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Beschreibung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Reis schleifmaschine gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Solche Maschinen sind bekannt mit einem zylindrischen Schleifrotor.
Die schleifende Oberfläche des Schleifrotors wird von einem auswechselbaren Mantel
gebildet.
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Dieser nutzt sich im Gebrauch ab und muß daher nach einiger Zeit ersetzt
werden. Der Rotor soll deshalb zum Zweck der Wartung leicht zugänglich und ausbaubar
sein.
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Bei bekannten Reisschleifmaschinen ist der Aufbau des Rotors'jedoch
umständlich, weil verschiedene Teile des Gehäuses entfernt werden müssen, bevor
der Rotor zugänzlich, wird, und weil der Rotor zum Ausbau von seiner Welle gelöst
werden muß. - Ferner ist es wünschenswert, wenn der Abstand zwischen der schleifenden
Rotoroberfläche und dem den Rotor umgebenden Siebgehäuse nachstellbar ist.
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Dieser Abstand bestimmt nämlich neben anderen Parametern die Schleifeigenschaften
der Maschine, so daß diese sich ändern mit zunehmendem Verschleiß des Rotors. Jedoch
gestatten die bei horizontalen Reisschleifmaschinen verwendeten zylindrischen Rotoren
eine solche Nachstellung nicht. Man hielt den für die Nachstellbarkeit erforderlichen
Aufwand bei horizontalen Maschinen nicht für gerechtfertigt, weil diese im allgemeinen
gegenüber vertikalen Reisschleifmaschinen nur geringere Schleifqualität bieten und-es
deshalb auf geringfügige Schwankungen der Schleifqualität, wie sie durch wechselnden
Abstand
der Rotoroberfläche von der Siebgehäuseoberfläche verursacht
werden, nicht ankommt. - Nur bei vertikalen Reisschleifmaschinen sind konische Rotoren
bekannt, die zur Einstellung des Abstands vom Siebgehäuse axial verstellbar sind.
Jedoch sind diese Rotoren auch bei den vertikalen Maschinen sehr schwer ausbaubar,
weil viele Gehäuseteile entfernt werden müssen und entweder Lager oder der Rotor
von der Welle gelöst werden müssen. Der Gehäuseaufbau vertikaler Maschinen ist nämlich
systembedingt wesentlich komplizierter als der von horizontalen Maschinen, was mit
der Anordnung der Zufthrungs- und Abführungsöffnungen zusammenhängt. Sie liefern
zwar im allgemeinen eine'höhere Schleifqualität, sind aber wegen der erwähnten Komplikationen
teurer und bieten beträchtliche Schwierigkeiten in der Wartung, so daß in weniger
technisierten Reisanbaugebieten häufig horizontale Maschinen bevorzugt werden. -
Schließlich haben die bekannten Reisschleifmaschinen den Nachteil, daß sie außer
einem mechanischen Antrieb, der von einem Elektro- oder Verbrennungsmotor geliefert
werden kann, auch ein Gebläse besitzen, das im allgemeinen elektrische Energieversorgung
benötigt. Auch dies kann hinderlich sein für die Anwendung in gering technisierten
Gebieten.
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Die Erfindung will eine Reisschleifmaschine der eingangs genannten
Art schaffen, die besonders einfach im Aufbau ist, leicht von ungeschultem Personal
gewartet werden kann und keine elektrische Energiequelle neben einem mechanischen
Antrieb benötigt.
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Die erfingungsgemäße Lösung besteht in der Kombination der kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 mit denjenigen des Oberbegriffs.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Maschine besteht darin,
daß der Rotor und alle anderen bewegten, von Zeit zu Zeit zu kontrollierenden und
zu wartenden Teile leicht demontiert werden können. Es genügt nämlich, den Gehäusedeckel
zu lösen. Danach kann der gesamte Rotor mit der Rotorwelle und der Lagerung aus
der Maschine herausgezogen werden. Der Rotor kann daher leicht gewechselt werden
bzw. mit einem neuen Schleifmantel versehen werden.
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Die Lager können leicht inspiziert und beispielsweise gereinigt werden.
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Zwar sind einige kennzeichnende Merkmale von vertikalen Reisschleifmaschinen
her bekannt. Jedoch ergeben sie dort nicht die Vorteile, die die Erfindung in der
Anwendung dieser Merkmale bei horizontalen Maschinen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 erkannt hat. Insbesondere wäre die leichte Ausbaubarkeit bei einer vertikalen
Maschine nicht oder nicht ohne weiteres zu erreichen, weil das Gehäuse bei solchen
Maschinen im Bereich der Materialzuführung und des Antriebs systembedingt wesentlich
komplizierter ist als bei horizontalen Maschinen.
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Die Erfindung ermöglicht eine sehr zuverlässige und einfache Lagerung
des Rotors, weil das Lagerrohr, welches die Lager in Verbindung mit der Welle einschließt,
ohne weiteres lang und sogar bis in den Schneckenförderer und ggf. in den Rotor
hineinragend ausgebildet werden kann.
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Dieses Lagerrohr ermöglicht auch eine sehr einfache axiale Verstellung
des Rotors und damit eine Einstellung des gegenseitigen Abstands der Rotoroberfläche
und des Siebgehäuses; denn dieses Lagerrohr känn in Längsrichtung verschiebbar in
dem erwähnten Gehäuseflansch gehalten sein, vorzugsweise mittels eines Gewindes.
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Bei bekannten Maschinen dient zur Übertragung der Drehbewegung vom
Motor auf die Rotorwelle im allgemeinen ein geilriementrieb mit einer Keilriemensoheibe
am Motor und einer Keilriemenscheibe auf der Rotorwelle. Eine solche Anordnung würde
im Falle einer Einstellverschiebung der Rotorwelle auch eine entsprechende Verschiebung
des Motors erforderlich machen. Diese Komplizierung wird gemäß der Erfindung dadurch
vermieden, daß die auf der Rotorwelle sitzende Riemenscheibe, die in den Ansprüchen
als Kupplungseinrichtung bezeichnet wird, glatt d.h. zylindrisch ohne Keilrillen,
ausgeführt wird. Sie kann daher axial verschoben werden, ohne daß die Keilriemen
zu folgen brauchen.
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Die mittlere Umfangsgeschwindigkeit in Reisechleifmaschinen liegt
nach allgemeiner Regel bei 13m/sec. Bei Verwendung konischer Schleifrotoren setzt
dies im allgemeinen voraus, daß der Raum zwischen Rotoroberfläche und Siebgehäuse
im Dickenbereich des Rotors nicht vollständig gefüllt ist, so daß die Reiskörner
sich dort mehr oder weniger frei bewegen können. Würde man sie dort in relativ dichter
Schüttung halten, so bestünde die Gefahr, daß einerseits das einzelne Korn flächig
zu stark angeschliffen wird, weil es. sich nicht rechtzeitig von der Schleiffläche
wegbewegen kann, und daß andererseits eine zu hohe, das Korn schädigende Hitze entwickelt
wird. Im Gegensatz dazu wählt die Erfindung eine unüblich niedrige Umfangsgeschwindigkeit
des Rotors, nämlich zwischen 7 und 11 m/aec,. vorzugsweise,zwischen 8 und 10. m/seo,
die nach bisheriger Kenntnis der Müllerei-Fachleute zu einem unbefriedigenden Schle
i fergebni s führen müßte. Sie erzielt aber dadurch den Vorteil, daß der Mahlraum
zwischen der-RotoroberflAche und dem Siebgehäuse auch schon im Dickenbereich des
Rotors praktisch vollständig
gefüllt betrieben werden kann, was
zu einer höheren Ausnutzung der Maschine bei gleichzeitiger Schonung des Schleifrotors
und des Korns führt. Die Erfindung erzielt durch dieses Merkmal noch den weiteren
Vorteil, daß kein Gebläse zur Kühlung erforderlich wird.
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Das Schleifmehl wird vielmehr ausschließlich aufgrund des inneren
Überdrucks und der Relativbewegungen durch die öffnungen des Siebgehäuses hinaus
gedrückt und fällt dann durch Schwerkraftwirkung in den darunter befindlichen Abführungstrichter.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird das Verhältnis der
Längs des Schleifrotors zu seinem mittleren Durchmesser oberhalb 1,5 insbesondere
oberhalb 1,8, gewählt. Die Erfindung hat nämlich erkannt, daß durch dieses Merkmal
eine sehr schonende und dennoch ausreichende Schleifwirkung erzielt wird. Da das
einzelne Korn im Verhältnis zum Rotordurchmesser eine größere Längs strecke zurücklegt,
wird es auch stärker bewegt, so daß die Wahrscheinlichkeit eines vielfältigen und
stets wechselnden Kontakts mit der schleifenden Oberfläche des Rotors größer ist.
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Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung
..erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Figur
veranschaulicht,, die inen vertikalen Längsschnitt durch die Maschine zeigt.
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Auf der Konsole 1 ist ein Gehäuseteil 2 befestigt, der aus einem im
wesentlichen zylindrischen Ringteil 3 mit horizontaler Achse und einem damit aus
einem Stück bestehenden
Befestigungsansatz 4 besteht. Der Ringteil
3 enthält oben die Reiszuführungsöffnung 5, zu der ein Reiszuführungsrohr 6 von
einem nicht dargestellten Fülltrichter führt.
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In der Zeichnung links ist mit dem Ringteil 3 ein Gehäusekasten 7
fest.verbunden, der den Innenraum des Ringteils 3 axial erweitert fortsetzt und
unten in einen Trichter 8 Ubergeht, der zum Sammeln und Abführen des Schleifmehls
dient. Der Gehäusekasten 7 enthält koaxial zu dem Ringteil 3 und sich nach links
konisch verengend ein Siebgehäuse 9, das im Querschnitt kreisförmig geschlossen
ausgebildet ist und von einem Blechteil gebildet sein kann, das eine Vielzahl von
im wesentlichen in Axialrichtung verlaufenden Schlitzen für den Durchlaß des Scleifmehls
enthält. Auf der Innenseite des'Siebgehäuses können in Längsrichtung verlaufende
Leisten vorgesehen sein, die in bekannter Weise dazu bestimmt sind, die Bewegung
des Guts in Umfangsrichtung zu bremsen und eine Verwirbelung des Guts zu begünstigen.
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Das Siebgehäuse 9 endet links koaxial in einem Stutzen 10, der die
Reisabführungsöffnung 11 bildet, gegen die eine Stauklappe 12 unter der Wirkung
einer Feder oder eines Gewichts mit einstellbarer Kraft drückt, tun die Füllung
des Mahlraums aufrechtzuerhalten.
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Der Ringteil 3 ist an seinem in der Zeichnung rechten Ende durch einen
Gehäusedeckel 13 verschlossen, der mittels strichpunktiert angedeutender Schrauben
14 am Ringteil 3 lösbar befestigt ist und zur Mitte hin
in einen
mit dem Ringteil 3 koaxialen Rohrteil 15 einstückig übergeht, dessen Bohrung Innengewinde
16 trägt.
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Darin befindet sich koaxial ein Rohr 17, das im folgenden als Lagerrohr
bezeichnet ist und im mittleren Teil seiner Länge ein Außengewinde 18 trägt, das
zu dem Innengewinde 16 mit geringem Spiel paßt. Mit Hilfe der Gewinde 16, 18 ist
das Lagerrohr 17 in dem Rohrteil 15 des Gehäusedeckels 13 koaxial und in Längsrichtung
verstellbar gehalten. Seine Längsposition wird fixiert mittels einer Kontermutter
19.
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Das Lagerrohr 17 enthält in beiden Enden je ein Wälzlager 20, 21 zur
Lagerung einer Welle 22, die am rechten Ende, außerhalb des Lagerrohrs 17, eine
außenzylindrische, glatte Riemenscheibe 23 trägt, die über Keilriemen 24 von der
Keilriemenscheibe 25 eines Elektromotors 26 drehend angetrieben ist, der in nicht
gezeigter Weise auf dem Sockel 1 montiert ist und in Axialrichtung nicht verstellbar
ist.
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Die Welle 22 ist in Axialrichtung in dem Lagerrohr 17 fest. Wenn dieses
durch Verdrehung in dem Rohrteil 15 in Axialrichtung der Maschine verstellt wird,
so folgt auch die Riemenscheibe 23, ohne daß dies durch die Keilriemen 24 .verhindert
wird, die-sich auf der Riemenscheibe entsprechend verschieben können.
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Die Welle 22 trägt an ihrem linken Ende innerhalb des Siebgehäuses
9 den Schleifrotor 30 in drehfester Verbindung. Dieser verjüngt sich nach links
konisch parallel zu dem Siebgehäuse 9 und trägt an seinem Außenumfang den aus abrasivem
Werkstoff bestehenden Mantel 31. An seinem rechten Ende ist mit ihm drehfest und
koaxial die Förderschnecke 32 mit Förderrippen 33 .verbunden, die das durch die
Reiszuführungsöffnung 5 in den Ringteil 3 des
Gehäuses gelangende
Gut in der Zeichnung nach links in den konischen Ringraum 34 zwischen dem Rotor
30, 31 und dem Siebgehäuse 9. Infolge der Förderwirkung der Schnecke 33 wandert
das Gut unter ständiger Umwälz- und Wirbelbewegung durch diesen Ringraum bis zur
Reisabführungs-Öffnung 11, wobei es in wechselnder Bewegung die Rotoroberfläche
berührt und von dieser abgeschliffen wird.
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Das Schleifmehl tritt durch das Siebgehäuse 9 hindurch und fällt in
den Trichter 8.
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Ein Ventilator zur Kühlung des Guts und zur Abfuhr des Schleifmehls
ist nicht erforderlich.
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In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel betrugt der größte Außendurchmesser
des Schleifmantels 31 275.mm und der kleinste Durchmesser im Neuzustand 150 mm.
Seine Länge (parallel zur Achse gemessen) betrugt 420 mm.
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Seine Antriebseinrichtungen waren so bemessen, daß er eine Drehzahl
von etwa 575 U/min. erreichte. Es bedurfte nur eines sehr leichten Gegendrucks durch
die Stauklappe - 12, um eine im wesentlichen vollständige Füllung des Arbeitsraums
zwischen Rotoroberfläche und Sieb'gehäuse 9 aufrechtzuerhalten. Das Gut verließ
die Maschine ohne Bruch in gut geschliffenem Zustand.
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Zum Nachstellen des Rotors wird die Kontermutter 19 gelöst und wird
das Lagerrohr 17 nach links geschraubt und sodann die Kontermutter wieder angezogen.
Zum Ausbau des Rotors samt seinen Lagereinrichtungen werden lediglich die Schrauben
14 gelöst und dann der Gehäusedeckel 13 mit dem Lagerrohr 17, der Welle 22, dem
Rotor 30 und
der Schnecke 32 nach rechts aus dem Gehäuse herausgezogen.
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Im Antriebsbereich kann ein einfaches Schutzgehäuse 35 vorgesehen
sein, das'vorher leicht entfernt werden kann.