DE313123C - - Google Patents

Description

Beim Messen mit Feinmeßgeräten wird im allgemeinen so verfahren, daß das zu bestimmende Maß zwischen einem oder einer Gruppe von feststehenden Anschlägen und einem beweglichen Tastbolzen abgetastet und die Größe der 'Bewegung des beweglichen Tastbolzens an einer geeigneten Anzeigevorrichtung abgelesen wird.
' Je empfindlicher nun die Anzeige eines solchen Meßgerätes ist, desto mehr gewinnt die Handhabung des Gerätes auf die Genauigkeit der Messung Einfluß. Ungleichmäßiges und ungenaues Anlegen und Andrücken der dem

' beweglichen Tastbolzen gegenüberliegenden Anschlage können schon erhebliche Meßfehler herbeiführen, selbst wenn die Stelle, an welcher die Anschläge angelegt werden, an dem zu messenden Gegenstand richtig gewählt ist. Auch insofern ist die Handhabung des Meßgerätes von Bedeutung, als durch Ungeschicklichkeiten der Tastbolzen und die Bewegungsübertragung vom Tastbolzen auf die Anzeigevorrichtung in unzulässiger Weise beansprucht und beschädigt werden kann. So kommt es, daß die Handhabung von Feinmeßgeräten bisher besonders erlernt werden mußte und genügend genaue und gleichmäßige Messungen erst bei verhältnismäßig längerer Übung erzielt werden können.

Diese Übelstände sind gemäß der Erfindung in einer Weise vermieden, daß der Einfluß der größeren oder geringeren Geschicklichkeit oder Übung im Gebrauch des Meßgerätes auf die Meßgenauigkeit nach Möglichkeit ausgeschaltet ist. Im wesentlichen ist dies dadurch bewirkt, daß dem beweglichen Tastbolzen ein federnder

Daumen beigeordnet worden ist, der die dem beweglichen Bolzen gegenüberliegenden festen Meßanschläge^. gleichmäßig andrückt und zugleich den Tastbolzen entlastet. So wird mit verhältnismäßig einfachen Mitteln eine gute und gleichmäßige Anlage des Meßgerätes erreicht. ₍ ·

Ein Ausführungsbeispiel ist in'der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht. "

Fig. ι zeigt einen Längsschnitt des die Erfindung enthaltenden' Teiles eines Meßgerätes mit Ansicht der Anzeigevorrichtung.

Fig. 2 ist eine Seitenansicht zu Fig. 1.
, Das als Ausführungsbeispiel gezeichnete Meßgerät ist im besonderen zur Messung des Durchmessers von größeren verhältnismäßig tiefen zylindrischen Bohrungen bestimmt.

Von dem beweglichen Tastbolzen a, der als eine in den verschiebbaren Tastkörper δ eingebettete Stahlkugel ausgebildet ist, wird die Meßbewegung über einen Winkelhebel c und eine Stange d auf die Anzeigevorrichtung e übertragen.

Die beiden unbeweglichen Gegenanschläge f sind hier als parallele, im Fuße der Meßvorrichtung angebrachte Schienen ausgebildet.

Der die bewegliche Meßeinrichtung enthaltende Teil g des Meßgerätes ist in dem die schienenförmigen Anschläge f enthaltenden Fußteil ähnlich wie in einem Stativ verschiebbar und festklermtibar, so daß das Meßgerät verschiedenen Durchmessern angepaßt werden kann.

Damit nun die Anschlagschienen f bei jeder Messung und auch während der einzelnen Messung gleichmäßig angelegt und angedrückt werden, ist in dem Körper g in der Nähe des

Tastbolzens α ein federnder Druckdaumen i angeordnet, der etwa parallel dem Tastbolzen b beweglich und wirksam ist. Dieser Daumen besitzt hier die Gestalt eines achsial verschiebbar gelagerten Kolbens i, der sich auf eine verhältnismäßig starke Feder k abstützt.

Neben seiner eigentlichen Aufgabe, das Meßgerät zu gutem Anliegen an der zu messenden Stelle zu bringen, erfüllt der Kolben oder

ίο Daumen i noch den Zweck, den federnden Tastbolzen α zu entlasten und zu schonen.

In bekannter Weise kann der Tastkörper und Tastbolzen abhebbar angeordnet sein, so daß er während des Einführens und Wegnehmens des Meßgerätes nicht an dem zu messenden Stück zu schleifen braucht.

Die Art des Feinmeßgerätes an sich ist von verhältnismäßig untergeordneter Bedeutung, ebenso die Einrichtung zur Übertragung der Meßbewegung auf die Anzeigevorrichtung und die Anzeigevorrichtung selbst.

Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die neue' Einrichtung, der federnde Hilfsbolzen i oder Andrückdaumen, neben dem Tastkörper für jede Art von Messungen und demzufolge 25 auch für verschiedenartigen ZWecken angepaßte Meßgeräte, z. B. auch für Außenmessungen, brauchbar ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Feinmeßgerät mit beweglichem Tastbolzen, dessen Bewegung auf eine Anzeigevorrichtung übertragen wird.dadurch gekennzeichnet, daß Meßfehler infolge mangelhaften Anlegens dadurch vermieden sind, daß dem beweglichen Tastbolzen ein unabhängig vom Tastbolzen beweglicher federnder Daumen beigeordnet ist, der die dem beweglichen Bolzen gegenüberliegenden festen Meßanschläge gleichmäßig andrückt und den Tastbolzen entlastet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.