DE3116797C2 - - Google Patents
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- DE3116797C2 DE3116797C2 DE3116797A DE3116797A DE3116797C2 DE 3116797 C2 DE3116797 C2 DE 3116797C2 DE 3116797 A DE3116797 A DE 3116797A DE 3116797 A DE3116797 A DE 3116797A DE 3116797 C2 DE3116797 C2 DE 3116797C2
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- D06M15/03—Polysaccharides or derivatives thereof
- D06M15/11—Starch or derivatives thereof
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Description
Die Erfindung betrifft flüssige Polymerzusammensetzungen
aus einem Pfropfcopolymeren von Stärke und
Vinylmonomeren. Die Zusammensetzungen haben hohe
Feststoffgehalte (25 Gew.-% oder mehr) und sind stabil
(d. h. sie zeigen keinen erheblichen Viskositätsanstieg
und bleiben homogen) über längere Zeiträume. Die Erfindung
betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
der Zusammensetzung und die Verwendung der Zusammensetzung.
Die Herstellung von Pfropfcopolymeren von Stärke
und Vinylmonomeren, bei der freie Radikale auf der
Stärke initiiert werden, ist bekannt. Zusammenfassungen
sind von J.C. Arthur, Jr. (Advances in Macromolecular
Chemistry, Bd. 2, Academic Press, London
& New York, Seiten 1 bis 87, 1970) und von G.F. Fanta
(Block and Graft Copolymers, Bd. 1, John Wiley & Sons,
London & New York, Seiten 1 bis 45, 1973) veröffentlicht
worden.
Es sind zahlreiche chemische Aktivatoren bekannt.
Aus US-PS 3138 564 ist die Pfropfpolymerisation
von 1,3-Butadien und Acrylnitril auf Stärke unter
Verwendung von Ozon und Fe(II) bekannt. Gemäß GB-PS
8 69 511 erfolgt die Herstellung von Stärke-Pfropfcopolymeren
unter Verwendung von Polymerisationsinitiatoren,
wie Wasserstoffperoxid, organischen Peroxiden,
Hydroperoxiden und verdünnten Lösungen von Cerionen.
Dabei kann man die Ausbeuten durch Verwendung von
Aktivatoren zu diesen Initiatoren, wie milde Reduktionsmittel,
z. B. durch Eisen(II)ammoniumsulfat,
Natriumformaldehydsulfoxylat und dergleichen, erhöhen.
Von C.E. Brockway (Am. Chem. Soc. Dov. Org. Coatings
Plast. Chem., Seiten 502 bis 508, 1967 und US-PS
30 61 471 und 30 61 472) wird die Verwendung von Wasserstoffperoxid
für die Pfropfpolymerisation von
verschiedenen Vinylmonomeren auf Stärken gezeigt.
Weiterhin wird von C.E. Brockway in J. Polymer Sic.:
Teil A, Bd. 2, Seiten 3721 bis 3731 1964 die Verwendung
von Wasserstoffperoxid für die Pfropfpolymerisation
von Methylmethacrylat auf Stärke gezeigt. Die
meisten dieser Initiatoren sind unspezifisch und
leiten eine Homopolymerisation eines einzelnen Monomers
oder die Copolymerisation von Monomergemischen
sowie auch die gewünschte Pfropfpolymerisation des
oder der Monomer(en) auf die Stärke ein. Dabei erhält
man Produkte, die bei der Lagerung zum Trennen neigen.
Diese Probleme kann man durch die Verwendung von
Cer(IV)-Initiatoren minimalisieren oder vermeiden.
Fanta et al haben in J. Appl. Polymer Sci., Bd. 10,
Seiten 919 und 937, 1966 schon die Homopolymerisation
unter Verwendung von Cer(IV) beschrieben, wobei
die wichtigste Bedeutung von Cer(IV)-Initiatoren die
Bildung von freien Radiakalen ist, wie Fanta in
Block and Graft Copolymeres, Bd. 1, Seite 3, Ed. R.J.
Ceresa, John Wiley & Son, London & New York, 1973 beschrieben
hat und wobei man Pfropfcopolymere erhält
unter Ausschluß von allen Homo- oder Copolymeren.
Dieses System ist schon in großem Umfang zum Pfropfen
von Vinylmonomeren auf Stärke angewendet worden.
Die Verwendung zahlreicher Vinylmonomere zusammen mit
modifizierten oder nichtmodifizierten Stärken in sowohl
körniger als auch gelierter (pastöser) Form als
Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Stärke-
Pfropfcopolymeren, ist bekannt. Aus US-PS 30 61 472
sind dünnsiedende Stärken, wie hypochloritoxidierte
und säuremodifizierte Stärken, Stärkeether, Stärkeacetate
und enzymumgewandelte Stärken, die mit einem
Acrylester eines Alkanols polymerisiert wurden, bekannt.
Diese Produkte sind als Schlichtemittel für
hydrophobe Fasern geeignet. Gemäß US-PS 30 95 391
wird eine körnige nichtpastöse Stärke, körnige
hypochloritoxidierte Stärke, säuremodifizierte körnige
Stärke, die erhalten wurde durch Erhitzen von angesäuerten
wäßrigen Suspensionen von körniger Stärke
unterhalb der Pastenbildungstemperatur, körniger
Stärke, die mit Ethylenoxid umgesetzt wurde, und
körniger Stärke, die mit Vinylacetat umgesetzt wurde,
als geeignete Materialien für die Polymerisation
mit Vinylmonomeren einschließlich Vinylacetat, Ethylacrylat,
Styrol, Methacrylsäure, den Butylestern von
Acryl- und Methacrylsäuren, Methylmethacrylat, Acrylnitril,
Acrylamid, 4-Vinylpyridin und Diethylaminoethylmethacrylat
beschrieben. Diese Produkte sind
dann als Klebemittel, Flockungsmittel und Schlichtemittel
geeignet.
Die Pfropfcopolymerisationsreaktion wird im allgemeinen
in einem wäßrigen Medium durchgeführt, wobei man
dann Zusammensetzungen in Form von wäßrigen Dispersionen
oder Latizes erhält. Da der wertvolle und brauchbare
Anteil in einem solchen Latex der Pfropfcopolymeranteil
der Dispersion ist, ist es wünschenswert,
daß die Zusammensetzungen mit einem möglichst hohen
praktisch anwendbaren Feststoffgehalt hergestellt werden.
Außerdem sollen die Latizes über ihre Gebrauchszeit
stabil sein. Das heißt, daß die Dispersionen
sich nicht in zwei oder mehr Phasen auftrennen sollen
oder innerhalb der für die Anwendung vorgesehenen
Zeit einen starken Viskositätsanstieg erleiden. Solche
Probleme sind bekannt bei der Herstellung von Polymerzusammensetzungen
aus den bisher bekannten Stärken
und werden in US-PS 39 84 361 beschrieben, wo gelierte
kationische Stärken mit Vinylmonomeren unter Bildung
von wäßrigen Dispersionen polymerisiert werden
und dann durch Beschallen stabilisiert werden oder
aus US-PS 40 29 616, wo wäßrige Dispersionen von
Pullulan, die mit einer Ethylenverbindung polymerisiert
wurden, zum Unterschied von solchen Dispersionen
auf Basis von Stärke Stabilität aufweisen und
keine Gelierung oder Alterung erleiden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine stabile wäßrige
Polymerdispersion mit einem Feststoffgehalt von wenigstens
25% auf Basis eines Pfropfcopolymers von
wenigstens einem Vinylmonomer und einer derivatisierten
und verdünnten Stärke zur Verfügung zu stellen,
die eine hohe Stabilität aufweisen und nicht gelieren
oder altern und infolgedessen sehr lagerbeständig sind.
Diese Aufgabe wird durch eine stabile wäßrige Polymerdispersion
gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Die Erfindung
betrifft auch die Herstellung der erfindungsgemäßen
wäßrigen Polymerdispersion.
Die erfindungsgemäßen Dispersionen
zeigen keine Phasentrennung und keinen stärkeren
Viskositätsanstieg und Gelierung bei der Lagerung
zum Unterschied von den nach dem Stand der Technik
hergestellten. Die Art der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung ist so, daß sie leicht auf die gewünschten
Feststoffgehalte verdünnt werden kann.
Infolgedessen wird durch die hohen Feststoffgehalte
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ein
erheblicher wirtschaftlicher Wert geschaffen, weil
man die Probleme, die bei der Lagerung und beim
Transport von unnötigen Mengen Wasser auftreten, in
erheblichem Masse vermindern kann.
Die erfindungsgemäßen stabilen Dispersionen sind
als Schlichtemittel für hydrophobe Fasern und als
Beschichtungs- und Klebemittel für Papierprodukte
geeignet und auch als Bestandteile in Überzugsmitteln,
wie Anstrichfarben.
Die neuen Stärke-Pfropfcopolymer-Dispersionen gemäß
der Erfindung werden hergestellt, indem man ein
Pfropfpolymer aus einer derivatisierten und verdünnten
Stärke zusammen mit einem Vinylmonomer oder
-monomeren durch freiradikalische Initiierung, bei
welcher eine Polymerisation auf die Stärke bewirkt
wird, und im wesentlichen keine Homo- oder Copolymerisation
des oder der Vinylmonomer(en) stattfindet,
durchführt. Vorzugsweise soll die Stärke nach der
Derivatisierung körnig (unlöslich) bleiben.
Es wird besonders bevorzugt, daß die Pfropfcopolymerdispersion
in einer bestimmten Reihenfolge hergestellt
werden: Man bildet eine körnige derivatisierte
Stärke, verdünnt die Stärke und pfropf dann
wenigstens ein Vinylmonomer auf die Stärke mittels
eines freiradikalischen Initiators, der eine Pfropfpolymerisation
auf die Stärke bewirkt und der im wesentlichen
eine Homo- oder Copolymerisation des oder
der Vinylmonomer(en) verhindert.
Für optimale Ergebnisse soll die derivatisierte
und verdünnte Stärke keine Substanzen enthalten, die
bei der Pfropfpolymerisation eingreifen oder welche
die Eigenschaften der fertigen Dispersion verändern.
Bei der Derivatisierungsstufe können Reagentien,
Salze oder Nebenprodukte, die solche Wirkungen haben,
eingeführt werden. Solche Substanzen kann man leicht
entfernen, indem man die derivatisierte Stärke
wäscht, unter der Voraussetzung, daß die Stärke
in körniger Form verbleibt. Ein geringerer Löslichkeitsgrad
der körnigen Stärke kann toleriert werden,
weil man diesen einfach durch die Zugabe von einem
mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel, wie
Ethylalkohol, zu dem Waschwasser unterdrücken kann.
Die Stärke kann durch chemische Maßnahmen, wie
Säurehydrolyse, verdünnt werden, worauf man dann die
Derivatisierung unter Aufrechterhaltung der Kornform
vornimmt. Ebenso kann man die Stärke zuerst derivatisieren
und das körnige Produkt anschließend gelieren
und verdünnen. Auch eine Kombination einer
Säure- und Entzymverdünnung kann angewendet werden.
Wird die Derivatisierung als erste Stufe durchgeführt,
so soll vorzugsweise das Verdünnen durch
eine enzymatische Maßnahme erfolgen.
Eine weitere Überlegung besteht darin, daß die derivatisierte
Stärke in Wasser leicht gelierbar und
dispergierbar sein soll, um die nachfolgende Polymerisationsreaktion
zu erleichtern.
Da die Viskosität der verdünnten Derivate die Viskosität
der fertigen Stärke-Pfropfcopolymer-Dispersion
beeinflußt, soll die Viskosität der Stärkederivate
so gewählt werden, daß die Viskosität der fertigen
Dispersion mit dem beabsichtigten Feststoffgehalt
in Einklang steht.
Für die Herstellung der derivatisierten und verdünnten
Stärken sind beispielsweise Maisstärke, Weizenstärke,
Kartoffelstärke und dergleichen geeignet,
wobei die Maisstärke bevorzugt wird.
Die Herstellung von Stärkederivaten ist bekannt.
Bei der Herstellung von Stärkederivaten die die Eigenschaft
haben, stabile Dispersionen bei der Pfropfpolymerisation
mit Vinylmonomeren zu ergeben, ist
es jedoch erforderlich, den Substitutionsgrad zu
überwachen. Auch die Art des Substituenten hat einen
Einfluß auf die Stabilität der Dispersion. Ebenso
ist es erforderlich, die Verdünnung der Stärke zu
überwachen, wenn man optimale physikalische Eigenschaften,
wie die Reißfestigkeit und die Abriebbeständigkeit
bei dem Copolymeren erzielen möchte.
Bei gleichem Substitutionsgrad ergeben sperrige
und geladene Substituenten stabilere Dispersionen
als kleine und nichtgeladene Substituenten. Jeder
Substituent, der nicht bei der Polymerisation stört
und der Stärkederivate ergibt, die bei Feststoffgehalten
von etwa 30 bis etwa 45 Gew.-% nach dem
Verdünnen stabile Viskositäten ergibt, ist geeignet.
Dazu gehören anionische, kationische und nichtionische
Substituenten. Die bevorzugten Substituenten
sind kationische und nichtionische Typen. Carbamylethyl-,
Alkyl-, Benzyl- und Benzalkylstärkederivate
sind Beispiele für nichtionische Derivate. Der Dialkylaminoalkylsubstituent
ist ein Beispiel für ein kationisches
Derivat.
Die bevorzugten Stärkederivate sind solche mit Hydroxyalkyl-,
Cyanoalkyl-, Dialkylaminoethyl- und Acylsubstituenten.
Am meisten bevorzugt werden Hydroxyethyl-,
Cyanoethyl-, Diethylaminoethyl-, Carbamylether- und
Acetylderivate.
Der gewählte Substitutionsgrad hat einen Einfluß
auf die Viskositätsänderung der durch Pfropfpolymerisation
gebildeten Dispersion. Bei höheren Substitutionsgraden
kann man Dispersionen, die ihre Viskosität
innerhalb von 30 Monaten nicht verdoppeln, herstellen.
Für die meisten industriellen Anwendungen werden
derart extrem stabile Latizes nicht benötigt.
Aus praktischen Überlegungen sollen die fertigen
Dispersionen nicht zu viskos sein, damit man sie
nicht zu schwer handhaben kann oder sie nicht auf
Feststoffgehalte, die zu niedrig für die beabsichtigte
Verwendung sind, verdünnen muß. Die Anfangsviskosität
der Polymerdispersion hängt von der Anfangsviskosität
der Stärkedispersion ab und die Viskosität
steht im Zusammenhang mit dem Feststoffgehalt der
Stärkedispersion. Eine Erhöhung des Feststoffgehaltes
ergibt eine Erhöhung der Anfangsviskosität
der Polymerdispersion. Wenn daher niedrige Feststoffgehalte
für die beabsichtigte Verwendung der
Polymerdispersionen ausreichen, dann kann man die
Dispersionen mit niedrigem Feststoffgehalt herstellen
und infolgedessen auch mit einer niedrigen Anfangsviskosität,
wobei dann eine größere Viskositätssteigerung
während der Lagerung möglich ist, ohne
daß die Dispersion zu viskos wird.
Der Substitutionsgrad einer derivatisierten Stärke
ist nicht proportional zu den Eigenschaften, welche
die verbesserte Viskositätsstabilität bei den Polymerdispersionen
bewirken. Ein niedriger Substitutionsgrad
(etwa 0,02) gibt nur eine geringe Wirkung auf
die Viskositätsstabilität der bei der Pfropfcopolymerisation
der derivatisierten Stärke mit Vinylmonomeren
erhaltenen Dispersion. Je nach der Art des
Substituenten wird jedoch eine dramatische und unerwartete
Verbesserung der Stabilität des fertigen
Stärke-Pfropfcopolymer-Latex bei Substitutionsgraden
der Stärke von etwa 0,05 bis 0,1 erzielt, wie grafisch
in Fig. 1 gezeigt wird. Bei einem sperrigen
und/oder geladenen Substituenten, wie dem Diethylaminoethylrest,
ergibt ein Substitutionsgrad von
oberhalb etwa 0,05 eine schnelle Stabilitätserhöhung.
Bei einem Carbamylethylrest wird ein ähnlicher
Anstieg bei einem Substitutionsgrad oberhalb
etwa 0,1 erzielt. Bei Substitutionsgraden zwischen
0,08 und 0,09 zeigen die Cyanoethyl- und Acetylderivate
die gleiche bemerkenswerte Stabilitätsverbesserung
bei den fertigen Dispersionen.
Die erfindungsgemäßen Stärkederivate haben einen
Substitutionsgrad von 0,05 bis 0,4, wobei ein Bereich
von 0,06 bis 0,2 besonders bevorzugt ist.
Es ist wünschenswert, daß
die Stärkederivate frei von nichtumgesetzten
Reagentien, Salzen und Nebenprodukten sind, bevor
sie für die Polymerisation verwendet werden. Dies
kann man am einfachsten durch Waschen der Derivate
erzielen und dieses Waschen wird erleichtert, wenn
die Stärke in Kornform verbleibt und nicht durch
zu starke Derivatisierung löslich gemacht worden
ist. Da höhere Substitutionsgrade im allgemeinen
die Löslichkeit der Derivate erhöhen, soll der Substitutionsgrad
so gewählt sein, daß man Reagentien,
Salze und Nebenprodukte in einfacher Weise entfernen
kann.
Die für die Durchführung der Erfindung geeigneten
Stärkederivate sind solche, die geliert und verdünnt
werden können. Das Verdünnen kann in bekannter Weise
durch Säurehydrolyse oder Enzymbehandlung erfolgen.
Das Verdünnen durch enzymatische Maßnahmen, wie
duch α-Amylase, wird bevorzugt.
Der Grad der Verdünnung der Stärke, bestimmt durch
die Intrinsikviskosität, stellt einen wichtigen
Aspekt der Erfindung dar, weil dadurch die Anfangsviskosität
der Stärke-Pfropfcopolymerisation bestimmt
wird, sofern alle anderen Faktoren gleich sind.
Als Faustregel kann man sagen, daß die fertige
Stärke-Pfropfcopolymer-Dispersion eine Anfangsviskosität
haben soll, die etwa 2 bis 4mal so groß ist
wie die des verdünnten Stärkederivates. Der Verdünnungsgrad
hat auch einen Einfluß auf die Festigkeitseigenschaften
der Produkte und diese Eigenschaften
sind wichtig bei deren Verwendung für Papierbeschichtungen
und als Textilschichten. Diese Eigenschaften
verschlechtern sich, wenn die Intrinsikviskosität
der verdünnten Stärke unterhalb etwa 0,12 dl/g
fällt. Hinsichtlich der oberen Grenze für die Intrinsikviskosität
besteht keine Begrenzung, abgesehen
davon, daß man eine gute Dispersion erhalten will,
die während der Polymerisationsreaktion gut mischbar
ist. Es ist bekannt, daß solche Faktoren auch von
der Art der verwendeten Ausrüstung, in welcher die
Polymerisationsreaktion abläuft, abhängt. Ein weiterer
Faktor ist, wie bereits erwähnt, die Anfangsviskosität
der beabsichtigten Produkte. Ein gewisses Verdünnen
ist jedoch erforderlich, um befriedigende Produkte
aus den gemäß der Erfindung erhältlichen Produkten
mit einem Feststoffgehalt von 25% oder mehr herzustellen.
Wie schon dargelegt, hängt der Verdünnungsgrad mit
den Festigkeitseigenschaften des fertigen Pfropfcopolymers
zusammen. Beispielsweise zeigt ein freitragender
Film eines Pfropfcopolymers, der hergestellt
worden ist aus Cyanoethylstärke mit einem
Substitutionsgrd von 0,161, die auf eine Intrinsikviskosität
(dl/g) von etwa 0,10, 0,14, 0,18 und
0,27 verdünnt wurde und dann mit Ethylacrylat polymerisiert
wurde, daß eine verhältnismäßig kleine
Veränderung der Intrinsikviskosität eine sehr wesentliche
Wirkung auf die physikalischen Eigenschaften
des Pfropfcopolymers haben kann. Ein freitragender
Film, der aus dem Copolymer gegossen wurde, das erhalten
wurde aus einer auf eine Intrinsikviskosität
von 0,10 dl/g verdünnten Stärke, hat eine Reißfestigkeit
von etwa 1470 g/mm². Wenn jedoch die
gleiche Stärke auf eine Intrinsikviskosität von etwa
0,14 dl/g verdünnt wurde, erhielt man einen Film
aus einem Copolymer, das aus dieser Stärke hergestellt
wurde, mit einer Reißfestigkeit von mehr als
2000 g/mm². Die Reißfestigkeit zeigte keinen merklichen
Anstieg oberhalb dieses Wertes, wenn man die
Intrinsikviskosität erhöhte, sondern verminderte
sich etwas auf etwa 1950 g/mm² bei einer Intrinsikviskosität
von etwa 0,18 und auf etwa 1870 g/mm²
bei einer Intrinsikviskosität von etwa 0,27 dl/g.
Ähnliche Veränderungen in der Abriebfestigkeit traten
auf, wenn man die Copolymeren auf ein 50%/50%
Bauwoll/Polyester-Mischgarn auftrug und die Zyklen
auf einem Walker-Abriebgerät maß, bis 11 Brüche
eintraten. Bei einem Copolymer, das hergestellt worden
war aus einer auf eine Intrinsikviskosität von
etwa 0,10 verdünnten Stärke, waren nur etwa 820
Zyklen erforderlich für 11 Brüche. Wenn man aber das
Copolymer herstellte aus einer Stärke, die auf
etwa 0,14 dl/g verdünnt worden war, stieg die Anzahl
der für 11 Brüche erforderlichen Zyklen auf mehr
als 1100. Die Anzahl der Zyklen für 11 Brüche
blieb oberhalb 1100, wenn man die Stärke auf eine
Intrinsikviskosität von etwa 0,18 verdünnte und für
ein Copolymer verwendete und fiel auf unterhalb 1000,
wenn man die Stärke auf eine Intrinsikviskosität von
etwa 0,27 verdünnte und für ein Copolymer verwendete.
Für optimale Reißfestigkeiten wird ein Intrinsikviskositätsbereich
von 0,13 bis 0,21 dl/g
besonders bevorzugt.
Jedes auf die derivatisierte und verdünnte Stärke
durch eine freiradikalisch initiierte Reaktion polymerisierbare
Monomer kann bei der Herstellung von
Stärke-Pfropfcopolymeren verwendet werden.
Das Monomer oder die Monomerkombination soll so gewählt
werden, so daß die gebildete Stärke-Pfropfcopolymer-Dispersion
wasserunlösliche Pfropfcopolymere,
dispergiert in einer kontinuierlichen wäßrigen Phase,
ergibt.
Im allgemeinen sind dies Vinylmonomere, wie Vinylhalogenide,
Vinylester, Vinylether, Alkylvinylketone, N-Vinylkarbazol,
N-Vinylpyrrolidon, Vinylpyridin, Styrol,
Alkylstyrol, Acrylsäure, Alkylacrylate, Methacrylsäure,
Alkylmethacrylate, Acrylamid, substituierte
Acrylamide, Vinylidenhalogenide, Itakonsäure und 1,3-
Butadien. Von diesen werden, wenn nur
ein einzelnes Monomer bei der Herstellung des Pfropfcopolymeren
verwendet wird, Acrylnitril, Methylmethacrylat,
Vinylacetat, 2-Ethylhexylacrylat und
die niedrigen Alkylacrylate, wie Methylacrylat,
Ethylacrylat und Butylacrylat, bevorzugt.
Besonders als einzelne Monomere bei der Herstellung
der Stärke-Pfropfcopolymeren bevorzugt sind
Methylacrylat, Ethylacrylat und Methylmethacrylat.
Es ist bekannt, daß man Kombinationen von zwei oder
mehr Monomeren zusammen unter Ausbildung von Copolymeren
oder Blockcopolymeren polymerisieren kann
und solche Kombinationen kann man auch bei der Herstellung
von Stärke-Pfropfcopolymeren mit den derivatisierten
und verdünnten Stärken anwenden. Werden zwei
oder mehr Monomere mit den Stärken polymerisiert,
so sind die bevorzugten Monomeren Dimethylaminoethylmethacrylat,
Ethylacrylat, Butylacrylat, Methylmethacrylat
und Methacrylsäure.
Jeder Polymerisationsinitiator, der eine freiradikalische
Polymerisation bei den derivatisierten und
verdünnten Stärken einleiten kann und im wesentlichen
die Initiierung einer Homo- oder Copolymerisation
des Monomeren oder des Monomerengemisches, das bei der
Herstellung der Stärke-Pfropfcopolymeren verwendet
wird, unterdrückt, ist als Initiator geeignet.
Cerammoniumnitrat ist ein Beispiel für einen solchen
Initiator. Dieser Initiator kann in Mengen von etwa
0,5 bis 8 Gew.-%, bezogen auf die derivatisierte und
verdünnte Stärke, verwendet werden. Mengen unterhalb
etwa 0,5% ergeben keine ausreichende Initiierung
der Pfropfpolymerisation und ergeben erhebliche
Mengen an nichtumgesetztem Monomer. Initiatormengen
von etwa 1,4 bis 4 Gew.-%, bezogen auf die Stärke, werden
bevorzugt.
Die Kombination von Wasserstoffperoxid und Acetationen
stellt ebenfalls einen brauchbaren Initiator dar.
Natriumacetat oder Eisessig können für das Einbringen
der Acetationen verwendet werden. Dieser Initiator
kann bei einem pH im Bereich von etwa 2 bis etwa 9 und
bei Initiierungstemperaturen von etwa 40 bis 90°C verwendet
werden. Das Molverhältnis von Essigsäure zu
Wasserstoffperoxid liegt bei etwa 2 und die Menge an
Peroxid bei etwa 0,5 bis 2,0%, bezogen auf das Gewicht
der Stärke.
Die Mengen des oder der zugegebenen Monomeren hängen
von den gewünschten Eigenschaften der fertigen Dispersion
ab. Die Dispersionen, die aus den derivatisierten
und verdünnten Stärken erhalten werden, können Feststoffgehalte
von so hoch wie 40 Gew.-% oder mehr, auf
Trockenbasis, aufweisen. Das Stärke/Monomer-Verhältnis
kann 100 : 25, bezogen auf das Trockengewicht, oder weniger,
und vorzugsweise 100 : 40 oder weniger betragen.
Die untere Grenze dieses Verhältnisses hängt von den
wirtschaftlichen Überlegungen und den beabsichtigten
Viskositäten der fertigen Dispersion ab. In dem Maße,
wie zunehmende Mengen an Monomer in die Dispersionen
eingebaut werden, nehmen die wirtschaftlichen Vorteile,
die bei der Verwendung der derivatisierten und verdünnten
Stärken, die einen wesentlichen Anteil in dem
fertigen Copolymer bilden, eintreten, ab.
Die Stärke/Monomer-Verhältnis beträgt 100 : 25 bis 100 : 200.
Ein besonders bevorzugtes Stärke/
Monomer-Verhältnis liegt im Bereich von etwa 100 : 40
bis etwa 100 : 100, bezogen auf das Gewicht, Trockenbasis.
Die Anfangspolymerisationsbedingungen sollen so sein,
daß ausreichend Monomer vorhanden ist, um die Polymerisation
zu unterstützen, wenn sie einmal angesprungen ist.
Jedes Zugabeverfahren bei dem man die anfangs erzeugten
freien Radikale ausreichend nutzt und bei dem keine
Probleme hinsichtlich der Temperaturkontrolle auftreten,
ist geeignet, d. h. daß man das oder die
Monomer(en) in einer einzigen Zugabe oder in mehreren,
während der Polymerisation erfolgenden Zugaben oder
kontinuierlich zugeben kann, solange, wie man die
benötigten Polymerisationsbedingungen erzielt. Werden
Mischungen von Monomeren verwendet, so können sie als
solche unter Bildung von üblichen Copolymerketten,
die auf die Stärke aufgepfropft wurden, zugegeben
werden oder man kann sie nach und nach zugeben und
zwar einzeln oder in speziellen Gemischen, unter Bildung
von Blockcopolymeren, die auf die Stärke aufgepfropft
sind.
Die Temperatur, bei welcher die Polymerisation durchgeführt
wird, hängt von dem Monomerensystem und dem
verwendeten Katalysator ab. Erwärmen oder Kühlen
oder eine Kombination davon kann erforderlich sein,
um die gewünschte Polymerisationstemperatur zu erreichen
oder aufrechtzuerhalten. Temperaturen im Bereich
von 0 bis 100°C können zu Abhängigkeit von dem Katalysatorsystem
und dem Monomeren verwendet werden.
Temperaturen im Bereich von 25 bis 80°C werden bevorzugt.
Wenn jedoch ein Katalysator einen niedrigen
pH erzeugt oder benötigt, erfolgt bei einem längeren
Aussetzen bei diesen sauren Bedingungen eine zu starke
Hydrolyse der Stärke und dadurch werden die Eigenschaften
des fertigen Polymers nachteilig beeinflußt.
Zum Stabilisieren der Dispersionen kann man während
der Polymerisation oder nachdem die Umsetzung beendet
ist, oberflächenaktive Mittel zugeben. Werden diese während
der Polymerisation zugegeben, so ist das oberflächenaktive
Mittel so auszuwählen, daß es nicht mit dem
Initiatorsystem reagiert oder in anderer Weise die
Polymerisationsreaktion nachteilig beeinflußt.
Die erfindungsgemäßen Stärke-Pfropfcopolymer-Dispersionen
können vorteilhaft als Überzugsmittel für
Papierüberzüge, für Anstrichfarben auf Wasserbasis
und dergleichen verwendet werden. Alle üblichen Füller,
wie Tone, Kalziumkarbonat, Titandioxid und ähnliche
Materialien, sowie auch Pigmente können mit den Dispersionen
verwendet werden. Zu starke kationische Dispersionen
können die Füllstoffe ausflocken. Da 50% oder
mehr der Klebeelemente in diesen Dispersionen auf
Stärke beruht, wird durch die Verwendung dieser
Dispersionen ein ausgeprägter wirtschaftlicher Vorteil
erzielt, weil man teure Monomere, die sich von
den zunehmend knapper werdenden fossilen Kohlenwasserstoffen
ableiten, vermeiden kann. Außerdem wird
durch die verhältnismäßig hohe Viskosität der
Dispersion die Formulierung von Beschichtungsmassen
ermöglicht, ohne daß man einen Verdicker benötigt.
Die erfindungsgemäßen Stärke-Copolymer-Dispersionen
können in üblicher Weise auf Textilgarne zum
Schlichten der Garne und zur Verminderung des Garnbruches
während der Weiterverarbeitung angewendet
werden. Werden die Dispersionen als Schlichten angewendet,
dann ist es wünschenswert, daß die derivatisierten
und verdünnten Stärken, die zur Herstellung
der Dispersionen verwendet worden sind, eine
Intrinsikviskosität im Bereich von etwa 0,12 bis
etwa 0,28 dl/g haben. Eine Stärke-Pfropfcopolymer-
Dispersion, bei welcher die verwendete Stärke für
die Herstellung der Pfropfcopolymere auf eine Intrinsikviskosität
im Bereich von 0,13 bis etwa 0,28 dl/g
verdünnt wurde, wird bevorzugt, wenn man die Dispersion
als Schlichte für Textilgarne verwendet.
Die folgenden Beispiele beschreiben die Erfindung.
Nachfolgend wird die Erfindung in Beispielen beschrieben.
Wenn nicht anders angegeben, bedeuten die Ausdrücke
"Feststoffe" und "Prozent Feststoffe" die Gesamttrockensubstanz
einschließlich der Stärke und
dort wo es paßt, aller Monomerer, die bei der Herstellung
der Stärke-Pfropfcopolymer-Dispersionen verwendet
wurden. Die Viskositätsangaben
wurden bei 24°C mit einem Viskosimeter vom Typ H.A.T.
Brookfield mit einer geeigneten Spindel gemessen. Die
Ausdrücke und Verfahrensweise in der Beschreibung und
in den Ansprüchen werden nachfolgend erläutert.
Die Aktivität von löslichen α-Amylasezubereitungen
wurde mittels einer modifizierten Standardtestmethode
AATCC 103, 1965 "Bacterial Alpha Amylase Enzymes Used
in Desizing, Assay of" veröffentlicht in der 1967-
Ausgabe des Technical Manual of American Association
of Textile Chemists and Colorists, Bd. 43, Seiten B-174
und B-175, gemessen. Das Verfahren wurde wie folgt
modifiziert: die Pufferlösung für das Stärkesubstrat
wurde hergestellt, indem man 25,3 g handelsübliches
Natriumhydroxid und 340 g handelsübliches Kaliumdihydrogenphosphat
in Wasser löste und die Lösung auf
2 l verdünnte; 125 ml der Pufferlösung wurden zu dem
gekühlten pastösen Stärkesubstrat gegeben und dann
wurde das Substrat auf 500 ml Volumen verdünnt. Der
pH des Stärkesubstrates wurde bestimmt und erforderlichenfalls
auf 6,20 ± 0,05 eingestellt; eine 0,025
molare Kalziumchloridlösung, hergestellt durch Auflösen
von 11,1 g wasserfreiem Kalziumchlorid in Wasser
und Verdünnen des Volumens auf 4 l wurde für die
Verdünnungen der Enzymproben verwendet. Die Ergebnisse
wurden in Liquifone umgerechnet, wobei eine bakterielle
Amylaseeinheit 2,85 Liquifonen entspricht.
Die Intrinsikviskositäten der derivatisierten und
verdünnten Amylopectinstärken wurden aus den Intrinsikviskositäten
von Maisstärken, die unter gleichen
Bedingungen derivatisiert und verdünnt wurden,
bestimmt. Die Intrinsikviskositätsmessungen wurden
mit einer Anzahl von 32%igen Maisstärkepasten, die
zuvor verflüssigt und verdünnt worden waren, auf
Brookfield-Viskositäten im Bereich von 40 mPa·s bis
30 800 mPa·s durchgeführt. Die Messungen der reduzierten
Viskosität wurden zunächst bei fünf Verdünnungen
(0,5 g/100 ml, 1,0 g/100 ml, 1,5 g/100 ml, 2,0 g/100 ml
und 2,5 g/100 ml) einer jeden Probe gemäß dem Verfahren
von Myers and Smith "Methods in Carbohydrate
Chemistry", Bd. IV, Seiten 124 bis 127, herausgegeben
von R.L. Whistler, Academic Press, New York, 1964,
durchgeführt. Die Intrinsikviskositätswerte wurden dann
durch Extrapolieren der reduzierten Viskositätswerte,
bei denen fünf Verdünnungen auf eine Konzentration von
Null erhalten worden waren, abgeleitet.
Folgende Formeln wurden zum Berechnen der reduzierten
Viskositätswerte verwendet. In diesen Formeln bedeutet
t₀ die Fließzeit in dem Ubbelohde-Viskosimeter
für die reine Lösung (1,00 M NaOH-Lösung), t die
Fließzeit in dem Ubbelohde-Viskosimeter für die
verdünnte Stärkelösung, die gegenüber NaOH 1,00 M eingestellt
wurde, und C die Konzentration der verdünnten
Stärke in Gramm pro 100 Milliliter.
Kjeldahl-Analyse auf Stickstoff wurde mittels der Standardanalysemethode
der Corn Refiners Association, Number
B-48, durchgeführt.
Die Analyse für Carboxylgruppen wurde unter Anwendung
der Standardanalysemethoden der Corn Refiners Association,
Number C-22 durchgeführt.
Acetylgruppen wurden unter Anwendung der Standardanalysemethode
der Corn Refiners Association Nr. C-2
bestimmt.
Der Substitutionsgrad (D von S) wurde mittels folgender
Formeln bestimmt:
- (a) stickstoffhaltige Substituenten
Cyanoethyl, A = 53
Carbamylether, A = 71
Diethylaminoethyl, A = 99 - (b) Acetyl enthaltende Substituenten
- (c) Carboxyl enthaltende Substituenten
In diesem Beispiel wird die Herstellung eines Pfropfcopolymers
gemäß der vorliegenden Erfindung in einem
absatzweisen Verfahren beschrieben.
Eine Menge an einer Stärkeaufschlämmung, enthaltend
287,3 g Stärke (Trockensubstanz) wurde in einem mit
einem Rührer und einem Thermometer ausgerüsteten
Harzkessel vorgelegt. Die Aufschlämmung wurde auf
43°C erwärmt und dazu wurden 34 ml einer 2,4 g NaOH
und 8,9 g NaCl enthaltenden Lösung zusammen mit 28,7 g
Na₂SO₄ gegeben.
Dann wurden 15,8 g Acrylnitril zugegeben und die Umsetzung
wurde 14 Stunden bei Aufrechterhaltung der
Temperatur von 43°C ablaufen gelassen. Der pH wurde
durch Zugabe von 4,6 ml einer 20° B´ Salzsäure
auf 7 eingestellt und dann wurde das Produkt filtriert
und der Filterkuchen wurde gewaschen. Die
Cyanoethylstärke hatte einen D von S (Substitutionsgrad)
von 0,14, bezogen auf den Stickstoffgehalt.
Der 300 g der Cyanoethylstärke enthaltende feuchte
Kuchen wurde mit einem Feststoffgehalt von 32%
in einem 2-Liter-Harzkessel, der mit einem Rührer,
Thermometer, Rückflußkühler und Stickstoffverteiler
ausgerüstet war, subspendiert. Der pH der Suspension
wurde auf 7,5 bis 7,8 eingestellt und dann werden
3729 Liquefone von α-Amylase, die von B. subtilis
erhalten wurden war, zugegeben. Die Cyanoethylstärke
wurde geliert und verdünnt nach folgendem Zeit/Temperatur-Schema:
Die α-Amylase wurde bei 96°C inaktiviert und die
verdünnte Stärke wurde durch Einsprühen von Stickstoff
gekühlt. Die Viskosität der verdünnten Stärke betrug
260 mPa·s.
Nach dem Kühlen der verdünnten Stärke auf eine Temperatur
von 60°C wurden 10,7 g Triton® X-200 und ein
Gemisch von 109,2 g Ethylacrylat und 9,6 g Acrylnitril
zugegeben. Die Temperatur wurde auf 30 bis 35°C gesenkt
und dann wurden 3,75 g Cerammoniumnitrat,
gelöst in 50 g entionisiertem Wasser, zugegeben.
Nach Beendigung der exothermen Reaktion wurden 1,2 g
Methacrylsäure bei 40°C zugegeben und weiter auf
eine Temperatur von 60°C erwärmt. Das Reaktionsgemisch
wurde bei der Temperatur von 60°C 3 Stunden gehalten
und dann wurden jeweils 0,5 g Ammoniumpersulfat und
Natriummetabisulfit in das Reaktionsgemisch gegeben,
um die Menge an nichtumgesetzten Monomeren zu verringern.
Das Gemisch wurde weitere 50 Minuten bei 60°C
gehalten, auf Raumtemperatur gekühlt und dann wurde
der pH durch Zugabe einer Lösung von 28%igem Ammoniumhydroxid
(2,7 g) auf etwa 8,5 eingestellt.
Die fertige Zubereitung hatte einen Feststoffgehalt
von 39,2%. Die erzielten Ergebnisse in der nachfolgenden
Tabelle zeigen die Viskositätsstabilität des
Copolymeren.
Zeitraum | |
Viskosität, mPa·s | |
1. Tag | |
560 | |
3. Tag | 588 |
6. Tag | 632 |
10. Tag | 660 |
2 Monate | 640 |
In diesem Beispiel wird die Herstellung eines Pfropfcopolymer
gemäß der Erfindung gezeigt, wobei man
die Monomeren absatzweise zugab.
Eine Stärkeaufschlämmung, enthaltend 2,954 g Stärke
(Trockensubstanz) wurde in einen mit einem Rührer
und einem Thermometer ausgerüsteten Kessel vorgelegt.
Die Aufschlämmung wurde auf 43°C erwärmt und dazu
wurden 350 ml einer Lösung, enthaltend 70 g NaOH
und 265 g NaCl pro l sowie 295 g Na₂SO₄ gegeben. Anschließend
wurden 172 g Acrylnitril zugegeben und
die Umsetzung 16 Stunden unter Aufrechterhaltung der
Temperatur von 43°C fortlaufen gelassen. Der pH der
Reaktionsmischung wurde durch 20 B´ Salzsäure auf
6,3 eingestellt und das Gemisch wurde dann filtriert
und der Filterkuchen gewaschen. Die Cyanoethylstärke
zeigte einen Substitutionsgrad von 0,14, bezogen auf
den Stickstoffgehalt.
Der feuchte Kuchen, enthaltend das Stärkederivat,
wurde mit entionisiertem Wasser zu einer Aufschlämmung
von 32% Feststoffgehalt aufgeschlämmt und
2811 g der Aufschlämmung wurden in ein 5-Liter-
Gefäß, das mit einem Rührer, Thermometer, Rückflußkühler
und Stickstoffeinlaß verbunden war, eingefüllt.
Der pH der Aufschlämmung wurde auf 7,5 eingestellt
und dann wurden 11 187 Liquefone von α-Amylase,
erhalten aus B. subtilis, zugegeben. Das folgende
Zeit/Temperatur-Schema wurde für die Gelatinierung
und zum Verdünnen der Stärke eingehalten:
Die α-Amylase wurde bei 96°C inaktiviert und die verdünnte
Stärke wurde auf 50 bis 55°C durch Einleiten
von Stickstoff gekühlt. Die Viskosität der verdünnten
Stärke betrug 365 mPa·s. Triton® X-200 in einer Menge von
73,5 g, 322 g Ethylacrylat und 29,25 g Acrylnitril
(die Hälfte der gesamten zuzugebenden Menge) wurden zu
der verdünnten Stärke gegeben. Dann wurden 22,5 g
Cerammoniumnitrat, gelöst in 60 g entionisiertem Wasser,
zugegeben und die Temperatur dabei auf 50 bis
55°C gehalten. Bei einer Temperatur von 75°C wurden
332 g Ethylacrylat, 29,25 g Acrylnitril und 7,2 g
Methacrylsäure langsam in das Gemisch während einer
Zeitdauer von 1 Stunde eingeführt und anschließend
wurde die Temperatur 3 Stunden bei 75°C gehalten.
Nach Beendigung der Polymerisationsreaktion wurden
jeweils 0,5 g Ammoniumpersulfat und Natriummetabisulfit
zu dem Reaktionsgemisch zugegeben, um die Menge
an nichtgewünschten Monomeren zu vermindern, und dann
wurde der pH auf 8,5 eingestellt.
Das fertige Produkt hatte einen Feststoffgehalt von
45%. Die erzielten Ergebnisse, die in der nachfolgenden
Tabelle aufgeführt sind, zeigen die Viskositätsstabilität
des Copolymers.
Zeitraum | |
Viskosität, mPa·s | |
frisch | |
980 | |
1. Tag | 968 |
2 Monate | 1060 |
4 Monate | 1440 |
In diesem Beispiel wird die Verwendung von Wasserstoffperoxid
plus Acetationen zum Initiieren der Pfropfpolymerisation
einer verdünnten derivatisierten Stärke
gezeigt. Die Viskositäten wurden
bei 24°C bestimmt
und in Brookfield-Viskositätsäquivalente umgerechnet.
Eine Stärkeaufschlämmung, enthaltend 300 g (Trockensubstanz)
einer Cyanoethylstärke, mit einem Substitutionsgrad
von 0,11, wurde in ein 2-Liter-Gefäß, das
mit einem Rührer, Thermometer, Rückflußkühler und
Stickstoffeinlaß versehen war, eingefüllt. Zu dieser
Aufschlämmung wurden 0,120 g Vanzyme 13, vertrieben
von der R.T. Vanderbilt (20 000 Liquefone pro g) gegeben
und der pH wurde mit Salzsäure auf 6,7 eingestellt.
Die Temperatur der Aufschlämmung wurde auf
75°C erhöht und 45 Minuten gehalten und dann auf 90°C
erhöht und 15 Minuten zum Inaktivieren des Enzyms bei
dieser Temperatur gehalten. Die Viskosität der verdünnten
Stärke betrug 260 mPa·s.
Die verdünnte Stärke wurde auf 70°C gekühlt und dabei
Stickstoff darübergeleitet. Dann wurden 24 g von
28% Feststoffe enthaltenem Triton® X-200 und 46 ml
von insgesamt 137 ml eines Monomerengemisches, enthaltend
90% Styrol und 10% Acrylnitril, zugegeben.
Das Verhältnis der Stärke zu Monomeren betrug 100 : 40.
Dazu wurden 10 ml Eisessig gegeben und ausreichend
Salpetersäure, um den pH im Reaktionsgemisch auf
2,6 zu erniedrigen, sowie 10 ml einer 30%igen
Wasserstoffperoxidlösung. Die Temperatur des Gemisches
wurde auf 80°C erhöht. Nach 1 Stunden begann die
Polymerisation, wie durch die blaue Farbe einer Dünnschicht
der Mischung gezeigt wurde. Die restlichen
91 ml des Monomerengemisches wurden zugegeben und
die Temperatur im Reaktionsgemisch wurde auf 90°C erhöht
und 2 1/4 Stunden bei dieser Temperatur gehalten.
Der pH der Mischung wurde mit Ammoniumhydroxidlösung
auf 7,4 eingestellt. Die gebildete flüssige Zubereitung
hatte einen Feststoffgehalt von 39,4%. Die
Anfangsviskosität der Zubereitung betrug 238 mPa·s und
stieg nach 4 Monaten auf lediglich 300 mPa·s. Trockene
Folien dieser Zubereitung auf Glas waren klar und anhaftend.
In diesem Beispiel wird die Herstellung von Stärke-
Pfropfcopolymeren nach dem Verfahren gemäß US-PS
30 61 472 beschrieben. Die Lehre des Beispiels 1 von
US-PS 30 61 472 wurde nachgearbeitet, wobei jedoch
Igepal CO-887® anstelle von Igepal® CO-630 verwendet
wurde und wobei eine entsprechende Menge an 29%igem
Wasserstoffperoxid anstelle von 50%igem Wasserstoffperoxid
verwendet wurde. Die Nacharbeitung erfolgte
zur Herstellung von Produkten mit Feststoffgehalten
von 16%, 25%, 30% und 48%.
Eine Stärkepaste wurde hergestellt durch Verrühren
von 67,5 g einer handelsüblichen Maisstärke, die mit
Natriumhypochlorid oxidiert worden war und etwa 1,0%
Carboxylgruppen enthielt, in 143 g Wasser und Erhitzen
auf 98 bis 99°C während 30 Minuten. Während die Paste
abkühlte, wurden 613,5 g Wasser zugegeben. Zu diesem
Gemisch wurden 1,0 g Eisessig, 0,30 g Eisen(II)ammoniumsulfat
und 9,4 g Igepal® CO-887 (71%ige Lösung
eines Nonylphenoxyethers von Polyoxyethylen mit durchschnittlich
30 Oxyethylengruppen pro Molekül) gegeben.
Igepal® CO-887 wurde als bevorzugtes oberflächenaktives
Mittel in Tabelle 1 des Beispiels 3 von US-PS
30 61 472 angegeben. Die Paste wurde auf 48°C abgekühlt
und dazu wurden 67,5 g Ethylacrylat und anschließend
1,55 g Wasserstoffperoxid gegeben. Innerhalb weniger
Sekunden erhöhte sich die Temperatur in dem Reaktionsgemisch.
Die Temperatur wurde dann während 3 Stunden
auf 60°C eingestellt und dort gehalten. Während
dieser Zeit wurde das Reaktionsgemisch ständig kräftig
gerührt. Nach 3 Stunden wurde das Produkt auf
Raumtemperatur gekühlt. Die Viskosität des Produktes
bei 24°C betrug 1380 mPa·s.
Das Verfahren gemäß (A) wurde wiederholt, wobei der
Gesamtfeststoffgehalt auf 25% erhöht wurde, indem man
die Gesamtmenge an Wasser auf 410 g verminderte. Man
erhielt ein weiches Gel mit einer Viskosität von mehr
als 13 000 mPa·s bei 24°C.
Das Verfahren gemäß (A) wurde wiederholt, wobei der
Gesamtfeststoffgehalt auf 30% erhöht wurde, indem man
die Gesamtwassermenge auf 320 g verminderte. Man erhielt
ein festes fettiges Gel mit einer Viskosität von
mehr als 30 000 mPa·s bei 24°C.
Das Verfahren von A wurde wiederholt, jedoch in einem
größeren Ansatz und der Feststoffgehalt wurde durch
Verminderung des Anteils an Wasser auf 48% erhöht.
Das erhaltene Produkt war eine feste kautschukähnliche
Masse. Die Viskosität war nicht meßbar.
Von den Produkten (A) bis (D) konnte nur das Produkt,
das mit 16% Feststoffgehalt hergestellt worden war,
als flüssig bezeichnet werden. Beim Lagern dieses
Produktes erfolgte in weniger als 1 Monat eine Phasentrennung,
was die Instabilität der Emulsion anzeigt.
In diesem Beispiel wird die Wirkung des Substitutionsgrades
auf die Viskositätsstabilität der Stärke
bei Cyanoethyl-, Acetyl-, Diethylaminoethyl- und
Carbamylethylstärkederivaten gezeigt.
Zu 10 l einer Maisstärkeaufschlämmung (40,87 Gew.-%
Stärketrockensubstanz) wurden 10%iges wasserfreies
Natriumsulfat (% bezogen auf die trockene Stärkesubstanz
und 590 ml kaustische Salzlösung (eine Lösung von Natriumhydroxid
und Natriumchlorid) mit 1,65 Äquivalenten titrierbarem
Alkali pro Liter und mit einer Dichte von 27°C Baum´
bei 20°C) gegeben. Die Alkalität der Aufschlämmung
(ml von 0,1N HCl, die erforderlich sind, um 30 ml der
Aufschlämmung zu neutralisieren) betrug 24,0. In sechs
2-Liter-Gefäße wurden jeweils 1597 ml der Aufschlämmung
(Äquivalent von 728 g Trockensubstanzstärke pro
Gefäß) gegeben. Die Gefäße waren mit Rührern und
Einlässen für die Zugabe von Reagentien ausgerüstet und
wurden in ein Wasserbad von 45°C gestellt. Die geeignete
Menge an Acrylnitril wurde zu jedem Gefäß gemäß
den Angaben in der nachfolgenden Tabelle zugegeben.
Nach 16stündiger Reaktionszeit wurde das Gemisch
auf pH 6,3 eingestellt, filtriert, zweimal gewaschen und
dann bei etwa 83°C getrocknet. Jede Probe wurde auf
Kjeldahl-Stickstoff analysiert und aus dem Stickstoffwert
(weniger als 0,04%) wurde der Substitutionsgrad
an Cyanoethylgruppen berechnet.
Die Cyanoethylmaisstärke wurden enzymatisch verdünnt
und pfropfpolymerisiert und die Viskositätsstabilität
der erhaltenen Produkte wurde bestimmt.
Das Verfahren von C.E. Smith und J.V. Tuschhoff gemäß
US-PS 30 81 296 wurde angewendet unter Verwendung von
Vinylacetat in einem wäßrigen Medium und Herstellung
von Acetatderivaten von Maisstärke mit unterschiedlichem
Substitutionsgrad.
Getrocknete, pulverisierte Maisstärke (annähernd 4369 g
Trockenbasis) wurde unter Rühren zu Wasser gegeben unter
Erhalt einer 900 ml Stärkeaufschlämmung von 23,0°
Baum´ (40,8% Trockensubstanz). Der pH der Mischung
wurde auf 7,0 eingestellt und 1500 ml der Aufschlämmung
wurden in jeweils sechs 2-Liter-Gefäße (entsprechend
728 g Trockensubstanz Stärke) gefüllt.
Die 2-Liter-Gefäße waren mit Rührern und Einlässen
für die Zugabe von Reagentien ausgerüstet und wurden
in ein Wasserbad mit konstanter Temperatur gestellt.
Bei einer Badtemperatur von 27°C wurden entsprechende
Mengen an Natriumkarbonat und anschließend
entsprechende Mengen an Vinylacetat, wie nachfolgend
angeführt, zugegeben. Nach 45minütiger Reaktionszeit
wurde unter Verwendung von verdünnter Salzsäure der
pH einer jeden Aufschlämmung auf 6,4 eingestellt.
Jede Aufschlämmung wurde durch Papier filtriert, zweimal
mit zusätzlichem Wasser gewaschen und dann in einem
Heißluftofen bei annähernd 82°C getrocknet. Die Analysen
für den Acetylgehalt nach Standardmethoden wurden
durchgeführt und dadurch der Acetylsubstitutionsgrad
bei jedem Produkt bestimmt.
Die Stärkeacetatderivate wurden enzymverdünnt und pfropfpolymerisiert
und die Viskositätsstabilistät der erhaltenen
Produkte wurde bestimmt.
In jeweils vier 2-Liter-Behälter in einem Wasserbad,
die jeweils mit Rührern ausgerüstet waren, wurden 1500
ml einer Suspension, enthaltend 728 g gepulverte Maisstärke,
vorgelegt. Zu jeder Suspension wurden 158 g
Natriumsulfat und die jeweilige nachfolgend angegebene
Menge an Diethylaminoethylchlorid gegeben und der pH
wurde auf annähernd 7,0 eingestellt. Zu jeder Suspension
wurden entsprechende Mengen, wie nachfolgend angegeben,
an kaustischer Salzlösung (einer Lösung enthaltend
6,60 g Natriumhydroxid und 25,6 g Natriumchlorid
pro 100 ml) gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 7 Stunden
den bei 50 bis 55°C gerührt, dann gekühlt und auf einem
Büchner-Trichter filtriert. Falls die Filtration durch
angequollene Stärketeilchen inhibiert wurde, wurde Methanol
zugegeben. Die DEAE-Stärkederivate wurden zweimal
mit Wasser oder Wasser/Methanol (35 : 65) gewaschen
und getrocknet. Die Stickstoffgehalte (Kjeldahl-Methode)
wurden gemessen und der Derivatisierungsgrad berechnet.
Die DEAE-Stärkederivate wurden enzymverdünnt und
pfropfpolymerisiert und die Viskositätsstabilität
der erhaltenen Produkte wurde bestimmt.
Acrylamid wurde mit körniger Stärke in einer alkalischen
Aufschlämmung nach dem Verfahren gemäß US-PS 29 28 827
umgesetzt. Zu 7500 ml einer Maisstärkeaufschlämmung,
enthaltend 3622 g Trockensubstanzstärke wurden 790 g
wasserfreies Natriumsulfat und 850 ml einer NaOH-NaCl-
Lösung (einer Lösung enthaltend 6,60 g NaOH und 25,6 g
NaCl pro 100 ml) gegeben. Die alkalische Aufschlämmung
wurde in vier gleiche Anteile aufgeteilt und in vier
2-Liter-Gefäße, die in einem Wasserbad standen und mit
Rührern und Thermometern ausgerüstet waren, gefüllt.
Die nachstehend angegebenen Mengen an Acrylamid wurden
zu jedem Gefäß gegeben und die Gemische wurden
18 Stunden bei 52°C umgesetzt. Die erhaltenen Stärkeaufschlämmungen
wurden auf pH 4,0 eingestellt und auf
einem Büchner-Trichter filtriert. Die filtrierten
Produkte wurden dann zweimal mit Wasser gewaschen,
filtriert und getrocknet. Die erhaltenen Stärkederivate
wurden auf Stickstoff (Kjeldahl-Analyse) und
Carboxylgehalt (Carboxylgruppen bilden sich durch
Teilhydrolyse von Carbamylethylgruppen unter Bildung
von Carboxyethylgruppen) analysiert und der Derivatisierungsgrad
berechnet.
Diese Stärkederivate wurden enzymatisch verdünnt und
pfropfpolymerisiert und die Viskositätsstabilität der
erhaltenen Produkte wurde bestimmt.
Nachfolgend wird das Verfahren zur Herstellung von
Pfropfcopolymeren mit den Proben (A) bis (D) beschrieben.
In ein 2-Liter-Harzgefäß, das mit einem Rührer, einem
Thermometer, einem Rückflußkühler und einem Stickstoffeinlaßrohr
ausgerüstet war, wurden 650 g entionisiertes
Wasser und dann 350 g (auf Trockenbasis) derivatisierte
wachsige Maisstärke vorgelegt, unter Ausbildung einer
35%igen Stärkeaufschlämmung. Der pH wurde auf 7,5 bis
7,8 eingestellt und anschließend wurden 4350 Liquefone
von α-Amylaseaktivität, erhalten von B. subtilis., zugegeben.
Die Aufschlämmung wurde 45 Minuten auf 78°C
erwärmt und dann bei 78°C gehalten, bis die Viskosität
der gelierten Stärke annähernd 200 mPa·s betrug (24°C
Brookfield Nr. 2 Spindel 20 Upm), was einer Intrinsikviskosität
von etwa 0,16 dl/g entspricht. Das Enzym wurde
durch Erhitzen auf 96°C inaktiviert und die verflüssigte
Stärke wurde auf annähernd 60°C gekühlt. Bei einer
Temperatur von nicht mehr als 60°C wurde das Einleiten
von Stickstoff begonnen und dann wurden 12,5 g Triton®
X-200 (oberflächenaktives Mittel) zugegeben und anschließend
278,5 g Ethylacrylat. Bei einer Temperatur
von 48 bis 52°C wurden 6,13 g Cerammoniumnitrat, gelöst
in 15 g entionisiertem Wasser, zugegeben. Nach
Beendigung der exothermen Reaktion (wobei die Temperatur
auf etwa 20°C anstieg) wurde die Reaktionstemperatur
während 3 Stunden bei 75°C gehalten. Dann wurden
jeweils 0,5 g Ammoniumpersulfat und Natriummetabisulfit
zu dem Reaktionsgemisch gegeben um die nichtumgesetzten
Monomeren zu vermindern. Die Mischung wurde eine weitere
Stunde bei 75°C gehalten und dann auf Raumtemperatur
gekühlt und der pH wurde mit 28%igem Ammoniumhydroxid
auf 8,5 eingestellt. Die fertigen Zubereitungen
hatten einen Feststoffgehalt von annähernd 45,0%.
In der nachfolgenden Tabelle werden die erzielten Viskositätsstabilitäten
der Proben zusammengefaßt.
In diesem Beispiel wird die Beziehung zwischen der
Intrinsikviskosität der verdünnten Stärke zu der
Reißfestigkeit und der Abriebbeständigkeit von
Pfropfcopolymeren, die aus der verdünnten Stärke hergestellt
worden waren, gezeigt.
Vier Proben einer cyanoethylsubstituierten Maisstärke,
hergestellt gemäß Beispiel I A-6 (D von S 0,161)
wurden nach dem Verfahren von Beispiel I E auf verschiedene
Viskositäten enzymverdünnt. Jede dieser
vier Proben wurde nach dem Verfahren von I E pfropfpolymerisiert.
Freitragende Filme von Pfropfcopolymeren wurden auf
einen Polyesterfilm aufgegossen. Die Filme wurden
getrocknet, zu Streifen von 1,27 cm Breite geschnitten
und dann etwa 5 Tage bei annähernd 65% relativer
Feuchte bei 21°C gelagert. Die Durchschnittsdicke
der Filme wurde bestimmt und die Reißfesetigkeit der
Filme wurde auf einem Instron-TM-Universal-Testinstrument
gemessen. Die Reißfestigkeit in bezug zu den
Intrinsikviskositäten der derivatisierten und verdünnten
Stärke wird in der nachfolgenden Tabelle 4 gezeigt.
Die vier Pfropfcopolymere wurden als Schlichte auf
ein 50% Baumwoll/50% Polyester-Garn aufgetragen und
2 Tage bei 21°C und 65%iger Feuchte konditioniert.
Die Abriebbeständigkeit der Proben wurde mit einem
Walker-Abriebtestgerät nach dem Verfahren von Stallings
und Worth "Textile Industries", März 1950, gemessen.
Bei diesem Verfahren werden 36 Garnsets gerieben und
die Anzahl der Zyklen bis zum Eintreten der ersten
11 Brüche gemessen. Die Ergebnisse werden in Tabelle 4
gezeigt.
In den Beispielen VII und VIII werden Papierbeschichtungen
aus den erfindungsgemäßen Stärke-Pfropfcopolymeren
gezeigt. Zur Herstellung der Papierbeschichtungen
in den Beispielen VII und VIII wurden die folgenden
Grundformulierungen verwendet:
Papierbeschichtungsformulierung | |
Gew.-Teile | |
Edgar HT Ton | |
100 | |
Tetranatriumpyrophosphat | 0,3 |
Klebemittel | 18 |
Melamin-Formaldehyd-Unlöslichmacher | 1,44 |
Kalziumstearat | 0,5 |
Wasser bis zu einem Feststoffgehalt von 60% |
In diesem Beispiel wird die Verwendung von Stärkepfropfcopolymeren
zusammen mit einer handelsüblichen
enzymumgewandelte Maisstärke als Kleber bei der Papierbeschichtungsformulierung
verwendet. In Tabelle 5
werden die Formulierungen, die mit der Stärke allein
und mit einer Kombination von Stärke und einem handelsüblichen
Kleber erhalten wurden, verglichen. Die
Beschichtungen wurden auf ein ungeleimtes Papier mit
einem Basisgewicht Nr. 51 unter Verwendung einer Laboratoriumsbeschichtungsanlage
aufgetragen.
In diesem Beispiel wird die Verwendung einer Stärke-
Pfropfcopolymer-Dispersion als alleiniges Klebemittel
bei einer pigmentierten Beschichtung, die aus der
vorstehenden Grundformulierung hergestellt wurde, gezeigt.
In der nachstehenden Tabelle 6 wird diese Formulierung
mit zwei Formulierungen, die mit handelsüblichen
Klebern hergestellt worden waren, verglichen. In
diesem Beispiel wurden die Beschichtungen auch auf
ein ungeleimtes Papier mit einem Basisgewicht Nr. 51
mit einer üblichen Laboratoriumsbeschichtungsvorrichtung
aufgetragen.
Claims (13)
1. Stabile wäßrige Polymerdispersion mit einem Feststoffgehalt
von wenigstens 25% aus einem Pfropfcopolymer
von wenigstens einem Vinylmonomer und einer
derivatisierten und verdünnten Stärke, dadurch gekennzeichnet,
daß die derivatisierte und verdünnte
Stärke einen Substitutionsgrad von 0,05 bis 0,4 und
eine Intrinsikviskosität von 0,12 bis 0,28 dl aufweist
und daß das Stärke/Monomer-Verhältnis in dem Pfropfcopolymer
100/25 bis 100/200, bezogen auf das Gewicht,
beträgt.
2. Eine Dispersion gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polymerdispersion einen Feststoffgehalt
an dem Stärke-Pfropfcopolymer von wenigstens
40 Gew.-% aufweist.
3. Dispersion gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vinylmonomer ausgewählt ist aus
Acrylnitril, Vinylacetat, Methylacrylat, Ethylacrylat
und Methylmethacrylat.
4. Dispersion gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Substituent an der derivatisierten
Stärke ein nichtionischer Substituent ist.
5. Dispersion gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Substituent an der derivatisierten
Stärke ein kationischer Substituent ist.
6. Dispersion gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Substituent an der derivatisierten
Stärke Hydroxylethyl, Acetyl, Cyanoethyl,
Carbamylethyl oder Diethylaminoethyl ist.
7. Verfahren zur Herstellung einer stabilen wäßrigen Polymerdispersion
gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Pfropfcopolymer
aus einer derivatisierten und verdünnten
Stärke mit einem Substitutionsgrad von 0,05 bis 0,4 und
einer Intrinsikviskosität von nicht weniger als etwa
0,12 bis 0,28 dl/g und wenigstens einem Vinylmonomer
herstellt, indem man einen Initiator, der eine Pfropfcopolymerisation
auf der Stärke einleitet und der im
wesentlichen die Initiierung einer Homopolymerisation
oder Copolymerisation des Vinylmonomer verhindert, zugibt
und wobei das Stärke/Monomer-Verhältnis der verdünnten
und derivatisierten Stärke zu dem Vinylmonomer
100/25 bis 100/200, bezogen auf das Gewicht, gewählt
wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Initiator eine Ce(IV)-Verbindung verwendet.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Initiator Cerammoniumnitrat verwendet.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine körnige derivatisierte
Stärke verwendet.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die verdünnte und derivatisierte
Stärke hergestellt worden ist durch aufeinanderfolgende
Stufen unter Bildung einer körnigen derivatisierten
Stärke und anschließender Gelatinierung und Verdünnung
der Stärke.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stärke enzymatisch verdünnt
worden ist.
13. Verwendung einer stabilen wäßrigen Polymerdispersion
gemäß Ansprüchen 1 bis 6 als Beschichtungs- oder
Schlichtemittel.
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