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GRABSTEINBEFESTIGUNG
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Die Erfindung betrifft eine Grabsteinbefestlgung9 bestehend aus einem
lotrecht in dem Grabsteinfundament oder dem Grabsteinsockel dauerhaft befestigbaren
Stahldübel 9 dessen überstehender Teil in einem mittig in der Aufstandsfläche der
Grabsteinplatte angebrachten Sackloch verankert ist Eine derartige Befestigung der
Grabsteinplatte auf ihrem Sockel oder ihrem Fundament ist bekannt und hat den Zwecks
das Umstürzen der Grabsteinplatte zu verhindern0 Für die statische Berechnung wird
je nach den teilweise bestehenden örtllchen Vorschriften eine am oberen Rand des
Grabsteines in waagerechter Richtung angreifende Kraft von beispielsweise 05 kN
angenommein, Für einen einteiligen Grabstein mit einer Höhe von 120 cm9 einer Breite
von 60 cm und einer Dicke von 10 cm ergibt sich daraus die Verwendung eines profilierten
Stahldübels von 14 mm Durchmesser bei einer Dübellänge von 44 cm wobei die eine
Hälfte des Dübels im Sockel oder Fundament und die andere im Grabstein sitzt. Die
erforderliche Haftspannung wird durch Einmörteln des Stahldübels sowohl im Fundament
als auch in der Grabsteinplatte erreicht Diese Befestigungsart ist in mehrfacher
Hinsicht nachteilig0 Unter Berücksichtigung dessen daß ein Grabstein mit den vorstehend
genannten Abmessungen ein Gewicht von ca. 200 kg hat gestaltet sich bereits das
erstmalige Setzen des Grabsteines als schwierig und zeitaufwendig, denn zunächst
muß der Stahldübel mit seiner unteren Hälfte in den Sockel eingemörtelt werden,
sodann ist das Sackloch in der Aufstandsfläche des Grabsteines mit Zementmörtel
einer Konsistenz zu verfüllen die einerseits nicht zu dünn sein darf 9 damit der
Mörtel während.des Aufrichtens des Grabsteines nicht vorzeitig aus dem Sackloch
herausfällt, andererseits aber auch nicht zu steif
sein darf, weil
der Dübel sonst den überschüssigen Mörtel nicht zu verdrängen vermag, also nicht
voll in das Sackloch eindringen kann. Der derart vorbereitete Grabstein wird dann
auf beidseits des Stahldübels übereinandergestapelten, dünnen Holzlatten in bezug
auf den Stahldübel aufgerichtet und anschließend durch Herausziehen der jeweils
obersten Holzlatte langsam abgesenkt, bis er auf dem Fundament oder Sockel aufsteht.
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Häufig müssen in dieser Weise befestigte Grabsteine bei jeder weiteren
Beerdigung im gleichen Grab wieder entfernt werden, da sie der Graböffnung hinderlich
sind und/oder eine Ergänzung der Inschrift beim Steinmetz notwendig ist. Das Entfernen
eines ordnungsgemäß befestigten Grabsteines ohne Bruch oder Beschädigung ist noch
schwieriger als das Setzen. Häufig wird der Grabstein solange um den Dübel gedrehet,
bis dieser abbricht oder sich wenigstens soweit lockert, daß er nach Anheben des
Grabsteines abgesägt werden kann. Das Herausheben des Grabsteines aus dem Dübel
geschieht wiederum unter Verwendung von nacheinander untergelegten Holzlatten. Abgedrehte
oder abgesägte Dübel müssen erneuert, die entsprechenden Aufnahmelöcher im Fundament
und in dem Grabstein ggf. neu gebohrt werden.
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Dieses aufwendige Setzen und vor allem Entfernen eines Grabsteins
hat dazu geführt, daß nicht selten unterdimensionierte, also zu kurze und/oder zu
dünne Stahldübel verwendet werden.
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Hierdurch wird dem immer wieder vorkommenden mutwilligen Umstürzen
von Grabsteinen Vorschub geleistet; des weiteren ist es aber auch schon durch unbeabsichtigt,
z.B. durch Anlehnen, zum Umsturz gebrachte Grabsteine zu Personenschäden gekommen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Grabsteinbefestigung
der einleitend angegebenen Art zu schaffen, die eine zuverlässige und große Standsicherheit
des Grabsteines gewährleistet, gleichzeitig aber sowohl dessen Setzen als auch dessen
Entfernen einschließlich des erneuten Setzens erheblich erleichtert.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Stahldübel
nahe seinem oberen Ende eine Querbohrung hat, die mit einem Sackloch in der Grabsteinplatte
fluchtet und einen in diesem weiteren Sackloch liegenden, entfernbaren Dorn aufnimmt,
und daß der StahldUbel durch Anzug einer sich über eine Scheibe gegen die Aufstaridsfläche
der Grabsteinplatte abstützenden Mutter in der Grabsteinplatte verankert ist.
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Da hierbei die Verankerung des Stahldübels in der Grabsteinplåtte
nicht mehr mittels Mörtel sondern durch den von außen entfernbaren, querliegenden
Dorn erfolgt, entfällt einerseits das bisher bestehende Unsicherheitsmoment, ob
der in das Sackloch der Grabsteinplatte eingebrachte Mörtel nach dem Setzen des
Grabsteines die erforderliche liaftspannung zwischen dem Stahldorn'und der Grabsteinplatte
vermittelt, andererseits kann dér Stahldübel durch Anzug der auf ihn aufgeschraubten
Mutter zunächst sicher in der Grabsteinplatte verankert werden und dringt mit seinem
überstehenden Teil beim nachfolgenden Absetzen des Grabsteines auf das Fundament
oder den Sockel in das entsprechende, mit Mörtel verfüllte Aufnahmeloch ein. Demgegenüber
war es bisher möglich, daß durch das wechselseitige Absenken des Grabsteines und
die dadurch bedingte Verkippung gegenüber dem Stahldübel die Gefahr der Bildung
von Hohlräumen in dem die Haftspannung zwischen dem Stahldübel und dem Grabstein
vermittelnden Mörtel entstand. Die erzielte sichere Verankerung des Stahldübels
in dem Grabstein ermöglicht des weiteren auch die Verwendung eines wesentlich kürzeren
Stahldubels, so daß der Grabstein um eine entsprechend geringere Höhe abgesenkt
bzw. zur Entfernung wieder angehoben werden muß. Für die eingangs angegebenen Abmessungen
einer Grabsteinplatte genügt beispielsweise ein Dübel von 20 mm Durchmesser, der
auf eine Länge von 160 mm in den Sockel eingemörtelt ist und 80 mm in die Grabsteinplatte
hineinreicht. Nuß die Grabsteinplatte zu einem späteren Zeitpunkt abgetragen werden
so braucht hierzu lediglich der von außen zugängliche Dorn entfernt zu werden,
um
den Grabstein anheben zu können. Der Grabstein kann anschließend, beispielsweise
nach Neugravur, paßgenau an seine alte Stelle gesetzt werden und ist nach erneutem
Einsetzen des Dornes wieder zuverlässig gegen Umstürzen gesichert.
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Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen dieser Grabsteinbefestigung
sind in den Patentansprüchen 2 bis 8 angegeben.
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Besonders hervorzuheben ist hierbei jedoch die im Anspruch 4 genannte,
konische Ausbildung des Dorns und der ihn aufnehmenden Querbohrung des Stahldübels,
da hierdurch sowohl das Entfernen des Dorns als auch die zuverlässige Verankerung
des Stahldübels nach dem erneuten Einsetzen des Dorns erhebiich begünstigt werden.
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In der Zeichnung ist eine Grabsteinbefestigung der vorgeschlagenen
Art in beispielsweise gewählten Ausführungsformen schematisch vereinfacht dargestellt.
Es zeigt: Figur 1 - ein erstes Ausführungsbeispiel der Grabsteinbe festigung im
Längsschnitt, Figur 2 - eine Teildarstellung ähnlich Figur 1 mit einer anderen Ausführungsform
des Dorns Figur 3 - eine Aufsicht auf einen Keil zur Entfernung des Querdorns, Figur
4 - eine Seitenansicht einer Hilfsvorrichtung zum Anheben des Grabsteins nach Entfernung
des Querdornes und Figur 5 - eine Aufsicht auf die Iiilfsvorrichtung gemäß Figur
4.
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Fig. 1 zeigt eine im Schnitt gehaltene Seitenansicht des oberen Teiles
eines Grabsteinsockels 1 und des unteren Teiles einer Grabsteinplatte 2, die auf
dem Sockel 1 steht und mit diesem durch einen Dübel 3 verbunden ist, dessen unterer,
mit einem Gewinde versehener Teil in ein Loch 4 in dem Sockel 1 eingemörtelt ist.
Der obere Teil des Dübels 3 ist in einem ersten Sackloch 6 der Grabsteinplatte 2
aufgenommen und nahe seinem
oberen Ende mit einer konischen Querbohrung
7 versehene die einen in seinem vorderen Bereich ebenfalls konischen Dorn 8 aufnimmt,
der durch ein zweites Sackloch 9 in der Grabsteinplatte 2 sich nach außen erstreckt.
Zur Verankerung des Dübels 3 in der Platte 2 wird ersterer zunächst in sein Sackloch
6 eingeführt,,, sodann der Dorn 8 eingeschoben und schließlich eine sich über eine
Scheibe 10 an der unteren Aufstandsfläche der Platte 2 abstützende Mutter 11 angezogen
wofür zur Erzielung der notwendigen Zugspannung unter gleichzeitlger Vermeidung
einer plastischen Verformung des Dornes 8 ein Drehmomentenschlüssel benutzt werden
kann. Nach Verfüllen des Loches 4 in dem Sockel 1 mit einem guten Zementmörtel,
der jedoch nicht bis zum Oberrand des Loches 4 reichen soll> das eine Erweiterung
zur Aufnahme der Mutter 11 hatg wird die Grabsteinplatte 2 mit dem montierten Stahldübel
3 auf den Sockel 1 abgesenkt.
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Soll die Grabsteinplatte 2 entfernt werden so wird auf den nachaußen
überstehenden, mit einem Cewinde versehenen Teil des Domes 8,eine Scheibe 13 aufgesetzt
und eine Mutter 14 aufgeschraubt, die bei weiterem Anziehen den Dorn 8 aus der Bohrung
7 des Dübels 3 herausziehtg was durch eine konische Ausbildung des innenliegenden
Teiles des Dornes 8 und der Querbohrung 7 noch begünstigt wird. Die Kegelsteigung
kann beispielhaft im Bereich 1:26 liegen. Das nach außen überstehende Ende des Dorns
8 kann mit oder ohne Mutter 14 durch eine Kunststoffkappe 22 abgedeckt werden. Etwa
dennoch eindringendes Wasser oder sich bildendes Kondenswasser wird aus dem Bereich
des Sackloches 6 ufer eine in der Aufstandsfläche der Platte 2 vorgesehenes beispielsweise
V-förmige Nut 15 nach außen abgeleitet 9 so daß Frostsprenungen sicher vermieden
werden0 Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist der Dorn 8a kürzer als
das ihn aufnehmende Sackloch 9 gehalten, so daß die verbleibende öffnung im Normalfall
durch eine flache Kunststof£-kappe unauffällig verschlossen werden kann. Der Dorn
8a hat ein Innengewinde 16, in das zur Entfernung'des Dornes ein Bolzen 17 von außen
eingeschraubt werden kann> der einen ggf. auch abgeschrägten Kopf 18 hat und
so bemessen istn daß nach seinem
Einschrauben zwischen dem Kopf
18 und der Außenfläche der Platte 2 ein ausreichend bemessener Spalt verbleibt,
in den zuni Herausziehen des Dornes 8a ein in Fig. 3 in der Aufsicht dårgestellter,
geschlitzter Keil 19 eingetrieben werden kann.
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Beschädigungen der Außenfläche der Grabsteinplatte 2 werden vermieden,
wenn hierbei eine Teflonplatte zwischen die Unter flache deS Keiles 19 und die Außenfläche
der Grabsteinplatte 2 eingelegt wird.
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Das nach Entfernen des Dornes 8 oder 8a freigewordene zweite Sackloch
9 in der Grabsteinplatte 2 kann mit Vorteil als Ansatzpunkt für einen in den Fig.
4 und 5 dargestellten Hebebock 20 verwendet werden, der mit einem zylindrischen
Zapfen 21 in dieses zweite Sackloch 9 eingreift und im oberen Bereich zwei dornförmige
Spitzen 21 hat, die ein Verdrehen des Hebebockes 20 während des Anhebens der Steinplatte
2 verhindern. An dem Hebebock 20 kann eine Winde oder ein Wagenheber angesetzt werden.
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Da keine Mörtelhaftspannung zu überwinden ist, ist das Versetzen der
Grabsteinplatte mit keinerlei Schwierigkeiten verbunden und kann, entsprechende
Zugänglichkeit vorausgesetzt, ggf. auch unmittelbar von einem mit einem Hub kran
ausgerüsteten Lkw aus erfolgen.
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L e e r s e i t e