
mit einer organischen Base, vorzugsweise einem organischen
Amin, wie Lysin, Triäthylamin, Procain, Dibenzylamin,
N-Benzyl-β-phenäthylamin, N,N′-Dibenzyläthylendiamin,
Dehydroabiäthylamin, N-Äthylpiperidin, Diäthanolamin,
N-Methyl-glucamin oder tris-Hydroxymethylaminomethan
gebildet werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können nach an sich
bekannten Verfahren hergestellt werden. Solche
Herstellungsverfahren sind:
- a) Hydrolysieren einer Verbindung der Formel II wodurch eine Verbindung der Formel I mit R=Carboxy erhalten wird; oder
- b) Anwendung der Pschorr-Reaktion auf eine Verbindung der allgemeinen Formel III worin A die gleiche Bedeutung wie R gemäß vorstehender Bedeutung oder eine üblicherweise geschützte Carboxy-Gruppe ist und Entfernen der Carboxy-Schutzgruppe, sofern vorhanden, so daß eine Verbindung der allgemeinen Formel I erhalten wird, in der R die vorstehend angegebene Definition hat; oder
- c) Unterwerfung einer Verbindung der allgemeinen Formel IV
worin R′ eine Gruppe
ist, mit p, Ra und Rb
die vorstehend angegebenen Bedeutungen haben, oder
molekülinternen Kondensation, so daß eine Verbindung der
Formel I erhalten wird, in der R die Gruppe
ist, worin p, Ra und Rb wie
angegeben definiert ist;
und, falls erwünscht, Verestern einer Verbindung der allgemeinen Formel I, worin R eine Carboxygruppe ist, so daß eine Verbindung der allgemeinen Formel I erhalten wird, in der R die Gruppe worin p, Ra und Rb die vorstehend angegebenen Bedeutungen haben; und, falls erwünscht, Umwandlung einer Verbindung der allgemeinen Formel I in das angestrebte pharmazeutische oder veterinärmedizinische Salz.
Die Hydrolyse einer Verbindung der Formel II kann auf
übliche Weise ausgeführt werden, z. B. durch alkalische
Hydrolyse z. B. mit KOH oder NaOH in einer wäßrig-
alkoholischen Lösung, vorzugsweise mit KOH in
wäßrig-ethanolischer Lösung, bei Temperaturen im Bereich
von etwa 30°C bis zur Rückflußtemperatur des Lösungsmittels
mit nachfolgender Ansäuerung der Lösung.
Ist in einer Verbindung der Formel III R eine Carboxygruppe,
so kann sie nötigenfalls in üblicher Weise geschützt werden,
bevor die Reaktion stattfindet. Carboxy-Schutzgruppen können
z. B. die Schutzgruppen sein, wie sie in der Peptid-Chemie
angewandt werden. Vorzugsweise wird eine Carboxygruppe in
Form einer Oxazolin-Gruppe der Formel
geschützt. Am Ende der Reaktion kann die
Carboxy-Schutzgruppe z. B. durch Hydrolyse mit schwachen
Säuren oder durch katalytische Hydrierung wie mit Pd/C bei
Umgebungsdruck hydriert werden.
Die Cyclisierung einer Verbindung der Formel III kann mit
einem geeigneten Cyclisierungsmittel, z. B. mit
Cu(NO₃)₂ · 3H₂O/Cu₂O in einem wäßrigen oder alkoholischen,
beispielsweise äthanolischen Lösungsmittel bei Temperaturen
im Bereich von etwa 0 bis etwa 50°C, vorzugsweise von 5 bis
30°C durchgeführt werden.
Die anschließende Entfernung der Schutzgruppen, die
möglicherweise vorhanden sind, kann auf konventionelle Weise
durchgeführt werden, beispielsweise wie vorstehend angegeben.
Insbesondere dann, wenn in einer Verbindung der Formel III A
eine geschützte Carboxygruppe der Formel
bedeutet,
kann die Schutzgruppe in Gegenwart einer geeigneten Säure,
beispielsweise einer anorganischen Säure, wie
Chlorwasserstoffsäure oder Schwefelsäure, oder einer
organischen Säure, wie Oxalsäure, in einem wäßrigen Medium
bei Temperaturen innerhalb des Bereiches von Raumtemperatur
bis zur Rückflußtemperatur der Reaktionsmischung, unter
Anwendung von Reaktionszeiten innerhalb des Bereiches von 1
bis 12 Stunden, entfernt werden unter Bildung einer
Verbindung der allgemeinen Formel I, worin R eine freie Carboxygruppe
bedeutet.
Die Cyclisierung einer Verbindung der allgemeinen Formel IV kann
beispielsweise durchgeführt werden durch Auflösen einer
Verbindung der allgemeinen Formel IV in einer gesättigten wäßrigen
Lösung einer Halogenwasserstoffsäure, vorzugsweise
Bromwasserstoffsäure, wobei man die Temperatur der
Reaktionsmischung zwischen etwa 60°C und dem Siedepunkt der
Reaktionsmischung hält.
Die gegebenenfalls durchgeführte Veresterung einer
Verbindung der allgemeinen Formel I, in der R eine Carboxygruppe ist, um
auf diese Weise eine andere Verbindung der allgemeinen Formel I zu
erhalten, in der R die Gruppe -COO(CH₂)p-NRaRb, worin p, Ra
und Rb die vorstehend angegebenen Bedeutungen haben, kann nach
üblichen Methoden ausgeführt werden, beispielsweise durch
Umsetzung des Alkalisalzes der Säure mit einem
Alkylhalogenid der allgemeinen Formel
Hal-(CH₂)p-NRaRb ,
worin Hal ein Halogen, z. B. Chlor oder Brom ist, und p, Ra
und Rb die vorstehend angegebenen Bedeutungen haben, in einem
inerten Lösungsmittel, z. B. Aceton, Dioxan, Dimethylformamid
oder Hexamethylphosphortriamid bei einer Temperatur im
Bereich von etwa 0 bis etwa 100°C oder durch Umsetzung der
Säure mit einem Alkohol der Formel Rs-OH, worin Rs die
Gruppe
-(CH₂)p-NRaRb
ist, mit p, Ra und Rb wie vorstehend angegeben, in
Anwesenheit eines geeigneten sauren Katalysators, z. B. HCl.
Andererseits kann die Veresterung einer Verbindung der allgemeinen
Formel I durchgeführt werden (a) durch Umwandlung einer
Verbindung der allgemeinen Formel I, worin R₁ eine Carboxygruppe
bedeutet, in das entsprechende Halogencarbonyl-,
vorzugsweise Chlorcarbonyl-Derivat durch Umsetzung
beispielsweise mit dem gewünschten Säurehalogenid,
beispielsweise Oxalylchlorid, Thionylchlorid, PCl₃, PCl₅
oder POCl₃, entweder in Abwesenheit eines Lösungsmittels
oder in einem inerten organischen Lösungsmittel, wie z. B.
Benzol, Toluol, Xylol, Dioxan, Dichloräthan,
Methylenchlorid oder Tetrahydrofuran, bei einer Temperatur
vorzugsweise von etwa 0 bis etwa 120°C; und (b)
anschließende Umsetzung des dabei erhaltenen
Halogencarbonylderivats mit dem geeigneten Alkohol der allgemeinen
Formel R₁-OH, worin R₁ die angegebenen Bedeutungen hat,
in einem Lösungsmittel, bei dem es sich um den gleichen
Alkohol handeln kann, oder in einem inerten Lösungsmittel,
wie z. B. Benzol, Toluol, Xylol, Dioxan, Dichloräthan,
Methylenchlorid oder Tetrahydrofuran, bei einer Temperatur
vorzugsweise von etwa 0 bis etwa 60°C, vorzugsweise in
Gegenwart einer Base, wie Triäthylamin.
Auch kann die gegebenenfalls durchgeführte Salzbildung bei
einer Verbindung der allgemeinen Formel I auf übliche Weise durchgeführt
werden.
Eine Verbindung der Formel II kann erhalten werden durch
Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen Formel V
worin R₂ ein Halogenatom oder eine Hydroxygruppe ist, mit
einem Alkalicyanid oder mit einem C₁- bis
C₆-Alkylsilylcyanid.
Wenn in den Verbindungen der allgemeinen Formel V R₂ Halogen bedeutet,
kann es sich bei dem Halogen um Chlor, Brom oder Iod,
vorzugsweise um Chlor handeln und die Reaktion kann mit
einem Alkalicyanid, beispielsweise mit Natrium- oder
Kaliumcyanid, vorzugsweise mit Kaliumcyanid, durchgeführt
werden. Wenn in den Verbindungen der allgemeinen Formel V R₂ Hydroxy
bedeutet, kann die Verbindung vorzugsweise mit einem C₁- bis
C₆-Alkylsilylcyanid, vorzugsweise mit Trimethylsilylcyanid,
und in Gegenwart eines geeigneten Katalysators, wie
z. B. ZnI₂, in einem inerten Lösungsmittel, z. B. in Benzol
oder Toluol durchgeführt werden.
Die Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen Formel V, worin R₂
Halogen bedeutet, mit einem Alkalicyanid kann in einem
geeigneten organischen Lösungsmittel, z. B. in Dimethylformamid,
Dimethylacetamid, Dioxan oder vorzugsweise in
einem wäßrigen Lösungsmittel, beispielsweise in einer
Mischung aus Dimethylformamid oder Dimethylacetamid und
Wasser, bei Temperaturen innerhalb des Bereichs von etwa 0°C
bis zur Rückflußtemperatur des Lösungsmittels, vorzugsweise
bei Raumtemperatur, durchgeführt werden.
Eine Verbindung der Formel II kann auch erhalten werden
durch Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen Formel VI
worin Y ein Halogenatom, z. B. Chlor, Brom oder Iod,
vorzugsweise Chlor ist, mit einem Alkalicyanid.
Die Umsetzung einer Verbindung der Formel VI mit einem
Alkalicyanid, z. B. Natrium- oder Kaliumcyanid, vorzugsweise
Kaliumcyanid, kann in einem inerten organischen
Lösungsmittel, z. B. in Benzol, Toluol, Xylol, Dioxan,
vorzugsweise in Benzol, in Gegenwart eines geeigneten
Katalysators, z. B. eines Kronenäthers, vorzugsweise eines
18-Kronen-6-äthers, bei Temperaturen innerhalb des Bereichs
von etwa 0°C bis zur Rückflußtemperatur des Lösungsmittels,
vorzugsweise bei Raumtemperatur, durchgeführt werden.
Eine Verbindung der allgemeinen Formel III kann erhalten werden durch
Diazotieren einer Verbindung der allgemeinen Formel VII
worin A die vorstehend angegebene Bedeutung hat, auf übliche
Weise, z. B. mit Hilfe von NaNO₂ und HCl oder H₂SO₄
bei Temperaturen im Bereich von etwa 0 bis etwa 10°C.
Eine Verbindung der allgemeinen Formel IV kann erhalten werden durch
Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen Formel VIII
worin N Lithium oder der Rest -MgX mit X=Halogen,
vorzugsweise Brom, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel IX
worin R′ die vorstehend angegebene Bedeutung hat.
Die Umsetzung zwischen einer Verbindung der allgemeinen Formel VIII und
einer Verbindung der allgemeinen Formel IX kann unter Anwendung von für
diese Art der Reaktion bekannten Verfahren durchgeführt
werden, beispielsweise in aprotischen Lösungsmitteln, wie
Tetrahydrofuran oder Toluol, und bei Temperaturen innerhalb
des Bereichs von etwa -78°C bis Raumtemperatur.
Eine Verbindung der allgemeinen Formel V, worin R eine Hydroxygruppe
ist, kann durch Reduktion einer Verbindung der Formel X
erhalten werden, unter Anwendung von in der organischen
Chemie bekannten Verfahren, beispielsweise durch Behandlung
mit Diisobutylaluminiumhydrid (DIBAH), wie in "Synth.",
1975, 10, 617, in "Tetr. Lett." 1976, 3279, angegeben, oder
mit Natriumdimethoxyäthoxyaluminiumhydrid (RED-AL), wie in
"Synthesis", 1976, 8, 526, angegeben, oder mit LiAlH₄, wie
in "Helv. Chim. Acta" 1957, 40, 1034, angegeben.
Eine Verbindung der allgemeinen Formel V, worin R₂ Halogen bedeutet,
kann hergestellt werden aus einer Verbindung der allgemeinen Formel V,
worin R₂ Hydroxy bedeutet, durch Behandlung mit einem
geeigneten Halogenierungsmittel, beispielsweise durch
Behandlung SOCl₂ oder PBr₃ bei Temperaturen innerhalb des
Bereichs von 0 bis 60°C, vorzugsweise bei Raumtemperatur.
Verbindungen der allgemeinen Formel VII, worin A wie R ist, sind bekannt
oder können durch bekannte Herstellungsverfahren erhalten
werden.
Verbindungen der allgemeinen Formel VII, worin A eine geschützte
Carboxygruppe ist, können hergestellt werden durch Umsetzung
einer Verbindung der allgemeinen Formel XI
worin R₃ eine Carboxygruppe oder ein reaktionsfähiges
Derivat davon ist, mit einem geeigneten Schutzagenz.
Insbesondere kann eine Verbindung der allgemeinen Formel VII, worin A
die Gruppe
bedeutet, hergestellt werden durch Umsetzung einer
Verbindung der Formel XI mit 2-Amino-2-methylpropanol nach
Can. J. Chem. 1970, 48, 983, und Cyclisieren des dabei
erhaltenen Amids in Gegenwart von SOCl₂ nach J. Org. Chem.
1975, 40, 1430.
Verbindungen der allgemeinen Formel VIII sind bekannte Verbindungen oder
können nach bekannten Verfahren hergestellt werden, wie
beispielsweise in Chem. Ber. 1972, 105, 217, beschrieben.
Auch Verbindungen der allgemeinen Formeln VI, IX, X und XI sind bekannte
Verbindungen oder sie können nach bekannten Verfahren aus
bekannten Verbindungen hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen eine immunomodulierende
Aktivität und insbesondere eine Antivirenaktivität
auf.
Ihre immunomodulierende Aktivität zeigt sich beispielsweise
in ihrer Fähigkeit, die bei Mäusen durch eine suboptimale
Dosis von roten Schafsblutzellen (SRBC), die auf intraperitonealen
Wege (i-p.) injiziert worden waren, induzierte
Antikörperempfindlichkeit zu modifizieren.
Gruppen zu 10 weiblichen CD-1-Mäusen wurden i-p. 2×10⁶
SRBC als Antigen injiziert. Die getesteten Verbindungen
wurden i. p. in zwei Dosiswerten von 50 bzw. 5 mg/kg
Körpergewicht 2 Stunden vor der Verabreichung des Antigens
verabreicht. Einer Kontrollgruppe von Mäusen wurden SRBC und
eine Kochsalzlösung anstelle der Verbindungen verabreicht.
Sechs Tage später wurden die Mäuse getötet und die
Antikörper-Titer gegenüber SRBC wurden in ihren Seren nach
C. A. Williams, "Methods in Immunology and Immunochemistry",
C. A. Williams and M. W. Chase, Eds. Academic Press, New York,
Band 11, S. 152, 1977, bestimmt.
Eine Erhöhung der hämolytischen Antikörperproduktion zeigte
sich beispielsweise mit den Verbindungen 6H,6-(2-Dimethylaminoethoxycarbonyl)-
dibenzo[b,d]-pyran (internationale
Kennzeichnung FCE-20 696) und 6H,6-(2-Diethylaminoethoxycarbonyl)-
dibenzo[b,d]-pyran (internationale Kennzeichnung
FCE 21 849). Diese beiden Verbindungen erhöhten die
Antikörpertiter auf das Mehrfache, verglichen mit einer
Kontrollgruppe.
Die Antivirenaktivität der erfindungsgemäßen Verbindung
wurde beispielsweise gegenüber bei Mäusen experimentell
hervorgerufenen Infektionen mit Influenza- und Herpes
simplex-Viren bestimmt.
Gruppen von DC-1-Mäusen wurden intranasal mit dem Stamm APR
8 des Influenzavirus infiziert und andere Gruppen wurden
intraperitoneal mit dem Stamm 1 RC des Herpes simplex-Virus
infiziert. Die getesteten Verbindungen wurden auf
verschiedenen Wegen verabreicht, beispielsweise
intraperitoneal, subcutan, oral.
Der Effekt der getesteten Verbindungen gegenüber dem
Influenzavirus wurde auf der Basis der Anzahl der
Lungenverletzungen bestimmt und gegenüber der
Herpesinfektion war der betrachtete Parameter der Schutz
gegen Mortalität, da bekanntlich eine Herpes simplex-
Infektion bei Mäusen tödlich ist.
Die getesteten Verbindungen waren, wie gefunden wurde,
wirksam beim Schützen der Mäuse gegenüber beiden
Vireninfektionen. So zeigte beispielsweise die Verbindung
FCE 20 696 bei Verabreichung in einer Einzeldosis in einer
Dosierung von 15×10-5 Mol/kg in Mäusen einen Tag nach der
Infektion eine Verminderung um 27% der Zahl der
Lungenläsionen bei der APR 8-Influenza-Virusinfektion. Im
selben Test zeigte die Verbindung 6H,6-Carboxy-dibenzo[b,d]-
pyran bei Verabreichung einer Einzeldosis bei der Dosierung
von 7,5×10-5 Mol/kg einen Tag nach der Infektion eine
Verminderung der Anzahl der Lungenläsionen um 16%. Die
Verbindung FCE 20 696 zeigte ebenso eine bemerkenswerte
Aktivität im Schutz der Mäuse vor Herpes
simplex-Infektionen, und zwar von bis zu 45% der Tiere gegen
den Tod durch diese Infektion.
Zu Vergleichszwecken wurden die Ergebnisse der Überprüfung
der Antivirus-Aktivität einer repräsentativen Anzahl
erfindungsgemäßer Verbindungen, d. h. der Verbindung FCE
20 696 und der vorbekannten Produkte Virazole, Isoprinosine
und MVE-Copolymer in der nachfolgenden Tabelle
widergegeben. Die Tests wurden gemäß den vorstehend
beschriebenen Untersuchungsmethoden ausgeführt. Die
vorteilhaften Testergebnisse für die Verbindung FCE 20 696
sind hierdurch eindrucksvoll dargelegt.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind daher verwendbar in der
Therapie von Transplatationsreaktionen, beispielsweise bei
Nieren-, Herz-, Knochenmarks-, Haut- und endocrinen
Drüsentransplantationen. Andere Gebiete der Pathologie, auf
denen die immunomodulierenden Eigenschaften dieser
Verbindungen von therapeutischem Vorteil sind, sind
folgende: Die Therapie der neoplastischen Erkrankungen, der
akuten und chronischen Infektionen, hervorgerufen sowohl
durch Bakterien als auch durch Viren, und der Erkrankungen,
die durch ein immunologisches Ungleichgewicht
charakterisiert sind, wie primäre oder erworbene
Abwehrschwächen und Autoimmunstörungen. Die zuletzt genannte
Kategorie umfaßt rheumatoide Arthritis, systemische Lupus
erythematosis, Glomerulonephritis, Vasculitis und
Blutdyscrasie. Die therapeutische Behandlung der
verschiedenen klinischen Syndrome muß an den Typ der
Pathologie angepaßt werden.
Bei den Transplantations- und Infektionserkrankungen sind
der Zeitpunkt des Beginns und der klinische Verlauf im
allgemeinen bekannt; umgekehrt ist der Beginn von
immunologischen Störungen unbekannt und ihr klinischer
Verlauf ist im allgemeinen lang und kompliziert. Daher muß
die therapeutische Dosis für jeden einzelnen klinischen Fall
festgelegt werden unter Berücksichtigung auch der Tatsache,
daß sie auch von der Art der Verabreichung abhängt. Im
allgemeinen wird für alle Zustände, zu deren Behandlung
diese Verbindungen erforderlich sind, die orale
Verabreichung angewendet. Bevorzugt ist die parenterale
Verabreichung, beispielsweise die intravenöse Injektion oder
Infusion, zur Verhinderung der Abstoßung und zur Behandlung
von akuten Infektionen. Im letzteren Fall kann auch eine
topische Anwendung angewendet werden.
Für die Aufrechterhaltung von stabilen Zuständen ist die
orale oder parenterale, beispielsweise die intramuskuläre
oder subcutane, Verabreichung bevorzugt. Für diese Zwecke
können die erfindungsgemäßen Verbindungen, beispielsweise
die Verbindung FCE 20 696, oral in Dosen innerhalb des
Bereiches von etwa 5 bis 100 mg/kg Körpergewicht pro Tag
verabreicht werden; so kann beispielsweise eine Gesamtmenge
von etwa 0,35 bis etwa 7,00 g der aktiven Verbindung einem
Patienten mit einem Körpergewicht von 70 kg innerhalb eines
24-Stunden-Zeitraumes verabreicht werden.
Für die parenterale Verabreichung können auch Dosen von
aktiven Verbindungen innerhalb des Bereiches von
beispielsweise etwa 5 bis 100 mg/kg Körpergewicht angewendet
werden. Natürlich können diese Dosierungsmengen so
eingestellt werden, daß die optimale therapeutische
Ansprechempfindlichkeit erzielt wird.
Die Toxizität der erfindungsgemäßen Verbindungen ist
vernachlässigbar gering. Mäuse, die neun Stunden lang nicht
gefüttert worden waren, wurden oral mit einer einzigen
Verabreichung von zunehmenden Dosen behandelt, dann
eingesperrt und normal gefüttert. Die orientierende akute
Toxizität (LD₅₀) wurde am siebten Tag nach der Behandlung
bestimmt und dabei wurden beispielsweise die folgenden Daten
erhalten:
FCE 20 696: LD₅₀ | |
<400 <800 mg/kg | |
FCE 21 849: LD₅₀ | <400 <800 mg/kg |
Die vorstehend genannten internationalen Kennzahlen
beziehen sich dabei auf die folgenden Verbindungen:
FCE 20 696 = 6H,6-(2-Dimethylaminoäthoxycarbonyl)-dibenzo- [b,d]-pyran;
FCE 21 849 = 6H-6-(2-Diäthylaminoäthoxycarbonyl)-dibenzo- [b,d]-pyran.
FCE 20 696 = 6H,6-(2-Dimethylaminoäthoxycarbonyl)-dibenzo- [b,d]-pyran;
FCE 21 849 = 6H-6-(2-Diäthylaminoäthoxycarbonyl)-dibenzo- [b,d]-pyran.
Die vorliegende Erfindung umfaßt auch pharmazeutische
Zusammensetzungen bzw. Zubereitungen, die mindestens eine
erfindungsgemäße Verbindung in Association mit mindestens
einem pharmazeutisch verträglichen Hilfsstoff (der ein
Träger oder ein Verdünnungsmittel sein kann) enthalten.
Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Mittel werden in der
Regel nach konventionellen Verfahren hergestellt und in
einer pharmazeutisch geeigneten Form verabreicht. So können
die festen oralen Formen beispielsweise zusammen mit der
aktiven Verbindung Verdünnungsmittel, wie Lactose, Dextrose,
Saccharose, Cellulose, Maisstärke und Kartoffelstärke;
Gleitmittel (Schmiermittel), wie z. B. Siliciumdioxid, Talg,
Stearinsäure, Magnesium- oder Calciumstearat und/oder
Polyäthylenglykole; Bindemittel, wie z. B. Stärken,
Gummiarabicum, Gelatine, Methylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon;
Disaggregationsmittel, wie z. B. eine Stärke, Alginsäure,
Alginate, Natriumstärkeglycolat; Brausemischungen;
Farbstoffe; Süßungsmittel; Netzmittel, wie z. B. Lecithin,
Polysorbate, Laurylsulfate; und allgemein nicht-toxische und
pharmakologisch inaktive Substanzen, wie sie in
pharmazeutischen Formulierungen verwendet werden, enthalten.
Diese pharmazeutischen Präparate können auf bekannte Weise
hergestellt werden, beispielsweise unter Anwendung von
Misch-, Granulier-, Tablettier-, Zuckerbeschichtungs- oder
Filmbeschichtungsverfahren.
Die flüssigen Dispersionen für die orale Verabreichung
können beispielsweise Sirupe, Emulsionen und Suspensionen
sein.
Die Sirupe können als Träger beispielsweise Saccharose oder
Saccharose mit Glycerin und/oder Mannit und/oder Sorbit
enthalten; insbesondere kann ein an diabetische Patienten zu
verabreichender Sirup als Träger nur Produkte enthalten, die
nicht zu Glucose abgebaut werden oder in sehr geringer Menge
zu Glucose abgebaut werden können, wie z. B. Sorbit.
Die Suspensionen und die Emulsionen können als Träger
beispielsweise ein Naturgummi, Agar, Natriumalginat, Pectin,
Methylcellulose, Carboxymethylcellulose oder
Polyvinylalkohol enthalten.
Die Suspensionen oder Lösungen für intramuskuläre
Injektionen können zusammen mit der aktiven Verbindung (dem
Wirkstoff) einen pharmazeutisch verträglichen Träger,
beispielsweise steriles Wasser, Olivenöl, Äthyloleat,
Glykole, wie Propylenglykol, und gewünschtenfalls eine
geeignete Menge Lidocainhydrochlorid, enthalten.
Die Lösungen für die intravenösen Injektionen oder
Infusionen können als Träger beispielsweise steriles Wasser
enthalten oder vorzugsweise können sie in Form von sterilen
wäßrigen isotonischen Kochsalzlösungen vorliegen.
Die Suppositorien können zusammen mit der aktiven Verbindung
(dem Wirkstoff) einen pharmazeutisch verträglichen Träger,
wie z. B. Kakaobutter, Polyäthylenglykol, einen
oberflächenaktiven Polyoxyäthylensorbitanfettsäureester
oder Lecithin, enthalten.
Andere pharmazeutische Formen können für den topischen
Auftrag verwendet werden, wie z. B. Cremes, Lotionen oder
Pasten für die Verwendung bei dermatologischen Behandlungen.
In diesen Zubereitungen kann der aktive Bestandteil (der
Wirkstof) mit konventionellen ölartigen oder emulgierenden
Hilfsstoffen gemischt werden.
Die Erfindung wird durch die foglenden Beispiele näher
erläutert.
In einer wasserfreien Reaktionsapparatur wurden unter einer
Stickstoffatmosphäre 30 g (0,15 Mol) 6H-Dibenzo[b,d]-pyran-
6-on in 100 ml wasserfreiem Toluol gelöst. Die Mischung
wurde auf -60°C abgekühlt und es wurde eine 1,2 M Lösung von
Diisobutylaluminiumhydrid (DIBAH) in 150 ml Toluol
zugegeben. Die Temperatur wurde 2 Stunden lang bei -60°C
gehalten, dann wurden 150 ml Wasser und 3 g Decalit
zugegeben; die Mischung wurde filtriert und der Rückstand
wurde mit Toluol gewaschen. Die organische Schicht wurde
abgetrennt, mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem Na₂SO₄
getrocknet und schließlich zur Trockne eingedampft, wobei
man ein halbfestes Produkt erhielt, das in n-Hexan
kristallisiert wurde; auf diese Weise erhielt man 21 g
(0,106 Mol) 6H,6-Hydroxy-dibenzo[b,d]-pyran in einer
Ausbeute von 70% in Form eines weißen Feststoffes,
F. 89 bis 91°C.
10 g (0,05 Mol) 6H,6-Hydroxy-dibenzo[b,d]-pyran wurden 20
Stunden lang bei Raumtemperatur mit 50 ml SOCl₂ behandelt.
Das Thionylchlorid wurde eingedampft, der organische
Rückstand wurde mit Toluol aufgenommen und dann wurde die
Mischung zur Trockne eingedampft. Der rohe Rückstand wurde
in 50 ml wasserfreiem Dimethylformamid aufgenommen, dann
wurde bei 0°C eine gesättigte wäßrige Lösung von KCN (0,05 Mol)
zugegeben. Die Temperatur wurde auf Raumtemperatur
ansteigen gelassen und die Mischung wurde 20 Stunden lang
bei dieser Temperatur gehalten. Die Reaktionsmischung wurde
mit Wasser verdünnt und mit Äthylacetat extrahiert. Die
organische Phase wurde mit Wasser gewaschen, über Na₂SO₄
getrocknet und zur Trockne eingedampft, wobei man ein klares
Öl erhielt, das sich verfestigte. Nach der Kristallisation
in Methylalkohol erhielt man 4,2 g (0,021 Mol)
6H,6-Cyano-dibenzo[b,d]-pyran in Form eines weißen
Feststoffes (Ausbeute 40%), F. 98 bis 100°C.
4 g (0,02 Mol) 6H,6-Hydroxy-dibenzo[b,d]-pyran wurden in 50 ml
wasserfreiem Benzol gelöst. Zu der Lösung wurden 1,98 g
(0,02 Mol) Trimethylsilylcyanid und eine katalytische Menge
ZnI₂ zugegeben, dann wurde die Reaktionsmischung 20 Stunden
lang bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel und das
überschüssige Trimethylsilylcyanid wurden eingedampft und
der organische Rückstand wurde 2mal mit Toluol aufgenommen.
Das Toluol wurde eingedampft und der Rückstand wurde durch
Säulenchromatographie unter Verwendung von Silicagel als
Träger und Chloroform als mobiler Phase getrennt, wobei man
2,5 g (0,012 Mol) 6H,6-Cyano-dibenzo[b,d]pyran in Form eines
weißen Feststoffes erhielt, F. 98 bis 100°C.
28 g (0,1 Mol) Dibenzo[b,d]pyryliumperchlorat wurden in 200 ml
wasserfreiem Benzol suspendiert, dann wurden 1 Mol KCN
und eine katalytische Menge eines 18-Kronen-6-äthers
zugegeben. Die Mischung wurde 2 Tage lang bei Raumtemperatur
gerührt. Der Feststoff wurde abfiltriert und das
Lösungsmittel wurde eingedampft, wobei man ein Öl erhielt,
das fest wurde. Nach der Kristallisation in Methanol erhielt
man 10 g (Ausbeute 48%) 6H,6-Cyano-dibenzo-[b,d]pyran in
Form eines weißen Feststoffes, F. 98 bis 100°C.
6,3 g (0,025 Mol) 6H,6-Cyano-6-methyl-2-chlor-dibenzo[b,d]-
pyran und 6,3 g (0,16 Mol) NaOH wurden in 100 ml 80%igem
C₂H₅OH gelöst und die Lösung wurde 16 Stunden lang unter
Rückfluß erhitzt. Nach dem Eindampfen des Lösungsmittel
wurde der Rückstand in Wasser aufgelöst und die Lösung wurde
mit Diäthyläther gewaschen. Die wäßrige Lösung wurde dann
mit 23%iger HCl angesäuert und mit Äthylacetat extrahiert.
Das 6H,6-Carboxy-6-methyl-2-chlor-dibenzo[b,d]-pyran wurde
durch Eindampfen der Lösung bis zur Trockne erhalten in
einer Menge von 5,4 g (80%), F. 174 bis 177°C.
Auf analoge Weise wurde die folgende Verbindung
hergestellt:
6H,6-Carboxy-dibenzo[b,d]pyran; F. 184-186°C.
6H,6-Carboxy-dibenzo[b,d]pyran; F. 184-186°C.
Eine Lösung von 24 g (0,1 Mol) 6H,6-(Cyano-hydroxymethyl)-
dibenzo[b,d]pyran in 100 ml Dioxan und 200 ml 37%iger HCl
wurde 3 Tage lang unter Rückfluß erhitzt. Das Dioxan wurde
abdestilliert, die Lösung wurde mit 35%iger NaOH basisch
gemacht und 2mal mit Diäthyläther gewaschen. Nach dem
Ansäuern mit 8%iger HCl wurde der Niederschlag mit
Äthylacetat extrahiert. Die dabei erhaltene organische
Lösung wurde gründlich mit Wasser gewaschen, mit Aktivkohle
behandelt, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und
zur Trockne eingedampft.
Der Rückstand wurde mit einem Gemisch aus Diisopropyläther
und Pentan (1 : 1) gemahlen, wobei man 16,4 g (Ausbeute 64%)
6H,6-(Carboxy-hydroxymethyl)dibenzo[b,d]pyran in Form eines
Gemisches der Diastereoisomeren in einem Verhältnis von etwa
1 : 1 erhielt, F. 137 bis 147°C.
Auf analoge Weise wurde die folgende Verbindung
hergestellt:
6H,6-Carboxy-dibenzo[b,d]pyran, F. 184-186°C.
6H,6-Carboxy-dibenzo[b,d]pyran, F. 184-186°C.
4,5 g (0,02 Mol) a-(2-Aminophenoxy)phenylacetonitril wurden
in 60 ml destilliertem Wasser gelöst. Zu der obigen Lösung
wurden bei 0°C 18 ml (0,08 Mol) H₂SO₄ und dann 1,7 g (0,025 Mol)
NaNO₂, gelöst in destilliertem Wasser, zugetropft. Der
nicht umgesetzte NaNO₂-Überschuß wurde durch Zugabe einer
geeigneten Menge Harnstoff zerstört. Zu der Mischung wurden
unter starkem Rühren 75 g (0,31 Mol) Cu(NO₃)₂ · 3 H₂O, gelöst
in 250 ml destilliertem Wasser, und 2,6 g (0,018 Mol) Cu₂O
zugegeben, wobei die Temperatur bei 0°C gehalten wurde. Die
dabei erhaltenen Rohprodukte wurden mit Äthylacetat
extrahiert, mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem Na₂SO₄
getrocknet, entfärbt und schließlich zur Trockne
eingedampft. Der Rückstand wurde in Penten : Isopropyläther=
9 : 1 aufgenommen, wobei man 2,5 g (Ausbeute 60%)
6H,6-Cyano-dibenzo[b,d]pyran in Form eines klaren braunen
Feststoffes erhielt, F. 98 bis 100°C.
Auf analoge Weise wurden die folgenden Verbindungen
hergestellt:
6H,6-(2-Dimethylaminoethoxycarbonyl)-dibenzo[b,d]pyran, F. 158-160°C als Hydrochlorid;6H,6-(2-Diethylaminoethoxycarbonyl)-dibenzo[b,d]pyran, Öl, n=1,5841; und
6H-[2-(4,4′-Dimethyl-oxazolinyl)]-dibenzo[b,d]pyran.
6H,6-(2-Dimethylaminoethoxycarbonyl)-dibenzo[b,d]pyran, F. 158-160°C als Hydrochlorid;6H,6-(2-Diethylaminoethoxycarbonyl)-dibenzo[b,d]pyran, Öl, n=1,5841; und
6H-[2-(4,4′-Dimethyl-oxazolinyl)]-dibenzo[b,d]pyran.
4,2 g (0,015 Mol) 6H,6-(4,4-Dimethyl)-oxazolin-2-yl-
dibenzo[b,d]pyran, dispergiert in 100 ml 3 n HCl, wurden 10 Minuten
lang unter Rückfluß erhitzt. Das Lösungsmittel wurde
zur Trockne eingedampft und der Rückstand wurde nach dem
Aufnehmen in 100 ml einer 20%igen Lösung von NaOH in
CH₃OH/H₂O (1/1) 30 Minuten lang unter Rückfluß erhitzt. Der
Methylalkohol wurde eingedampft und der Rückstand wurde nach
dem Aufnehmen in Wasser angesäuert. Das feste Produkt wurde
abfiltriert und mit Wasser gewaschen, dann im Vakuum in
einem Ölbad 24 Stunden lang getrocknet, wobei man 3,2 g
(Ausbeute 95%) 6H,6-Carboxy-dibenzo[b,d]pyran, F. 184 bis
186°C, erhielt.
Eine Lösung von 17,7 g (0,061 Mol) a-(4-Pyridyl)-2-(2-methoxyphenyl)-
benzylalkohol in 120 ml 48%igem HBr wurde 3 Stunden
lang unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen
schieden sich gelbe Kristalle von 6H,6-(4-Pyridyl)-dibenzo
[b,d]pyranhydrobromid ab, die mit Eiswasser gewaschen
wurden (11,2 g, Ausbeute 70%), F. 240°C (Zers.).
Auf analoge Weise wurden die folgenden Verbindungen
hergestellt:
6H,6-(2-Dimethylaminoethoxycarbonyl)-dibenzo[b,d]pyran, Hydrochlorid, F. 158-160°C; und6H,6-(2-Diethylaminoethoxycarbonyl)-dibenzo[b,d]pyran, Öl, n=1,5841.
6H,6-(2-Dimethylaminoethoxycarbonyl)-dibenzo[b,d]pyran, Hydrochlorid, F. 158-160°C; und6H,6-(2-Diethylaminoethoxycarbonyl)-dibenzo[b,d]pyran, Öl, n=1,5841.
4,1 g (0,015 Mol) 6H,6-Carboxy-6-methyl-2-chloridbenzo
[b,d]pyran wurden in 100 ml absolutem Ethanol gelöst und die
Lösung wurde 16 Stunden lang unter Rückfluß erhitzt, während
das gasförmige HCl eingeleitet wurde. Das Lösungsmittel
wurde zur Trockne eingedampft, der Rückstand wurde in
Diethylether wieder aufgelöst und die organische Lösung
wurde mit n/10 NaOH und mit Wasser bis zur Neutralität
gewaschen. Dabei wurde das 6H,6-Ethoxycarbonyl-6-methyl-
2-chlordibenzo[b,d]pyran in Form eines dicken Öls erhalten
nach dem Eindampfen des Ethers und dieses wurde mit Pentan
verfestigt, wobei man 4,3 g (95%) Produkt in Form von weißen
Kristallen erhielt, F. 62-65°C.
Auf analoge Weise wurden die folgenden Verbindungen
hergestellt:
6H,6-(2-Dimethylaminoethoxycarbonyl)-dibenzo[b,d]pyran; HCl, F. 158-160°C;6H,6-(2-Diethylaminoethoxycarbonyl)-dibenzo[b,d]pyran; Öl, n=1,5841.
6H,6-(2-Dimethylaminoethoxycarbonyl)-dibenzo[b,d]pyran; HCl, F. 158-160°C;6H,6-(2-Diethylaminoethoxycarbonyl)-dibenzo[b,d]pyran; Öl, n=1,5841.
4 g (0,018 Mol) 6H,6-Carboxy-dibenzo[b,d]pyran wurden in 40 ml
(0,55 Mol) Thionylchlorid suspendiert und binnen 24 Stunden
lang bei Raumtemperatur gehalten. Die klare Lösung
wurde in Toluol aufgenommen und das Lösungsmittel wurde im
Vakuum zur Trockne eingedampft. Der rohe Rückstand wurde in
100 ml Diethylether gelöst und die erhaltene Lösung wurde
bei Raumtemperatur zu einer Lösung von 53 ml (0,053 Mol)
2-Dimethylaminoethanol in 100 ml Diethylether zugetropft.
Nach einer halben Stunde wurde die Lösung mit Wasser
gewaschen und mit Natriumsulfat wasserfrei gemacht. Das
dabei erhaltene 6H,6-(Dimethylaminoethoxycarbonyl)-
dibenzo[b,d]pyran wurde mit einer 14%igen alkoholischen
HCl-Lösung in Form des Hydrochlorids ausgefällt (4,4 g,
Ausbeute 75%), F. 158-160°C.
Auf analoge Weise wurde die folgende Verbindung
hergestellt:6H,6-(2-Diethylaminoethoxycarbonyl)-dibenzo[b,d]pyran;
Öl, n=1,5841.
Eine Lösung von 0,8 g (0,02 Mol) NaOH-Tropfen in 10 ml
Methylalkohol wurde zu einer Lösung von 5,5 g (0,02 Mol)
6H,6-Carboxy-6-methyl-2-chlordibenzo[b,d]pyran in 100 ml
Methylalkohol zugegeben. Das Lösungsmittel wurde eingedampft
und der Rückstand wurde in 99%igem Ethylalkohol
aufgenommen. Das Lösungsmittel wurde eingedampft, der
Rückstand wurde in 99%igem Ethylalkohol aufgenommen und das
Lösungsmittel wurde erneut eingedampft, wobei man 5,9 g
(0,02 Mol) 6H,6-Carboxy-6-methyl-2-chlor-dibenzo[b,d]pyran-
natriumsalz in einer Ausbeute von 100% erhielt, F. <250°C.
Auf analoge Weise wurde die folgende Verbindung
hergestellt:
6H,6-Carboxydibenzo[b,d]pyran-natriumsalz, F. <250°C.
6H,6-Carboxydibenzo[b,d]pyran-natriumsalz, F. <250°C.
Es wurden Tabletten mit einem Gewicht von jeweils 150 mg,
die 50 mg des Wirkstoffes enthielten, wie folgt
hergestellt:
Zusammensetzung (für 10 000 Tabletten) | |
6H,6-Carboxydibenzo[b,d]pyran|500 g | |
Lactose | 710 g |
Maisstärke | 237,5 g |
Talkpulver | 37,5 g |
Magnesiumstearat | 15 g |
Das 6H,6-Carboxydibenzo[b,d]pyran, die Lactose und die
Hälfte der Maisstärke wurden miteinander gemischt; die
Mischung wurde dann durch ein Sieb mit 0,5 mm-Sieböffnungen
hindurchgedrückt. 18 g Maisstärke wurden in 180 ml warmem
Wasser suspendiert. Die dabei erhaltene Paste wurde zum
Granulieren des Pulvers verwendet. Die Körnchen wurden
getrocknet, auf einem Sieb mit einer Sieböffnung von 1,4 mm
zerkleinert, dann wurde die restliche Menge an Stärke, Talk
und Magnesiumstearat zugegeben, vorsichtig gemischt und
unter Verwendung von Stanzen mit einem Durchmesser von 8 mm
zu Tabletten verarbeitet.
Eine injizierbare pharmazeutische Zubereitung wurde
hergestellt durch Auflösen von 150 bis 500 mg 6H,6-Carboxy-
dibenzo[b,d]pyran-natriumsalz in sterilem Wassser oder in
einer normalen sterilen Kochsalzlösung (1 bis 2 ml).
Auf analoge Weise wurden injizierbare pharmazeutische
Zubereitungen, welche die in den vorausgegangenen Beispielen
beschriebenen Verbindungen enthielten, hergestellt.
Claims (3)
1. 6-Substituierte 6H-Dibenzo[b,d]-pyrane der
allgemeinen Formel I
worin
R die Carboxygruppe oder eine Gruppe der Formel ist, worin jeder der Reste Ra und Rb, die gleich oder voneinander verschieden sind, für C₁- bis C₆-Alkyl steht und p 2 oder 3 ist, sowie die pharmazeutisch oder veterinärmedizinisch verträglichen Salze davon.
R die Carboxygruppe oder eine Gruppe der Formel ist, worin jeder der Reste Ra und Rb, die gleich oder voneinander verschieden sind, für C₁- bis C₆-Alkyl steht und p 2 oder 3 ist, sowie die pharmazeutisch oder veterinärmedizinisch verträglichen Salze davon.
2. Verbindungen nach Anspruch 1, nämlich
6H,6-Carboxy-dibenzo[b,d]pyran;
6H,6-(2-Dimethylaminoäthoxy-carbonyl)-dibenzo[b,d]pyran;
sowie die pharmazeutisch oder veterinärmedizinisch
verträglichen Salze davon.
3. Pharmazeutische Mittel, enthaltend einen
geeigneten Träger und/oder Verdünnungsmittel sowie
mindestens eine der Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
nach Anspruch 1 oder eine der Verbindungen nach Anspruch 2.
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Legal Events
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Representative=s name: REDIES, B., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 40 |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: FARMITALIA CARLO ERBA S.R.L., MAILAND/MILANO, IT |
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Owner name: PHARMACIA & UPJOHN S.P.A., MAILAND/MILANO, IT |
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