DE3123693C2 - - Google Patents
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- DE3123693C2 DE3123693C2 DE3123693A DE3123693A DE3123693C2 DE 3123693 C2 DE3123693 C2 DE 3123693C2 DE 3123693 A DE3123693 A DE 3123693A DE 3123693 A DE3123693 A DE 3123693A DE 3123693 C2 DE3123693 C2 DE 3123693C2
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer Metallbeschichtung oder einer Beschichtung aus
einer Metallverbindung oder Metallverbindungen auf
einer Seite eines frisch hergestellten
heißen Glasbandes während dessen Förderung aus einer
Flachglasherstellungsanlage, und zwar dadurch, daß
diese Fläche in einer Beschichtungsstation mit einem
fluiden Medium oder mit fluiden Medien in Kontakt ge
bracht wird, welches oder welche eine Substanz oder
Substanzen enthalten, aus der oder aus denen auf die
ser Fläche die Beschichtung gebildet wird.
Verfahren dieser Art werden zum Beispiel verwendet, um
Oberflächenbeschichtungen herzustellen, welche die
Farbe oder Färbung des Glases verändern und/oder wel
che dem Glas gewisse andere erforderliche Eigenschaf
ten in Bezug auf die einfallende Strahlung erteilen,
wie beispielsweise ein Infrarotreflexionsvermögen.
Bei einigen dieser Verfahren wird die Substanz oder
werden die Substanzen, aus der oder denen die benötigte
Beschichtung hergestellt wird, in der flüssigen Phase,
beispielsweise durch Aufspritzen oder Aufsprühen, zuge
führt. In anderen Fällen wird die Substanz oder werden
die Substanzen in der Dampfphase zugeführt.
Derartige Verfahren sind insbesondere nützlich, um
Metalloxidbeschichtungen guter Qualität auf Glasbän
dern herzustellen, während diese aus der Flachglas
herstellungsanlage gefördert werden, beispielsweise
aus einer Glasziehanlage oder aus einem Schwimmtank.
Die Metalloxidbeschichtung kann dadurch hergestellt
werden, daß das Glas mit einer Lösung einer Metall
verbindung besprüht wird, aus der das Metalloxid
in situ durch chemische Reaktion oder Zersetzung
hergestellt wird, beispielsweise durch Pyrolyse beim
Kontakt mit dem heißen Band. Ein spezielles Beispiel
ist die Herstellung einer Zinnoxidbeschichtung, bei
welcher eine Lösung eines Zinnchlorides mit oder ohne
anderen Bestandteilen aufgesprüht wird. Alternativ
kann die Metalloxidbeschichtung dadurch hergestellt
werden, daß das heiße Band mit einem Strom einer ver
dampften Metallverbindung, beispielsweise einer ver
dampften Zinnverbindung, in Kontakt gebracht wird,
mit einem Sauerstoffstrom oder einem Strom eines Sau
erstoff enthaltenden Gases, um eine Oxidationsreak
tion auszulösen, wodurch die erforderliche Metalloxid
beschichtung auf dem Band ausgebildet wird. Derartige
Verfahren können jedoch auch verwendet werden, um Be
schichtungen anderer Metallverbindungen herzustellen,
beispielsweise eine Beschichtung eines Metallborides,
Metallsulfides, Metallnitrides, Metallcarbides oder
Metallarsenides durch Reaktion einer entsprechenden
Metall- oder Organometallverbindung mit einer halo
genierten Borverbindung, H₂S, NH₃, CH₄ oder einer Arsen
enthaltenden Verbindung in Abwesenheit von Sauerstoff.
Metallbeschichtungen können dadurch hergestellt werden,
daß das Glasband in einer reduzierenden Atmosphäre
oder wenigstens bei Abwesenheit von Sauerstoff mit ei
nem Metallcarbonyl, beispielsweise Nickelcarbonyl,
in Kontakt gebracht wird, welches sich unter der Ein
wirkung der Wärme des heißen Bandes zersetzt.
Es ist nicht leicht, Beschichtungen herzustellen, wel
che die hohen Qualitätsanforderungen erfüllen, die der
Markt manchmal verlangt. Ein wesentliches Problem be
steht in der Einstellung oder Steuerung der Dicke der
Beschichtung, so daß diese gegebenen Standardwerten
entspricht. Die Dicke der Beschichtung, die in irgend
einem Bereich innerhalb der Fläche des Glasbandes her
gestellt wird, unterliegt dem Einfluß verschiedener
Faktoren. Diese umfassen nicht nur die Rate, mit der
das fluide Beschichtungsmedium oder die fluiden Be
schichtungsmedien der Beschichtungsstation zugeführt
wird oder werden, sondern auch die Temperaturbedingun
gen in dieser Station. Der Temperaturzustand des Gla
ses in der Beschichtungsstation wird hauptsächlich
durch die Temperatur bestimmt, auf die das Glas in der
Flachglasherstellungsanlage erhitzt wird, welches
wiederum von der Art der Anlage und den geforderten
Spezifikationen für das Glasband abhängt.
Die Temperatur des Glases in der Beschichtungsstation
kann sich im Verlauf der Zeit verändern und ferner von
einem Teil des Bandes zu einem anderen. Derartige Tem
peraturunterschiede können beispielsweise durch Änderun
gen in der Banddicke und/oder durch Änderungen der Glas
bandgeschwindigkeit hervorgerufen oder beeinflußt wer
den oder durch den Einfluß von Konvektionstromzirkulatio
nen oberhalb und um das Glasband herum. Glasbandtempe
raturunterschiede im Verlauf der Zeit oder quer zum
Band können bis zu einem gewissen Ausmaß kompensiert
werden, und zwar dadurch, daß die Temperatur verändert
oder eingestellt wird, mit dem das fluide Beschichtungs
medium oder die fluiden Beschichtungsmedien der Be
schichtungsstation zugeführt wird oder werden. Dies ist
jedoch nicht immer vorteilhaft, und in manchen Fällen
ist es nicht möglich, auf diese Weise die Beschichtungs
dicke schnell genug oder in dem erforderlichen Ausmaß
zu beeinflussen.
Es ist ein Ziel der Erfindung, ein Beschichtungsver
fahren zu schaffen, mit welchem die Temperatur des Glas
bandes in einfacher Weise und derart beeinflußt wird,
daß die Ausbildung einer Beschichtung von erforderlicher
Dicke unterstützt wird.
Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Herstellung ei
ner Metallbeschichtung oder Metallverbindungsbeschich
tung auf einer Fläche eines frisch hergestell
ten heißen Glasbandes während dessen Bewegung aus ei
ner Flachglasherstellungsanlage heraus vorgesehen, wo
bei diese Beschichtung dadurch hergestellt wird, daß
diese Fläche in einer Beschichtungsstation mit einem
fluiden Medium oder mit fluiden Medien in Kontakt ge
bracht wird, welches oder welche eine Substanz oder
Substanzen aufweist oder aufweisen, aus der oder denen
das Beschichtungsmetall oder die Beschichtungsmetall
verbindung auf der Fläche gebildet wird, und das er
findungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß in Vorbereitung für die Beschichtung das Glas in
einer thermischen Konditionierungsstation zwischen der
Flachglasherstellungsanlage und der Beschichtungssta
tion thermisch konditioniert wird, um Temperaturgra
dienten quer zur zu beschichtenden Bandbreite auszu
schalten oder zu vermindern.
Bei der zu beschichtenden Bandbreite kann es sich um
die volle Breite des Bandes handeln oder um eine ge
ringere Breite, beispielsweise um einen mittleren Ab
schnitt des Bandes zwischen zwei Randstreifen, die un
beschichtet bleiben.
Die Verminderung oder Ausschaltung von Temperaturgra
dienten quer zum Glasband in der thermischen Konditio
nierungsstation hat die indirekte Wirkung, daß Änderun
gen der Beschichtungsdicke quer zum Band vermindert oder
ausgeschaltet werden.
Die Temperatur des Glasbandes variiert üblicherweise
quer über die Bandbreite hinweg. Die seitlichen Rand
bereiche des Bandes kühlen sich schneller ab als der
mittlere Teil der Bandbreite mit der Folge, daß die
Dicke der Beschichtung, die in der Beschichtungssta
tion ausgebildet wird, von den Seitenrändern des Ban
des zur Längsmittellinie hin zunimmt oder abnimmt,
und zwar in Abhängigkeit von der Art der verwendeten
Beschichtungszusammensetzung oder -zusammensetzungen.
Bei einigen Ausführungsformen der Erfindung ist die
thermische Konditionierung, der das Band unterzogen
wird, derart, daß der Mittelabschnitt der Bandbreite
auf die Temperatur der seitlichen Randbereiche der zu
beschichtenden Breite abgekühlt oder zu dieser Tempera
tur hin gekühlt wird. Alternativ kann Strahlungswärme
aus diesem Mittelbereich auf die Seitenabschnitte
zurückreflektiert werden, um die Wärmeverluste in die
sen Seiten- oder Kantenbereichen zu vermindern.
Es ist jedoch bevorzugt, daß die Konditionierungssta
tion als eine Heizstation ausgebildet ist, die derart
eingestellt oder gesteuert wird, daß eine oder mehrere
Abschnitte der Bandbreite selektiv oder verschieden
erhitzt wird oder werden. Dies hat den Vorteil, daß
ein größerer Spielraum bei der Wahl des Ortes für die
Beschichtungs- und thermische Konditionierungsstation
vorliegt, so daß, wenn eine höhere Bandtemperatur für
die ins Auge gefaßte Beschichtung erforderlich ist,
diese Stationen nicht unnötig nachteilig dicht bei der
Bandherstellungsanlage selbst angeordnet werden müssen.
Bei der Durchführung der Erfindung kann die Wärmezufüh
rungsverteilung an der Heizstation derart sein, daß
jeder Abschnitt der zu beschichtenden Bandbreite bei
der Ankunft an der Beschichtungsstation einen Tempera
turzustand aufweist, der für die Ausbildung einer Be
schichtung von erforderlicher Dicke unter den Bedingun
gen, die an der Beschichtungsstation herrschen, geeig
net ist. Die Heizung ergibt eine praktische Einstell-
oder Steuermöglichkeit, mit der die Dicke der Beschich
tung, die auf dem Glasband erzeugt wird, falls erfor
derlich, über die gesamte Quererstreckung der Beschich
tung gesteuert oder eingestellt werden kann. Die Tem
peratursteuerung ist durchführbar, ohne daß die Bedin
gungen beeinträchtigt oder betroffen werden, unter
denen das Glasband hergestellt wird. Das erfindungs
gemäße Verfahren kann beispielsweise bei der sogenann
ten Float- oder Schwimmglasherstellung verwendet werden
und bei der Tafelglasherstellung, bei der eine Libbey-
Owens-Ziehanlage verwendet wird.
Bei einigen erfindungsgemäßen Verfahren wird die Wärme
in der Heizstation derart zugeführt, daß lediglich die
Randabschnitte der zu beschichtenden Bandbreite erhitzt
oder beheizt werden. Dadurch wird das Glasband auf eine
gleichförmige oder gleichförmigere Temperatur quer zur
Bandbreite in Vorbereitung zur Beschichtung gebracht,
wobei die Beschichtungsdicke im Mittel
abschnitt der Bandbreite nicht beeinflußt oder beein
trächtigt wird.
Bei anderen erfindungsgemäßen Verfahren wird Wärme in
der Heizstation derart zugeführt, daß die gesamte
Bandbreite, die beschichtet werden soll, erhitzt wird,
wobei jedoch das Ausmaß der Erwärmung oder Erhitzung
sich quer zum Band verändert. Bei derartigen Verfahren
wird durch die Erhitzung sowohl eine Veränderung der
Beschichtungsdicke quer zum Band ausgeschaltet oder
vermindert, als auch die mittlere Dicke der Beschich
tung verändert.
In vorteilhafter Weise kann Wärme dem Glas in der Heiz
station vollständig oder hauptsächlich über einen
Strahlungsheizer oder über mehrere Strahlungsheizer
zugeführt werden. Beispielsweise kann das Glas in der
Heizstation durch Strahlungsheizer erhitzt werden, die
eine Schwarztemperatur über 1000°C aufweisen. Vorzugs
weise wird ein gasbeheizter Strahlungsheizer oder wer
den mehrere gasbeheizte Strahlungsheizer verwendet. Es
können jedoch auch elektrische Widerstands-Strahlungs
heizer verwendet werden. Alternativ können mit einem
Brennstoff gespeiste Brenner verwendet
werden. Wärmereflektoren können vorgesehen sein, um
die Strahlungswärme zu den Glasbändern hin zu richten.
Bei einigen Ausführungsformen der Erfindung wird Wärme
dem Glas in der Heizstation vollständig oder haupt
sächlich dadurch zugeführt, daß vorerhitztes Gas aus
einer äußeren Quelle in den umgebenden Raum oberhalb
des Glasbandes eingeführt wird. Diese Art der Heizung
bringt den Vorteil mit sich, daß es nicht mehr erfor
derlich ist, Heizer in der Nähe der Glasbandbewegungs
bahn vorzusehen und zu warten. Das vorerhitzte Gas
kann in den umgebenden Raum oberhalb des Glasbandes aus
verschiedenen Öffnungen oder aus verschiedenen Reihen
von Öffnungen zugeführt werden, welche über verschie
denen Abschnitten des zu heizenden Bandes angeordnet
sind.
Eine Kombination verschiedener Heizarten kann verwendet
werden, um das Glasband in der Heizstation zu erhitzen.
Beispielsweise können Strahlungsheizer in Verbindung
mit der Einspeisung von vorerhitztem Gas in den Umge
bungsraum oberhalb des Glasbandes verwendet werden.
Vorzugsweise ist eine querverlaufende Abschirmwand
oberhalb der Glasbandbewegungsbahn zwischen der Be
schichtungsstation und der thermischen Konditionie
rungsstation angeordnet. Eine derartige Abschirmwand
dient als stromab gelegene Grenzwand für die ther
mische Konditionierungsstation. Die stromab gerichtete
Richtung ist die Bewegungsrichtung des Glasbandes.
Dies erleichtert das Erreichen einer vorbestimmten
selektiven oder unterschiedlichen thermischen Kon
ditionierung des Glasbandes in der thermischen Kon
ditionierungsstation.
Es ist üblich, daß die Beschichtungsstation in einem
Tunnel angeordnet ist, durch den hindurch sich das
Glasband, aus der Flachglasherstellungsanlage kommend,
bewegt. Dieser Tunnel kann beispielsweise der Entspan
nungsofen sein, der üblicherweise in vielen Flachglas
herstellungsanlagen verwendet wird. Die querverlaufende
Abschirmwand kann sich quer durch den oberen Teil des
Tunnels zwischen dessen Seitenwänden erstrecken. Es
ist bevorzugt, daß sich sowohl die Beschichtungsstation
als auch die thermische Konditionierungsstation in die
sem Tunnel befinden.
Die Erfindung schließt Verfahren ein, bei denen das
Glasband in der thermischen Konditionierungsstation
durch Wärme erhitzt wird, welche aus einer Kammer zu
geführt wird, die oberhalb der Bewegungsbahn des Glas
bandes angeordnet ist, wobei das Innere der Kammer ge
genüber dem Glasband freiliegt und wobei diese Kammer
stromauf und stromab gelegene Grenzwände aufweist, de
ren untere Kanten im Abstand vom Band angeordnet sind.
Diese Kammer, die im folgenden als Temperatursteuer-
oder Einstellkammer bezeichnet werden soll, kann sehr
leicht dadurch gebildet werden, daß querverlaufende
Abschirmwandungen innerhalb eines Tunnels, wie oben
beschrieben, derart angeordnet werden, daß sie als
stromauf und stromab gelegene Grenzwände der Kammer
dienen. Die Anordnung beider stromauf und stromab
gelegener Grenzwände für die thermische Konditio
nierungsstation erleichtert die Erhitzung von Ab
schnitten oder Teilen des Glasbandes in einer erfor
derlichen selektiven oder unterschiedlichen Weise
als Vorbereitung zur Durchführung des Glases durch
die Beschichtungsstation. Eine Trennwand oder mehrere
Trennwände können vorgesehen sein, um die Tempe
ratursteuerkammer in nebeneinanderliegende Abschnitte
zu unterteilen, um ferner die selektive oder unter
schiedliche thermische Konditionierung von Teilen der
Bandbreite zu unterstützen.
Bei einigen Ausführungsformen der Erfindung erfolgt
das Heizen des Glases in der thermischen Konditionie
rungsstation vollständig oder hauptsächlich dadurch,
daß vorerhitztes Gas aus einer äußeren Quelle in die
Temperatursteuerkammer eingeführt wird.
Die Einspeisung von heißem Gas in eine Temperatursteu
erkammer, wie im Vorstehenden beschrieben, bringt we
sentliche Vorteile mit sich, wenn das Band in einem
Tunnel beschichtet wird, der in geschlossener Verbin
dung mit einer Flachglasherstellungsanlage steht,
beispielsweise mit einer üblichen Libbey-Owens-Flach
glasherstellungsanlage. Bei der Untersuchung der Gründe
für Unregelmäßigkeiten und Fehler, die manchmal in Be
schichtungen auftreten, die im Tunnel hergestellt wer
den, wurde gefunden, daß natürliche durch Zug hervor
gerufene Strömungen innerhalb des Tunnels die Ursache
für diese Fehler sein können. Ströme heißen Gases aus
der Glasherstellungsanlage verlaufen nach vorn durch
den Tunnel oberhalb des Glasbandes, und ein kühler Gas
rückstrom fließt unterhalb des Bandes zur Glasbandher
stellungsanlage zurück. Derartige natürliche Zug- oder
durch Zug hervorgerufene Strömungen unterliegen unvor
herbestimmbaren und unvorhersehbaren Veränderungen
unterschiedlicher Größe, und zwar in Abhängigkeit von
der Gestaltung der Anlage. Es ist nicht möglich, Gas
ströme längs des Tunnels durch die Beschichtungsstation
hindurch zu verhindern, ohne eine sehr schädliche Ver
teilung von Gasströmen und Temperaturgradienten inner
halb des Tunnels als Folge eines partiellen Vakuum
effektes hervorzurufen.
Bei einigen erfindungsgemäßen Verfahren wird das Glas
band bevor es beschichtet wird, durch die Wirkung ei
nes heißen Gases erhitzt, welches in die Temperatur
steuerkammer eingeführt wird, und die Speiserate des
heißen Gases in diese Kammer ist ausreichend groß, um
eine kontinuierliche stromauf und stromab gerichtete
Strömung des Gases aus der Kammer heraus durch die
Schlitze zwischen dem Glasband und den stromauf und
stromab gelegenen Grenzwänden der Kammer aufrechtzuer
halten.
Die Aufrechterhaltung einer derartigen Ausströmung
von heißem Gas aus einer Temperatursteuerkammer ist
vorteilhaft, um die besten Temperatureinstell- oder
Steuereffekte zu erzielen. Wenn die Beschichtung im
Entspannungstunnel einer Flachglasziehanlage durchge
führt wird, bildet die Ausströmung des Gases stromauf
wärts bzw. entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung des
Bandes eine Sperre für die natürlichen Zugströme aus
der Ziehanlage heraus und verhindert, daß die Atmosphäre
in der Beschichtungsstation durch die direkte Einwir
kung derartiger natürlicher Zugströme beeinflußt bzw.
beeinträchtigt wird. Die normale Strömung von Umweltgas
aus der Ziehmaschine zur Beschichtungsstation wird durch
eine Strömung eines heißen Gases aus der Temperatursteu
erkammer heraus ersetzt. Das Abfangen dieser natürlichen
durch Zug erzeugten Ströme bringt den weiteren Vorteil
mit sich, daß die Ablagerung von Staub auf dem Glasband
während seiner Bewegung weiter stromab durch den Tunnel
hindurch ausgeschaltet oder vermindert wird.
Bei einigen Ausführungsformen der Erfindung wird das
heiße Gas in die Temperatursteuerkammer in einer Rich
tung eingeführt, welche nach unten zu dem stromauf
gelegenen Gasaustrittsschlitz hin geneigt ist. Wenn
dafür gesorgt wird, daß der stromauf gelegene Gasaus
trittsschlitz nicht zu weit oder zu breit ist, bringt
diese gerichtete Einspeisung des Gases in die Kammer
den Vorteil mit sich, daß, wenn die anderen Bedingun
gen gleich sind, eine geringere Zuspeisungsvolumenrate
des heißen Gases in die Kammer ausreicht, um eine er
forderliche Ausströmung des Gases aus der Kammer auf
rechtzuerhalten.
Die Höhe des Ausströmschlitzes zwischen den stromauf
und stromab gelegenen Grenzwänden der Temperatursteu
erkammer und dem Glasband beeinflußt die Rate, mit der
heißes Gas in die Kammer eingespeist werden muß, um
eine stromauf gerichtete Gasausströmung aufrechtzuer
halten.
Vorzugsweise ist die Höhe des stromauf gelegenen Gas
ausströmschlitzes, d. h. der Abstand zwischen dem Glas
band und der Bodenkante der stromauf gelegenen Grenz
wand der Temperatursteuerkammer kleiner als 40 mm.
Eingehende Untersuchungen haben gezeigt, daß sehr
wichtige Vorteile dadurch erzielt werden können, daß
die Breite des stromauf gelegenen Ausströmschlitzes
unter 40 mm liegt. Ein sehr wichtiger Vorteil besteht
darin, daß der Verbrauch an vorerhitztem Gas bei der
Speisung der Temperatursteuerkammer innerhalb von
Grenzen liegt, die unter gewöhnlichen Umständen ökono
misch oder wirtschaftlich annehmbar sind. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Höhe
des stromauf gelegenen Gasaustrittsschlitzes kleiner
als 20 mm.
Die Höhe des stromab gelegenen Gasaustrittsschlitzes
ist ebenso ein Faktor, welcher die minimale Volumen
rate beeinflußt, mit der heißes Gas in die Temperatur
steuerkammer eingeführt werden muß, um eine Gasaus
strömung stromauf zur Ziehmaschine hin aufrechtzuerhal
ten. Vorzugsweise ist die Höhe des stromab gelegenen
Austrittsschlitzes ebenfalls kleiner als 40 mm. Bei Ver
fahren, die bezüglich des Wirkungsgrades eines gegebe
nen Verbrauches an heißem Gas zur Ausschaltung schädli
cher Ströme in der Beschichtungsstation die größte
Wirksamkeit hatten, sind solche, bei denen die strom
auf und stromab gelegenen Austrittsschlitze eine Höhe
hatten, die kleiner war als 20 mm.
Wenn das Glas in einer Beschichtungsstation beschich
tet wird, die sich in einem Tunnel befindet, in dem
das Glasband sich von der Flachglasherstellungsanlage
fortbewegt, ist es vorteilhaft, wenigstens eine Quer
wand im Tunnel unterhalb der Bewegungsbahn des Glas
bandes und in der Nähe des Eintrittsendes des Tunnels
vorzusehen. Eine solche Bodenwand kann die Stärke einer
relativ kühlen Gasrückströmung, die entgegengesetzt zur
Bewegungsrichtung des Bandes verläuft, und zwar unter
halb des Glasbandes, begrenzen, wobei diese Strömung
zur Flachglasherstellungsanlage hin verläuft. Dadurch
wird ferner die Gefahr einer Staubablagerung auf dem
Glasband vermindert. Es wurde gefunden, daß die Volu
menrate, mit der heißes Gas in eine Temperatursteuer
kammer eingeführt werden muß, um den schädlichen Kon
vektionsströmen in der Beschichtungskammer entgegenzu
wirken, geringer ist, wenn eine derartige Bodenab
schirmwand vorgesehen ist. Vorzugsweise befindet sich
die Bodenabschirmwand an einer Stelle unterhalb einer
Temperatursteuerkammer. Diesen schädlichen Konvektions
strömen kann noch leichter entgegengewirkt werden, wenn
zwei derartige Bodenabschirmwände im Abstand voneinan
der längs der Bewegungsbahn der rückströmenden Gase in
der Nähe des Eintritts zum Tunnel angeordnet sind. Im
allgemeinen ist es sehr vorteilhaft, wenn die beiden
Bodenabschirmwände in Bereichen unterhalb der stromauf
und stromab gelegenen Grenzwände der Temperatursteuer
kammer angeordnet sind.
Die Erfindung schließt Verfahren ein, bei denen das
Konditionieren des Glasbandes in der thermischen Kondi
tionierungsstation automatisch in Abhängigkeit von
Signalen gesteuert wird, die von einer Vorrichtung ab
gegeben werden, welche die Dickenwerte der Beschich
tung auf dem Glasband in einer Detektorstation fest
stellt, welche stromab von der Beschichtungsstation
angeordnet ist. Beispielsweise wird die Beschichtungs
dicke dadurch festgestellt, daß die Laserstrahlreflexi
onseigenschaften der Beschichtung ermittelt werden.
Alternative zur Verfügung stehende Methoden zur Bestim
mung der Beschichtungsdicken sind beispielsweise die
jenigen, welche die Rückdiffusion von β-Strahlen
messen oder welche die Reflexion oder die Durchläs
sigkeit von Lichtstrahlen mittels eines Spektrofoto
meters messen. Ferner können Methoden verwendet wer
den, bei denen ein Röntgenstrahlenfluoreszenzdetektor
verwendet wird, und es können interferometrische
Meßmethoden oder Abtastmikroskoptechniken verwendet
werden.
Die Beschichtung kann aus einer Beschichtungsausgangs
materialverbindung oder -Zusammensetzung hergestellt
werden, die in Lösung auf das Glasband gesprüht oder
gespritzt wird. Die Tröpfchen der Lösung können in
einem Strom oder in Strömen abgegeben werden, dessen
Aufschlagzone oder deren kombinierte Aufschlagzonen
auf dem Band die gesamte Breite der zu beschichtenden
Substratsfläche bedeckt oder bedecken. In diesem Fall
kann die Tröpfchenstromquelle oder können die Tröpfchen
stromquellen stationär sein. Alternativ kann ein Tröpf
chenstrom oder können mehrere Tröpfchenströme von ei
ner Sprühvorrichtung oder von mehreren Sprühvorrichtun
gen abgegeben werden, wobei diese Vorrichtung oder diese
Vorrichtungen wiederholt hin und her quer zur Glasband
bewegungsbahn bewegt wird oder werden, so daß der Strom
oder die Ströme die volle Breite der Substratfläche,
die beschichtet werden soll, überstreicht oder über
streichen.
Bei einer sehr vorteilhaften Ausführungsform der Er
findung wird die Beschichtung aus einer Beschichtungs
ausgangsmaterialverbindung oder -zusammensetzung her
gestellt, welche in Lösung auf das Glasband gespritzt
wird. Die Sprühtröpfchen bilden wenigstens einen Strom,
der nach unten zum Band hin in dessen Bewegungsrichtung
oder in entgegengesetzter Richtung geneigt ist. Die
ses Verfahren unterstützt die stabilen Bedingungen im
Auftreffbereich oder in den Auftreffbereichen des
Tröpfchenstromes oder der Tröpfchenströme auf das Glas
band.
Die Erfindung umfaßt ein Beschichtungsverfahren, bei
welchem wenigstens ein Strahl eines vorerhitzten
Gases in der gleichen Richtung von einer Öffnung oder
von Öffnungen abgegeben wird, und dieser Gasstrahl oder
diese Gasstrahlen beeinflussen die Temperatur der ab
gesprühten Tröpfchen auf ihrem Weg zum Glasband hin.
Die Verwendung eines vorerhitzten Gasstrahles oder
mehrerer vorerhitzter Gasstrahlen auf diese Weise
hat ferner die Wirkung, daß hierdurch die Beschichtungs
dicke weiter beeinflußt wird. Demzufolge kann diese
Dicke schneller und über einen größeren Bereich einge
stellt werden, wenn ein derartiger Strahl oder derarti
ge Strahlen in Kombination mit der Aufheizung des Glas
bandes in der Heizstation gemäß der Erfindung verwendet
werden.
Ein Beschichtungsverfahren, bei dem ein Tröpfchenstrom
oder mehrere Tröpfchenströme verwendet werden, wobei
diese nach unten geneigt sind und wobei ein Strahl oder
mehrere Strahlen eines vorerhitzten Gases verwendet
wird oder werden, um die Temperatur der Tröpfchen auf
ihrem Weg zu dem Substrat zu beeinflussen, welches be
schichtet wird, ist in der deutschen Patentanmeldung
DE-OS 31 03 234 beschrieben.
Wenn ein flüssiges Medium versprüht wird, ist der Sprüh
strahl vorzugsweise nach unten in Bewegungsrichtung des
Glasbandes oder entgegengesetzt dazu derart geneigt, daß
der eingeschlossene Winkel zwischen der Achse des Tröpf
chenstromes und dem Glasband im Bereich zwischen 20°
und 60° liegt und insbesondere im Bereich zwischen 25°
bis 35°. Dieses Merkmal erleichtert die Ausbildung von
Beschichtungen mit guter optischer Qualität. Um die
besten Ergebnisse zu erzielen, sollten alle Teile des
Strahles auf das Band unter einer wesentlichen Neigung
gegenüber der Senkrechten auftreten. Bei bevorzugten
Ausführungsbeispielen der Erfindung weist der Sprüh
strahl einen parallelen Tröpfchenstrom auf, oder einen
derartigen, der von seiner Quelle oder Austrittsstelle
aus unter einem Winkel von nicht mehr als 30° diver
giert, beispielsweise unter einem Winkel von etwa 20°.
Untersuchungen haben gezeigt, daß gleichförmige Be
schichtungen leichter hergestellt werden können, wenn
bestimmte Bedingungen bezüglich des Abstandes zwischen
dem Glasband und der Austrittsstelle des Sprühstrahles
beachtet werden. Vorzugsweise würde dieser Abstand,
gemessen senkrecht zum Band, im Bereich zwischen 15
bis 35 cm liegen. Es wurde gefunden, daß dies der ge
eignetste Bereich ist, insbesondere wenn man die bevor
zugten Neigungs- und Divergenzbereiche für den Sprüh
strahl beachtet, die im Vorstehenden dargelegt wurden.
Wenn eine Sprüh- oder Spritzbeschichtungstechnik ver
wendet wird, ist es vorteilhaft, die Beschichtung
durchzuführen, während Saugkräfte in Abzugsleitungs
systemen erzeugt werden, deren Eingänge stromab vom
Tröpfchenstrom oder von den Tröpfchenströmen ange
ordnet sind. Durch diese Saugkräfte werden Gase, wel
che sich in der Umgebung des Tröpfchenstromes oder
der Tröpfchenströme befinden, kontinuierlich zu einer
Richtung stromabwärts vom Tröpfchenstrom bzw. von den
Tröpfchenströmen fort in diese Absaugleitung abgezogen.
Die Saugkräfte werden selbstverständlich derart ein
gestellt, daß diese nicht die Sprühstrahlen unter
brechen oder sie unstabil machen. Ein derartiges Ver
fahren kombiniert die Merkmale der vorliegenden Er
findung mit jenen, die in der GB-PS 15 23 991 beschrie
ben werden.
Das Abzugsleitungssystem kann wenigstens einen Abzugs
kanal aufweisen, der einen Eintritt aufweist, welcher
sich quer über die Bewegungsbahn des Glasbandes über
die Breite, d. h. über die Querabmessung der Band
fläche hinweg erstreckt, die beschichtet werden soll.
Dieser Eintritt kann die Form eines einzelnen Schlitzes
haben oder kann eine Reihe von Einlaßöffnungen aufwei
sen, die quer über die Bewegungsbahn des Glasbandes
hinweg verteilt sind.
Vorzugsweise weist das Abzugssystem wenigstens einen
Abzugskanal auf, der eine mechanische Trennwand bil
det oder mit einer solchen verbunden ist, die so an
geordnet ist, daß verhindert wird, daß Gase über die
sen Kanal hinweg zu den Austrittsgasströmen hinströ
men können und mit diesen in Kontakt gelangen können,
wobei es sich bei diesen Austrittsgasströmen um Strö
me handelt, die von der Wirkungszone der Tröpfchenströme zum
Abzugssystem hin strömen. Dieses spezielle Merkmal
kennzeichnet ein Beschichtungsverfahren, welches in
der deutschen Patentanmeldung DE-OS 31 03 233 beschrie
ben ist.
Bei einem besonders bevorzugten Verfahren der Erfin
dung ist ein derartiger Abzugskanal an zwei oder
mehr Stellen im Abstand voneinander und hintereinander
in Bewegungsrichtung des Glasbandes vorgesehen, und
die mechanische Sperrwand ist in Bewegungsrichtung des
Bandes am letzten Abzugskanal vorgesehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann verwendet werden,
um verschiedene Oxidbeschichtungen dadurch herzustel
len, daß eine flüssige Zusammensetzung verwendet wird,
die ein Metallsalz enthält. Die vorteilhaften Ver
fahren gemäß der Erfindung schließen Verfahren ein,
bei denen das abgesprühte Material eine Lösung eines
Metallchlorids ist, aus dem eine Metalloxidbeschich
tung auf dem Glasband gebildet wird. Bei einigen die
ser Verfahren ist diese Lösung eine Zinnchloridlösung,
d. h. ein wäßriges oder nichtwäßriges Medium, wel
ches Zinn-(IV)-chlorid und ein Dotiermittel enthält,
beispielsweise eine Substanz, die Antimonionen, Arsen
ionen oder Fluorionen abgibt. Das Metallsalz kann zu
sammen mit einem Reduktionsmittel verwendet werden,
beispielsweise Phenylhydrazin, Formaldehyd, Alkohole
und nichtkohlenstoffhaltige Reduktionsmittel,
beispielsweise Hydroxylamin und Wasserstoff. Andere
Zinnsalze konnen anstelle von oder zusätzlich zu Zinn-
(II)-chlorid verwendet werden, beispielsweise
Zinndibutyldiacetat, Zinn-(II)-oxalat, Zinn-(II)-
bromid und -nitrat. Beispiele anderer Metalloxidbe
schichtungen, die in ähnlicher Weise hergestellt wer
den können, umfassen Oxide von Cadmium, Magnesium und
Wolfram. Zur Herstellung derartiger Beschichtungen
kann die Beschichtungszusammensetzung in gleicher Wei
se dadurch hergestellt werden, daß eine wäßrige oder
organische Lösung bei einer Verbindung des Metalls
und eines Reduktionsmittels hergestellt wird. Als wei
teres Beispiel kann die Erfindung verwendet werden,
um Beschichtungen durch Pyrolyse von organometallischen
Verbindungen herzustellen, beispielsweise eines Metall
acetylacetonats, welches in Tropfenform der zu be
schichtenden Substratsfläche zugeführt wird. Es liegt
im Rahmen der Erfindung, eine Zusammensetzung zuzu
führen, die Salze unterschiedlicher Metalle enthält,
um eine Metallbeschichtung herzustellen, die ein Ge
misch verschiedener Metalloxide enthält.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann ebenfalls verwen
det werden, um Beschichtungen dadurch herzustellen,
daß das erhitzte Glasband mit einem gasförmigen Medium
in Kontakt gebracht wird. Das gasförmige Medium kann
eine oder mehrere Substanzen in der Gasphase enthalten,
die eine chemische Reaktion durchlaufen oder die zer
setzt werden, um die erforderliche Metallbeschichtung
oder Metallverbindungsbeschichtung auf dem Glas herzu
stellen. Metalloxidbeschichtungen können beispielsweise
dadurch hergestellt werden, daß das heiße Glasband mit
einem Sauerstoffstrom oder einem sauerstoffenthaltenden
Gasstrom und einem getrennten Strom einer verdampften
Metallverbindung in Kontakt gebracht wird, wobei der
Sauerstoff reagiert, um die Metalloxidbeschichtung her
zustellen. Verschiedene Metalloxidbeschichtungen können
auf diese Weise ausgebildet werden. Beispielsweise kann
eine Zinnoxidbeschichtung aus einer verdampften Zinn
verbindung mit einem Strom eines sauerstoffhaltigen
Gases hergestellt werden und eine Titandioxidbeschich
tung kann hergestellt werden, wenn man Ströme von Titan
tetrachlorid und Sauerstoff verwendet. Die verdampfte
Metallverbindung wird üblicherweise in einem Inertgas,
beispielsweise Stickstoff, verdünnt, und der Dampf
strom kann zusätzliche Bestandteile enthalten, um die
Eigenschaften der Beschichtung zu verändern. Beschich
tungen anderer Metallverbindungen können in gleicher
Weise aus der Dampfphase hergestellt werden, bei
spielsweise eine Beschichtung aus Metallborid, Metall
sulfid, Metallnitrid, Metallcarbid oder Metallarse
nid, wobei man eine entsprechende metallische oder
organometallische Verbindung mit einer halogenierten
Vorverbindung oder mit H₂S, NH₃, CH₄ oder einer
arsenhaltigen Verbindung in Abwesenheit von Sauerstoff
reagieren läßt. Es können ebenfalls Metallbeschichtungen
hergestellt werden. Beispielsweise kann eine Nickel
beschichtung durch eine Zersetzung von Nickelcarbonyl
unter der Einwirkung von Wärme hergestellt werden,
wobei die Wärme durch das heiße Glasband zugeführt
wird, und zwar in einer Reduktionsatmosphäre oder we
nigstens in Abwesenheit von Sauerstoff.
Wenn eine Beschichtung aus der Gasphase gebildet wird,
ist es vorteilhaft, das gasförmige Medium längs des
Glasbandes als eine im wesentlichen turbulenzfreie
Schicht strömen zu lassen, wie es in der GB-PS 15 24 326
beschrieben wird.
Die Erfindung umfaßt eine Vorrichtung, die verwendet
werden kann, um ein frisch gebildetes heißes
Glasband zu beschichten, während sich dieses von einer
Flachglasherstellungsanlage fortbewegt. Diese Vorrich
tung weist Einrichtungen auf, um ein fluides Beschich
tungsmedium oder fluide Beschichtungsmedien in Kontakt
mit dem Glas an einer Beschichtungsstation zu bringen.
Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß Einrich
tungen vorgesehen sind, mit denen die Temperatur eines
Abschnittes oder mehrerer Abschnitte der Bandbreite
selektiv oder unterschiedlich in einer thermischen
Konditionierungsstation konditioniert werden können,
die zwischen der Flachglasherstellungsanlage und der
Beschichtungsstation angeordnet ist, um Temperatur
gradienten quer über die zu beschichtende Bandbreite
auszuschalten oder zu vermindern.
Die Vorteile dieser Vorrichtung und der Weiterbildun
gen dieser Vorrichtung, die noch beschrieben werden
sollen, ergeben sich aus den vorstehenden Ausführungen,
welche das Beschichtungsverfahren und bevorzugte Aus
führungsbeispiele dieses Verfahrens betreffen.
Die thermische Konditionierungsstation ist vorzugs
weise als Heizstation ausgebildet, welche Heizeinrich
tungen aufweist.
Bei einigen Ausführungsformen der Erfindung sind die
Heizeinrichtungen derart angeordnet und ausgebildet,
daß lediglich gegenüberliegende Randabschnitte der zu
beschichtenden Bandbreite erhitzt werden. Bei anderen
Ausführungsformen sind die Heizeinrichtungen derart an
geordnet und ausgebildet, daß die gesamte zu beschich
tende Bandbreite erhitzt wird, jedoch in einem Ausmaß,
welches sich quer zum Band verändert.
Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine Regel- oder
Steuereinrichtung auf, mit der die Wärmezufuhrvertei
lung quer über die Glasbandbewegungsbahn in der Heiz
station verändert werden kann.
Bei einigen erfindungsgemäßen Vorrichtungen weisen die
Heizeinrichtungen einen Strahlungsheizer oder mehrere
Strahlungsheizer auf. Diese Strahlungsheizer sind gas
beheizte Heizer, jedoch können auch elektrische Wider
standsstrahler verwendet werden. Der Strahler oder
die Strahler können mit einem oder mehreren Wärmereflektoren
verbunden sein, welche die Wärme zum
Glasband hin lenken.
Die Erfindung umfaßt eine Vorrichtung der oben
beschriebenen Art, bei der die Heizeinrichtungen derart
ausgebildet sind, daß das Glas ganz oder teilweise
dadurch erhitzt wird, daß vorerhitztes Gas aus einer
äußeren Quelle in den Umgebungsraum oberhalb des Glasbandes
an der Heizstation geführt wird. Vorzugsweise
weisen diese Einrichtungen Leitungen oder Kanäle auf,
die Gasaustrittsöffnungen über wenigstens bestimmten
Abschnitten der Glasbandbewegungsbahn durch die Heizstation
hindurch haben. Bei bevorzugten Ausführungsbeispielen
sind die Heizeinrichtungen derart angeordnet
und ausgebildet, daß Gasströme mit verschiedenen
Temperaturen verschiedenen Austrittsöffnungen zugeführt
werden können.
Bei einigen erfindungsgemäßen Vorrichtungen ist eine
querverlaufende Abschirmwandung über der Glasbandbewegungsbahn
zwischen der thermischen Konditionie
rungsstation und der Beschichtungsstation vorgesehen.
Vorzugsweise ist die Beschichtungsstation in einem
Tunnel angeordnet, in dem sich das Glasband von der
Flachglasherstellungsanlage fortbewegt. Es ist bevorzugt,
daß sowohl die thermische Konditionierungssta
tion und die Beschichtungsstation in einem derartigen
Tunnel angeordnet sind. Eine Schirmwand oder mehrere
Schirmwände können unterhalb der Bewegungsbahn des
Glasbandes durch den Tunnel in der Nähe des Tunneleintritts
vorgesehen sein, um die Größe der zurück
strömenden Konvektionsströme durch den Tunnel zu be
schränken.
Die Erfindung umfaßt eine Vorrichtung der oben be
schriebenen Art, bei der die Heizeinrichtungen derart
angeordnet und ausgebildet sind, daß Wärme dem Glas
band aus einer Kammer heraus, die im folgenden als
Temperatursteuerkammer bezeichnet werden soll, zuge
führt wird, welche oberhalb der Glasbandbewegungsbahn
angeordnet ist und deren Innenraum gegenüber dieser
Bewegungsbahn freiliegt, wobei diese Kammer stromab
und stromauf gelegene Grenzwandungen aufweist, deren
untere Grenzen im Abstand von der Glasbandbewegungs
bahn angeordnet sind.
Vorzugsweise kann eine Trennwand oder können mehrere
Trennwände innerhalb dieser Temperatursteuerkammer
vorgesehen sein, wodurch die Kammer in nebeneinander
liegende Abschnitte unterteilt ist, und zwar derart,
daß diese Trennwand oder diese Trennwände dazu dienen,
die Wirkung der Heizeinrichtungen auf spezielle Ab
schnitte der zu beschichtenden Bandbreite zu konzen
trieren.
Bei einigen erfindungsgemäßen Vorrichtungen weisen die
Heizeinrichtungen Gasauslaßleitungen auf, die derart
angeordnet und ausgebildet sind, daß das vorerhitzte
Gas in die Temperatursteuerkammer von einer äußeren
Quelle abgegeben wird. Vorzugsweise ist dieses Gasab
gabeleitungs- oder -kanalsystem derart ausgebildet und
angeordnet, daß das vorerhitzte Gas in die Temperatur
steuerkammer in einer Richtung abgegeben wird, die nach
unten zu dem Schlitz zwischen der stromauf gelegenen
Grenzwandung dieser Kammer und der Bewegungsbahn des
Glasbandes hin gerichtet ist.
Vorzugsweise hat die untere Kante der stromauf und
stromab gelegenen Grenzwand der Temperatursteuerkam
mer einen Abstand von der Bewegungsbahn des Glas
bandes, der kleiner ist als 40 mm.
Die Vorrichtung weist vorzugsweise Einrichtungen auf,
mit denen die Dicke der Beschichtung auf dem sich be
wegenden Glasband bestimmt wird und die Signale abge
ben, die automatisch die Wärmezuführung zum Glas in
der Heizstation steuern. Die Detektoren können bei
spielsweise die Dicke der Beschichtung dadurch bestim
men, daß deren Laserstrahlreflexionsvermögen bestimmt
wird.
Eine erfindungsgemäße Beschichtungsvorrichtung kann
verwendet werden, um ein kontinuierliches Band eines
Schwimmglases oder eines gezogenen Glases zu beschich
ten.
Die Einrichtungen, mit denen ein fluides Medium in
Kontakt mit dem Glas an der Beschichtungsstation ge
bracht werden, können eine Sprühvorrichtung oder mehre
re Sprühvorrichtungen aufweisen. Eine derartige Vorrich
tung oder derartige Vorrichtungen können derart ange
trieben werden, daß sie wiederholt in hin- und hergehen
der Weise die Glasbandbewegungsbahn überqueren. Vor
zugsweise ist die Sprühvorrichtung oder sind die Sprüh
vorrichtungen derart angeordnet und ausgebildet, daß
das Material nach unten geneigt zu der Bandbewegungs
bahn hin abgesprüht wird, und zwar in der Richtung, in
der sich das Band durch den Entspannungsofen bewegt
oder in entgegengesetzter Richtung. Die Einrichtungen,
mit denen ein fluides Medium in Kontakt mit dem Glas
an der Beschichtungsstation gebracht werden, können
alternativ Anordnungen aufweisen, mit denen dieses
Medium in der Gasphase abgegeben werden kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sollen in der fol
genden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren
der Zeichnung erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 und 2 Schnittansichten eines Abschnittes einer
Flachglasherstellungsanlage, die eine erfin
dungsgemäße Beschichtungseinrichtung aufweist.
Fig. 1 zeigt einen Teil eines Tunnels 1, der im dar
gestellten Ausführungsbeispiel ein Entspannungsofen
ist und der eine hitzebeständige Decke 2 und einen
hitzebeständigen Boden 3 aufweist, und längs dieses
Tunnels bewegt sich ein Band 4, welches aus Schwimm-
oder Floatglas besteht, von einem Schwimm- oder
Floattank, der nicht dargestellt ist, in Richtung des
Pfeiles. Das Glasband wird im Ofen von Rollen 6
getragen.
An der Beschichtungsstation innerhalb des Entspan
nungsofens wird eine Spritzpistole quer über die
Bandbewegungsbahn hin und her bewegt. Die Spritz
pistole wird mit einer Beschichtungslösung und mit
Druckluft über Leitungen 8 gespeist und wird von
einem Schlitten 9 getragen, der sich über eine Lauf
bahn bewegt, die durch Schienen 10 gebildet werden,
welche in der Deckenwand des Ofens montiert sind.
Der Schlitten wird zusammen mit der Spritzpistole
durch einen nicht dargestellten Mechanismus über
eine Strecke und mit einer derartigen Geschwindigkeit
hin und her bewegt, daß eine kontinuierliche Be
schichtung über die volle Breite des Glasbandes aus
gebildet wird, wenn sich diese durch den Entspannungs
ofen hindurch bewegt.
Stromauf von der Beschichtungsstation ist eine Tempe
ratursteuer- oder -einstellkammer 11 angeordnet. Die
Kammer wird innerhalb des Ofens dadurch gebildet, daß
im Abstand voneinander angeordnete hitzebeständige
Wände 12 und 13 vorgesehen sind, die sich quer durch
den Ofen oberhalb der Bewegungsbahn des Glasbandes er
strecken. Diese Wände bilden stromauf und stromabge
legene Begrenzungswände dieser Kammer. Die unteren
Kanten dieser Wände sind im Abstand gegenüber der Band
bewegungsbahn angeordnet. Innerhalb der Kammer befin
den sich gasbeheizte Strahlungsheizer 14 und 15, die
in zwei Reihen angeordnet sind und die sich quer über
die Bandbewegungsbahn erstrecken. Wärmestrahlungsreflektoren
16 sind diesen Heizern zugeordnet, um Strahlungs
energie nach unten auf das Glasband zu reflektieren.
Es sind Steuereinrichtungen vorgesehen, mit denen die
Brennstoffzuspeisung zu verschiedenen Heizern in jeder
Reihe unabhängig verändert werden kann, so daß das
Glasband in einem Ausmaß erhitzt werden kann, welches
sich über die Bandbreite hinweg verändert. Diese Brenn
stoffsteuerungen arbeiten in Abhängigkeit von Signalen
von einem Beschichtungsdickenmesser, der die Laser
strahlreflexionseigenschaft der Beschichtung an ver
schiedene Stellen quer zum Band in einer Fühlstation
feststellt, die weiter stromab angeordnet ist.
Wenn das Glasband in den Entspannungsofen eintritt, ist
dessen Temperatur in der Nähe der Seitenkanten nie
driger als in der Mitte. In diesen Fällen wird die
Brennstoffzufuhr zu den beiden Heizerreihen 14 und 15
derart gesteuert, daß Wärme lediglich oder hauptsäch
lich zu den Randabschnitten des Glasbandes abgestrahlt
wird. Die Verschiedenheit der Temperaturen zwischen
den Randbereichen und dem Mittelabschnitt des Bandes
kann dadurch ausgeschaltet oder ganz erheblich herab
gesetzt werden.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, die Vorrichtung da
durch abzuändern, daß Heizer lediglich über gegen
überliegenden Randabschnitten der Bewegungsbahn des
Glasbandes angeordnet werden und/oder dadurch, daß
elektrische Widerstandsheizer anstelle von gasbeheiz
ten Heizern verwendet werden.
In einigen Anlagen kann der Temperaturunterschied
zwischen den Rändern und dem Mittelabschnitt des Glas
bandes groß sein, beispielsweise im Bereich zwischen
20°C bis 30°C liegen. Falls die Erhitzung des Bandes,
wenn es unter der Temperatursteuerkammer 11 sich
hindurchbewegt, nicht in ausreichender Weise die Tem
peraturgradienten quer zum Band vermindert, können
restliche Temperaturgradienten vollständig oder teil
weise dadurch kompensiert werden, daß die Temperatur
des Beschichtungslösungssprühstrahles verändert wird,
und zwar derart, daß sich diese Temperatur während
jeder Querbewegung des Sprühstrahles über die Bewegungs
bahn des Glasbandes verändert. Für diesen Zweck kann
eine Leitung 17 vorgesehen sein, die gestrichelt darge
stellt ist, und diese Leitung weist Abgabeöffnungen
auf, die quer zu dem Ofen hinter der Hin- und Her
bewegungsbahn des Strahles angeordnet sind, und Strahlen
eines vorerhitzten Gases können von diesen Öffnungen
zum Sprühstrahl hin abgegeben werden, wie es durch den
Pfeil 18 veranschaulicht ist. Die Gasstrahlen beein
flussen die Temperatur der Tröpfchen, auf welche diese
auftreffen und demzufolge die Dicke der Beschich
tung, die auf dem Glasband aus diesen Tröpfchen aus
gebildet wird. Um restliche Temperaturgradienten quer
zum Glasband zu kompensieren, wie es oben dargelegt
wurde, sollten die Gasstrahlen, die aus der Leitung 17
abgegeben werden, im allgemeinen auf die abgesprühten
Tröpfchen lediglich oder hauptsächlich während der Be
wegung des Sprühstrahles über den Mittelabschnitt der
Bandbreite oder über die Randabschnitte des Bandes
einwirken.
Die Temperatur der Gasstrahlen kann beispielsweise
derart sein, daß eine Verdampfung von Lösungsmitteln
von oder hauptsächlich von den Tröpfchen unterstützt
wird, die sich zu den Randabschnitten des Bandes be
wegen, um die Ausbildung einer dickeren Beschichtung
in solchen Bandabschnitten zu unterstützen. Es sei
jedoch bemerkt, daß in einigen Fällen, und zwar in
Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Beschichtungs
ausgangsmaterials, die Erhitzung der Tröpfchen, anstatt
die Beschichtungsdicke zu erhöhen, diese vermindern
kann.
Durch eine Einwirkung auf die Tröpfchen des Beschich
tungsmaterials mittels Gasstrahlen, die eine einge
stellte oder gesteuerte Temperatur haben, ist es eben
falls möglich, die Abbremsung der Sprühvorrichtung zu
kompensieren oder teilweise zu kompensieren, die nor
malerweise an den Enden der Querbewegung durch den
Tunnel in dem Fall vorgenommen wird, daß die Sprüh-
oder Spritzvorrichtung in einer Hin- und Herbewegung
angetrieben wird.
Die Einwirkung von Strahlen eines vorerhitzten Gases
auf Tröpfchen einer abgesprühten oder abgespritzten
Beschichtungslösung wird in der deutschen Patentanmel
dung DE-OS 31 03 234 beschrieben.
Die gleichen Strahlen oder zusätzliche Gasstrahlen
können abgegeben werden, um in einem gewissen Ausmaß
zur Verbesserung der Qualität der Beschichtung da
durch beizutragen, daß Reaktionsprodukte abgefangen
oder verdünnt werden, die die Umgebung hinter dem
Sprühstrahl verschmutzen und die unten in Kontakt
mit dem Glas, unmittelbar bevor dieses beschichtet
wird, gelangen können. Eine derartige Wirkungsweise
ist in der deutschen Patentanmeldung DE-OS 31 03 191
beschrieben.
Die Gasstrahlen, die von der Leitung 17 abgegeben
werden, können wie die Heizer 14 und 15 in der Kammer
11 automatisch in Abhängigkeit von Signalen gesteuert
werden, die von einem Beschichtungsdickendetektor ab
gegeben werden.
Stromab von der Beschichtungsstation befinden sich
Abzugskanäle 19, die sich quer durch den Ofen hin
durch erstrecken und die mit nicht dargestellten Ein
richtungen verbunden sind, welche Saugkräfte oder Ab
zugskräfte in diesen Kanälen aufrechterhalten. Der
Zweck dieses Abzugssystems besteht darin, Gase in der
Sprühstation stromabwärts von der Hin- und Herbewegungsbahn
der Sprühvorrichtung abzuziehen und in die Eintritts
öffnungen 20 der Abzugskanäle einzusaugen, wie es
durch die gestrichelten Linien 21 veranschaulicht ist.
Dadurch wird die Gefahr einer Oberflächenabscheidung
auf der hergestellten Beschichtung vermindert. Die
Saugkräfte sind derart eingestellt, daß die Bewe
gungsbahnen der Tröpfchen von der Spritzpistole im
wesentlichen unbeeinflußt bleiben, und dieses Ver
fahren entspricht demjenigen, welches in der GB-PS
15 23 991 beschrieben ist.
Fig. 2 zeigt einen Teil einer Libbey-Owens-Tafel
glasziehanlage, welche eine Ziehkammer 22 aufweist,
in der ein Glasband 23 aus einem nicht dargestell
ten geschmolzenen Glasband nach oben gezogen wird und
über eine Umlenkrolle 24 läuft. Das Glasband bewegt
sich von dieser Umlenkrolle längs eines Tunnels 25,
der ein Entspannungsofen ist und der feuerfeste
Decken und Bodenwände 26 und 27 aufweist. Das Band
wird innerhalb des Ofens von Rollen 28 getragen.
Spritzpistolen 29 und 30 sind im Entspannungsofen
oberhalb der horizontalen Bewegungsbahn des Glas
bandes angeordnet und sind mit einem nicht dargestell
ten Mechanismus verbunden, der diesen längs horizon
taler Bahnen hin und her bewegt, die senkrecht zur
Bewegungsrichtung des Glasbandes verlaufen. Die
Spritzpistolen werden verwendet, um Material auf das
Glasband zu sprühen, damit übereinanderliegende Me
talloxidbeschichtungen auf dem Glasband ausgebildet
werden.
Stromab von der Beschichtungszone, d. h. zwischen
der Beschichtungszone und dem Eintritt in den Ent
spannungsofen, ist eine Temperatursteuer- oder Ein
stellkammer 31 dadurch ausgebildet, daß feuerfeste
Wände 32 und 33, beispielsweise Asbestwände, vor
gesehen sind, die sich quer durch den Ofen oberhalb
der Bewegungsbahn des Glasbandes erstrecken. Die
unteren Kanten dieser Wände sind im Abstand vom Glas
band angeordnet, so daß zwischen diesen Wänden und dem
Glasband Schlitze 34 und 35 vorgesehen sind, durch die
Gas aus der Temperatursteuer- oder Einstellkammer in
Bewegungsrichtung des Bandes und entgegengesetzt zu
diesem, d. h. stromauf und stromab strömen kann. In
nerhalb der Temperatursteuerkammer befindet sich eine
Reihe von axial fluchtenden Abgabekanälen 36, die sich
quer durch den Ofen hindurch erstrecken. Die einzelnen
Kanäle oder Leitungen sind mit einer nicht dargestellten
Luftpumpe verbunden, die außerhalb des Entspannungsofens
angeordnet ist. Die Luft, die den Kanälen 36 zugeführt
wird, wird durch nicht dargestellte Wärmeaustauscher
vorerhitzt. Die Temperaturen der Wärmeaustauscher wer
den unabhängig voneinander eingestellt oder geregelt,
um die Temperatur der Luft, die den einzelnen Abgabe
kanälen oder Leitungen zugeführt wird, zu steuern
oder einzustellen. Jeder dieser Kanäle 36 weist eine
Reihe von nach unten weisenden Abgabeöffnungen auf,
so daß heiße Luft, die in den Kanal eingepumpt wird,
nach unten abgegeben wird, wie es durch den Pfeil 37
veranschaulicht ist. Die heiße Luft erhitzt das Glas
band selektiv oder unterschiedlich quer über dessen
Breite hinweg, um die Ausbildung einer Beschichtung
von gleichförmiger Dicke zu
unterstützen. Die Förderrate und/oder die Temperatur
des Gases, das den Kanälen 36 zugeführt wird, kann
zu jeder Zeit, zu der dies erforderlich sein sollte,
verändert werden, beispielsweise zu dem Zweck, die
Beschichtungsdicke zu verändern oder um das Beschich
tungsverfahren derart einzustellen, daß es an eine
andere Ziehgeschwindigkeit in der Ziehkammer 22 an
gepaßt wird.
Die Strömungsrate und/oder die Temperatur des Gases,
das der Anzahl von Kanälen 36 zugeführt wird, kann
automatisch in Abhängigkeit von Signalen gesteuert
werden, die von einem Beschichtungsdickendetektor ab
gegeben werden, wie es in Verbindung mit der Fig. 1
beschrieben wurde.
Vorzugsweise wird die heiße Luft in die Kammer 31
mit einer ausreichenden Volumenrate eingeführt, um
die Ausströmung dieser Luft durch die Schlitze 34
und 35 aufrechtzuerhalten und um zu verhindern, daß
die Sprühstrahlen, die von den Spritzpistolen 29 und
30 abgegeben werden, in nachteiliger Weise durch
stromab verlaufende Gasströme durch die Beschichtungs
zone hindurch beeinflußt werden, wobei diese Gas
ströme aus der Ziehkammer 22 stammen.
Stromab von der Beschichtungszone sind Abzugskanäle
38, 39 und 40 angeordnet, die sich quer durch den Ofen
oberhalb der Bandbewegungsbahn erstrecken. Diese Ka
näle bilden einen Teil eines Abzugssystems, in welchem
Saugkräfte aufrechterhalten werden, um Gase von der
Beschichtungszone in einer Richtung stromab oder in
Richtung der Bandbewegungsbahn abzuziehen. Ein derar
tiges Absaugen der Umgebungsgase aus der Beschichtungs
zone ist nützlich, um zu verhindern, daß Reaktions
produkte, die in der Umgebung der Beschichtungszone
entstehen können, sich auf dem Glas abscheiden.
Unterhalb der Glasbandbewegungsbahn durch den Ofen
ist eine hitzebeständige Wand 42 angeordnet, und zwar
in der Nähe des Eintrittsendes des Ofens. Diese untere
oder Bodenwand 42 dient dazu, die Strömung des rela
tiven Rückflußgases unterhalb der Bandbewegungsbahn und
in die Ziehkammer hinein zu begrenzen. Dies bringt den
Vorteil mit sich, daß die Möglichkeit verringert
wird, daß mitgeführter Staub sich auf dem Glasband
absetzen kann.
Bei einer abgeänderten Ausführungsform der in Fig. 2
dargestellten Anlage erfolgt die Zuführung der vor
erhitzten Luft in die Temperatursteuerkammer 31 über
Abgabeöffnungen, die derart angeordnet sind, daß die
vorerhitzte Luft, die von den Kanälen 36 abgegeben
wird, nach unten geneigt zu dem stromauf gelegenen
Ausströmschlitz 34 hin gerichtet ist, wie es durch
die Pfeile 44 angegeben wird.
Die Ausrichtung des Heizgases in dieser Weise ermög
licht es, daß mitgerissenen Gasströmen aus der Zieh
kammer leichter entgegengewirkt werden kann, voraus
gesetzt daß die Wand 32 nicht zu hoch liegt. Die
Anlage kann ebenfalls dadurch abgeändert werden, daß
eine zweite hitzebeständige Wand 45, wie gestrichelt
dargestellt, neben der Wand 42 angeordnet wird. Die
Wand 45 ergänzt die Wirkung der Wand 42 bei der Be
grenzung einer Rückgasströmung in die Ziehkammer,
wobei diese Strömung unterhalb der Bandbewegungsbahn
verläuft, und dadurch wird weiterhin eine Staubab
scheidung auf das Glas vermindert oder ausgeschaltet.
Eine weitere mögliche Abänderung der in Fig. 2 darge
stellten Anlage besteht darin, daß eine Trennwand 46
vorgesehen ist, die gestrichelt dargestellt ist und
die dem Abzugskanal 40 zugeordnet ist. Diese Trenn
wand erstreckt sich quer durch den Entspannungsofen
zwischen dem Kanal 40 und der Deckenwand 26 des Ent
spannungsofens und dient dazu, daß verhindert wird,
daß Gasströme, die unter diesem Abzugskanal hindurch
strömen, über diesen Kanal zur Beschichtungszone hin
zurückgezogen werden.
Die Erfindung kann auch in der Weise durchgeführt werden,
daß Beschichtungsmaterial auf das heiße Glasband
in der Dampfphase aufgebracht wird. Beispielsweise
kann ein derartiges Verfahren mit einer wie in Fig. 1
dargestellten Anlage durchgeführt werden, und zwar mit
der Abänderung, daß die Sprüh- oder Spritzvorrichtung
durch eine Leitung ersetzt wird, durch die eine ver
dampfte Beschichtungsausgangsverbindung oder Zusammen
setzung in einem Trägergasstrom der Beschichtungssta
tion zugeführt wird und dort in das Eingangsende eines
flachen Strömungskanals abgegeben wird, der durch das
Glasband und eine Haube begrenzt wird, welche die Be
wegungsbahn des Glasbandes überbrückt. Restliche
Dämpfe, die aus dem stromab gelegenen Ende des Strö
mungskanals austreten, können über einen Abzug oder
ein anderes Abzugssystem abgezogen werden. Die Anord
nung der Dampfspeiseleitung und des Strömungskanals
an der Beschichtungsstation kann beispielsweise so
ausgebildet sein, wie es in der GB-PS 15 24 326 be
schrieben wird. Wenn eine Beschichtung aus der Dampf
phase hergestellt wird, dient die Zuführung von Wärme
an der Heizstation zu dem gleichen Zweck, nämlich
Temperaturgradienten quer zum Band auszuschalten oder
zu vermindern, wodurch die Ausbildung einer Beschich
tung, die den geforderten Bedingungen entspricht,
unterstützt wird.
Im folgenden werden Beispiele der erfindungsgemäßen
Verfahren angegeben.
Ein Float-Glasband, welches eine Breite von 2,5 m auf
weist und welches aus dem Schwimmtank mit einer Ge
schwindigkeit von 4,5 m pro Minute austrat, wurde mit
tels einer Beschichtungsanlage beschichtet, wie sie
in Fig. 1 dargestellt ist.
Wenn sich das Glas der Heizkammer 11 nähert, beträgt die Tem
peratur im Mittelbereich 580°C und neben den Kanten
des Bandes 560°C.
Gasbeheizte Strahlungsheizer 14 und 15 waren über je
dem Randbereich des Bandes angeordnet und wurden so
betrieben, daß die Randbereiche des Bandes erhitzt
wurden, wodurch der Temperaturgradient quer über das
Band abgeflacht wurde. Die Randbereiche des Bandes
wurden tatsächlich auf eine Temperatur erhitzt, die
sehr dicht bei 580°C lag.
Die Spritzpistole 7 hatte den üblichen Aufbau. Die
Spritzpistole war 25 cm oberhalb des Glasbandes mon
tiert und war unter einer Neigung von 30° zur Glasband
ebene ausgerichtet. Die Kanone wurde zehnnal pro Minu
te längs einer Bewegungsbahn hin und her bewegt, die
sich etwas über die Kanten des Bandes hinaus erstreckte,
so daß die Geschwindigkeit der Spritzpistole im we
sentlichen über die volle Breite des Bandes hinweg
konstant blieb. Die Kanone wurde unter einem Druck
von etwa 3 bar mit etwa 50 Liter pro Stunde einer
Lösung gespeist, die dadurch erhalten wurde, daß in
Dimethylformamid pro Liter 140 g Cobalt-Acetylacetonat
Co(C₅H₇O₂) · 2H₂O gelöst wurde.
Saugkräfte wurden in den Absaugkanälen 19 aufrechter
halten, damit Gase von der Beschichtungsstation strom
ab oder in Bewegungsrichtung des Bandes abgesaugt wer
den konnten, ohne daß dadurch die Bewegungsbahnen der
Tröpfchen aus der Spritzpistole heraus beeinträchtigt
wurden.
Die Abgaberate der Beschichtungslösung war derart ein
gestellt, daß eine Beschichtung aus Cobaltoxid
(Co₃O₄) auf dem Glas ausgebildet wurde, die eine Dicke
von etwa 92 nm hatte.
Die Beschichtung, die bei Betrachtung unter durch
strahlendem Licht eine braune Färbung hatte, hatte
eine gute optische Qualität und wies im wesentlichen
eine gleichförmige Dicke quer über die volle Breite
des Bandes auf.
Bei einer Abänderung dieses Verfahrens wurde eine Co
baltoxidbeschichtung auf dem Floatglas unter den glei
chen Bedingungen wie zuvor hergestellt, mit der Aus
nahme, daß das vorerhitzte Gas kontinuierlich über die
Leitung 17 abgegeben wurde, die mit gestrichelten Li
nien in Fig. 1 dargestellt ist. Dies hatte die Wirkung,
daß die Temperaturbedingungen der Atmosphäre, durch
die sich die Tröpfchen zum Glasband hin bewegten, mit
dem Ergebnis abgeändert wurden, daß die Dicke der Be
schichtung über die Breite des Bandes hinweg eine noch
bessere Gleichförmigkeit hatte. Die Temperatur der
Luft, die durch die Leitung 17 abgegeben wird, kann
so eingestellt oder gesteuert werden, daß die Einwir
kungen irgendwelcher Abbremsungen der Spritzpistole
in der Nähe der Enden der Hin- und Herbewegungsbahn
kompensiert werden können.
Ein Floatglasband, welches eine Breite von etwa
2,5 m hat und welches sich aus dem Schwimmtank mit
einer Geschwindigkeit von 4,5 m pro Minute heraus
bewegt, wurde mittels einer Beschichtungsanlage, wie
sie in Fig. 1 dargestellt ist, ohne Leitung 17 be
schichtet.
Wenn sich das Glas der Heizkammer 11 näherte, betrug
die Temperatur im Mittelbereich des Bandes 580°C
und neben den Kanten des Bandes 560°C.
Alle gasbeheizten Strahlungsheizer 14 und 15 wurden
derart betrieben, daß das Band über die volle Breite
während dessen Durchgang unter der Heizkammer 11 hin
durch erhitzt wurde. Die Schwarztemperatur der Strah
ler oberhalb des Mittelabschnittes der Bandbreite
betrug 1200°C und die Strahler oberhalb der Randab
schnitte des Bandes wurden mit einer etwas höheren
Temperatur betrieben, um die Temperatur des Glases
über die volle Breite des Bandes auf etwa 630°C zu
erhöhen.
Die Spritzpistole 7, die den üblichen Aufbau hatte,
wurde über die volle Breite der Bandbewegungsbahn in
einer Höhe von 25 cm oberhalb des Bandes in Quer
richtung hin und her bewegt und war unter einem Winkel
von 30° zur Bandebene geneigt. Die Pistole wurde mit
Luft als Trägergas gespeist, zusammen mit einer
wässrigen Lösung, die dadurch hergestellt wurde, daß
hydratisiertes Zinnchlorid (SnCl₂ · 2H₂O) in Wasser ge
löst wurde, wobei eine geringe Menge NH₄HF₂ zugesetzt
wurde. Die Zuspeisungsrate der Beschichtungslösung
zur Spritzpistole und die Hin- und Herbewegungsge
schwindigkeit dieser Spritzpistole waren so einge
stellt, daß eine SnO₂-Beschichtung hergestellt wurde,
die eine Dicke von etwa 750 nm hatte, wobei eine der
artige Beschichtung ein gutes Infrarotreflexionsver
mögen im Wellenlängenbereich von 2,6 bis 40 µm auf
wies. Eine Prüfung der Beschichtung zeigte, daß diese
eine gute optische Qualität aufwies und im wesentli
chen eine gleichförmige Dicke über die volle Breite
des Bandes.
Bei einem Vergleichsverfahren erfolgte die Erhitzung
des Glasbandes über dessen volle Breite vor dessen
Eintritt in die Beschichtungsstation durch elektrische
Widerstands-Heizstrahler, anstatt mittels gasbeheizter
Heizstrahler, ohne daß die Wände 12 und 13 verwendet
wurden. Es wurde gefunden, daß die Beschichtung eine
große Güte bezüglich der Dickengleichförmigkeit auf
wies. Jedoch mußte die Wärmeabstrahlung von den Strah
lern größer sein, weil die Wände fehlten. Es bestand
ferner eine Tendenz, daß die Stabilität der Tröpfchen
ströme, die von der Spritzpistole abgegeben wurden,
durch Konvektionsströme längs des Ofens gestört wurden.
Es wurde jedoch gefunden, daß dies dadurch ausgeschal
tet werden kann, daß die Wärmestrahler in Verbindung
mit einer einzigen Wand verwendet werden, und dabei
kann es sich entweder um die Wand 12 oder um die Wand
13 handeln, wobei jedoch die Wand 13 bevorzugt ist.
Ein Floatglasband mit einer Breite von etwa 12,5 m,
welches sich aus dem Schwimmtank mit einer Geschwin
digkeit von 15 m pro Minute herausbewegt, wurde durch
das erfindungsgemäße Verfahren beschichtet, wobei ein
Dampfphasen-Beschichtungsverfahren verwendet wurde.
Das Band wurde durch Wärmestrahlen erhitzt, die ober
halb der Bewegungsbahn des Bandes angeordnet waren,
um die Temperatur des Glases auf eine im wesentlichen
gleichförmige Temperatur von 600°C zu erhöhen. Wenn
eine derartige Erhitzung nicht durchgeführt wird, so
ist die Temperatur des Glases beim Eintritt in die
Beschichtungsstation in der Mitte des Bandes etwa 575°C
und neben den Kanten des Bandes liegt die Temperatur
tiefer. Beim Eintritt in die Beschichtungsstation
wurde das erhitzte Band mit einem Dampfgemisch in Be
rührung gebracht, welches SnCl₄ und SbCl₅ (Dotier
mittel) in einem Volumenverhältnis von 100 : 1 ent
hielt, wobei dieses Dampfgemisch von einem Stickstoff
strom mitgenommen wurde. Der Dampfstrom wurde ge
zwungen, längs der Oberfläche des Glasbandes in Rich
tung der Bewegungsbahn des Bandes zu strömen, und zwar
dadurch, daß kontinuierlich Dampf in einen flachen Ka
nal eingespeist wurde, der zum Teil durch das Glasband
gebildet wurde und zum Teil durch eine Ummantelung, die
sich über die Bahnbewegungsbahn hinweg erstreckte, wo
bei die Restdämpfe in Abzugskanälen am stromab gele
genen Ende dieses Kanals eingesaugt wurden. Dieser
Kanal hatte eine Länge von 50 cm und seine Höhe nahm
von 25 mm am stromauf gelegenen Eintrittsende auf
10 mm am stromab gelegenen Austrittsende ab. Der Kanal
erstreckte sich über die Breite des Bandes mit Aus
nahme von gegenüberliegenden schmalen Randzonen, von
denen jede eine Breite von 10 cm hatte. Eine geeignete
Anordnung für eine derartige Ummantelung und Abzugs
kanäle und Einrichtungen zum Zuspeisen von Dämpfen
längs des Glasbandes und unter die Ummantelung sind
in der GB-PS 15 24 326 beschrieben. Die Speiserate des
Dampfgemisches in den Kanal und die Abzugskräfte durch
die Absaugleitung waren derart eingestellt, daß längs
des Kanals eine im wesentlichen turbulenzfreie
Strömung des Dampfgemisches mit Luft aufrechterhal
ten wurde, wobei diese Luft in die Strömung und in
den Kanal durch die Abgabe des Dampfgemisches in den
Kanal eingesaugt wurde. Auf diese Weise wurde eine
SnO₂-Beschichtung hergestellt, die eine geringe Menge von
Sb₂O₅ enthielt und eine Dicke von 250 nm hatte. Bei
Betrachtung unter reflektiertem Licht hatte die Be
schichtung eine grüne Färbung und das beschichtete
Glas hatte die Eigenschaft, daß ein beträchtlicher
Anteil der einfallenden Strahlung im Infrarotspek
tralbereich reflektiert wurde. Es wurde gefunden,
daß die Beschichtung eine gleichförmige Dicke auf
wies und ferner gleichförmige optische Eigenschaften
über die gesamte Quererstreckung des Glasbandes hin
weg.
Ein Glasband mit einer Breite von 3 m wurde in einer
Libbey-Owens-Ziehanlage mit einer Geschwindigkeit in
der Größenordnung von 1 m pro Minute gezogen und
wurde in einer Anlage, wie sie in Fig. 2 dargestellt
ist, mit der Bodenwand 45, jedoch ohne die Sperrwand
46, oberhalb des Abzugskanals 40 beschichtet. Die
Temperatur des Glasbandes, gemessen zwischen der Zieh
kammer und der Heizkammer 31, betrug im Mittelbereich
des Bandes 610°C und nahm zu den Kanten des Bandes hin
ab.
Die Wände 32 und 33, die die stromauf und stromab ge
legenen Grenzwände der Heizkammer 31 bildeten, waren,
wie in Fig. 1 dargestellt, eingebaut, wobei der Ab
stand zwischen den Wänden etwa 80 cm betrug. Die Wände
waren so eingesetzt, daß ihre unteren Kanten 12 mm
oberhalb des Glasbandes lagen.
Vorerhitzte Luft wurde mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 900
Nm³/h (Normalkubikmeter) nach unten und stromauf oder entgegengesetzt
zur Bandbewegungsbahn gerichtet in die Kammer 31 ab
gegeben, wie es durch den Pfeil 44 veranschaulicht ist,
wobei die Luft aus einer Reihe von Kanälen 36 strömt,
die sich quer über die Bandbewegungsbahn hinweg er
strecken. Die Lufttemperatur über den Randzonen des
Bandes war höher als die Lufttemperatur im mittleren
Bereich des Glasbandes. Die Volumenrate der Luftzu
speisung zu den Kanälen oder Leitungen war ausreichend,
um eine kontinuierliche Strömung von Luft aus der Kam
mer 31 heraus durch jeden der Schlitze 34 und 35 auf
rechtzuerhalten und die Zuspeisungsrate und die Tempe
ratur der Luft waren derart eingestellt, daß die Tem
peratur der Randzonen des Bandes derart erhöht wurde,
daß das Glasband eine Temperatur von etwa 610°C über
die volle Breite beim Eintritt in die Beschichtungs
station aufwies.
Das Abzugssystem wurde in Betrieb genommen, um 6000
Nm³/h über die Abzugskanäle 38, 39 und 40 abzuziehen.
Die Spritzpistolen 29 und 30 hatten den üblichen Auf
bau und wurden mit einem Druck in der Größenordnung
von etwa 4 bar beschrieben. Die Spritzpistolen waren in
einer Höhe von 30 cm bzw. 20 cm oberhalb des Glasban
des angeordnet. Die Spritzpistole 29 war unter einem
Winkel von 30° und die Spritzpistole 30 unter einem
Winkel von 45° gegenüber der Glasbandebene eingestellt.
Die Spritzpistole 30 wurde mit einer 5volumenprozen
tigen konzentrierten Lösung von Zinndibutyldiacetat
in Dimethylformamid gespeist und wurde über die volle
Breite der Glasbewegungsbahn hin und her bewegt. Die
Speiserate der Beschichtungslösung zur Spritzpistole
und die Geschwindigkeit der Hin- und Herbewegung waren
derart eingestellt, daß eine Unterschicht oder Unter
lage aus Zinnoxid auf dem Glasband ausgebildet wurde,
die eine gleichförmige Dicke von 6 nm hatte.
Die Spritzpistole 29 wurde mit einer wäßrigen Lösung
gespeist, die dadurch hergestellt wurde, daß hydrati
siertes Zinnchlorid (SnCl₂ · 2H₂O) in Wasser in einer
Menge von 375 g pro Liter gelöst wurde, wobei pro Liter
55 g Ammoniumbifluorid (NH₄HF₂) zugesetzt wurde. Die
Speiserate dieser Lösung und die Geschwindigkeit der
Hin- und Herbewegung der Pistolen waren derart, daß
auf der Oberseite der Zinnoxidunterlage eine Zinn
oxidbeschichtung hergestellt wurde, die eine Dicke von
750 nm hatte. Eine Prüfung des beschichteten Glases
zeigte, daß die Beschichtungen eine gleichförmig gute
Qualität über die volle Quererstreckung des Bandes
hatten. Die Beschichtungsqualität lag insbesondere
wegen einer größeren Gleichförmigkeit höher als die,
die erhalten wird, wenn die Wände 32 und 33 nicht vor
handen sind und wenn vorerhitzte Luft nicht zugeführt
wird, wobei sonst die gleichen Bedingungen eingehalten
werden. Wenn man die Randbereiche des Glasbandes nicht
erhitzt, wird die Dicke der Beschichtung in diesem
Bereich geringer.
Bei einem Vergleichsversuch wurde vorerhitzte Luft
senkrecht nach unten aus den Kanälen 36 abgegeben.
Alle anderen Versuchsbedingungen waren dieselben wie
im Vorstehenden beschrieben. Es wurde gefunden, daß
die Volumenrate bei Abgabe der vorerhitzten Luft in
die Heizkammer auf einen Wert von 1200 Nm³/h erhöht
werden mußte, um die gleiche Beschichtungsqualität
zu erzielen.
Bei einem weiteren Vergleichsversuch wurde eine Be
schichtung wie im Beispiel 4 hergestellt. Nach einer
bestimmten Zeit wurde die Wand 33 fortschreitend aus
ihrer Anfangsstellung 12 mm oberhalb des Glasbandes
angehoben. Es wurde gefunden, daß die Wand bis zu
einer Höhe von 30 mm oberhalb des Glasbandes ange
hoben werden kann, ehe die Strömung der heißen Luft
aus der Heizkammer durch den Schlitz 34 und entgegen
gesetzt zur Wandbewegungsrichtung aufhört.
Ein Band aus gezogenem Glas wurde mit dem in Beispiel
4 beschriebenen Verfahren mit der Abänderung beschich
tet, daß die zweite Bodenwand 45 fortgelassen wurde
und daß vorerhitzte Luft senkrecht nach unten aus den
Kanälen 36 abgegeben wurde, wie es durch den Pfeil 37
veranschaulicht ist, und die Wand 32 wurde in einer
Höhe von 30 mm oberhalb des Glasbandes angeordnet. Unter
diesen Bedingungen wurde eine Beschichtungsqualität er
halten, die so gut wie die war, die mit dem in Bei
spiel 4 beschriebenen Verfahren erzielt wurde. Die
Volumenrate der Zuspeisung der vorerhitzten Luft in die
Kanäle 36 wurde ausreichend erhöht. Es wurde gefunden,
daß eine geeignete Volumenrate bei 1800 Nm³/h liegt.
Es wurde ein Verfahren wie in Beispiel 5 beschrieben
mit der Abänderung durchgeführt, daß die Anlage eine
Trennwand 46 oberhalb des Abzugskanals 40 aufwies und
daß eine zweite Bodenwand 45 unterhalb der Bandbewegungs
bahn vorgesehen war. Beide Wände 32 und 33 wurden der
art eingestellt, daß deren Unterkante 18 mm oberhalb
des Glasbandes lagen. Die Volumenrate der vorerhitzten
Luft, die zu den Kanälen 36 über den Randabschnitten
des Glasbandes geleitet wurde, betrug 1200 Nm³/h.
Unter diesen Bedingungen wurden Beschichtungen mit
einer Qualität erzielt, die derjenigen entspricht,
die mit Beispiel 4 erzielt wurde.
Claims (24)
1. Verfahren zur Ausbildung einer Metall- oder
Metallverbindungsbeschichtung auf einer Fläche eines
frisch hergestellten Bandes aus heißem Glas während des
Transportes aus einer Flachglasherstellungsanlage durch
ein in Kontaktbringen dieser Oberfläche in einer
Beschichtungsstation mit einem fluiden Medium oder mit
fluiden Medien, welche eine Substanz oder Substanzen
enthalten, aus denen die Metallbeschichtung oder die
Metallverbindungsbeschichtung an dieser Oberfläche
hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Vorbereitung der Beschichtung in einer thermischen
Konditionierungsstation zwischen der
Flachglasherstellungsanlage und der Beschichtungsstation
das Glas (4, 23) thermisch konditioniert wird, um
Temperaturgradienten quer zur Bandbreite, die beschichtet
werden soll, auszuschalten oder zu verringern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als thermische Konditionierungsstation eine Heizstation
verwendet wird, die derart gesteuert wird, daß ein
oder mehrere Abschnitte der Bandbreite selektiv
oder unterschiedlich erhitzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Heizstation Wärme derart zugeführt wird, daß
lediglich die Randabschnitte der zu beschichtenden
Bandbreite erhitzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Heizstation Wärme derart zugeführt wird, daß die
ganze zu beschichtende Bandbreite erhitzt
und zum Band eine unterschiedlich starke Erwärmung
ausgebildet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Heizstation Wärme von einem
oder von mehreren Strahlungsheizern (14, 15) zugeführt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Heizstation Wärme vollständig
oder hauptsächlich dadurch zugeführt wird, daß
vorerhitztes Gas (37, 44) aus einer äußeren Quelle in die
Umgebung oberhalb des Glasbandes zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Glasband (4, 23) in der
thermischen Konditionierungsstation durch Wärme erhitzt
wird, die in einer Kammer (11, 31), die im folgenden als
Temperatursteuer- oder Einstellkammer bezeichnet werden
soll, zugeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die thermische Konditionierung des Glasbandes (4, 23) in
der thermischen Konditionierungsstation vollständig oder
hauptsächlich dadurch erfolgt, daß vorerhitztes Gas aus
einer äußeren Quelle in die Temperatursteuerkammer (31)
eingespeist wird, daß die Einspeisungsrate des heißen
Gases in diese Kammer (31) ausreichend ist, um eine
kontinuierlich stromauf und stromab verlaufende
Gasströmung aus dieser Kammer über Schlitze (34, 35)
zwischen dem Glasband (23) und den stromauf und stromab
gelegenen Grenzwänden (32, 33) der Kammer
aufrechtzuerhalten.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das heiße Gas in diese Kammer (31) in einer Richtung
(44), die nach unten zu dem stromauf gelegenen Schlitz hin
geneigt ist, eingespeist wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Konditionierung des
Glasbandes (4, 23) in der thermischen
Konditionierungsstation automatisch in Abhängigkeit von
Signalen, die von einer Vorrichtung abgegeben werden,
welche die Dickenwerte der Beschichtung auf dem Glasband
(4, 23) in einer Detektorstation feststellt, welche
stromab von der Beschichtungsstation angeordnet ist,
gesteuert wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung aus einer
Beschichtungsausgangsmaterialverbindung oder
Zusammensetzung hergestellt wird, die in Lösung auf das
Glasband (4) aufgesprüht wird, daß die Sprühtröpfchen
wenigstens einen Strom bilden, der nach unten zum
Glasband (4) hin und in Richtung seiner Bewegung (5)
oder in entgegengesetzter Richtung geneigt ist und daß
wenigstens ein Strom (18) eines vorerhitzten Gases in
der gleichen Richtung über das Glasband so abgegeben wird,
daß dieser Gasstrom die Temperatur der Sprühtröpfchen
auf ihrem Weg zum Glasband (4) hin beeinflußt.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 11 mit Einrichtungen, die ein
fluides Beschichtungsmedium oder fluide
Beschichtungsmedien in Kontakt mit dem Glas in einer
Beschichtungsstation bringen, dadurch gekennzeichnet,
daß Einrichtungen (14 bis 16, 36) vorgesehen sind, mit
denen die Temperatur eines Abschnittes oder mehrerer
Abschnitte der Bandbreite selektiv oder unterschiedlich
in einer thermischen Konditionierungsstation einstell
bar sind, und daß die Konditionierungsstation zwischen
der Flachglasherstellungsanlage und der
Beschichtungsstation so angeordnet ist, daß
Temperaturgradienten quer zur zu beschichtenden
Bandbreite ausschaltbar oder verminderbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die thermische Konditionierungsstation als
Heizstation ausgebildet ist, welche Heizeinrichtungen
(14 bis 15, 36) aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizeinrichtungen (14, 15, 36) derart angeordnet
und ausgebildet sind, daß lediglich gegenüberliegende
Randbereiche der zu beschichtenden Bandbreite erhitzbar
sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizeinrichtungen (14 bis 15, 36) derart
ausgebildet und angeordnet sind, daß die gesamte zu
beschichtende Bandbreite erhitzbar ist, jedoch in einem
Ausmaß, welches sich quer zum Band verändert.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Regel- oder Steuereinrichtung
vorgesehen ist, mit der die selektive oder verschiedene
Wärmezuführungsverteilung in der Heizstation veränderbar
ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtungen
Strahlungsheizer (14, 15) aufweisen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtungen Leitungen
oder Kanäle (36) aufweisen, die Gasaustrittsöffnungen
für vorerhitztes Gas (37, 44) aus einer äußeren Quelle
haben, die wenigstens über bestimmten Abschnitten der
Glasbandbewegungsbahn durch die Heizstation hindurch
angeordnet sind, und daß die Heizeinrichtungen derart
ausgebildet und angeordnet sind, daß Gasströme
unterschiedlicher Temperaturen verschiedenen
Auslaßöffnungen zuführbar sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß eine querverlaufende Abschirmwand
(13, 33) oberhalb der Glasbandbewegungsbahn zwischen der
thermischen Konditionierungsstation und der
Beschichtungsstation angeordnet ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtungen (14 bis 16,
36) derart ausgebildet und angeordnet sind, daß die
Wärme dem Glasband (4, 23) aus einer Kammer (11, 31),
die im folgenden Temperatursteuerkammer genannt wird,
zuführbar ist, und die oberhalb der
Glasbandbewegungsbahn angeordnet ist und deren Inneres
gegenüber dieser Bewegungsbahn freiliegt und daß diese
Kammer stromauf und stromab gelegene Grenzwände (12, 13,
32, 33) aufweist, deren untere Kanten im Abstand von der
Glasbandbewegungsbahn angeordnet sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß eine oder mehrere innerhalb der
Temperatursteuerkammer (11, 31) angeordnete Trennwände
diese Kammer in nebeneinanderliegende Abschnitte derart
unterteilen, daß
die Einwirkung der
Heizeinrichtungen auf selektive Abschnitte der zu
beschichtenden Bandbreite konzentrierbar ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtungen Gasauslaß-
oder Abgabeleitungen (36) aufweisen, die derart
angeordnet und ausgebildet sind, daß vorerhitztes Gas in
die Temperatursteuerkammer von einer äußeren Quelle
einführbar ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gasabgabeleitungssystem (36) derart angeordnet
und ausgebildet ist, daß vorerhitztes Gas in diese
Temperatursteuerkammer in einer Richtung (44) einführbar
ist, die nach unten zu dem Schlitz zwischen der stromauf
gelegenen Grenzwand (32) dieser Kammer (31) und der
Bewegungsbahn des Glasbandes hin geneigt ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß Einrichtungen vorgesehen sind, mit
denen die Dicke der Beschichtung auf dem sich bewegenden
Glasband (4, 23) bestimmbar sind und die Signale
abgeben, welche automatisch die Wärmezuführung zum Glas
in der Heizstation steuern.
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