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Die Erfindung betrifft eine Ortsbrustsicherung für Streckenvortriebe
im Berg- und Tunnelbau gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Die Ortsbrustsicherung verfolgt den Zweck, Stein- und/oder Kohlenfall
aus der meistens und insbesondere bei Vortrieben in Sprengarbeit aufgelockerten
Ortsbrust zu vermeiden. Eine solche Sicherung muß daher in möglichst kurzem Abstand
von der Herelngewinnunge und/oder Lagerarbeit angebracht werden können; deswegen
verwendet man die Ortsbrustsicherung zweck mäßig zusammen mit einer Vorpfändeinrichtung,
welche ihrerseits der Vermeidung von Stein- und Kohlenfall allerdings aus der Streckenfriste
dient. Insbesondere hat sich eine Verbindung der Ortsbrustsicherung mit Einrichtungen
als zweckmäßig erwiesen, welche außer der Ortsbrustsicherung auch noch andere Arbeitsvorgänge
des Streckenortes auf einen höheren Mechanisierungsgrad aSzeben. Andererseits ist
es aus sicherheitlichen Gründen erforderlich, einen möglichst großen Anteil der
Ortsbrustfläche zu sichern, vor allem aber deren höher gelegene Teile. Das ermöglicht
die eingangs angegebene Ortsbrustsicherung, weil sie sich aus ihrem aufgespannten
Zustand zusammenlegen läßt und daher vor der Hereingewlnnung eines Abschlages zurück;ezogen
werden kann.
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Die Erfindung geht von einer Ortsbrustsicherung dieser Art aus (Zeitschrift
Glückauf 117 (1981) S. 20), welche an einer Vorpfändeinrichtung angeordnet ist0
Mit dieser läßt sich ein auf der Sohle der Strecke vormontiertes Keppendach auf
dem heb- und senkbaren sowie verfahrbaren Ausleger in den freigesohossenen Raum
transportieren und dort eintringene An der Stirnseite des Auslegers sitzen Rahmen,
in denen sich tberkreuzende Ketten den Verzug bilden, dessen Halterung die Rahmenglieder
bilden. Die
Rahmen sind teilweise klappbar, so daß eine Transportstellung
und eine Sicherungsstellung gewährleistet sind.
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Nachteilig ist einerseits die Sperrigkeit einer solchen Nahortsbrustsicherung,
die sich trotz der Klappbarkeit der Rahmenkonstruktion nicht vermeiden läßt. Andererseits
zeigen die Erfahrungen sicherheitliche Mängel. Denn tatsächlich gehen die ohnehin
erheblichen Zahlen der leichten, mittelschweren und schweren Unfälle durch Stein-
und Kohlenfall aus der Ortsbrust nicht entscheidend zurück.
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Es sind auch andere Ausführungsformen von Ortsbrustsicherungen bekannt
(DE-AS 23 60 726), die ebenfalls an einem Ausleger angebracht sind, welche einen
wesentlichen Teil einer Mehrzweckbiihne für den Streckenvortrieb ausmacht. Die Ortsbrustsicherung
besteht dabei aus Gelenkkappen, welche mit Hilfe eines Hilfsantriebes mit der Ortbrust
verspannbar sind und sich außerdem in eine Transportstellung und eine Sicherungsstellung
verbringen lassen.
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Es hat sich allerdirgs auch bei solchen Einrichtungen eine mangelhafte.
Ortsbrustsicherung herausgestellt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Ortsbrustsicherung
der eingangs bezeichneten Art eine weitgehende Abdeckung der Ortsbrustfläche zu
gewährleisten, die Abdeckung aber in der Transportstellung der Ortsbrustsicherung
so weit zu verkleinern, daß sie in praktisch erheblichem Maße nicht mehr sperrend
wirkt.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen der Patentansl)rUche
gelöst.
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Es hat sich überraschend herausgestellt, daß ein aus einem Netz bestehender
Verzug durchaus die unfallgefährlichen Partikel zurückhält, andererseits aber die
Ortsbrust unter Freilassung von Teilflächen sichert, die das Abbohren des Sprengbildes
ermöglichen. Ein solcher Vorhang läßt die gewünschte Verkleinerung mit Hilfe seiner
als Wickelvorrichtung ausgebildeten Auflängung zu, die außerdem mit der Beschwerung
des freien Vorhangendes zusammen eine ausreichend feste Verzughalterung ergibt.
Diese Beschwerung hat bewegliche Enden D die man für ein- und ausklappbare Vorhangteile
einsetzen kann, mit denen man aber auch den Vorhang an den Streckenstößen, z.B.
an der Stirnseite des zuletzt gesetzen Streckenbaues festlegen kann.
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Durch die Erfindung ist man imstande, große Ortsbrustflächen abzudecken,
den hierfür erforderlichen Verzug aber spätestens vor dem Abtun der Schüsse so weit
zu verkleinern, daß er ohne Behinderung des freien Streckenquerschnittes in eine
sichere Entfernung zurückgezogen werden kann.
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Vorzugswei.e benutzt man als Vorhangmaterial sich Uberkreuzende Textilbänder,
die an den Überkreuzungsstellen aneinander befestigt sind. Man kann derartige Bänder
insbesondere durch die Verwendung von Glasfäden einerseits hinreichend fest und
andererseits brandsicher machen, um weiteren sicherheitlichen Anforderungen Rechnung
zu tragen.
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Insbesondere bei bogenförmigen Ausbauformen empfiehlt es sich, die
Sei1;enteile des Vorhang^r längs senkrechter Faltkanten klappbar auszuführen und
von außen nach innen und oben schräg a-erlaufende Außenkanten vorzusehen. Auf diese
Weise gelingt es, auch die unmittelbar an die Streckenstöße anschließender Bereiche
der Ortsbrustfläche
abzudecken, ohne daß sich vergrößerte Abmessungen
im Transportzustand ergeben.
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Handelt es sich darum, die Halterung an der Ortsbrust abzustützen,
so können die Seitenteile der Beschwerung aus teleskopierbaren Rohrenden bestehen,
die vor Ort ausgezogen und gegebenenfalls hinter dem letzten Streckenausbau oder
auf andere Weise in den Stößen festgelegt werden.
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Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der
Figuren in der Zeichnung; es zeigen Figur 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung
in perspektivischer und abgebrochener Darstellung unter Fortlassung aller für das
Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Einzelheiten für einen Streckenvortrieb,
der im Bereich der Streckenfirste keine Mechanisierungseinrichtungen aufweist, Figur
2 in der Figur 1 entsprechender Darstellung eine abgeänderte Ausführungsform der
Erfindung für eine Einrichtung, die der Mechanisierung der Vorpfändarbeit dient
und Figur 3 eine vergrößerte Darstellung, welche den Aufbau des Vorhanges wiedergibt.
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In der Darstellung der Figur 1 sind bei 1 und 2 zwei parallele Träger
von I-Profilen in abgebrochener Darstellung wiedergegeben, die einen Ausleger 5
bilden. Der Ausleger hat ein nicht dargestelltes rückwärtiges Ende, das an mehreren
hintereinander
angeordneten Laufkatzen hängt, die auf in der Streckenfirste
verlegten Hängeschienen fahrbar sind. Solche Ausleger sind in verschiedenen Ausführungsformen
für Zwecke der Mechanisierung von Vortriebsarbeiten bekannt.
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Die dargestellten Endei der Träger 1, 2 bilden den vorkragenden Teil
des Auslegers 3 und tragen Konsolen 4, 5 zum Anschluß an ein Tragblech 7, welches
seinerseits mit einer Travers 8 verbunden ist. Aus der Traverse 8 stehen nach vorn
zwei parallele Konsolen 10 bzw. 11 vor, in denen sich die Lager 12, 14 einer Rolle
15 befinden, die zum Aufrollen eines Vorhanges dient, dessen Material in der Figur
3 in vergrößerter Darstellung wiedergegeben ist. Danach besteht der Vorhang aus
mehreren textilen -Bffindern 20-22, die ihrerseits aus miteinander verwebten Glasfäden
bestehen. Diese Bänder sind in der Senkrechten angeordnet und mit ihren oberen Enden
auf der Rolle 15 festgelegt. Rechtwinklig kreuzen die Bänder 20-22 weitere Bänder
23-25, wobei an den Uberkreuzungsstellen die übereinander liegenden Bandbereiche
miteinander versteppt sind.
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Gemäß der Darstellurg der Figur 3 sind die Bänder 20-22 abwechselnd
über und unter den Bändern 23-25 hindurchgeführt. Die freien Enden der Bänder 20,
22 sind an einer allgenein mit 30 bezeichneten Beschwerung des Vorhang(s befestigt.
Dabei handelt es sich um eine von einem Profilabschnitt gebildete Traverse 31, die
auf ihrer Oberseite an ihren Enden jeweils ein Gelenk 32, 33 aufweist, mit ein dem
einerseits von einem Rohr 34, 35 gebildetes Seitenteil der Beschwerung 30 derart
angelenkt ist, daß es sich aus der Ebene des Vorhangs nach vorn und seitlich herausklappen
läßt. An den freien Enden der Rohre 34, 35 sitzen Haken i7, 38 zum Anschluß von
Zugmitteln, nämlich Seilen 39, 40, deren andere Enden auf der Rolle 15 festgelegt
sind. Bei abgewickeltem Vorhang 16 können daher die Seitenteile 34, 35 entsprechend
den unten in der
Figur 1 angegebenen Pfeilen ausgeschwenkt werden.
Dabei dienen die Seile 39 und 40 als Außenkanten zur Aufhängung von dreieckförmigen
Vorhangseitenteilen 17, 18, die ebenso wie der Vorhang 16 ausgebildet sind (Figur
3). Die freien Enden der sich kreuzenden Bänder sind an den Seilen festgelegt.
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Gemäß der Ausführungsform nach Figur 1 sind in den die klappbaren
Seitenteile 34, 35 bildenden Rohren teleskopierbare Außenrohre 42, 43 geführt. Diese
Rohre können in die Seitenteile eingeschoben und aus den Seitenteilen herausgezogen
werden. Mit ihnen läßt sich der Vorhang im Stoß, z.B. hinter einem dort stehenden
Ausbaurahmen festlegen.
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Auf einer Vorhangrolle 15 l§ßt sich ein Vorhang der beschriebenen
Art unterbringen, der eine abgewickelte Länge von z.B. 3 m aufweist, wobei die Rollenlänge
ihrerseits ca. 3 m betragen-kann. Bei den Ublichen Streckenquerschnitten läßt sich
damit eine-nahezu vollflächige Ortsbrustsicherung verwirklichen.
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Zur Erhebung des Mechanisierungsgrades wird der Vorhang 16 motorisch
betätigt. Zu diesem Zweck sitzt auf der Rollenmitte ein Antriebsrad 50, das z.B.
als Zahnrad für eine Gall'sche Kette 51 ausgebildet sst. Das vordere Ende 52 der
Antriebskette 51 ist an der Traverse 31 angebracht, während das andere nicht wiedergegebene
Kettenende über ein Ritzel eines Motors geführt ist, von dem es in einen Kettenkasten
oder Kettensack läuft bzw. herausgezogen wird.
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In der Ausführungsform nach Figur 2 ist der Ausleger 3 über mehrere
Traversen 60, 61, 62 mit den parallelen Längsträgern 63, 64 verbunden, die zusammen
den Ausleger 70 einer Vorpfändeinrichtung bilden, die bekannt und daher nicht dargestellt
ist. Auch diese Vorpfändeinrichtung fährt an Hängeschienen, welche in der Firste
der Strecke angeordnet sind. Aus der Darstellung der Figur 2 ist ersichtlich, daß
die Kette 51 des Vorhangantriebes über ein Weitentriebrad 56 eines Druckluftzuges
geführt und in einem Kettensack 53 abgelegt wird, sobald der Vorhang 16 hochgezogen
wird. Der Kettenzug läßt sich über eine Fernbedienungseinrichtung 54 und ein Anschlußkabel
55 von der Sohle aus bedienen. Als Vorhangmaterial wird im Fall der Figur 2 Maschendraht
66 lockerer Flechtung und einzelnen Aussparungen 65 benutzt. Als Beschwerung dient
ein durchgehendes Rohr 67, an dessen Enden Teleskoprohre 68, 69 angebracht sind,
die dem gleichen Zweck wie die Teleskoprohre 42, 43 in der Ausführungsform nach
Figur 1 dienen. Die Ausführungsform nach Figur 2 eignet sich insbesondere ftir tUrstock-
bis poygonartige Streckenbaue.
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