DE3122181A1

DE3122181A1 - Verfahren zum entfernen von verunreinigungen aus vinylchlorid

Info

Publication number: DE3122181A1
Application number: DE19813122181
Authority: DE
Inventors: Eckehard Dipl.-Chem. Dr. 6700 Ludwigshafen Danz; Gerd Dipl.-Chem. Dr. 6719 Weisenheim Krome
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1981-06-04
Filing date: 1981-06-04
Publication date: 1982-12-23
Also published as: BE893398A; US4418233A

Description

BASF Aktiengesellschaft " ' O. Z. 0050/035186

'Verfahren zum Entfernen von Verunreinigungen aus Vinylchlorid

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Entfernen von Verunreinigungen aus Vinylchlorid durch überleiten von Vinylchlorid über ein Adsorptionsmittel.

Für die Herstellung von Polyvinylchlorid werden hohe Anforderungen an den Reinheitsgrad des monomeren Vinylchlorid gestellt. So führt z.B. im Vinylchlorid enthaltene Chlorwasserstoff zu unerwünschten Verfärbungen im Polymerisat. Außerdem zeigt sich, daß bei längeren Lagerungen von monomeren Vinylchlorid durch Anwesenheit von Spuren Chlorwasserstoff und Wasser durch Korrosion Eisensalze gebildet

15 werden, die zur Verfärbung des Monomeren führen.

Monomeres Vinylchlorid wird daher üblicherweise vor dem Gebrauch durch Destillation gereinigt. Durch Destillation läßt sich Chlorwasserstoff und die Hauptmenge des Wassers, aus dem monomeren Vinylchlorid entfernen. Wegen der Anwesenheit von sowohl Chlorwasserstoff als auch Wasser (bis max. 100 ppm) ist es erforderlich, korrosionsfeste Destillationskolonnen und Kondensatoren zu verwenden. Eine solche monomere Reinigung ist daher technisch aufwendig.

Nach einem anderen Verfahren wird Chlorwasserstoff aus dem chlorwasserstoffhalt igen monomeren Vinylchlorid durch Waschen des Monomeren in Natron- oder Kalilaugelösung entfernt. Das so gereinigte Vinylchlorid wird anschließend durch überleiten über feinteilige Natrium- oder Kaliumhydroxyd getrocknet. Dieses Verfahren hat den Nachteil,

BASF Aktiengesellschaft - %-- 0.2. 0050/025186

daß durch Reaktion von noch vorhandenen Spuren Chlorwasserstoff mit dem Natrium- oder Kaliumhydroxyd schmierige Nebenprodukte gebildet werden, die sich teilweise in Vinylchlorid lösen. Ein solches Verfahren hat daher noch nicht voll befriedigt.

Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Verfahren zum Ent-, fernen von Verunreinigungen aus Vinylchlorid durch überleiten von Vinylchlorid über ein Adsorptionsmittel zu schaffen, das die Nachteile bekannter Verfahren nicht hat. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, in dem man feinkörniges Kalziumoxid als Adsorptionsmittel verwendet.

Es ist ein Vorteil des Verfahrens, daß zusammen mit dem Wasser und dem Chlorwasserstoff auch Eisensalze aus dem monomeren Vinylchlorid entfernt werden. Das feinteilige Kalziumoxid behält auch nach der Adsorption die geometrische Gestalt und zerfällt nicht. Die Festigkeit des Absoprtionsmittels bleibt also erhalten, daher bleibt der Druckverlust im Adsorber konstant. Die stöchiometrische Kapazität des Kalziumoxides kann zu mehr als 50 % ausgenutzt werden.

Man verwendet als Adsorptionsmittel Kalziumoxi'd, das in feinteiliger Form mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 0,5 bis 5 mm vorliegt. Zweckmäßig wird Kalziumoxid verwendet, wie es beim Brennen von Kalk anfällt. Man leitet das Vinylchlorid bei Temperaturen von 2Q bis 7O⁰C, insbesondere von 30 bis 5O⁰C, und bei Drucken von 3,5 bar bis 12 bar, insbesondere von

4 bis 8 bar, über das Kalziumoxid. Dabei liegt das Vinylchlorid in flüssiger Form vor. Die Verweilzeit im Adsorber liegt zweckmäßig zwischen 1,0 bis 5,0 min., wobei also 60 t/h bis 12 t/h Vinylchlorid über 1 t Kalziumoxid 3S geleitet werden können.

BASF Aktiengesellschaft - ίζ - 0.2. 0050/035186

'"Man verwendet als Adsorber zweckmäßig ein zylinderförmiges Reaktionsgefäß, daß mit dem feinteiligen Kalziumoxid gefüllt ist, wobei das Vinylchlorid zweckmäßig von oben nach unten durch den Adsorber gefahren wird.

Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß das so gereinigte Vinylchlorid direkt zur Polymerisation eingesetzt werden kann, wobei VC-Polymerisate erhalten werden, die keine färbenden Verunreinigungen enthalten.

Beispiel

Es wird ein zylinderförmiger Adsorber, der ein Volumen von 1Ί6 1 und eine Höhe von 88 cm hat, voll mit Kalziumoxid gefüllt. Das Kalziumoxid hat eine durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 1,5 cm und ein Schüttgewicht von 1 kg/1.

Es werden die in der beiliegenden Tabelle angegebenen Mengen Vinylchlorid durch den Adsorber geleitet. Der Gehalt an Chlorwasserstoff und Wasser vor und nach der Adsorptionsbehandlung sind in der Tabelle angegeben.

25 35

Ul

^r Tabelle

SS

Versuch Menge Vinylchlorid (t/h) durch Adsorber

I	1
II	2
III	3,0
IV	1,5
V	1,5
VI	1,5
VII	5,0

HCl vor	HpO vor	HCl nach	H₀O nach
Adsorber	Asorber	Adsorber	Adsorber
ppm	ppm	ppm	ppm
2400		800
2400		930
22	20-25	2	10
18	20^25	1	10
14	20-25	1	10
25	20-25	1	10
20	20-25	2	10

(η

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Claims

^rFatentanspruch

Verfahren zum Entfernen von Verunreinigungen aus Vinylchlorid durch überleiten von Vinylchlorid über ein Adsorptionsmittel, dadurch gekennzeichnet , daß man feinkörniges Kalziumoxid als Adsorptionsmittel verwendet.

300/81 vG/Ke O5.O6.i98l