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"Vorrichtung zum Einbringen einer Sicherung gegen fallende
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GUgenstände in Streckenvortrieben des Berg- und Tunnelbaus Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Einbringen einer Sicherung gegen fallende Gegenstände
in Streckenvortrieben des Berg- und Tunnelbaus, bestehend aus einer Abdeckung, welche
aus einer oder mehreren, aus Netzen oder Geflechten bestehenden Bahnen hergestellt
wird, in dem die Bahnen ausgelegt und an dem freigelegten Gebirge mit Hilfe von
Ankern befestigt werden.
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Die bezeichnete Abdeckung kann zur vorläufigen Sicherung gegen Stein-
und Kohlenfall eingesetzt werden und wird dann mit dem endgültigen Streckenausbau
unterfangen. Sie kann aber auch als Verzug im endgültigen Streckenausbau dienen,
wobei dann lediglich die Ausbaurahmen unter die an das Gebirge geheftete Abdeckung
gesetzt werden. Eine solc-he Sicherung hat den Zweck, die unter dem freigelegten
Gebirge arbeitenden Mannschaften so frühzeitig gegen herabfallende'Gegenstände zu
schützen, daß hierfür nicht erst die Einbringung des Streckenausbaus in vorläufiger
oder endgültiger Form abgewartet zu werden braucht. Derartige Anforderungen werden
neuerdings unabhängig von der Vortriebsart und damit auch in Strecken gestellt,
welche mit Hilfe der Sprengarbeit aufgefahren werden.
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Aus dem Vortrieb mit Teilschnittmaschinen sind Sicherungen der bezeichneten
Art bekannt, wobei in der Regel Drahtgeflechte, neuerdinas aber auch Kunststoffnetze
eingesetzt werden. Dieses zumeist in Fbrm von Rollen oder Paketen angelieferte Bahnenmaterial
muß bisher von Hand ausgelegt und dem Gebirge angelegt werden. Erst dann kann die
Anheftung andas Gebirge mit Hilfe von Gebirgsankern erfolgen. Zur Erleichterung
dieser Arbeiten hat man bislang lediglich Rollenhalter auf Vortriebsmaschinen angeordnet.
Abgesehen davon, daß damit keine Lösung für die in Schießarbeit vorzutreibenden
Strecken gefunden ist, bleibt das Einbringen einer solchen Abdeckung ein Vorgang
mit geringem Mechanisierungsgrad und bis zur Vollendung der Ankerung nur geringer
Schutzwirkung für die Berqleute, die mit der Einbringung der Abdeckung beschäftigt
werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zuarunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
welche unabhängig von der Vortriebsmaschine und -art ist, einen hohen Mechanisierungsgrad
ermöglicht und eine Schutzwirkung bereits nach dem Anlegen der Bahnen an das Gebirge
entfaltet, bevor die zur Heftung dienenden Anker eingebracht werden.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine oder mehrere
der Firste und/oder den anschließenden Stoßbereichen zugeordnete und für jeweils
eine der Bahnen vorgesehene Aufnahmeeinrichtungen, welche in einem Glied einer mehrgliedrigen
Haltevorrichtung gelagert sind, deren Anfangs- und Endglied wechselseitig ihrerseits
ankerbar sind, wobei die Glieder einzeln und nacheinander durch sie verbindende,
doppelt wirkende Schubkolbengetriebe
vorschiebbar und nachziehbar
sind.
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Bei einer solchen Vorrichtung wird zunächst das Endglied mit Hilfe
von Gebirgsankern vorzugsweise in der Firste am Gebirge befestigt. Dadurch ist die
Haltevorrichtung unabhängig von der jeweiligen Ausbruchseinrichtung und kann auch
in Streckenvortrieben mit Sprengarbeit eingesetzt werden. Sie entwickelt außerdem
selbst und zusammen mit den von ihr dem Gebirge angelegten Bahnen einen gewissen
Ausbauwiderstand, der seine endgültige Stärke nach Setzen der Anker erhält. Hierbei
werden die Aufnahmeeinrichtungen zusammen mit den ihnen einzeln zugeordneten Bahnen
durch Ausfahren der verschiedenen Glieder dem Gebirge angelegt. Nach Anheftung der
Bahnen wird das Endglied seinerseits durch Ankerung mit dem Gebirge verbunden. Nach
Lösen des Anfangsgliedes kann durch umgekehrte Beaufschlagung der Schubkolbengetriebe
die Ausgangsstellung der Haltevorrichtung wieder hergestellt werden.
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Infolge dieser Mechanisierung übernimmt die Haltevorrichtung das Abrollen
und Anlegen der Bahnen an das Gebirge, so daß eine Entlastung der Vortriebsmannschaften
von diesen Arbeiten und dadurch eine Beschleunigung der Ausbauarbeit eintritt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die
Haltevorrichtung aus mehreren, ineinandergeschachtelten Rahmen, deren äußerer als
Anfangsglied dient und an seinen Eckpunkten Konsolen zur Aufnahme je eines Gebirgsankers
aufweist und deren innerster die Lager für die Haltevorrichtungen aufweist, wobei
in diesem Rahmen, nämlich in wenigstens zwei seiner Rahmenglieder oder im
festen
Teil eines das Endglied mit dem ihm vorausgehenden Zwischenglied verbindenden Drehkranzes
Ausnehmungen für Gebirgsanker vorgesehen sind.
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Eine solche Vorrichtung hat den Vorteil, daß sie niedrig baut und
daher den zur Verfügung stehenden Streckenquerschnitt nicht wesentlich einschränkt.
Außerdem können die Rahmenglieder als Längsführungen Verwendung finden, wodurch
die Vorrichtung vereinfacht werden kann. Benutzt man in einer so ausgebildeten Haltevorrichtung
erfindungsgemäß einen Drehkranz, so hat man außerdem den Vorteil, daß spieß- bis
rechtwinklige Abgänge aus einer gegebenen Strecke aufgefahren werden können, ohne
die erfindungsgemäße Vorrichtung abbauen zu müssen.
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Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand
der Figuren in der Zeichnung; es zeiaen Fig. 1 in Seitenansicht und teilweise im
Schnitt die erfindungsgemäße Haltev crrichtung in ausgezocenem Zustand der sie bildenden
Rahmenglieder dilweise im Längsschnitt, Fig. 2 in der Fig. 1 entsprechender Darstellung
die Vorrichtung in zusammengefahrenem Zustand ihrer Glieder und in einer der Darstellung
der Fig. 1 entsprechenden Seitenansicht, sowie Fig. 3 eine Draufsicht auf die Gegenstände
der Fig. 1 und 2, wobei eine Teilung etwa in der Längsmitte der Vorrichtung vorgenommen-worden
ist. -
Die in den Figuren wiedergegebene Vorrichtung besteht allgemein
gesehen aus einer mehrgliedrigen Haltevorrichtung 1, die aus einzelnen Rahmen aufgebaut
ist. Der Rahmen 2 mit der größten Grundfläche dient als Anfangsglied und ist, wie
die Darstellung der Fig. 3 erkennen läßt, im Grundriß rechteckig. Er hat dementsprechend
zwei aus U-Profilen bestehende Traversen 3 und 4, die parallel zueinander verlaufen
und an ihren Enden mit den ebenfalls parallelen und längsverlaufenden Rahmengliedern
5 und 6 verbunden sind. Diese Rahmenglieder sind identisch ausgebildet und weisen
ihrerseits zwei miteinander verbundene Profile 7 und 8 auf. Das innere Profil 8
dient als Längsführung für ein mittleres, ebenfalls rahmenförmiges Glied14 An den
Enden der Rahmenglieder 5 und 6 befinden sich Konsolen 9 und 10 bzw. 11 und 12,
welche jeweils mit den Traversen 3 und 4 fluchten und außerdem jeweils eine Ausnehmung
13 zur Aufnahme eines nicht wiedergegebenen'Gebirgsankers aufweisen.
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Mit Hilfe der im Bereich der Ausnehmungen 13 in das Gebirge eingebrachten,
z.B. für sich bekannten Ankerbohr-und -setzgeräten gebohrten und gesetzten Gebirgsankern
läßt sich der Rahmen 2 so fest mit dem Gebirge verbinden, daß er die übrigen Teile
der Vorrichtung zuverlässig und unabhängig von anderen Vorrichtungen hält.
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Der das mittlere Glied der Haltev-orrichtung 1 bildende Rahmen hat
seinerseits je eine Traverse 15 bzw. 16 und zwei Längsglieder 17 bzw. 18. Diese
Längsglieder bestehen jeweils ihrerseits aus zwei mit ihren Rücken aneinandergelegten
Stahlprofilen 19 bzw. 20, von denen das innere Profil 20 als Längsführung für einen
weiteren Rahmen 33 dient, der das Endglied der Haltevorrichtung 1
bildet.
Der Rahmen ist an seinen der rückwärtigen Traverse 15 zugeordneten beiden Ecken
bei 22 und 23 mit einem Rollenhalter versehen, dessen Losrolle 24 in dem inneren
Stahlprofil der längeren Rahmenglieder 5 bzw.
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6 abläuft. In einem der nutzbaren Länge eines doppelt wirkenden Schubkolbengetriebes
25 entsprechenden Abstand von den Rollen 24 sind am Rahmen 14, d.h. an dessen Längsgliedern
17 bzw. 18 je ein weiterer Rollenhalter 26 bzw.
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27 mit je einer Losrolle 28 angebracht, die ebenfalls in den inneren
Rahmenprofilen 8 der Längsglieder 5 bzw. 6 des Anfangsgliedes ablaufen. Dadurch
kann der das mittlere Rahmenglied bildende Rahmen 14 um das nutzbare Ausschubmaß
des Schubkolbengetriebes 25 vorgeschoben bzw.
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bei umgekehrter Beaufschlagung des Schubkolbengetriebes 25 der das
Anfangsglied bildende Außenrahmen nachgezogen werden. Der Zylinder des Schubkolbengetriebes
25 ist mit 29 bezeichnet und über eine Konsole 30 an den Außenrahmen angebracht.
Die Kolbenstange 31 ist ihrerseits, wie bei 32 in Fig. 1 angedeutet, mit dem das
mittlere Glied bildenden Rahmen 14 verbunden.
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Eine entsprechende V orschubeinrichtung verbindet den Rahmenl4mit
einem das Endglied bildenden weiteren Rahmen 33. Das betreffende Schubkolbengetriebe
ist allgemein mit 34 bezeichnet. Sein Zylinder 35 ist über eine Konsole 36 mit dem
Rahmen 14 verbunden, während das freie Ende der Kolbenstange 37 bei 38 an den das
Endglied bildenden Rahmen 33 angeschlossen ist. Dieser Rahmen weist seinerseits
eine rückwärtige Traverse26, zwei Seitenglieder 27 bzw.
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28 und eine vordere Traverse 39 auf. Die beiden Traversen 26 und 39
bestehen aus widerstandsfähigen Stahlprofilen und tragen ihrerseits Ausnehmunsen
48, 9 für insgesamtvier
Gebirgsanker, die die Befestigung der
Haltevorrichtung 1 am Gebirge ermöglichen.
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Zur EXhrung des das Endglied bildenden Rahmens 33 an dem mittleren
Rahmen 14 dienen Losrollen 40, die insgesamt viermal vorhanden sind und denen jeweils
ein Rollenhalter 42 zugeordnet ist, der an den Längsgliedern 17 bzw. 18 des mittleren
Rahmens14befestigt ist. Der Abstand der einzelnen Rollenhalter 42 voneinander in
Längsrichtung der Haltevorrichtung entspricht der nutzbaren Länge des Schubkolbengetriebes
34. Die am Ende der Rahmenlängsglieder 17 und 18 vorgesehenen Konsolen 43 mit den
Ausnehmungen 44 für Gebirgsanker dienen zur Sicherung der Haltev orrichtung mit
Hilfe des mittleren Rahmens 14.
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Am vorderen Ende des Endgliedes 33 der beschriebenen Haltevorrichtung
1 befinden sich die Lagerschilde 45 bzw.
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46 für eine lediglich in Umrissen bei 47 angedeutete Trommel, die
einen Wickel aufnehmen kann, der aus einer Bahn besteht. Die Bahn besteht ihrerseits
aus einem Maschendrahtgeflecht oder einem Kunststoffnetz. Bei dem in den Figuren
wiedergegebenen Ausführungsbeispiel befindet sich an jeder Rahmenseite noch eine
weitere Halterung 50 für beiderseits der mittleren Trommel 47 angeordnete seitliche
Trommeln, von denen die eine Trommel bei 51 angedeutet ist. Die Trommelachsen sind
bei 52 angedeutet und stehen gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa rechtwinklig
zur Achse der Trommel 47.
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Im Betrieb nimmt die Vorrichtung zunächst die aus Fig. 2 ersichtliche
Stellung ein. In diesem Fall sind die Konsolen 9-12 mit Hilfe von Gebirgsankern
mit dem Gebirge fest
verbunden. Die Anfänge der auf den Trommeln
47 und 51 aufgewickelten Bahnen werden mit den Enden der bereits eingebrachten,
d.h. mit Hilfe von Gebirgsankern an das Gebirge angehefteten Bahnen verbunden. Nacheinander
werden hierauf die beiden Schubkolbengetriebe 25 und 34 betätiqt, wodurch die ineinandergeschachtelten
Rahmen 2, 14 und 21 in der aus der oberen Darstellung der Fig. 3 ersichtlichen Weise
ausgeschoben werden. Hierbei wickelt sich das Bahnenmaterial selbsttätW von den
Trommeln 47 und 51 ab und wird gleichzeitig am Gebirge gehalten.
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Nachdem die Vorrichtung ausgezogen worden ist und dabei im wesentlichen
ihre aus der oberen Darstellung der Fig. 3 ersichtliche Stellung einnimmt, werden
die zum Anheften der Bahnen an das Gebirge dienenden Gebirgsanker mit Hilfe der
üblichen Hilfsmittel gesetzt. Damit ist die Abdeckung endgültig eingeb racht.
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Um die Vorrichtung wieder in ihre Ausgangsstellung zu verbringen,
werden in die Ausnehmungen 48, 49 des Endgliedes 21, d.h. des Rahmens 33 Gebirgsanker
eingebracht und gesetzt. Dann werden die in den Konsolen 9-12.befindlichen Anker
aus den Ausnehmungen 13 entfernt. Hierauf können die Schubkolbengetriebe 25 und
34 im einziehenden Sinne ihrer Kolbenstangen betätigt werden, wodurch sich die Vorrichtung
zusammenschiebt und schließlich wieder ihre aus Fig. 2 und der unteren Darstellung
der Fig. 3 ersichtliche Stellung einnimmt.
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Dieser Stellungswechsel läßt sich kontinuierlich vornehmen und durch
entsprechende Einrichtungen steuern. Er ermöglicht das vollständige Abwickeln des
Bahnenmaterials von den Trommeln, die ihrerseits beliebig oft mit entsprechenden
Wickeln
versehen werden können.
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In der Darstellung der Fig. 3 ist eine abgeänderte Ausführungsform
bei 60 angedeutet. Diese Kreise geben den Umfang eines Drehkranzes an, welcher an
dem mittleren Rahmen 14 befestigt ist. Der dem Rahmen 14 gegenüber drehbare Teil
des Drehkranzes kann mit Hilfe von Gebirgsankern unter Zwischenschaltung von auf
die Anker gesteckten Abstandshülsen an das Gebirge der Firste genagelt werden. Die
Vorrichtung läßt sich dann im zusammengefahrenen Zustand ihrer Rahmen drehen und
bietet so die Möglichkeit, spieß- bis rechtwinklige Streckenabzweige aufzufahren.
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