DE3141084A1 - "verfahren zum verputzen von waenden" - Google Patents
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Description
Kalkwerk Mathis GmbH & Co.
7801 Merdingen
Verfahren zum Verputzen von Wänden
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verputzen von Wänden, die mineralische Dämmplatten aufweisen, wobei auf
die Außenseite der Dämmplattsn eine erste Putzschicht und nach siner Wartezeit eine zweite Putzschicht aufgetragen
wird.
In jüngster Zeit werden mehr und mehr Dämmplatten insbesondere an Außenwänden von Gebäuden vorgesehen, die verputzt
werden müssen, weil die Wärmedämmung eine zunehmende Rolle spielt. Durch die Dämmplatten wird aber die Putzschicht
einer stärkeren Beanspruchung, insbesondere einer größeren Wärmebelastung ausgesetzt, da die Dämmplatte
ihrer Funktion entsprechend die Wärme staut, so daß die Putzschicht beispielsweise bei Sonneneinstrahlung einer
stärkeren Erwärmung und bei großer Kälte einer entsprechend stärkeren Auskühlung ausgesetzt wird. Die bisher
bekannten, in die Putzschichten eingebetteten Armierungsgewebe reichen häufig nicht aus, um bei dieser Anwendung
auf Dämmplatten eine Rissebildung zu verhindern. Es wurde versucht, die Armierung zwischen Wärmedämmplatte und
Putz oder innerhalb der Putzschichten selbst einzubetten. Die immerhin n'och vorhandene Nachgiebigkeit der bekannten
Armierungsgewebe führt jedoch auch dann dazu, daß Risse auftreten können. Außerdem ist das Einbetten einer Armierungsgewebes
in eine Putzschicht eine verhältnismäßig aufwendige Arbeit, die hohe Anforderungen an den Hand-
Mr/H
/2
werker stellt, weil das Armierungsgewebe möglichst gleichmäßig innerhalb der Putzschicht auf gleichbleibender Höhe
liegen soll und außerdem die Putzschicht selbst eine möglichst gleichbleibende Dicke haben soll. Ob dabei mehrere
Putzschichten nacheinander aufgetragen werden oder nicht, kann diese Nachteile nicht beseitigen.
Die Rissebildung kann dadurch verhindert werden, daß auf der Wärmedämmplatte nur eine ganz dünne Putzschicht mit
Armierung aufgebracht wird, was aber eigentlich kein echter Verputz, sondern eher eine Art Verspachtelung ist.
Diese ist z. B. mechanischen Belastungen nicht gewachsen, so daß schon ein angelehntes Fahrrad eine solche "Putzschicht"
in die nachgiebige Wärmedämmplatte eindrücken würde.
Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, bei dem eine ausreichend dicke und demgemäß stabile Putzschicht entsteht, ohne daß diese
schon nach kurzer Zeit Oberflächenrisse aufweist, durch die Wasser u„ dgl. eindringen könnte, um den Putz weiter
zu zerstören; gleichzeitig soll aber das Auftragen des Putzes einfach sein.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei einem Verputzverfahren der eingangs erwähnten Art, bei dem eine erste Putzschicht
und nach einer Wartezeit dann eine zweite Putzschicht aufgetragen wird, darin, daß nach dem Aushärten der ersten
Putzschicht auf deren Oberfläche ein Armierungsgewebe mittels Spachtelmasse oder dgl. fixiert und nach deren Verfestigung darauf die zweite Putzschicht aufgetragen wird.
Dies bedeutet ein einfaches Putzverfahren, weil die erste Putzschicht in üblicher Weise ohne Rücksicht auf irgendeine
Armierung aufgetragen werden kann, so daß dann deren ausgehärtete Oberfläche später für ein ebenfalls einfaches
Fixieren des Armierungsgewebes zur Verfügung steht.
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- 2Γ-
Die zweite Putzschicht kann dann wiederum ohne Berücksichtigung irgendwelcher einzubettender Armierungen schnell und
einfach aufgetragen werden.
Versuche haben gezeigt, daß während der ersten Wartezeit die erste aufgetragene Putzschicht zwar Risse erhält, die
jedoch im Hinblick auf die später aufgetragene Armierung und die darauf befestigte und von dieser Armierung geschützte
Putzschicht in Kauf genommen werden können. Die zweite Putzschicht hat nämlich dann mit der Armierung einen genügend
stabilen^ andererseits jedoch auch ausreichend nachgiebigen Untergrund, um die von ihre verlangten Wärmebewegungen ohne
Rissebildung durchführen zu können, soweit solche Bewegungen von der Armierung nicht verhindert werden. Insgesamt ergibt
sich auf diese Weise ein mehrschichtiger Verputz, dessen äußerste Schicht trotz der Dämmplatten und der daraus resultierenden
Probleme bezüglich Eigen- und Wärrasbewegungen die Funktion einer herkömmlichen Putzschicht unmittelbar
auf einer Wand erfüllen kann.
Zweckmäßig ist es, wenn die Armierung mit einer dünnen Mörtelschicht
auf der ersten Putzschicht befestigt wird. Mörtel läßt sich gut als Spachtelmasse verwenden und paßt auch als
Werkstoff gut zwischen zwei Putzschichten. Das Einbetten einer Armierung kann vermieden werden, wenn-gleich es dem
Benutzer freisteht, zusätzlich noch Armierungen in die eine oder andere Putzschicht einzubetten.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, ein mit Wärmedämmplatten versehenes Haus so zu verputzen, daß
es den Eindruck eines konventionell errichteten Hauses macht, wobei Wärmedämmung und Verputz voll mineralisch ausgebildet
sein können, wenn entsprechende Dämmplatten verwendet werden. Demgemäß ist auch die Verdunstung von Kondenswasser
durch die Wand nach wie vor möglich. Da eine Rissebildung nicht mehr auftritt, ist auch der Baukörper
gegen eindrigende und schädliche Feuchtigkeit geschützt.
Gegenüber den bisherigen Verfahren ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß Reklamationen, Nacharbeiten u„ dgl. Aufwand
durch eine eventuell geringfügig umfangreichere Bautätigkeit ausgeschlossen werden können. Zusätzlich ergibt
sich in an sich erwünschter und vorteilhafter Weise, daß durch das erfindungsgemäße Verfahren insgesamt eine dickere
Putzschicht entstehen kann, obwohl ein labiler Untergrund, nämlich die Dämmplattes, vorhanden ist„ Dies kommt dem Bestreben
nach einer gut schützenden Außenhülle des Baukörpers entgegen. Überraschend ist bei dem Verfahren, daß durch den
scheinbaren Mehraufwand, zwischen dem zweimaligen Verputzen auch noch separat die Armierung anzubringen, die beachtlichen
vorbeschriebenen Vorteile erzielt werden und nun die Anwendung von Dämmplatten unter einer Putzschicht wirklich
empfohlen werden kann.
Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Wand mit einer Dämmplatte, die erfindungsgemäß verputzt ist, sowie
Fig. 2 in schaubildlicher Darstellung den Schichtaufbau
der verputzten Wand gemäß Fig. 1, woraus sich das Verputzverfahren ergibt.
Eine Wand 1, die aus Beton, Mauerwerk od. dgl. bestehen kann, trägt z. B. auf der Außenseite eine Wärmedämmplatte
2, die z. B. aus mineralischen Stoffen hergestellt sein kann. t·.
Auf die Dämmplatte 2 wird zunächst eine erste Putzschicht aufgetragen. Diese kann nun aushärten und dabei eventuell
aufgrund von Bauwerksbewegungen, Wärmespannungen od. dgl.
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auch Risse erhalten. Ist die Wartezeit vorüber, in der diese Putzschicht ganz oder wenigstens teilweise aushärtet, wird
erfindungsgemäß auf deren Oberfläche mittels einer Spachtelmasse ein Armierungsgewebe 4 fixiert.
Nach der Verfestigung der Spachtelmasse oder Mörtelschicht, die zur Fixierung des Armierungsgewebes 4 dient, wird schließlich
eine zweite Putzschicht 5 aufgetragen, wobei diese in vorteilhafter Weis.e in günstiger Dicke von z. B. 10 mm aufgetragen
werden kann, ohne daß der Gipser innerhalb dieser Schicht eine Armierung einarbeiten muß, was die Zügigkeit
des Verputzvorganges erheblich behindern würde. Vielmehr kann diese letzte äußere Putzschicht 5 glatt und schnell
und gleichmäßig auf der schon fixierten Armierung 4 aufgetragen werden. Weder im Grundputz 3 noch im Deckputz 5 muß
also eine Armierung eingebettet werden.
In gleicher Weise kann auch eine Decke mit einer Dämmplatte verputzt werden und die Dämmplatte 2 kann sich zwar bevorzugt
an der Außenseite eines Gebäudes, gegebenenfalls jedoch in ähnlicher Weise auch an der Innenseite einer Wand
1 befinden.
Denkbar wäre auch, daß auf der zweiten Putzschicht 5 wiederum ein Armierungsgewebe 4 und dann eine weitere Putzschicht aufgetragen
werden, falls die eingangs geschilderte Problematik in gesteigerter Form auftreten sollte.
Insgesamt ergibt sich erfindungsgemäß ein mehrschichtiger Verputz insbesondere für Dämmplatten, dessen Schichten einzeln
gebildet und jeweils vor dem Auftragen der nächsten Schicht ausgehärtet sind, wobei zwischen den Putzschichten
ein Armierungsgewebe angeordnet ist.
Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung dargestellten Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander wesentliche Bedeutung haben.
- Zusammenfassung -
Claims (3)
1. Verfahren zum Verputzen von Wänden, die mineralische
Dämmplatten aufweisen, wobei auf die Außenseite der Dämmplatten eine erste Putzschicht und nach einer
Wartezeit eine zweite Putzschicht aufgetragen werden, dadurch gekennzeichnet,daßnach
dem Aushärten der ersten Putzschicht (3) auf deren Oberfläche ein Armierungsgewebe (4) od. dgl. mittels Spachtelmasse
od. dgl. fixiert und nach deren Verfestigung darauf die zweite Putzschicht (5) aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierung (4) mit Hilfe einer dünnen Mörtelschicht
auf der ersten Putzschicht (3) befestigt wird.
3. Mehrschichtiger Verputz insbesondere für an Wänden, Decken od. dgl. angebrachte Dämmplatten, dadurch
gekennzeichnet , daß seine Putzschichten einzeln gebildet und jeweils vor dem Auftragen der
nächsten Schicht ausgehärtet sind und daß zwischen den Putzschichten ein Armierungsgewebe (4) angeordnet ist.
- Beschreibung -
Priority Applications (6)
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