DE3117963C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Operations
verstärker, der mindestens eine erste Verstärkerstufe,
eine zweite Verstärkerstufe, die von der ersten Verstärker
stufe angesteuert wird, sowie einen ersten und einen
zweiten Knotenpunkt enthält, zwischen denen ein kapaziti
ver Signalweg angeordnet ist, um die Hochfrequenzeigen
schaften des Operationsverstärkers zu verbessern.
Beim Hintereinanderschalten zweier Verstärker
stufen in einem Operationsverstärker - wobei in der
Regel die erste Verstärkerstufe die größere Bandbreite
aufweist - ergibt sich das Problem, daß die kombinierte
Verstärkung beider Stufen über einen verhältnismäßig
großen Bereich und insbesondere in dem Frequenzbereich,
in dem die offene Schleifenverstärkung der Kombination
beider Stufen auf 1 abnimmt, eine Abnahme von 12 dB/Oktave
aufweist, wodurch das Anbringen einer Rückkopplung über
den Operationsverstärker zu Unstabilitäten führen kann.
Um dieses Problem zu vermeiden, werden in Operationsver
stärkern Hochfrequenzkorrekturnetzwerke angebracht. Oft
wird dies dem Gebraucher dieses Operationsverstärkers
durch das Anbringen dazu bestimmter Anschlußstifte über
lassen.
Ein erstes bekanntes Korrekturverfahren ist u. a.
in einer integrierten Schaltung angewandt, die unter dem
Typ µA 709 vertrieben wird und in "Philips Data Handbook -
Signetics Integrated Circuits" 1978, S. 100-106, be
schrieben ist. Bei diesem Verfahren wird die Bandbreite
der ersten Verstärkerstufe mittels eines RC-Netzwerkes
kleiner als die Bandbreite der zweiten Stufe gemacht,
derart, daß die Verstärkung dieser ersten Stufe auf 1
abnimmt. Der Hochfrequenzverstärkungsabfall wird dann
durch die zweite Stufe bestimmt und ist dann im wesent
lichen 6 dB/Oktave. Bei einer passenden Wahl dieses RC-
Netzwerks ist der Verstärkungsabfall über den ganzen
Frequenzbereich bis jenseits der Frequenz, bei der die
Verstärkung der Kombination auf 1 abgenommen hat, im
wesentlichen gleich 6 dB/Oktave.
Ein gleicher Effekt kann mit einem anderen
Korrekturverfahren erreicht werden, das u. a. in einer
unter dem Typ µA 741 käuflich erhältlichen integrierten
Schaltung angewandt ist, die in dem genannten "Handbook"
auf Seiten 60-65 beschrieben ist. In diesem Falle wird
der Millereffekt benutzt, wodurch ein Kondensator mit
einem kleineren Kapazitätswert verwendet werden kann,
was diesen Kondensator leichter integrierbar macht. Dabei
wird die zweite Verstärkerstufe von einem Kondensator
überbrückt. Diese zweite Verstärkerstufe ist dabei in
vertierend - was für den Millereffekt wesentlich ist -
und die Impedanz des Ausgangs der zweiten Stufe, von
diesem Kondensator her gesehen, ist verhältnismäßig
niedrig in bezug auf die Impedanz des Ausgangs der ersten
Stufe, wieder von dem Kondensator her gesehen. Der Effekt
dieser Maßnahme kann als eine Verkleinerung der Band
breite der ersten Stufe infolge der Tatsache, daß der
Ausgang dieser ersten Stufe über diesen Kondensator für
Hochfrequenzen zu dem verhältnismäßig niederohmigen Aus
gang der zweiten Stufe kurzgeschlossen wird, sowie als
der Effekt der integrierenden Wirkung der über diesen Kon
densator gegengekoppelten zweiten Stufe beschrieben werden.
Das Ergebnis dieser Maßnahme entspricht dem Ergebnis
der zuerst beschriebenen Maßnahme.
Nachteile dieser bekannten und vielfach ange
wandten Korrekturverfahren sind, daß die Bandbreite der
Kombination auf die Bandbreite dieser zweiten Stufe, die
bei Anwendung dieser Korrekturverfahren auch die kleinere
Bandbreite der beiden Verstärkerstufen aufweist, be
schränkt wird und daß das Signal-Rausch-Verhältnis des
Ausgangssignals, auf den Eingang der ersten Verstärker
stufe zurückgerechnet, für höhere Frequenzen schlechter
wird infolge der Tatsache, daß die Verkleinerung der
Bandbreite der ersten Stufe zwar das Signal, jedoch nicht
den Rauschbeitrag der zweiten Stufe beeinflußt.
Die vorgenannten Nachteile sind in einem Auf
satz von T. J. van Kessel in "IEEE Journal of Solid-
State Circuits", Band SC-3, Nr. 4, Dezember 1968, S.
348-352, unter dem Titel "An integrated operational
amplifier with novel HF-behaviour", dargelegt. In diesem
Aufsatz wird vorgeschlagen, mittels einer Kapazität die
Bandbreite der zweiten Stufe in bezug auf die Bandbreite
der ersten Stufe in genügendem Maße zu verkleinern und
das Ausgangssignal der ersten Stufe über einen Parallel
signalweg zu dem Ausgangssignal der zweiten Stufe zu
addieren, so daß für Frequenzen, für die die Verstärkung
dieser zweiten Stufe stark abgenommen hat, die Verstärkung
der Kombination gleich der Verstärkung der ersten Stufe
ist, wodurch die Bandbreite der Kombination gleich der Band
breite der ersten Stufe ist, die die breitbandigere der
beiden Stufen ist. Bei passender Wahl des Frequenzabfalls
der zweiten Stufe wird auch hier über den vollständigen
Frequenzbereich bis zu der Frequenz bei der die Verstärkung
der Kombination auf 1 abgenommen hat, ein Abfall von 6
dB/Oktave erreicht. Im Gegensatz zu dem zuerst genannten
Verfahren ist hier die Bandbreite, bei der die Verstärkung
der Kombination auf 1 abgenommen hat, gleich der Band
breite der breitbandigen ersten Stufe und übt dieses
Korrekturverfahren nicht den genannten Einfluß auf das
Signal-Rausch-Verhältnis aus.
Im genannten Aufsatz ist dieses in allgemeinem
Sinne beschriebene Korrekturverfahren an Hand eines sehr
speziellen Operationsverstärkers veranschaulicht, der den
Nachteil aufweist, daß der genannte Überbrückungsweg
verhältnismäßig hochohmig ist infolge der Tatsache, daß
er einen Widerstand enthält, der zugleich dazu dient, die
Ausgangssignale der ersten und der zweiten Stufe zuein
ander zu addieren. Namentlich der hochfrequente Signal
teil steht dadurch relativ hochohmig zur Verfügung, was
wieder den Nachteil ergibt, daß es schwierig ist, dieses
Ausgangssignal über eine Pufferstufe, namentlich einen
Emitterfolger oder eine Klasse-B-Endstufe, zu einem Aus
gang des Operationsverstärkers zu führen, weil dann die
Eingangskapazität dieser Pufferstufe zusammen mit dem Wert
des genannten Widerstandes zu einer zu großen Zeitkon
stante führt.
Die Erfindung bezweckt, anzugeben, wie das
letztere Korrekturverfahren auf einfache Weise in Opera
tionsverstärkern angewandt werden kann.
Operationsverstärker der eingangs genannten Art sind dazu dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Knotenpunkt mit einem Aus
gang der ersten Verstärkerstufe gekoppelt ist, und daß
der zweite Knotenpunkt mit einem Ausgang der zweiten
Verstärkerstufe gekoppelt ist, wobei der kapazitive
Signalweg in bezug auf den Signalweg über die zweite Ver
stärkerstufe eine positive Vorwärtskopplung bildet, und
wobei die Impedanz am zweiten Knotenpunkt, von diesem
kapazitiven Signalweg her gesehen, in bezug auf die Impe
danz am ersten Knotenpunkt, von diesem kapazitiven Signal
weg her gesehen, verhältnismäßig hochohmig ist.
Über den genannten kapazitiven Signalweg wird
für hohe Frequenzen das Signal am ersten Knotenpunkt zu
dem zweiten Knotenpunkt geführt. Das Ausgangssignal der
zweiten Stufe - sofern diese zweite Stufe, indem diese als
solche entworfen wird, nicht bereits eine genügend kleine
Bandbreite aufweist - wird über diesen kapazitiven Signal
weg zu dem ersten Knotenpunkt kurzgeschlossen, wozu der
erste Knotenpunkt denn auch niederohmig ist. Der kapazi
tive Signalweg bildet also einen niederohmigen Durchlaß
für den von der ersten Stufe herrührenden Hochfrequenz
signalteil zu dem zweiten Knotenpunkt und außerdem,
sofern die Bandbreite der zweiten Stufe dies erfordert,
eine Beschränkung der Bandbreite dieser zweiten Stufe in
folge der Tatsache, daß dieser kapazitive Signalweg den
Ausgang der zweiten Stufe hochfrequent kurzschließt, wo
durch auch noch Rausch- und andere Streusignale, die in
dieser zweiten Stufe außerhalb ihres Durchlaßbandes er
zeugt werden, kurzgeschlossen werden. Der zweite Knoten
punkt kann sehr leicht über einen Pufferverstärker auf
einen Ausgang des Operationsverstärkers gekoppelt werden,
weil dieser Knotenpunkt für hohe Frequenzen über den ge
nannten kapazitiven Signalweg mit dem verhältnismäßig
niederohmigen ersten Knotenpunkt verbunden ist.
Ein Ausführungsbeispiel eines Operationsver
stärkers nach der Erfindung ist weiter dadurch gekenn
zeichnet, daß der genannte Ausgang der ersten Verstärker
stufe über einen Spannungsfolger mit dem ersten Knoten
punkt verbunden ist.
Diese Ausführungsform kann weiter dadurch ge
kennzeichnet sein, daß der genannte Ausgang außerdem
unmittelbar mit einem Eingang der zweiten Verstärkerstufe
verbunden ist. Dadurch ist es möglich, die zweite Verstär
kerstufe hochohmig anzusteuern, während der erste Knoten
punkt niederohmig ist.
Als Alternative kann es auch vorteilhaft sein,
daß ein Eingang der zweiten Verstärkerstufe unmittelbar
mit dem ersten Knotenpunkt verbunden ist. Falls der erste
Knotenpunkt über einen Spannungsfolger mit einem Ausgang
der ersten Verstärkerstufe verbunden ist, kann dieser
Spannungsfolger dann neben seiner impedanzherabsetzenden
Wirkung eine pegelverschiebende Wirkung haben.
Auch ist es möglich, daß ein Eingang der zwei
ten Verstärkerstufe mit einem anderen Ausgang der ersten
Verstärkerstufe gekoppelt ist als der Ausgang, mit dem
der erste Knotenpunkt gekoppelt ist.
Operationsverstärker, bei denen die zweite Ver
stärkerstufe differentiell ausgeführt ist, können weiter
dadurch gekennzeichnet sein, daß ein weiterer Eingang
der zweiten Verstärkerstufe mit einem anderen Ausgang der
ersten Verstärkerstufe gekoppelt ist als der Ausgang, mit
dem der erste Knotenpunkt gekoppelt ist.
Wenn es schwierig ist, zu erzielen, daß die
zweite Verstärkerstufe zu gleicher Zeit die in bezug auf
den Verstärkungsfaktor und in bezug auf die maximale
Ausgangsstromänderung pro Zeiteinheit zu stellenden An
forderungen erfüllt ("slew rate"), kann es vorteilhaft
sein, daß diese Verstärkerstufe mindestens die Anfor
derungen in bezug auf den Verstärkungsfaktor erfüllt und
daß für die Anforderungen in bezug auf das "slew rate"
der Operationsverstärker weiter eine dritte Verstärker
stufe enthält, deren Verstärkung erheblich kleiner, aber
deren maximale Ausgangsstromänderung pro Zeiteinheit
wesentlich größer als die der zweiten Verstärkerstufe
ist, wobei ein oder mehr Eingänge der dritten Verstärker
stufe derart mit einem oder mehreren Ausgängen der ersten
Verstärkerstufe gekoppelt sind, daß der Signalweg über
die dritte Verstärkerstufe in bezug auf den Signalweg
über die zweite Verstärkerstufe eine positive Vorwärts
kopplung bildet.
Im allgemeinen können Ausführungsformen von Ope
rationsverstärkern nach der Erfindung weiter dadurch ge
kennzeichnet sein, daß der zweite Knotenpunkt unmittelbar
an demjenigen Ausgang der zweiten Verstärkerstufe ange
bracht wird, der zu einem Ausgang des Operationsverstärkers
führt. Die Zusammenfügung der Signale, die über die zweite
Verstärkerstufe verstärkt werden, und der Signale, die
über den kapazitiven Verbindungsweg am ersten Knotenpunkt
erscheinen, erfolgt dann unmittelbar an einem einzigen
Knotenpunkt.
Einige Ausführungsformen der Erfindung sind in
der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1a schematisch den Aufbau eines Operations
verstärkers mit zwei Verstärkerstufen und
Fig. 1b die
Verstärkung als Funktion der Frequenz,
Fig. 2a den Operationsverstärker nach Fig. 1a,
bei dem ein bekannter Frequenzausgleich angewendet wird,
und
Fig. 2b den Effekt dieses Ausgleichs auf die Ver
stärkung,
Fig. 3 schematisch einen Operationsverstärker
mit einem bekannten alternativen Ausgleichsverfahren,
Fig. 4a schematisch einen Operationsverstärker
mit einem verbesserten Frequenzausgleich und
Fig. 4b den
Effekt dieses Ausgleichs im Frequenzdiagramm,
Fig. 5 schematisch einen Operationsverstärker
mit Frequenzausgleich nach der Erfindung, und
Fig. 6 bis 9 vier Ausführungsformen eines
Operationsverstärkers mit Frequenzausgleich nach der
Erfindung.
Fig. 1a zeigt einen Operationsverstärker mit
einer ersten Stufe 1 und einer zweiten Stufe 2. Der
Ausgang 7 der ersten Stufe 1 ist mit dem Eingang 4 der
zweiten Stufe 2 verbunden. Fig. 1b zeigt die Verstärkung
als Funktion der Frequenz für die erste Stufe 1, die
zweite Stufe 2 und die Gesamtverstärkung beider Stufen
mit den in logarithmischem Maßstab dargestellten Kenn
linien a 1, a 2 bzw. a 1 a 2. Die erste Stufe weist eine
Verstärkung a 1 auf, die für niedrige Frequenzen gleich
A 1 ist und für hohe Frequenzen um 6 dB/Oktave abfällt
und bei der Frequenz f 1 gleich 1 ist. Die zweite Stufe 2
weist eine Verstärkung a 2 auf, die für niedrige Frequenzen
gleich A 2 ist und für hohe Frequenzen um 6 dB/Oktave ab
fällt und bei der Frequenz f 2 gleich 1 ist. Beide Stufen
zusammen weisen eine Verstärkung a 1 a 2 auf, die für
niedrige Frequenzen gleich A 1 A 2 ist und für hohe Fre
quenzen abhängig von der Lage der Frequenzen f 1 und f 2
abfällt und dabei im Bereich, in dem beiden Stufen 1 und 2
um 6 dB/Oktave abfallen, einen Abfall von 12 dB/Oktave auf
weist. Würde ein derartiger Operationsverstärker gegenge
koppelt werden, so würde diese Gegenkopplung für Fre
quenzen, bei denen der Abfall 12 dB/Oktave beträgt, infol
ge der damit einhergehenden Phasendrehung in einer posi
tiven Rückkopplung entarten, was zu unerwünschten Unstabili
täten führen kann. Eine Lösung für dieses Problem zeigen
die Fig. 2a und 2b.
Fig. 2a zeigt dieselbe Konfiguration wie Fig. 1a,
wobei in der Verstärkerstufe 1, wie in Fig. 2a symbolisch
dargestellt ist, an einer geeigneten Stelle ein RC -Netz
werk 60, 61 angebracht ist, wodurch die Verstärkung a 1 der
Stufe 1 auf Eins abfällt, bevor die Verstärkerstufe 2 ab
fällt (siehe Diagramm Fig. 2b). Im Bereich, in dem die
Verstärkerstufe 1 eine Verstärkung a 1 = 1 aufweist, wird
die Verstärkung a 1 a 2 der Kombination völlig durch die Ver
stärkerstufe 2 mit Verstärkung a 2 bestimmt. Bei einer
passenden Bemessung des Netzwerkes 60, 61 schließt sich
der Verstärkungsabfall der Stufe 2 genau an den durch
das Netzwerk 60, 61 herbeigeführten Verstärkungsabfall der
ersten Stufe 1 an und wird ein geradliniger 6 dB/Okt.-
Abfall erhalten, wobei die Gesamtverstärkung a 1 a 2 bei
einer Frequenz f 2 auf 1 abgenommen hat, bei der die Ver
stärkung der zweiten Stufe 2 ebenfalls auf 1 abgenommen
hat.
Fig. 3 zeigt ein alternatives Frequenzaus
gleichsverfahren. Dabei ist ein Kondensator 61 zu der
Verstärkerstufe 2 parallelgeschaltet, die mit dem Kon
densator 61 zu einem Miller-Integrator zusammengebaut
ist. Die Stufe 2 ist dabei invertierend und ihre Ausgangs
impedanz Ri 2 ist verhältnismäßig niedrig in bezug auf die
Ausgangsimpedanz Ri 1 der ersten Stufe. Infolge des Miller-
Effekts kann man hier mit einer kleineren Kapazität für
den Kondensator 61 auskommen. Übrigens ist der Effekt
der Maßnahme im wesentlichen gleich dem Effekt der Maß
nahme, die im Operationsverstärker nach Fig. 2a angewandt
wird. Die sich dabei ergebenden Nachteile sind, daß die
Bandbreite der Kombination beider Stufen auf die Band
breite der zweiten Stufe, die von den beiden die kleinere
Bandbreite aufweist, beschränkt ist. Eine Beschränkung
der Bandbreite der ersten Stufe ergibt außerdem den Nach
teil, daß der Rauschbeitrag der zweiten Stufe für hohe
Frequenzen in unverhältnismäßig großem Maße das Signal-
Rausch-Verhältnis der Kombination verschlechtern wird.
Die Fig. 4a und 4b zeigen die von T. J. van
Kessel im in der Einleitung genannten Aufsatz vorgeschlage
ne Lösung. Hier wird mittels eines an einer geeigneten
Stelle in der zweiten Stufe angebrachten Kondensators 61
die Bandbreite der zweiten Stufe schmäler als die Band
breite der ersten Stufe gemacht und das Ausgangssignal
der ersten Stufe über einen Parallelweg zu dem Ausgangs
signal der zweiten Stufe addiert. Die Verstärkung der Kom
bination beider Stufen wird dann gleich a 1 (a 2 + 1), die für
niedrige Frequenzen im wesentlichen gleich a 1 a 2 ist und
für hohe Frequenzen (a 2 1) gleich a 1 ist. Die Band
breite der Kombination wird dadurch also gleich der Band
breite der ersten Stufe, die die größte Bandbreite auf
weist. Dadurch, daß die erste Stufe nicht in der Band
breite in bezug auf die zweite Stufe beschränkt wird,
weist diese Lösung nicht so sehr den Nachteil eines ver
schlechterten Signal-Rausch-Verhältnisses für die hohen
Frequenzen auf. Dies hängt aber wohl mit der Anordnung
des Kondensators 61 zusammen, weil, wenn der Kondensator
61 am Eingang der zweiten Stufe angeordnet ist, Rausch
quellen des Ausgangs dieser zweiten Stufe doch noch zu
dem Signal-Rausch-Verhältnis beitragen können. Der Pa
rallelweg über die Verstärkerstufe 2 soll außerdem der
art angeordnet sein, daß die Verstärkerstufe dadurch
nicht kurzgeschlossen wird. Obgleich das vom T. J. van
Kessel beschriebene Ausgleichsprinzip viele Vorteile
bietet, läßt es sich nicht ohne weiteres in Operations
verstärkern anwenden.
Die nach der Erfindung genauer auf praktische
Anwendungen gerichtete Ausarbeitung des zuletzt genannten
Prinzips ist in Fig. 5 schematisch dargestellt. Hier
wird der zweite Verstärker von einer Kapazität 61 über
brückt, die zwischen den Knotenpunkten 8 und 9 angeordnet
ist, die gegebenenfalls Anschlußpunkte der integrierten
Schaltung, in die der Operationsverstärker aufgenommen
ist, sein können. Der überbrückte Teil der Verstärker
stufe 2 ist dabei nicht-invertierend, während die Ausgangs
impedanz Ri 2 am Ausgang 5 in bezug auf die Ausgangsimpedanz
Ri 1 am Ausgang 7 der Verstärkerstufe 1 verhältnismäßig
hochohmig ist. Die Wirkung ist wie folgt. Für niedrige
Frequenzen ist die Verstärkung gleich dem Produkt der Ver
stärkungsfaktoren beider Verstärkungsstufen. Für hohe Fre
quenzen fällt die Verstärkung der Verstärkerstufe 2 ab,
sofern sie nicht schon von selbst abfällt, weilt diese
Stufe ja die kleinere Bandbreite der beiden Stufen auf
weist, oder infolge der Tatsache, daß der Ausgang 5 der
Verstärkerstufe 2 über den Kondensator 61 zu dem ver
hältnismäßig niederohmigen Ausgang 7 der Verstärkerstufe
1 kurzgeschlossen wird, während das von der Verstärker
stufe 1 von einem niederohmigen Ausgang her gelieferte
Hochfrequenzsignal über den Kondensator 61 am Ausgang 5
erscheint. Die Hochfrequenzverstärkung der Kombination
beider Verstärkerstufen 1 und 2 ist also gleich der der
ersten Stufe 1. Außerdem kann die Verstärkerstufe 2 nicht
mehr zu dem Signal am Ausgang 5 beitragen und somit nicht
mehr das Signal-Rausch-Verhältnis beeinträchtigen.
Fig. 6 zeigt eine erste Ausführungsform eines
Operationsverstärkers nach der Erfindung. Die erste Ver
stärkerstufe 1 wird durch einen Differenzverstärker mit
Eingängen 3 und 3′ gebildet, die mit den Basen als
Differenzpaar geschalteter Transistoren 11 und 12 mit
einer gemeinsamen Emitterstromquelle 13 und Kollektorbe
lastungsstromquellen 14 und 15 verbunden sind. Die Kol
lektoren der Transistoren 11 und 12 führen zu differen
tiellen Ausgangsklemmen 7 und 7′, die im vorliegenden
Ausführungsbeispiel wegen der Stromquellenbelastungen 14
und 15 verhältnismäßig hochohmig sind, und die Eingänge
4 und 4′ einer zweiten Stufe 2 ansteuern. Diese zweite
Stufe 2 besteht gleichfalls aus einem Differenzverstärker
mit als Differenzpaar geschalteten Transistoren 16 und 17,
einer gemeinsamen Emitterstromquelle 20 und einer Kollek
torstromauskopplung zu einem Ausgang 5 über einen mit
einer Diode 18 und einem Transistor 19 aufgebauten
Stromspiegel. Die zweite Stufe bildet dadurch einen Gegen
wirkleitwertverstärker mit Stromquellenausgang. Um diesen
Ausgang über einen Kondensator 61 mit einem verhältnis
mäßig niederohmigen Ausgang der Verstärkerstufe 1 ver
binden zu können, ist der Ausgang 7 der Verstärkerstufe 1
über einen als Emitterfolger geschalteten Transistor 21
mit einem Punkt 6, der einen niederohmigen Ausgang der
Verstärkerstufe 1 bildet, verbunden. Der Kondensator 61
ist nun zwischen dem Punkt 6 und dem Ausgang 5, im vor
liegenden Beispiel über die Klemmen 8 und 9, angeordnet,
um anzugeben, daß der Kondensator 61 selber keinen Teil
der integrierten Schaltung zu bilden braucht, sondern vom
Gebraucher dieser integrierten Schaltung angeschlossen
werden kann.
Für hohe Frequenzen ist der Ausgang 5 über den
Kondensator 61 mit dem niederohmigen Emitter des Tran
sistors 21 verbunden und werden Hochfrequenzströme am
Ausgang 5 über den Kondensator 61 zu dem Emitter des
Transistors 21 kurzgeschlossen. Für die hohen Frequenzen
wird die Signalspannung am Ausgang 5 völlig durch die
Signalspannung am Emitter des Transistors 21 und also
durch das von der ersten Verstärkerstufe 1 gelieferte
Signal bestimmt.
Dem Ausgang 5 ist eine Ausgangsstufe, die im
vorliegenden Beispiel durch einen als Emitterfolger ge
schalteten Transistor 22 mit Emitterstromquelle 23 ge
bildet wird, zugeordnet. Der Emitter dieses Transistors
22 führt zu einer Ausgangsklemme 10 des Operationsver
stärkers, wobei diese Ausgangsklemme ein Anschlußstift
der integrierten Schaltung sein kann.
Die Basis des Transistors 22 wird für hohe Fre
quenzen über den Kondensator 61 aus dem niederohmigen
Emitter des Transistors 21 angesteuert, wodurch der Tran
sistor 22 ein befriedigendes Hochfrequenzverhalten auf
weisen kann, weil der Basiskreis des Transistors 22 für
diese hohen Frequenzen niederohmig ist, was eine verhält
nismäßig niedrige Zeitkonstante bedeutet.
Fig. 7 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel
eines Operationsverstärkers nach der Erfindung. Dieser
enthält eine erste Verstärkerstufe 1 mit als Differenz
paar geschalteten Transistoren 11 und 12 mit gemein
samer Emitterstromquelle 13 und Kollektorbelastungswider
ständen 23 und 24. Die mit den Kollektoren der Transistoren
11 und 12 verbundenen Ausgänge 7 und 7′ sind über Emitter
folgertransistoren 25 bzw. 21 mit den Eingängen einer
zweiten Stufe 2 verbunden, die zwei als Differenzpaar
geschaltete Transistoren 31 und 32 enthält, die über
Emitterwiderstände 29, 30 und 28 als Differenzpaar ge
schaltet sind. Der Kollektorstrom des Transistors 31 wird
über einen Stromspiegel mit Diode 33 und Transistor 36
zu einem Ausgang 5 gespiegelt und der Kollektorstrom des
Transistors 32 wird über einen Stromspiegel mit Diode
34 und Transistor 35 und einen Stromspiegel mit Diode 37
und Transistor 38 ebenfalls zum Ausgang 5 gespiegelt.
Der Kondensator 61 ist entlang des niederohmigen Emitters
des Transistors 25 und des Ausgangs 5 angeordnet. Die
Wirkung entspricht weiter der Wirkung des Ausführungs
beispiels nach Fig. 5.
Fig. 8 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel
eines Operationsverstärkers nach der Erfindung mit einer
ersten Verstärkerstufe 1, die entsprechend der Ver
stärkerstufe 1 im Operationsverstärker nach Fig. 7 aufge
baut ist. Die zweite Verstärkerstufe 2 besteht aus einem
Verstärkertransistor 41 mit Emitterwiderstand 42 und Kol
lektorbelastungswiderstand 43. Ein Ausgang 5 ist mit dem
Kollektor des Transistors 41 verbunden. Die Basis-Elektro
de des Transistors 41 wird mittels des Emitterfolgertran
sistors 21 über den Widerstand 39 vom Ausgang 7′ der Ver
stärkerstufe 1 angesteuert. Eine Pegelverschiebung wird
damit erreicht, dadurch, daß von einer Stromquelle 40
ein Gleichspannungsabfall über dem Widerstand 39 erzeugt
wird. Um die Niederfrequenzverstärkung noch zu erhöhen,
wird die Ausgangsspannung am anderen Ausgang 7 der ersten
Verstärkerstufe über den Emitterfolgertransistor 25 an dem
vom Ausgang 5 abgekehrten Ende des Kollektorwiderstandes
43 dem Transistor 41 zugeführt. Der Emitter dieses Emitter
folgertransistors 25 ist zugleich über den Kondensator 61
hochfrequent mit dem Ausgang 5 verbunden. Der Ausgang 5
ist über eine Emitterfolgerschaltung mit dem Transistor
22 und dem Widerstand 44 mit einem Ausgang 10 der Opera
tionsverstärkerschaltung verbunden. Die Wirkung dieser
Ausführungsform ist in bezug auf den Hochfrequenzausgleich
völlig gleich der Wirkung der Schaltung nach Fig. 5.
Fig. 9 zeigt eine vierte Ausführungsform eines
Operationsverstärkers nach der Erfindung, der mit Feld
effekttransistoren mit isolierter Steuerelektrode ausge
führt ist. Die erste Verstärkerstufe 1 ist mit zwei
als Differenzpaar geschalteten p-Kanal-Feldeffekttran
sistoren 45 und 46 mit gemeinsamer Source-Elektroden
stromquelle 49 und mit als Belastung geschalteten n-
Kanal-Transistoren 47 und 48 in den Drain-Elektroden
kreisen aufgebaut. Die zweite Verstärkerstufe 2 enthält
eine gleiche Stufe, jedoch mit einem durch die Transi
storen 53 und 54 gebildeten Stromspiegel als Drain-Elek
trodenstromauskopplung und einem n-Kanal-Transistor
55 mit Drain-Elektrodenbelastungsstromquelle 56 zur
weiteren Verstärkung zum Ausgang 5. Der Ausgang 7′
der ersten Stufe ist in dieser MOS-Ausführung genügend
niederohmig in bezug auf den Ausgang 5 der zweiten
Stufe, so daß der Kondensator 61 ohne Vermittlung
eines Spannungsfolgers (wie z. B. Transistor 21 in der
Schaltung nach Fig. 6) zwischen dem Ausgang 7′ der Ver
stärkerstufe 1 und dem Ausgang 5 der Verstärkerstufe 2
angeordnet ist.
Eine dritte Verstärkerstufe mit einer wesent
lich niedrigeren Verstärkung, aber mit einem wesent
lich höheren "Slew rate" als die zweite Verstärkerstufe
kann im vorliegenden Beispiel nach Fig. 9 in Form des
durch gestrichelte Verbindungen dargestellten n-Kanal-
Feldeffekttransistors 57 hinzugefügt werden. Die
Steuerelektrode dieses Transistors wird an den Ausgang
7′ der ersten Verstärkerstufe, die Source-Elektrode
an die negative Speisespannung -V c und die Drain-Elek
trode an den Ausgang 5 angeschlossen.
Bei schnellen Signaländerungen, denen die
zweite Verstärkerstufe nicht folgen kann, wird die
dritte Verstärkerstufe das Ausgangssignal am Punkt 5
liefern, sei es mit einer geringeren Verstärkung als die
zweite Stufe für höhere Signale liefert. Die geringere
Verstärkung der dritten Verstärkerstufe braucht aber
bei einem Operationsverstärker, der genügend gegenge
koppelt ist, nicht bedenklich zu sein.
Bei allen dargestellten Ausführungsformen gilt
entsprechend dem an Hand der Fig. 5 beschriebenen Aus
führungsbeispiel, daß der vom Kondensator 61 über
brückte Teil der Verstärkerstufe 2 nichtinvertierend ist
und daß die Ausgangsimpedanz Ri 2, vom Kondensator 61 her
gesehen, am Ausgang 5 der zweiten Stufe verhältnismäßig
hochohmig in bezug auf die Impedanz Ri 1, vom Kondensator
61 her gesehen, des Punktes 6 ist, über den der Konden
sator 61 mit einem Ausgang der ersten Verstärkerstufe 1
gekoppelt ist.
Da für hohe Frequenzen der Kondensator 61 eine
nichtinvertierende Stufe überbrückt und dadurch eine Vor
wärtskopplung bildet, muß zur Vermeidung von Unstabili
täten weiter gelten: g m · Ri 1 1, mit g m dem Gegenwirkleit
wert der zweiten Stufe 2 vom Punkt 6 zum Ausgang 5.
Claims (8)
1. Operationsverstärker, der mindestens eine
erste Verstärkerstufe, eine zweite Verstärkerstufe, die
von der ersten Verstärkerstufe angesteuert wird, und
einen ersten und einen zweiten Knotenpunkt enthält,
zwischen denen ein kapazitiver Signalweg angeordnet ist,
um die Hochfrequenzeigenschaften des Operationsver
stärkers zu verbessern, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Knotenpunkt (8) mit einem Ausgang der ersten Ver
stärkerstufe (1) gekoppelt ist, und daß der zweite
Knotenpunkt (9) mit einem Ausgang der zweiten Ver
stärkerstufe (2) gekoppelt ist, wobei die Verstärkung von
dem ersten Knotenpunkt (8) zu dem zweiten Knotenpunkt (9)
über die zweite Verstärkerstufe (2) nichtinvertierend ist,
und wobei die Impedanz am zweiten Knotenpunkt (9),
von diesem kapazitiven Signalweg her gesehen, verhält
nismäßig hochohmig in bezug auf die Impedanz am ersten
Knotenpunkt, von diesem kapazitiven Signalweg her ge
sehen ist.
2. Operationsverstärker nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der genannte Ausgang der ersten Ver
stärkerstufe (1) über einen Spannungsfolger mit dem
ersten Knotenpunkt (8) verbunden ist.
3. Operationsverstärker nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der genannte Ausgang weiter unmittel
bar mit einem Eingang der zweiten Verstärkerstufe (2) ver
bunden ist.
4. Operationsverstärker nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß ein Eingang der zweiten Ver
stärkerstufe (2) unmittelbar mit dem ersten Knotenpunkt
(8) verbunden ist.
5. Operationsverstärker nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Eingang der zweiten Ver
stärkerstufe (2) mit einem anderen Ausgang der ersten Ver
stärkerstufe (1) gekoppelt ist als der Ausgang, mit dem
der erste Knotenpunkt (8) gekoppelt ist.
6. Operationsverstärker nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Eingang der
zweiten Verstärkerstufe (2) mit einem anderen Ausgang
der ersten Verstärkerstufe (1) gekoppelt ist als der Aus
gang, mit dem der erste Knotenpunkt (8) gekoppelt ist.
7. Operationsverstärker nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Knotenpunkt (9) unmittelbar an demjenigen
Ausgang der zweiten Verstärkerstufe (2) angebracht ist,
der zu einem Ausgang des Operationsverstärkers führt.
8. Operationsverstärker nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß er weiter eine dritte Verstärkerstufe (57) enthält,
deren Verstärkung wesentlich geringer, aber deren maximale
Ausgangsstromänderung pro Zeiteinheit wesentlich größer
als die der zweiten Verstärkerstufe (2) ist, wobei ein
oder mehr Eingänge der dritten Verstärkerstufe derart
mit einem oder mehreren Ausgängen der ersten Verstärkerstufe
gekoppelt sind, daß der Signalweg über die dritte Ver
stärkerstufe in bezug auf den Signalweg über die zweite
Verstärkerstufe (2) eine positive Vorwärtskopplung bildet.
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