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VORRICHTUNG ZUM HALTEN UND FÜHREN
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EINES SCHNEIDBRENNERS Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Halten und Führen eines Schneid- oder Schweißbrenners entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus der DE-PS 216 960 ist eine Vorrichtung zum Autogenschneiden von
Kreisen bekannt, die einen Fuß aufweist, an dem eine Säule befestigt ist. Im Bereich
des oberen Endes trägt die Säule eine rechtwinklig abstehende Rohrführung, in welcher
ein Rohr verstellbar angeordnet ist. Am Ende dieses Rohres ist rechtwinklig dazu
eine Doppelführung vorgesehen, in welcher ein Führungsrobr drehbar lagert. Dieses
wiederum ist über Gestängeteile mit dem Brenner verbunden. Die Vorschubbewegung
des Brenners entlang der auszuschneidenden Kreislinie wird auf diesen mittels eines
Getriebes übertragen.
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Die bekannte Vorrichtung ist relativ aufwendig aufgebaut und daher
entsprechend teuer.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung von der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 umschriebenen Art zu schaffen, die aus relativ wenig
Teilen aufgebaut ist sowie einfach handzuhaben und vielseitig einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch einen verhältnismäßig
einfachen Aufbau aus, da die Führungsstange, auf welcher der Brenner gehaltert ist,
unmittelbar am Träger angeordnet ist, so daß weitere Verbindungsglieder zwischen
dem Brenner und dem Träger nicht erforderlich sind. Das wiederum wirkt sich auf
das Gewicht der Vorrichtung vorteilhaft aus, die somit ohne großen Kraftaufwand
an den jeweiligen Arbeitsplatz gebracht werden kann. Die Handhabung der Vorrichtung
ist insofern einfach, als lediglich der Träger in eine solche Position über der
auszubrennenden Fläche zu bringen ist, daß danach die Führungsstange mit ihrem freien
Ende auf dem durch diese Fläche vorgegebenen Punkt aufgesetzt werden kann. Dies
ist bei einem auszuschneidenden Kreis dessen Mittelpunkt. Die Führungsstange wirkt
dann nach Art einer Zirkelstange, um die der Brenner geführt wird.
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Eine besonders einfache Vorrichtung ergibt sich durch eine Ausgestaltung
entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 2.
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Eine solche Vorrichtung hat außerdem den Vorteil, daß sie von einer
Person ohne besondere Mühe an den jeweiligen Einsatzort gebracht werden kann.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der
Erfindung erläutert ist.
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Es zeigt Fig. 1 - eine Ausführungsform der erfindungsgemäusen Vorrichtung
in einer für das Ausbrennen einer Kreisfläche aus einem Rohr geeigneten Position,
Fig. 2 - eine Einzelheit der Vorrichtung nach Fig. 1 in Draufsicht, und zwar das
Ende des Trägers mit der durch eine Klemmscheibe gehaltenen Führungsstange, Fig.
3 - einen Teil der Vorrichtung in einer Position zum Ausbrennen eines Kreisabschnitts
an einem Rohrende.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist die Vorrichtung eine Fußplatte 1
auf, die eine rechteckige Grundfläche hat. Diese Fußplatte ist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel als Hohlkörper ausgebilde . An der Fußplatte 1 ist eine senkrecht
abstehende Säule 2 befestigt, die aus einem Rohr gefertigt ist. Die Säule 2 kann
mit der Fußplatte 1 unlösbar, beispielsweise durch Schweißung, verbunden sein, sie
kann aber auch lösbar und einstellbar an der Fußplatte befestigt sein. Am oberen
Ende ist an der Säule 2 ein auslegerartiger Träger 3 angeschweißt, der seinerseits
mit einem parallel
zur Säule 2 verlaufenden Führungsrohr 4 fest
verbunden ist.
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Der Auslegerarm 3 und die Säule 2 mit der Fußplatte 1 bilden ein galgenartiges
Gestell.
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Gemäß der Erfindung ist in dem Führungsrohr 4 eine Führungsstange
5 längsbewegbar angeordnet, deren unteres Ende in einer Spitze 6 ausläuft. Auf der
Führungsstange 5 ist ein Schneidbrenner 7 drehbeweglich und axial verschiebbar gehaltert.
Die Anordnung ist so getroffen, daß auf der Führungsstange 5 eine Hülse 8 lose gelagert
ist, an welcher eine quer zur Führungsstange einstellbare Haltevorrichtung für den
Brenner vorgesehen ist. Diese Vorrichtung weist ein an der Hülse 8 angeschweißtes
U-förmiges Halteblech 9 auf, an dem ein flaches Schiebestück lo mittels einer Schraube
11 festgeklemmt ist. Die Schraube 11 durchsetzt dabei einen Schlitz 12 im Schiebestück
lo, wodurch die Quereinstellung des Brenners 7 auf einfache Weise ermöglicht wird.
Am einen Ende trägt das Schiebestück lo eine Aufnahmehülse 13, in welche der Brenner
7 soweit hineingesteckt ist, daß dessen abgerundete Spitze 14 ein gewisses Stück
aus dem unteren Ende der Aufnahmehülse 13 herausschaut. An dieser ist eine Distanzleiste
15 - gegebenenfalls einstellbar - befestigt, welche die Brennerspitze 14 am Beginn
des Schneidvorgangs in einem bestimmten Abstand über dem auszubrennenden Rohr 16
hält (Fig. 3). Zur Einstellung des Brenners 7 quer zur Führungsstange 5 kann am
Halteblech 9 oder am Schiebestück lo eine Skala vorgesehen sein.
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Um das Arbeiten mit der Vorrichtung zu erleichtern, ist die Führungsstange
5 in der Höhe feststellbar. Dazu dient eine Klemmscheibe 17, die in einen Schlitz
18 eines auf dem Auslegerarm 3 befestigten Stutzens 19 lose eingelegt und über die
Führungsstange 5 geschoben ist.
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Zur weiteren Erleichterung bei der Arbeit ist dem Brenner 7 eine Vorrichtung
zum Gewichtsausgleich zugeordnet, welche den Brenner in jeder Höhenlage bezüglich
der Führungsstange 5 selbsttätig hält. Zu diesem Zweck ist ein Bowdenzug vorgesehen,
dessen Draht 20 einerseits mit einem in dem Rohr 2 geführten Gewicht 21 und andererseits
mit einer Lasche 22 verbunden ist, die an der den Brenner 7 aufnehmenden Hülse 8
befestigt ist. Die Hülle 23 des Bowdenzugs ist einenends am Rohr 2 und anderenends
am Führungsrohr 4 ortsfest abgestützt.
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Im Bereich der höchsten Stelle des Bowdenzuges kann an der Hülle 23
ein Schmiernippel angebracht sein, durch den zwecks Erzielung einer Leichtgängigkeit
des Drahtes 20 in der Hülle 23 öl zugegeben werden kann.
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Im dargestellten Ausfi.l.rungsbeispiel ist der Auslegerarm 3 starr
mit der Säule 2 verbunden und einteilig ausgebildet.
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Der Auslegerarm kann aber auch gegenüber der Säule 2 schwenkbar und
gegebenenfalls feststellbar sein. Ferner kann der Auslegerarm 3 in der Länge veränderbar
sein. Durch diese beiden vorgenannten Ausbildungen werden di e die Einsatzmöglichkeiten
der erfindungsgemäßen Vorrichtung erhöht und ihre Handhabung erleichtert.
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Die vorbeschriebene Vorrichtung wird vorzugsweise zum Ausschneiden
von kreisförmigen Flächenstücken aus Rohren mittels eines Schneidbrenners eingesetzt.
Zur sicheren Lagerung des derart zu bearbeitenden Rohres 16 ist ein Aufnahmebock
24 vorgesehen, der im wesentlichen aus einem rechtwinkligen Profilstück 25 von zweckentsprechender
Länge, zwei daran angeschweißten Winkelstützen 26 und 27 sowie einer ebenfalls angeschweißten
Mittelstütze 28 besteht. Der Aufnahmebock 24 ist ein separates Zubehörteil und wird
beim Vorbereiten zum Brennschneiden beispielsweise auf die Fußplatte 1 aufgesetzt
und mit dieser fest verbunden. In dieser Arbeitsstellung liegen die die Teile 25,
28 und 1 durchsetzenden Bohrungen 29, 29a, 29b, in der Längsachse der Führungsstange
5.
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Zum Arbeiten mit der Vorrichtung wird das galgenartige Gestell 1,2,3
auf eine nicht dargestellte Werkbank oder dergl. gestellt und zwar derart, daß die
Seite der Vorrichtung mit der Führungsstange 5 der Arbeitsperson zugewandt ist.
Danach wird der Aufnahmebock 24 in die gezeigte Arbeitsposition gebracht. Falls
die Führungsstange 5 weiter unten als in Fig. 1 dargestellt sich befindet, wird
diese zunächst soweit angehoben, daß das zu bearbeitende Rohr 16 in das Profilstück
25 eingelegt werden kann. Die Führungsstange 5 wird in der angehobenen Stellung
durch die Klemmscheibe 17 selbsttätig gehalten. Durch kurzes Anheben der Stange
5 wird die Sperrwirkung der Scheibe 17 aufgehoben, und während diese ebenfalls etwas
angehoben wird, kann die Stange mit der Spitze 6 auf das Rohr 16 aufgesetzt werden.
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Dieses wird nun so ausgerichtet, daß die Spitze 6 genau auf dem markierten
Kreismittelpunkt sitzt. Hierauf wird die Aufnahmehülse 13 des Brenners 7 auf den
Radius der auszuschneidenden Fläche eingestellt.
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Der Schneidvorgang beginnt an der höchsten Stelle des Rohres 16, wobei
der Brenner in Bezug auf das Rohr die in Fig. 3 gezeigte Stellung einnimmt, in welcher
sich die Distanzleiste 15 auf dem Rohr abstützt. Der Brenner wird, beginnend vom
obersten Punkt des Rohres 16, um die Führungsstange 5 gedreht und gleichzeitig leicht
nach unten gegen das Rohr gedrückt, wobei die Distanzleiste 15, wie in Fig. 1 mit
strichpunktierten Linien angedeutet, das Rohr 16 verläßt und der Brenner nun mit
seiner abgerundeten Spitze 14 auf dem Rohr aufliegt. Die Brennerflamme wird hierdurch
nicht beeinträchtigt. Nach Zurücklegen eines Viertelkreisbogens wird der Brenner
7 zum Ausgangspunkt des Schneidvorgangs zurückgeführt und von hier nach der anderen
Seite wiederum um einen Viertelkreisbogen geschwenkt. Die andere Hälfte des Kreises
wird entsprechend ausgeschnitten.
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Mit der Vorrichtung können auch am Ende eines Rohres bzw.
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Rohrstutzens Kreisabschnitte ausgebrannt werden. Dies ist beispielsweise
erforderlich, wenn in eine Rohrwand ein Rohr bzw. Rohrstutzen eingesetzt und mit
dieser verschweißt werden soll. Diese Anwendungsmöglichkeit ist in Fig. 3 angedeutet.
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Die Führungsstange 5 wird hierzu vollständig abgelassen, so
daß
ihr unteres Ende in den Bohrungen 29, 29a, 29b, ruht.
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Ferner wird an der Führungsstange 5 ein einstellbarer Anschlag 3o
für den im Profilstück 25 liegenden Rohrstutzen 31 angebracht. In diesem wird noch
ein als Hilfsanschlag dienendes Flacheisen 32 festgeklemmt. Mit den Teilen 9 bis
12 wird der Abstand des Brenners 7 zur Führungsstange 5 entsprechend dem Radius
des Rohres eingestellt, in das der Stutzen 31 einzuschweißen ist. Der Anschlag 30
wird so justiert, daß der in Fig. 3 strichpunktiert und um 900 gedreht angedeutete
Bogen 33 des auszuschneidenden Kreisabschnitts die Rohrwand an deren Ende schneidet,
wodurch der Werkstoffabfall auf ein Minimum reduziert wird. Das Vorgehen beim Ausbrennen
ist entsprechend der obigen Erläuterung.
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Man beginnt an der höchsten Stelle der Rohrstutzenwand und fährt zuerst
an der einen Seite und dann an der anderen Seite mit dem Brenner herunter. Hierauf
wird der Rohrstutzen 31 eine halbe Drehung um seine Längsachse gedreht, wobei die
genaue Drehlage durch den Hilfsanschlag 32 in Verbindung mit einem ortsfesten Anschlag
gegeben ist. Anschließend wird der Brenner 7 wieder nacheinander an beiden Seiten
des Rohrstutzens 31 heruntergeführt.
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