DE3126175C2 - Verfahren zur Herstellung eines geruchlosen, wäßrigen Alkyläthersulfatkonzentrats - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines geruchlosen, wäßrigen AlkyläthersulfatkonzentratsInfo
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Abstract
Beschrieben wird die Herstellung eines geruchlosen Polyoxyethylenalkyläthersulfatkonzentrats einer Konzentration von mindestens etwa 85 Gew.% durch Wärmebehandlung einer wäßrigen Polyoxyethylenalkyläthersulfatlösung einer Konzentration von etwa 60 bis 80 Gew.% unter vermindertem Druck bei einer Temperatur von 50 ° bis 130 ° C.
Description
dadurch gekennzeichnet, daß man eine etwa 60- bis 80gew.-%ige wäßrige Lösung eines Alkyläthersulfats
unter einem Druck von 665 bis 26 600 Pa bei einer Temperatur von 50 bis 130° C einer Wärmebehandlung
unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wärmebehandlung bei einer
Temperatur von 70 bis 120° C durchführt.
-" Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines geruchlosen, wäßrigen Alkyläthersulfatkonzentrats
durch Konzentrierung einer wäßrigen Lösung eines Alkyläthersulfats der allgemeinen Formel
RO(CH2CH2O)nSO3M, worin bedeuten: R einen Alkylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, π eine Durchschnittszahl
für die addierten Mole Ethylenoxid von etwa 2 bis 10 und M ein ein wasserlösliches Salz lieferndes Kation.
Zur Herstellung hochkonzentrierter wäßriger Alkyläthersulfatlösungen ist es bekannt, niedrigkonzentrierte
-'< wäßrige Alkyläthersulfatlösungen mit Hilfe eines Rotationsdünnschichtverdampfers einzuengen (vgl. JP-OS
29 304/1978) oder überschüssiges Alkali enthaltendes Alkyläthersulfat mit einem Nichtneutraltsationsmittel zu
vermischen (vgl. JP-OS 64 564/1980).
Im Hinblick darauf, daß Alkyläthersulfate riechbare Bestandteile, z. B. als solche riechende Alkohole, in
geringer Menge bei der Sulfatierung als Nebenprodukt gebildete zyklische Äther enthalten, wurde gemäß den
Lehren der US-PS 38 93 940 ein Verfahren zum Entfernen nicht umgesetzter Alkohole durch Zusatz mehrwertiger
Alkohole oder von Alkoholethoxylaten zu dem Alkyläthersulfat und Behandeln des erhaltenen Gemlschs bei
vermindertem Druck entwickelt. Die Alkyläthersulfatkonzentratlon ist in diesem Fall jedoch nicht hoch, sie
Hegt insbesondere in der Größenordnung von 27%.
Selbstverständlich gilt auch für wäßrige Alkyläthersulfatlösungen, daß sie aus Gründen einer weiteren
Selbstverständlich gilt auch für wäßrige Alkyläthersulfatlösungen, daß sie aus Gründen einer weiteren
•^ Einsetzbarkeit, eines günstigeren Transports und einer besseren Lagerfähigkeit möglichst stark konzentriert sein
sollen. Mit zunehmender Konzentration der Alkyläthersulfatlösung steigen aber auch die Mengen an Alkyläthersulfathydrolyseprodukten
oder zyklischen Äthern. Weiterhin nimmt bei der Konzentration wäßriger Alkyläthersulfatlösungen
deren Viskosität rasch zu. Infolgedessen wird es als schwierig angesehen, bei Alkyläthersulfatkonzentraten
die riechenden Bestandteile wirksam entfernen zu können, weswegen einer Desodorierung solcher
ν Konzentrate bislang auch noch keine größere Beachtung geschenkt wurde.
Wäßrige Alkyläthersulfatlösungen oder pastöse Gemische sind so stark viskos, daß sie bei Konzentrationen
über 40 Ge-v.-% fast gelleren und Ihre Viskosität verlieren. Bei welter steigender Konzentration (über 50 Gew.-96)
wird die Lösung - obwohl sie nach wie vor stark viskos Ist - wieder fließfähig. Die geringste Fließfähigkeit
weist das betreffende Konzentrat bei einer Konzentration von etwa 70 Gew.-% auf. Danach steigt die Viskosität
■ι? der Lösung wieder.
Bei der erfindungsgemäß durchgeführten Wärmebehandlung hochkonzentrierter Alkyläthersulfatlösungen
unter vermindertem Druck wird davon ausgegangen, daß sich in einem Bereich, in dem die Lösung trotz ihrer
hohen Konzentration fließfähig 1st, sogenannte reversible Mizellen (reversed micelle) bilden. Diese reversiblen
Mizellen bestehen aus einer fortlaufenden Phase aus Alkyläthersulfat und einer Dispersionsphase aus Wasser.
V) Ferner wird hierbei auch noch davon ausgegangen, daß sich die riechenden Komponenten in der fortlaufenden
Phase lösen und infolgedessen der darin herrschende Dampfdruck (im Falle dieser reversiblen Mizellen) vergleichsweise
hoch ist.
Erfindungsgemäß Ist es gelungen, auf direktem Wege hochkonzentrierte wäßrige Alkyläthersulfatlösungen
gleichzeitig zu desodorieren und noch stärker zu konzentrieren.
v; Gegenstand der Erfindung 1st somit ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man eine etwa 60- bis 8Ogew.-961ge wäßrige Lösung eines Alkyläthersulfats unter einem Druck
von 665 bis 26 600 Pa bei einer Temperatur von 50 bis 13O0C einer Wärmebehandlung unterwirft.
Die erfindungsgemäß zu behandelnden Alkyläthersulfate der allgemeinen Formel RO(CH2CH2O)nSO3M liegen
üblicherweise als Natrium-, r.alium- oder Magnesium- oder Mono-, Dl- oder Triethanolamlr.salze von Polyox-
«> yethylenalkyläthersulfatgemlschen vor, wobei die Anzahl der Kohlenstoffatome der Alkylgruppe und die durchschnittliche
Molzahl an addiertem Ethylenoxid voneinander verschieden sind. In typischer Welse handelt es
sich hierbei um Alkyläthersulfate, wie sie als oberflächenaktive Mittel oder Netzmittel zum Einsatz gelangen.
Wie bereits erwähnt, geht man erfindungsgemäß von Alkyläthersulfatlösungen einer bevorzugten Konzentration
von etwa 60 bis 80 Gew.-% aus. Wenn die Konzentration bei etwa 60% oder darunter Hegt, ist die Viskosl-
''5 tat so hoch, daß der Desodorterungsgrad beeinträchtigt wird. Dies gilt auch bei einer Konzentration von etwa
80% oder darüber. Die bei solchen Konzentrationen wieder hohe Viskosität dürfte auch der Grund dafür sein,
daß bei Durchführung üblicher Maßnahmen keine stärker konzentrierten als 80%igen wäßrigen Alkyläthersulfatlösungen
herstellbar sind. Etwa 60- bis 80gew.-%lge wäßrige Alkyläthersulfatlösungen erhält man beispielsweise
gemäß der JP-OS 64 564/1980 durch Vermischen von überschüssiges Alkali enthaltendem Polyoxyethylenalkyläthersulfat
mit einem nicht neutralisierten Polyoxyethylenalkyläthersulfat bei einer Temperatur von 30° bis
60° C in Gegenwart oder Abwesenheit einer geringen Menge Zitronensäure oder eines Zitrats. Die erfindungsgemäß
als Ausgangsmaterial einzusetzenden wäßrigen Alkyläthersultatlösungen können jedoch auch nach anderen
als dem geschilderten Verfahren hergestellt werden, solange sie nur eine Konzentration von etwa 60 bis 80 -s
Gew.-* aufweisen.
Die erfindungsgemäß durchgeführte Desodorierungsbehandlung erfolgt bei einer Temperatur von vorzugsweise
70 bis 120° C. Wenn die Temperatur 50° C unterschreitet, ist die Lösung zu viskos, um eine wirksame
Desodorierung zu gewährleisten. Wenn dagegen die Temperatur 130° C übersteigt, kommt es zu unerwünschten
Nebenwirkungen, z. B. einer Hydrolyse und Verfärbung des Alkyläthersulfats (Qualitätseinbuße) und gleichzei- w
tig zu einer stärkeren Geruchsbildung. Der Druck während der Desodorierung Hegt im Bereich von 665 bis
26 600 Pa. Im Hinblick darauf, daß der Desodorierungstemperatur Grenzen gesetzt sind, erreicht man mit
sinkendem Druck bessere Ergebnisse. Wenn die Temperatur zu niedrig ist, ist auch der Dampfdruck niedriger.
Folglich sollte die tatsächliche Untergrenze des Drucks bei der Desodorierungsbehandlung 665 Pa betragen.
Vorzugsweise sollte die Desodorierungsbehandlung in möglichst kurzer Zeit durchgeführt werden. Selbst is
wenn die Desodorierungsbehandlung tei einer Temperatur von 130° C oder weniger durchgeführt wird, besteht
bei längerer Desodorierung die Gefahr einer Hydrolyse und Verfärbung des Alkyläthersulfats unter gleichzeitiger
Bildung eines unangenehmen bzw. schlechten Geruchs. Zur Durchführung der erfindungsgemäßen Desodorierungsbehandlung
eignen sich die verschiedensten Vorrichtungen. Am besten geeignet dürften zur Behandlung
relativ hoch viskoser Substanzen verwendete Dünnschichtverdampfer sein. -"
Da bei der erfindungsgemäß durchgeführten Desodorierung eine Verdampfung von Wasser stattfindet, wird
die wäßrige Alkyläthersulfatlösung weiter konzentriert. Trotzdem ändert sich der Desodorierungsgrad nicht, da
die Viskosität langsam steigt. Je nach der Dauer der Desodorierungsbehandlung kann die wäßrige Alkyläthersulfatlösung
um mindestens 5 Gew.-96 oder mehr konzentriert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren liefert
rasch kaum riechende Konzentrate einer Konzentration von etwa 80 Gew.-% bis zu etwa 90 Gew.-%. Im
Vergleich dazu erreicht man bei Durchführung des Neutralisationsverfahrens kaum Konzentrationen von etwa
80 Gew.-%. Darüber hinaus lassen sich erfindungsgemäß auch noch Verbesserungen bezüglich des Viskositäts-Verhaltens,
einer Vermeidung der Neutralisationswärme oder einer Vermeidung einer Hydrolyse und Verfärbung
erreichen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen. ™
Beispiele
1. Herstellung des Alkyläthersulfats
1. Herstellung des Alkyläthersulfats
Durch Addition von Ethylenoxid an einen synthetischen Alkohol mit 12 bis 13 Kohlenstoffatomen und
einem 80%igen Anteil an gerader Kette erhält man ein Alkoholethoxylat mit durchschnittlich fünf addierten
Molen Ethylenoxid. Dieses Alkoholethoxylat wird mit der l,lfachen molaren Menge Schwefeltrioxid, das mit
einem Inertgas verdünnt 1st, mit Hilfe einer Dünnschichtsulfatlerungsvorrichtung sulfatiert. Danach wird das
sulfatierte Alkoholethoxylat bei einer Temperatur von 30 bis 50° C mit verschieden konzentrierten Natrium- 4u
hydroxidlösungen neutralisiert, wobei wäßrige Alkyläthernatriumsulfatlösungen mit Konzentrationen entsprechend
den unterschiedlichen Alkalikonzentrationen erhalten werden.
Die geschilderten Maßnahmen werden wiederholt, wobei wäßrige Alkyläthersulfatlösungen erhalten werden,
die sich in der Anzahl der Kohlenstoffatome der jeweiligen Alkylgruppe, in der durchschnittlich addierten
Anzahl an Molen Ethylenoxid oder in dem verwendeten Alkall unterscheiden.
Die jeweils erhaltenen wäßrigen Alkyläthersulfatlösungen zeigen die in der folgenden Tabelle I zusammengestellten
Eigenschaften.
Na | Na | K | TEA4) | X | Na | X | Na | Na | Na | Mg | Na |
70 | 63 | 63 | 65 | 25 | 50 | 75 | 85 | 75 | 77 | ||
15 | 19 | 17 | 17 | 17 | _ | 17 | 23 | 18 | 20 | ||
15 | 15 | 15 | 7 | 0,1 | - | 17 | 30 | 20 | 20 | ||
X | X | X | X | XX | χ | χ |
s Anzahl der Kohlenstoffatome 9-11 12-13 12-13 12-13 12-13 12-13 12-13 12-13 12-13 14-15
der Alkylgruppe
durchschnittlich addierte 8333555555
Anzahl von Molen Ethylenoxid
l(l Gegenion
Konzentration der wäßrigen
Alkyläthersulfallösung
(in Gew.-%)
Alkyläthersulfallösung
(in Gew.-%)
Farbton1)
" Viskosität (50° C, Pas)
Geruch2)
Geruch2)
') Absorptionsmessung an einer 10gew.-%Igen wäßrigen Alkyläthersulfatlösung (ausgedrückt als -logT χ 103).
-n 2) Organoleptlsche Bewertung: c : nahezu geruchlos
χ : stark widerwärtiger Geruch
xx : sehr stark widerwärtiger Geruch
!) Die Lösung geliert und läßt sich nicht neutralisieren.
4) Trlethanolamlnsalz
2. Desodorlerungsbehandlung
Die wäßrigen Alkyläthersulfatlösungen der in Tabelle I aufgeführten Eigenschaften werden mit einer
Geschwindigkeit von 40 kg/h einem Dünnschichtverdampfer einer Verdampfungsfläche von 0,1 m2 zugeführt
J'i und zur Desodorierung eingeengt. Die Behandlungsbedingungen während der Desodorierung und die Eigenschaften
der erhaltenen Produkte ergeben sich aus der folgenden Tabelle II.
Tabelle II | 1 | 2 | 32) | 4 | 5 | 6 | 73) | 8 | 9 | 10 | 11 |
35 Versuch Nr. | A 30 |
A 120 |
A 150 |
B 100 |
C 100 |
D 100 |
E 100 |
G 100 |
H 100 |
I 100 |
J - 120 |
Art des Alkyläthersulfats Behandlunp.s- |
|||||||||||
18 | 22 |
0,5 | 1 |
O | O |
O | O |
temperatur (° C)
Behandlungsdruck 9310 19950 26600 6650 9310 6650 13300 13300 13300 6650 9310
(in Pa)
Konzentration des 79 88 90 85 85 86 - 90 95 93 96
Produkts (Gew.-96)
Farbton1) 15 15 21 19 18 18 - 17 24
Viskosität 20 0,7 0,4 25 23 13 - 0,3 0,5
(70° C, Pas)
(70° C, Pas)
5n Geruch1) xo χ οοο- ο χ
Gesamtwertung xo χ οοοχ ο χ
') Bezüglich der Beurteilung des Farbtons und des Geruchs vgl. Tabelle I
2) Die Behandlungstemperatur Ist so hoch, daß ein Teil (etwa 3%) des Alkyläthersulfats zersetzt wird.
3) Es kommt zu einer so starken Blasenbildung, daß eine desodorierende Konzentration nicht möglich Ist.
3) Es kommt zu einer so starken Blasenbildung, daß eine desodorierende Konzentration nicht möglich Ist.
Aus den Tabellen I und II geht hervor, daß sich durch Wärmebehandlung wäßriger Alkyläthersulfatlösungen
einer Konzentration von 63 bis 77 Gew.-% bei Drucken von 665 bis 19 950 Pa die betreffenden wäßrigen Lösungen
sowohl desodorieren als auch auf 85 bis 96 Gew.-% konzentrieren lassen (vgl. Versuche Nr. 2, 4-6, 8, 10
(ll) und 11). Im Gegensatz dazu kommt es bei der Wärmebehandlung einer niedrigkonzentrierten wäßrigen Alkyläthersulfatlösung
bei vermindertem Druck ('.'ersuch Nr. 7) zu einer heftigen Blasenbildung, so daß die Verfahrensdurchführung
Schwierigkelten bereitet. Wird dagegen eine hochkonzentrierte wäßilge Alkyläthersulfatlösung
erfindungsgemäß behandelt (Versuch Nr. 9), erreicht man zwar eine noch stärkere Konzentrierung der wäßrigen
Lösung, jedoch keine Desodorierung. Es sei noch darauf hingewiesen, daß man keine Desodorierung erreicht,
''5 wenn die Wärmebehandlungstemperatur niedrig (Versuch Nr. 1) oder hoch (Versuch Nr. 3) ist, auch wenn die
Konzentration der wäßrigen Alkyläthersulfatlösung Innerhalb der angegebenen Grenzen liegt.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung eines geruchlosen, wäßrigen Alkyläthersulfatkonzentrats durch Konzentrierung
einer wäßrigen Lösung eines Alkyläthersulfats der allgemeinen Formel RO(CH2CH2O)nSO3M, worin
bedeuten:
R einen Alkylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen;
η eine Durchschnittszahl für die addierten Mole Ethylenoxid von etwa 2 bis 10 und
M ein ein wasserlösliches Salz lieferndes Kation,
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