DE3133791C2

DE3133791C2 - Plattenpresse mit permanent beheizten Pressenplatten zum Verpressen von Holzwerkstoffplatten-Preßgut

Info

Publication number: DE3133791C2
Application number: DE3133791A
Authority: DE
Inventors: Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Original assignee: G Siempelkamp GmbH and Co KG
Current assignee: G Siempelkamp GmbH and Co KG
Priority date: 1981-08-26
Filing date: 1981-08-26
Publication date: 1985-03-14
Also published as: DE3133791A1; ATA313882A; IT1151948B; FR2511934B1; IT8222907A0; AT381061B; FR2511934A1; BE894191A

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum Heißpressen von Holzwerkstoffplatten-Preßgut im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten u.dgl. Das Heißpressen geschieht in einer Plattenpresse mit permanent beheizten Pressenplatten, welche Pressenplatten in zwei Plattenebenen ihrer Plattendicke Heizkanalsysteme mit zueinander parallelen von einem Heizmedium durchflossenen Heizkanälen aufweisen. Die beiden Heizkanalsysteme jeder Pressenplatte sind mit Hilfe einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung bezüglich des Heizmedium-Mengenstromes unterschiedlich steuerbar und/oder regelbar. Das eine der Heizkanalsysteme jeder Pressenplatte befindet sich in der Pressenplattenmittelebene. Das andere ist in derjenigen Pressenplattendickenhälfte angeordnet, die preßgutseitig an die Pressenplattenmittelebene anschließt. Die Auslegung ist im übrigen so getroffen, daß die Steuer- und/oder Regeleinrichtung beim Aufheizen der Pressenplatten lediglich das Heizkanalsystem in der Pressenplattenmittelebene mit dem Heizmedium versorgt, jedoch beim Arbeiten der Presse das Heizmedium auf das preßgutseitige Heizkanalsystem der Pressenplatten umschaltet. Auf diese Weise lassen sich in den Pressenplatten selbst wärmespannungsbedingte Verbiegungen kompensieren oder vollständig vermeiden, und zwar mit einfachem steuerungstechnischen bzw. regeltechnischen Aufwand.

Description

Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Plattenpresse mit permanent beheizten Pressenplatten zum Verpressen von Holzwerkstoffplatten-Preßgut im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten u. dgl., welche Pressenplatten in zwei Plattenebenen ihrer Plattendicke Heizkanalsysteme mit zueinander parallelen, von einem Heizmedium durchflossenen Heizkanälen aufweisen, wobei die beiden Heizkanalsysteme jeder Pressenplatte mit Hilfe einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung (bezüglich des Heizmedium-Mengenstromes) unterschiedlich steuerbar und/oder regelbar sind.

Bei der bekannten gattungsgemäßen Anlagen (DE-PS 16 53 185) sind die Pressenplatten in mechanischer und thermodynamischer Hinsicht integrierte Bestandteile eines Kastentragwerkes, zu dem an die Pressenplatten angeschweißte, zu den Pressenplatten orthogonale Holmstege und andererseits zu den Pressenplatten parallele, an die Holmstege angeschweißte Abschlußplatten gehören. Auch die Holmstege sowie die Abschlußplatten weisen Heizkanalsysteme auf. Die Steuer- und Regeleinrichtung soll die Versorgung der verschiedenen Heizkanalsysteme so steuern, daß die Pressenplatten beim Preßvorgang eben und zueinander planparallel bleiben. Das verlangt einen sehr erheblichen meß- und regeltechnischen Aufwand. Im allgemeinen reichen für die Steuerung und/oder Regelung bloße Temperaturmessungen an den Pressenplatten ivcht aus.

Es muß vielmehr mit Hilfe geeigneter Meßeinrichtungen die thermisch bedingte Verbiegung kontrolliert werden und auch diese Meßwerte müssen in die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eingeführt werden. Nichtsdestoweniger sind die Pressenplatten beim Preßvorjang häufig nicht ausreichend eben und nicht ausreichend zueinander parallel. Tatsächlich ist bei der bekannten Ausführungsform nicht vorgesehen, in den Pressenplatten selbst die wärmespannungsbsdingten Verbiegungen zu kompensieren, die darauf beruhen, daß die Pressenplatten beim Preßvorgang Wärme an das Preßgut abgeben und folglich in den Pressenplatten selbst ein Temperaturgradient auftritt

Bei einer anderen gattungsfremden Plattenpresse (DD-PS 52 287) sind neben den in der Pressenplattenmittelebene angeordneten Heizkanälen in der preßgutseitigen Pressenplattendickenhälfte elektrische Heizelemente angeordnet. Die elektrischen Heizelemente sind über die Plattenfläche derart verteilt, daß zu den Längsrändern hin mehr Heizelemente vorgesehen sind. Durch diese Anordnung soll erreicht werden, daß die zum Rand hin höhere Wärmeabstrahlung kompensiert wird.

Eine den unterschiedlichen Heizsystemen zugeordnete Regeleinrichtung ist nicht vorgesehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen Plattenpresse den steuerungstechnischen und/oder regeltechnischen Aufwand für die Heizkanalsysteme zu reduzieren und dazu in den Pressenplatten selbst wärmespannungsbedingte Verbiegungen zu kompensieren oder gar nicht erst/T'tsiehen zu lassen.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß das eine der Heizkanalsysteme jeder Pressenplatte in der Pressenplattenmittelebene, das andere in derjenigen Pressenplattendickenhälfte angeordnet ist, die preßgutseitig an die Pressenplattenmittelebene anschließt, und daß die Steuer- und/oder Regeleinrichtung beim Aufheizen der Pressenplatten lediglich deren Heizkanalsystem in der Pressenplattenmittelebene mit dem Heizmedium versorgt sowie beim Arbeiten der Presse das Heizmedium auf deren preßgutseitiges Heizkanalsystern umschaltet. — Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß sich bei einer gattungsgemäßen Plattenpresse zum Verpressen von Holzwerkstoffplatten-Preßgut die Pressenplatten ohne wärmespannungsbedingte Verbiegungen aufheizen lassen, wenn die Aufheizung mit Hilfe eines Heizkanalsystems erfolgt, welches in der Pressenplattenmittelebene angeordnet ist. Es versteht sich von selbst, daß dabei die angeschlossenen Holme auf die Pressenplatten keine störenden mechanischen Zwänge ausüben dürfen, was sich durch Einrichtung entsprechender Freiheitsgrade ohne Schwierigkeiten erreichen läßt. In diesem Zusammenhang lehrt die Erfindung, daß die Pressenplatten gegenüber ihren zugeordneten Pressenholmen in an sich bekannter Weise wärmedehnungsbeweglich angeordnet sind. — Die Formulierung »beim Arbeiten« der Plattenpresse meint nicht lediglich die Preßzeiten, sondern den gesamten Zeitraum, in dem die permanent beheizte Plattenpresse nach dem Aufheizen, öffnend und schließend, arbeitet.

Je nach den speziellen Betriebsverhältnissen, dem Aufbau des Preßgutes sowie den Preßtaktzeiten ist die Lehre der Erfindung unterschiedlich weiter auszubilden. So ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und/oder Regeleinrichtung bei geöffneter Plattenpresse auch das Heizkanalsystem in der Pressenplattenmittelebene der Pressenplatten mit dem Heizniedium versorgen. Im allgemeinen kann nan durch die beschriebenen Maßnahmen die Pressenplatten einer erfindungsgemäßen Plat- ι ο tenpresse vollkommen eben und planparallel halten, wobei zur Kontrolle, wie weiter unten beschrieben wird, lediglich Temperaturmessungen an den Pressenplatten erforderlich sind. Im Rahmen der Erfindung liegt es jedoch, die Auslegung so zu treffen, daß die Steuer- und/ oder Regeleinrichtung das in der Pressenplattenmittelebene angeordnete Heizsystem der Pressenplatten im Sinne einer Verformungsgegenheizung mit dem Heizmedium beaufschlagt. Verformungsgegenheizung bei Plattenpressen ist an sich bekannt.

Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei einer erfindungsgemäßen Plattenpresse in den ^ressenplatten selbst wärmespannungsbedingte Verbiegungen kompensiert oder gar nicht erst zugelassen werden, was den steuerungstechnischen und/oder regeltechnischen Aufwand beachtlich reduziert, wie im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert wird. Er zeigt in schematischer Darstellung

F i g. 1 die Ansicht einer erfindungsgemäßen Plattenpresse mit den Heizkanalsystemen in den Pressenplatten,

F i g. 2 den Gegenstand nach F i g. 1 beim Aufheizen der Pressenplatten,

F i g. 3 den Gegenstand nach F i g. 1 beim Preßvorgang und

Fi g.4 in gegenüber den Fig. 1 bis 3 wesentlich vergrößertem Maßstab einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach F i g. 3.

Die in den Figuren dargestellte Plattenpresse 2 dient zum Verpress.on von Holzwerkstoffplatten-Preßgut 1. Es mag sich dabei um Preßgut 1 für die I ierstEÜung von Spanplatten, Faserplatten u. dgl. handeln. Das Heißpressen erfolgt in einer im Ausführungsbeispiel einetagigen Plattenpresse 2 mit permanent beheizten Pressenplatten 3. Diese Pressenplatten 3 weisen in zwei Plattenebenen ihrer Plaitendicke Heizkanalsysterjie 4,5 mit zueinander parallelen, von einem Heizmedium durchflossenen Heizkanälen 6, 7 auf. Das Heizmedium wird über die Leitungen 8, 9 zugeführt. Die beiden Heizkanalsysteme 4, 5 jeder Pressenplatte 3 sind mit Hilfe einer nichtgezeichneten und an sich bekannten Steuer- und/ oder Regeleinrichtung bezüglich des Heizmedium-Mengenstromes unterschiedlich steuerbar bzw. regelbar.

Aus einer vergleicnenden Betrachtung der F i g. 1 und 4 entnimmt man zunächst, daß das eine Heizkanalsystem 4 jeder Pressenplatte 3 in der Pressenplattenmittelebene, das andere 5 in derjenigen Pressenplattendikkenhälfte angeordnet ist, die preßgutseitig an die Pressenplattenmitteiebene anschließt. In F i g. 2 ist durch die dick ausgezogenen Linien angedeutet worden, daß die Steuer- und/oder Regeleinrichtung beim Aufheizen der Pressenplatten 3 lediglich das Heizkanalsystem 4 in der Pressenplattenmittelebene mit dem Heizmedium versorgt. Die Plattenpresse 2 ist geöffnet, in der geöffneten Plattenpresse 2 befindet sich kein Preßgut 1. Bei F i g. 3 ist demgegenüber PreßgLi 1 in die Plattenpresse 2 eingeführt worden und die Plattenpresse 1 wurde geschlossen. Hier zeigen die dick ausgezogenen Linien an, daß die Steuer- und/oder Regeleinrichtung nunmehr beim Arbeiten der Plattenpresse das Heizmedium lediglich dem preßgutseitigen Heizkanalsystem 5 der Pressenplatten 3 zuführt.

Die Fi g. 1 bis 3 gemeinsam lassen erkennen, daß ohne weiteres die Möglichkeit besteht, auch das Heizkanalsystem 4 in der Pressenplattenmittelebene der Pressenplatten 3 mit Heizmedium zu versorgen. Auch könnte entsprechend eine Verformungsgegenheizung verwirklicht werden. — Im allgemeinen wird man bei einer solchen Anlage die Pressenplatten 3 gegenüber ihren zugeordneten Prescenholmen 10 in an sich bekannter Weise wärmedehnungsbeweglich anordnen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Plattenpresse mit permanent beheizten Pressenplatten zum Verpressen von Holzwerkstoffplatten-Preßgut im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten u. dgL,

welche Pressenplatten in zwei Plattenebenen ihrer Plattendicke Heizkanalsysteme mit zueinander parallelen, von einem Heizmedium durchflossenen Heizkanälen aufweisen,

wobei die beiden Heizkanalsysteme jeder Pressenplatte mit Hilfe einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung unterschiedlich steuerbar und/oder regelbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das eine der Heizkanalsysteme (4) jeder Pressenplatte (3) in der Pressenplattenmittelebene, das andere (5) in derjenigen Pressenplattendickenhälfte angeordnet

ne anschließt, und daß die Steuer- und/oder Regeleinrichtung beim Aufheizen der Pressenplatten (3) lediglich deren Heizkanaisystem (4) in der Pressenplattenmittelebene mit dem Heizmedium versorgt sowie beim Arbeiten der Plattenpresse das Heizmedium auf deren preßgutseitiges Heizkanalsystem (5) umschaltet.

2. Plattenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressenplatten (3) gegenüber ihren zugeo· rlr.eten Pressenholmen (10) in an sich bekannter Weise wärmedehnungsbeweglich angeordnet sind.

3. Plattenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- jnd/oder Regeleinrichtung bei geöffneter Plattenpresse (2) auch das Heizkanalsystem (4) in der Pressenplattenmittelebene der Pressenplatten (3) mit dem Heizmedium versorgt.

4. Plattenpresse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und/oder Regeleinrichtung das in der Pressenplattenmittelebene angeordnete Heizkanalsystem (4) im Sinne einer Verformungsgegenheizung mit dem Heizmedium beaufschlagt.