AT396159B - Verfahren zum verputzen von waenden, die mineralische daemmplatten aufweisen - Google Patents

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Description

AT396 159 B
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verputzen von Wänden, die mineralische Dämmplatten aufweisen, wobei auf die Außenseite der Dämmplatten eine erste Putzschicht und nach einer Wartezeit eine zweite Putzschicht aufgetragen wird.
In jüngster Zeit werden mehr und mehr Dämmplatten, insbesondere an Außenwänden von Gebäuden, 5 vorgesehen, die verputzt werden müssen, weil die Wärmedämmung eine zunehmende Rolle spielt. Durch die Dämmplatten wird aber die Putzschicht einer stärkeren Beanspruchung, insbesondere einer größeren Wärmebelastung ausgesetzt, da die Dämmplatte ihrer Funktion entsprechend die Wärme staut, so daß die Putzschicht beispielsweise bei Sonneneinstrahlung einer stärkeren Erwärmung und bei großer Kälte einer entsprechend stärkeren Auskühlung ausgesetzt wird. Die bisher bekannten, in die Putzschichten eingebetteten Armierungs-10 gewebe reichen häufig nicht aus, um bei dieser Anwendung auf Dämmplatten eine Rissebildung zu verhindern. Es wurde versucht, die Armierung zwischen Wäimedämmplatte und Putz oder innerhalb der Putzschichten selbst einzubetten. Die immerhin noch vorhandene Nachgiebigkeit der bekannten Armierungsgewebe führt jedoch auch dann dazu, daß Risse auf treten können. Außerdem ist das Einbetten eines Armierungsgewebes in eine Putzschicht eine verhältnismäßig aufwendige Arbeit, die hohe Anforderungen an den Handwerker stellt, weil das Armierungs-15 gewebe möglichst gleichmäßig innerhalb der Putzschicht auf gleichbleibender Höhe liegen und außerdem die Putzschicht selbst eine möglichst gleichbleibende Dicke haben soll. Ob dabei mehrere Putzschichten nacheinander aufgetragen werden oder nicht, kann diese Nachteile nicht beseitigen.
Die Rissebildung kann dadurch verhindert werden, daß auf der Wärmedämmplatte nur eine ganz dünne Putzschicht mit Armierung aufgebracht wird, was aber eigentlich kein echt» Verputz, sondern eher eine Art 20 Verspachtelung ist. Diese ist z. B. mechanischen Belastungen nicht gewachsen, so daß schon ein angelehntes Fahrrad eine solche "Putzschicht" in die nachgiebige Wärmedämmplatte eindrücken würde.
Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei dem eine ausreichend dicke und demgemäß stabile Putzschicht entsteht, ohne daß diese schon nach kurz» Zeit Oberflächenrisse aufweist, durch die Wasser u. dgl. eindringen könnte, um den Putz weiter zu zerstören; gleichzeitig soll ab» das 25 Aufträgen des Putzes einfach sein.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei einem Verputzverfahren der eingangs »wähnten Art, bei dem eine erste Putzschicht und nach ein» Wartezeit dann eine zweite Putzschicht aufgetragen wird, darin, daß nach dem Aushärten der »sten Putzschicht auf deren Oberfläche ein Armierungsgewebe mittels Spachtelmasse od. dgl. fixiert und nach d»en Verfestigung darauf die zweite Putzschicht aufgetragen wird. Dies bedeutet ein einfaches 30 Putzverfahr»!, weil die »ste Putzschicht in üblich» Weise ohne Rücksicht auf irgendeine Armierung aufgetragen werden kann, so daß dann deren ausgehärtete Oberfläche später für ein ebenfalls einfaches Fixieren des Armierungsgewebes zur Verfügung steht.
Die zweite Putzschicht kann dann wiederum ohne Berücksichtigung irgendwelcher einzubettender Armierun-gen schnell und einfach aufgetragen werden. 35 Versuche haben gezeigt, daß während der ersten Wartezeit die erste aufgetragene Putzschicht zwar Risse »hält, die jedoch im Hinblick auf die spät» aufgetragene Armierung und die darauf befestigte und von dies» Armierung geschützte Putzschicht in Kauf genommen werden können. Die zweite Putzschicht hat nämlich dann mit der Armierung einen genügend stabilen, and»seits jedoch auch ausreichend nachgiebigen Untergrund, um die von ihr verlangten Wärmebewegungen ohne Rissebüdung durchführen zu können, soweit solche Bewegungen von der 40 Armi»ung nicht verhindert werden. Insgesamt ergibt sich auf diese Weise ein mehrschichtig» Verputz, dessen äußerste Schicht trotz d» Dämmplatten und der daraus resultierenden Probleme bezüglich Eigen- und Wärmebewegungen die Funktion einer herkömmlichen Putzschicht unmittelbar auf einer Wand »füllen kann.
Zweckmäßig ist es, wenn die Armierung mit einer dünnen Mörtelschicht auf der erst»! Putzschicht befestigt wird. Mörtel läßt sich gut als Spachtelmasse verwenden und paßt auch als Werkstoff gut zwischen zwei Putz-45 schichten. Das Einheiten einer Armierung kann vermieden werden, wenngleich es dem Benutzer freisteht, zusätzlich noch Armierungen in die eine od» andere Putzschicht einzubetten.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, ein mit Wärmedämmplatten versehenes Haus so zu verputzen, daß es den Eindruck eines konventionell »richteten Hauses macht, wobei Wärmedämmung und Verputz voll mineralisch ausgebildet sein können, wenn entsprechende Dämmplatten verwendet weiden. Demgemäß 50 ist auch die V»dunstung von Kondenswasser durch die Wand nach wie vor möglich. Da eine Rissebildung nicht mehr auftritt, ist auch d» Baukörp» gegen eindringende und schädliche Feuchtigkeit geschützt. Gegenüb» den bish»igen Verfahren »gibt sich d» zusätzliche Vorteil, daß Reklamationen, Nacharbeit»! u. dgl. Aufwand durch eine eventuell geringfügig umfangreich»e Bautätigkeit ausgeschlossen weiden können. Zusätzlich ergibt sich in an sich erwünschter und vorteilhaft» Weise, daß durch das erfindungsgemäße Verfahren insgesamt eine dickere 55 Putzschicht entstehen kann, obwohl ein labiler Untergrund, nämlich-die Dämmplatte, vorhanden ist Dies kommt dem Bestreben nach ein» gut schützenden Außenhülle des Baukörpers entgegen. Überraschend ist bei dem Verfahren, daß durch den scheinbaren Mehraufwand, zwischen dem zweimalig»! Verputzen auch noch separat die Armierung anzubringen, die beachtlichen vorbeschriebenen Vorteile »zielt werden und nun die Anwendung von Dämmplatten unter ein» Putzschicht wirklich empfohlen werden kann. 60 Nachsteh»id ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden Einzelheiten anhand d» Zeichnung noch näher »läutert. Es zeigen: -2-

Claims (3)

  1. AT 396 159 B Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Wand mit einer Dämmplatte, die erfmdungsgemäß verputzt ist, sowie Fig. 2 in schaubildlicher Darstellung den Schichtaufbau der verputzten Wand gemäß Fig. 1, woraus sich das Verputz verfahren ergibt Eine Wand (1), die aus Beton, Mauerwerk od. dgl. bestehen kann, trägt z. B. auf der Außenseite eine Wärme-dämmplatte (2), die z. B. aus mineralischen Stoffen hergestellt sein kann. Auf die Dämmplatte (2) wird zunächst eine erste Putzschicht (3) aufgetragen. Diese kann nun aushärten und dabei eventuell aufgrund von Bauwerksbewegungen, Wärmespannungen od. dgl auch Risse erhalten. Ist die Wartezeit vorüber, in der diese Putzschicht ganz oder wenigstens teilweise aushärtet, wild erfmdungsgemäß auf deren Oberfläche mittels einer Spachtelmasse ein Armierungsgewebe (4) fixiert Nach der Verfestigung der Spachtelmasse oder Mörtelschicht, die zur Fixierung des Armierungsgewebes (4) dient, wird schließlich eine zweite Putzschicht (5) aufgetragen, wobei diese in vorteilhafter Weise in günstiger Dicke von z. B. 10 mm aufgetragen werden kann, ohne daß der Gipser innerhalb dieser Schicht eine Armierung einarbeiten muß, was die Zügigkeit des Verputzvorganges erheblich behindern würde. Vielmehr kann diese letzte äußere Putzschicht (5) glatt und schnell und gleichmäßig auf da* schon fixierten Armierung (4) aufgetragen wer* den. Weder im Grundputz (3) noch im Deckputz (5) muß also eine Armierung eingebettet werden. In gleicher Weise kann auch eine Decke mit einer Dämmplatte verputzt werden und die Dämmplatte (2) kann sich zwar bevorzugt an der Außenseite eines Gebäudes, gegebenenfalls jedoch in ähnlicher Weise auch an der Innenseite ein«- Wand (1) befinden. Denkbar wäre auch, daß auf der zweiten Putzschicht (5) wiederum ein Armierungsgewebe (4) und dann eine weitere Putzschicht aufgetragen werden, falls die eingangs geschilderte Problematik in gesteigerter Form auftreten sollte. Insgesamt ergibt sich erfindungsgemäß ein mehrschichtiger Verputz insbesondere für Dämmplatten, dessen Schichten einzeln gebildet und jeweils vor dem Aufträgen der nächsten Schicht ausgehärtet sind, wobei zwischen den Putzschichten ein Armierungsgewebe angeordnet ist Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung dargestellten Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander wesentliche Bedeutung haben. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zum Verputzen von Wänden, die mineralische Dämmplatten auf weisen, wobei auf die Außenseite der Dämmplatten eine erste Putzschicht und nach einer Wartezeit eine zweite Putzschicht aufgetragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aushärten der ersten Putzschicht (3) auf deren Oberfläche ein Armierungsgewebe (4) od. dgl. mittels Spachtelmasse od. dgl. fixiert und nach deren Verfestigung darauf die zweite Putzschicht (5) aufgetragen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierung (4) mit Hilfe einer dünnen Mörtelschicht auf der ersten Putzschicht (3) befestigt wird.
  3. 3. Mehrschichtiger Verputz insbesondere für an Wänden, Decken od. dgl. angebrachte Dämmplatten, dadurch gekennzeichnet, daß seine Putzschichten einzeln gebildet und jeweils vor dem Aufträgen der nächsten Schicht ausgehärtet sind und daß zwischen den Putzschichten ein Armierungsgewebe (4) angeordnet ist Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3-
AT0375882A 1981-10-16 1982-10-12 Verfahren zum verputzen von waenden, die mineralische daemmplatten aufweisen AT396159B (de)

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