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Die Erfindung betrifft einen Festbrennstoffofen mit einem
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rechteckigen Rüttelrost, welcher zwischen einem ldellell~au und einem
Ascheaufnahmeraum angeordnet und in wenigstens zwei in einer Ebene nebeneinanderliegende
rechteckige Einzelroste unterteilt ist, die über ein Gestänge miteinander mechanisch
so gekuppelt sind, daß beim Rütteln des einen Rostes der andere Einzelrost mitbewegt
wird.
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Es sind bereits Doppelroste bekannt (DE-PS 43 716), welche übereinander
angeordnet sind, um Asche und Schlacke, weiche den Rost während des Brennens zusetzen
können, zu entfernen und zu zerkleinern, wodurch ein besserer Luftzug der Feuerung
zugeführt und die Brennfähigkeit selbst gefördert wird.
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Im Zuge der Energieverknappung bzw. Rückbesinnung auf heimische Festbrennstoffe
ist das Problem entstanden, einen Ofen zu schaffen, mit dem auch relativ lange Holzscheite
von bis zu etwa 35 cm Länge verbrannt werden können. Hierzu muß der Ofen einen entsprechend
großen Feuerraum aufweisen. Problematisch ist hierbei die Anordnung eines Ofenrostes
für den Fall, daß dieser Rost gleichzeitig nach Art eines Rüttelrostes beweglich
sein soll.
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Für den Fall, daß statt der üblichen quadratischen Rostfläche eine
rechteckige Rostfläche mit relativ großem Seitenverhältnis verwendet wird, ergibt
sich bei der Ausbildung als um einen mittleren Drehzapfen schwenkbaren Rüttelrost
das Problem, daß im mittleren Rostbereich, wo sich naturgemäß gerade die meiste
Asche befindet, nur eine minimale Bewegung erfolgt, was eine unzureichende Entaschung
nach sich zieht.
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Weiter ist bereits ein Ofenrost für Kohleheizung bekannt (DE-Gbm 18
91 573), bei dem unter Belassung eines Steges seitlich zwei nach vorn und hinten
verschiebbare Einzelrüttelroste vorgesehen sind, welche durch ein Gestänge so miteinander
mcchanisch gekuppelt sind, daß sie durch eine vorn aus dem Ofen herausragende Betätigungsstange
zu einer gegenläufigen Verschiebebewegung veranlaßt werden können.
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Zweck der Anordnung von zwei im deutlichen Abstand angeordneten gegenläufig
verschiebbaren Einzelrosten ist es, zwischen den beiden Rosten einen Steg ohne Luftzufuhr
zur Verfügung zu haben, wodurch erreicht werden soll, daß die höchste Temperatur
an den Seitenwänden des Ofens entsteht und auf dem kürzesten Wege durch daran angeordnete
Heizrippen frei wird. Gerade im mittleren Bereich des bekannten Ofenrostes, wo wie
erwähnt die meiste Asche vorliegt, findet also aufgrund der bekannten Anordnung
überhaupt keine Entaschung statt, denn der zwischen den Finzelrosten befindliche
breite Steg weist weder Öffnungen lilr den Aschdurchtritt auf, noch kann er yerütLelt
werden.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, einen Festbrennstoffofen
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei dem ein sich über den gesamten Brennraumquerschnitt
erstreckender rechteckiger Rüttelrost mit großem Seitenverhältnis verwendet werden
kann, aber dennoch insbesondere in den mittleren Bereichen eine für eine einwandfreie
Entaschung ausreichende Rüttelbewegung gewährleistet ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die beiden
Einzelroste mit geringem Abstand unmittelbar nebeneinander angeordnet sind, daß
jeder Einzelrost um einen eigenen vertikalen Drehzapfen schwenkbar gelagert ist
und die Einzelroste durch das Gestänge so verbunden sind, daß bei Drehung des einen
Einzelrostes der andere sich gleichsinnig mitdreht.
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Aufgrund dieser Ausbildung liegt in der Mitte der aus den zwei Einzelrosten
bestehenden Rostanordnung beim Rütteln ein erheblicher Verschiebeweg vor, wobei
sich das Vorliegen eines Rostspaltes zwischen den beiden benachbarten Einzelrostkanten
als besonders vorteilhaft für die Ascheabführung erweist, denn an diesen Rostkanten
findet nicht nur beim Rütteln eine gegenläufige Bewegung der Rostkanten statt; vielmehr
wird beim Rütteln die Breite dieses Spaltes auch ständig verkleinert bzw. vergrößert,
was einer guten Entaschung ebenfalls förderlich ist. Aufgrund der erfindungsgemäßen
Ausbildung sltid die nahe den Drehachsen liegenden wenig bewegten Einzelrostbereiche
weiter nach außen verlegt, wo weniger Asche anfällt.
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Obwohl die Anwendung der Erfindung besonders bei der Aufteilung in
zwei völlig gleiche, gleichsinnig drehbare Einzelrostc hinsichtlich der Entaschung
besondere Vorteile bietet, ist cine Aufteilung in mehr als zwei Einzelroste ebenfalls
möglich. Bevorzugt sind jedoch geradzahlige Anzahlen von Einzelrosten, weil dann
in der Rostmitte die am stärksten und dazu noch gegenläufig bewegten Bereiche vorliegen.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung vergrößert sich der Rüttelweg
mit zunehmendem Abstand von den Drehpunkten, so daß gerade in der Ofenmitte die
größte gegenläufige Bewegung unter Spaltverkleinerung bzw. -vergrößerung erfolgt.
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Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß die Drehung der Einzelroste
durch eine entsprechende Stellen der Einzelroste miteinander verbindende, gelenkig
an den Einzelrostel n(eorcllletc .Surstange erfolgt, wobei die Spurstange sich im
wesentlichen in Tangentialrichtung der Einzelrostbewegung an den Anlenkstellen erstreckt.
Nur aufgrund dieser Anordnung der beiden parallel zueinander verlaufenden Einzelroste
ergibt sich beim Rütteln eine Parallelverdrehung, wobei die Entaschung besonders
in dem Mittelspalt zwischen den beiden Einzelrosten begünstigt wird, weil sich dort
beim Rütteln die beiden benachbarten Kanten der Einzelroste gegeneinander bewegen.
Auf diese Weise ergibt sich gerade dort, wo die meiste Asche anfällt, nämlich in
der Mitte, der größte Rüttelweg.
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Da die beiden Roste gleichsinnig drehbar miteinander gekuppelt sind,
reicht es nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform aus, wenn nur an einem
der äußeren Einzelroste eine seitlich gelenkig angeordnete Betätigungsstange vorgesehen
wird, welche aus der Vorderseite des Ofens zum Zwecke der Bedienung vorsteht.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Rüttelrost insgesamt breiter
als tief ist, daß jedoch die Einzelroste tiefer als breit sind.
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Eine praktische bauliche Ausführungsform kennzeichnet sich dadurch,
daß der Drehzapfen in der Mitte von jedem Einzelrost nach unten vorsteht und in
ein Spurlager hineinragt, welches von am Rostlager abgestützten horizontalen Streben
gehalten ist. Dabei erstrecken sich zweckmäßigerweise eine Strebe nach hinten und
zwei Streben schräg nach vorn oder umgekehrt.
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Um selbst bei durch Hitzeeinwirkung verzogenem Rost noch eine einwandfreie
Funktion zu gewährleisten, soll nach einer weiteren Ausführungsform vorgesehen sein,
daß zwischen den Einzelrosten einerseits und dem Rostlagerrahmen bzw. den oberen
Flächen der Streben ein Abstand vorliegt.
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Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigt: Fig. 1 eine im Halbschnitt dargestellte Vorderansicht
eines erfindungsgemäßen Festbrennstoffofens, Fig. 2 eine als Vollschnitt gezeichnete
Seitenansicht des Festbrennstoffofens nach Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie
III-III in Fig. 1 und Fig. 4 einen vereinfachten Schnitt nach Linie III-III in Fig.
1, wobei jedoch die beiden Einzelroste in einer im Verlauf der Rüttelbewegung eingenommenen
Verdrehstellung gezeigt sind.
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Nach der Zeichnung sind in einem üblichen Ofengehäuse 34 ein Feuerraum
27 und ein von einem Rüttelrost 11 davon getrennter Ascheaufnahmeraum 28 angeordnet.
Im Bereich des Feuerraumes 27 befindet sich eine relativ breite Fülltür 31. Eine
Aschetür 30 ist weiter unten im Bereich des unteren Teils des Feuerraums 27 und
des Ascheaufnahmeraums 28 angeordnet. Bei geöffneter Tür 30 kann der im Ascheaufnahmeraum
28 angeordnete Aschekasten 29 nach vorn herausgenommen werden.
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Erfindungsgemäß besteht der Rüttelrost 11 aus zwei gemäß den Fig.
3, 4 nebeneinander in der gleichen Ebene angeordneten Einzelrosten 12. Der Gesamtrost
11 ist rechteckig ausgebildet, wobei die Breite des Rostes größer als dessen Tiefe
ist.
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Die Einzelroste 12 sind ebenfalls rechteckig gestaltet, doch ist ihre
Tiefe größer als ihre Breite Zwischen den beiden Einzelrosten befindet sich ein
Mittelspalt 15, dessen Breite in der Mittelstellung der beiden Einzelroste 12 etwa
gleich groß wie der Abstand der Roststäbe 21 der Einzelroste 12 ist.
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In der Mitte jedes Einzelrostes 12 befindet sich nach Fig. 1 und 2
ein nach unten vorstehender Drehzapfen 13, welcher drehbar in einem Spurlager 33
angeordnet ist, das über z.B. drei Streben 17 an einem im Ofengehäuse 34 eingelegten
Rostlager 25 abgestützt ist. Zwischen der Unterseite der Einzelroste 12 und den
oberen Flächen 26 der Streben 17 liegt ein geringer Abstand 22 vor, damit es bei
Verziehungen der Einzelroste 12 nicht zu einer Verklemmung kommen kann.
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An den vorderen Schmalseiten der beiden Einzelroste befindet sich
nach den Fig. 3 und 4 jeweils eine Vertikalbohrung 32, an der jeweils das eine Ende
einer Spurstange 14 gelenkig angebracht ist, welche sich in der Ausgangslage parallel
zu der langen Seite des Rüttelrostes 11 erstreckt. Die Spurstange 14 stellt eine
drehbare Verbindung zwischen den beiden Einzelrosten 12 her, welche in der in Fig.
3 gezeigten Ausgangslage symmetrisch zueinander liegen.
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An der in Fig. 3 rechten Seitenkante des rechten Einzelrostes -ist
eine Lasche 35 vorgeséhen, an der eine Betätigungsstange 16 angelenkt ist, die sich
nach vorn durch eine Bohrung 36 der Vorderwand des Ofens nach außen erstreckt und
in einem Betätigungsgriff 19 mündet. Durch Ziehen bzw. Drücken an dem Betätiyunysgriff
19 die Einzelroste 12 zu einer Rüttel-Schwenkbewegung um die Achse der Drehzapfen
13 veranlaßt werden.
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Um den Ein- und Ausbau auch später vollziehen zu können, z.B. bei
Reparatur bzw. dem Austausch von Ofeninnenteilen, kann durch einfaches Vorziehen
und anschließendes Senken des Rostlagers 25 der aus den beiden Einzelrosten 12 bestehende
Rüttelrost 12 ausgebaut werden, sofern zuvor zwei Befestigungslaschen 24 abgeschraubt
werden.
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Wie sich besonders deutlich aus Fig. 3 ergibt, haben die Roststäbe
21 ein T-Profil, was zu der mit 22 bezeichneten Oberflächenkontur führt, welche
eine vergrößerte Länge bzw. Profilfläche aufweist. Dies bedeutet eine bessere Kühlung
der Roststäbe 21 und eine Einsparung des bei 23 angedeuteten Materials, welches
ohne die spezielle erfindungsgemäße Formgebung vorhanden wäre.
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Da erfindungsgemäß die Roststäbe 21 in Querrichtung angeordnet sind,
wird die unterschiedliche Ausdehnung bei Erwärmung ohne weiteres aufgefangen.
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Durch die Aufteilung der Gesamtrostfläche in zwei Einzelroste 12 werden
außerdem für die Fertigung erhebliche Vorteile geschaffen, da unter anderem die
Voraussetzungen für ein spannungsfreies Gießen verbessert sind.
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Zum Auslösen eines Rüttelvorganges wird die Betätigungsstange 16,
welche durch die Vorderwand 18 des Ofens nach außen ragt, durch Betätigen des Bedienungsgriffs
19 in ihrer Längsrichtung hin-und herbewegt. Dabei führen die Einzelroste 12 begrenzte
Schwenkbewegungen um die Achse der Drehzapfen 13 aus. In Fig. 5 ist die durch Hineinstoßen
der Betätigungsstange 16 erreichbare Endstellung der Einzelroste 12 bei ihrer Drehbewegung
entgegen dem Uhr-%oi(3ersinn veranschaulicht. Durch Ziehen an dem Handgriff 1.9
kön-I1C'I1 die beiden Binzelroste 1 2 im Uhrzeigersinn entsprechend weit zur anderen
Seite hin verschwenkt werden.
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Beim Hin- und Herdrehen der beiden Einzelroste 12 mittels der Betätigungsstange
16 bewegen sich die beiden benachbarten Kanten der Einzelroste 12, welche den Spalt
15 begrenzen, gegenläufig. Die Breite des Spaltes 15 verkleinert und vergrößert
sich dabei kontinuierlich, wie z.B.
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aus dem Vergleich der Fig. 3 und 4 hervorgeht. Aus diesem Grunde ist
die Entaschung gerade im mittleren Bereich des aus den beiden Einzelrosten 12 gebildeten
Gesamtrostes besonders gut.
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Statt des Handgriffs 19 kann an der betreffenden Stelle auch ein Rüttelhaken
oder ein anderes Werkzeug zur Betätigung der Betätigungsstange 16 eingehängt werden.
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In den Fig. 1 und 2 ist außerdem noch eine seitliche Lufteintrittsöffnung
20 unterhalb der Rostfläche 11 dargestellt, deren Querschnitt durch eine über die
Betätigungsstange. 38 gesteuerte Klappe 37 mehr oder weniger geöffnet werden kann.