DE3116663A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von schuhen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von schuhenInfo
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Description
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schuhen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von Schuhen. In dieser Anmeldung sollen bei Schuhen auch Stiefel eingeschlossen sein.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf die Verbindung des Schaftes, in
den der Schuh-Leisten eingeführt ist, mit der Brandsohle bzw. Sohle des
Schuhs.
Aus der US-PS 4034431 ist ein Verfahren gemäß der Gattung der Erfindung
bekannt. Dabei wird der Schaft mit der Schuhsohle in einem Spritzguß-Hohlraum geformt und verbunden, wobei eine geschmolzene bzw. flüssige Harzmasse
um Verbindungsbereiche der seitlichen Abschnitte des Schaftes derart gegossen wird, daß sich die Schuhsohle bildet. Dabei entsteht eine feste
Einheit zwischen Schaft und Sohle.
Derartige Schuhe werden serienmäßig auf Maschinen hergestellt. Bei
dieser Maschine sind die Formen innerhalb eines äußeren Kreises von ungefähr
6 m Durchmesser in Stationen angeordnet. Ein Messarm wird zwecks Drehung
in die Mitte des Kreises eingeschwenkt und liefert der Reihe nach an jede
Formstation eine bestimmte Menge einer Isozyanat-Polyol-Mischung. Nach der Lieferung der Isozyanat-Polyol-Mischung in eine Bodenform wird der Messarm
in die nächste Station eingeschwenkt, die offene Form mit dem aufschäumenden Polyurethan-Harz wird mit einem Form-Deckel bedeckt, und während die
nächste Form gefüllt wird, härtet die Sohle in einer exothermen Isozyanat-Polyol-Reaktion
innerhalb von fünf Minuten zu einer Sohle aus.
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In einer handelsüblichen Isozyanat-Polyol-Zusammensetzung werden etwa 38,5
Gew.-% Isozyanat- Härter pro etwa 100 Gew.-% Polyoxyalkylen oder Polyol
eingesetzt, um eine Polyurethan-(Hart-)Sohle zu bilden.
Die PolyurethanSohlen werden in etwa 3 bis 3,5 Minuten bei Temperaturen
von etwa 52 bis 570C auf eine Raumdichte von etwa 0,35 bis 0,60 aufgeschäumt,
wobei durch die exotherme Reaktion ein Druck von etwa 0,69 bis 2,8 bar erzeugt wird.
Außer Polyurethan können beispielsweise auch schäumbares Epoxy-, Polyester-
und Polyvinyl-Harz verwendet werden. Derartige Harze sind beispielsweise in
Kirk-Othmer, "Encylopedia of Chemical Technology", 2nd ed., vol. 9 (1966), ff
847-884, sowie in vol. 21, ff 56-106 "Foamed Plastics", "Urethane Polymers" beschrieben.
Das in der US-PS 4034431 beschriebene Verfahren für die direkte Verbindung
bzw. das direkte Anformen eines Schaftes oder Oberleders an die Schuhsohle
erfordert Vorrichtungen zur Durchführung eines Spritzgußverfahrens. Dies bedingt einen hohen Aufwand an der Schuhforrn angepaßten Metallformen für
jede unterschiedliche Schuhausführung und Schuhsohle.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens so auszubilden, daß das direkte Anformen eines Schaftes an die
Schuhsohle vereinfacht und somit verbilligt wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichens des
Anspruches 1 gelöst. Weitere Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
dargestellt.
Gemäß dem Gegenstand der Erfindung wird der Schaft während des Anformens
angesetzt. Das Verfahren umfaßt folgende Schritte:
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a) Mit dem nach außen vorstehenden Umfangsrand (10) des Schaftes (2) wird in einem bestimmten Abstand vom Rand eine Brandsohle
(14) verbunden, vorzugsweise durch eine Fadenzwieknaht (4) angenaht,
b) in die Einheit Schal L-Brandsohle wird der Schuh-Leisten eingeführt,
e) auf den Schaft (2) wird eine Oberform (20) aufgesetzt,
d) in einen Hohlraum (18) einer Unterform (12) wird auf schäum bares
Kunstharz eingefüllt,
e) die Oberform (20) mit der Einheit Schaft-Brandsohle wird auf den
mit aufschäumbarem Kunstharz (16) gefüllten Hohlraum (18) aufgesetzt,
f) Oberform (20) und Unterform (12) bleiben bis zum Aushärten des Kunstharzes (16) an den Unterseiten des Umfangsrandes (10) des
Schaftes (2) sowie der Brandsohle (14) zusammen,
g) Oberteil (20) und Unterteil (12) werden zur Entnahme des fertigen
Schuhs voneinander entfernt.
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Danaoh wird zweckmäßiger weise die äußere Umrandung von dem nach außen
vorstehenden Umfangsrand des Schaftes entfernt, vorzugsweise derart, daß
sich eine gemeinsame und saubere Kante mit dem Umfang der aufgeschäumten Kunststoffsohle ergibt. Die äußere Umrandung ist deswegen für das Herstellungsverfahren
zweckmäßig, damit sich ein besserer Halt während des Herstellungsverfahrens und darüber hinaus eine gute Verbindung zwischen
aufgeschäumtem Kunstharz einerseits und der Unterseite des Umfangsrandes des ,Schaftes ergibt. Nach der Entfernung der äußeren Umrandung ist dieser
Sehuh sofort gebrauchsbereit.
In der Zeichnung ist die Erfindung durch ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Ks
zeigt:
Figur 1 Eine perspektivische Darstellung eines Schuhschaftes, in welchen der
Schuh-Leisten eingeführt ist, mit umlaufendem nach außen vorstehenden Umfangsrand,
Figur 2 eine perspektivische Darstellung eines Schaftes sowie der
darunterliegenden Unterform, teilweise im Schnitt,
Figur 3 eine Draufsicht auf die Verbindungsform mit Oberteil, Unterteil,
Schuh-Leisten und - im Schnitt - Schaft, Brandsohle und aufgeschäumte
Schuhsohle,
Figur 4 in perspektivischer Darstellung, teilweise geschnitten, die mit dem
Schaft verbundene aufgeschäumte Schuhsohle, bei der die äußere Umrandung teilweise entfernt ist.
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figur 1 ist eine Brandsohle durch eine FadenzWiVktialii 4 fin den
Schaft bzw. das Oberleder 2 angenäht. In den Schaft 2 ist ein Schuh-Leisten
6 eingeführt. Außerdem ist eine Ziernaht 8 dargestellt.
Der obere Umfangsrand der Sohlen-Unterform 12 ist durch einen Umfangsrand
10 abgedeckt, an dem die Gießform angreift bzw. den Schaft einschließlich der damit verbundenen Brandsohle festhält.
In Figur 2 ist die Fadenzwieknaht 4 zwischen der Kante des Schaftes 2 und
der Brandsohle 14 dargestellt, wobei zwischen diesen beiden Teilen ein bestimmter
Abstand gelassen wird. Die Kante des Schaftes 2 ist dadurch entstanden, daß die seitlichen Enden des Schaftes 2 an diesen Kanten nach
außen zu einem vorstehenden Umfangsrand 10 umgebogen sind. Etwas außerhalb der Naht 4 ist eine funktionslose Ziernaht 8 zu erkennen, die unten mit
der darunter angeordneten aufschäumbaren Kunstharzmasse 16 in Berührung steht. In der Unterform 12 ist ein nach obenen offenen Hohlraum 18 für die
Aufnahme des aufschäumbaren Kunstharzes 16 dargestellt.
Figur 3 zeigt den Schaft 2, in welchen der Schuh-Leisten 6 eingeführt ist.
Der Schaft ist über der Unterform 12 und dem aufgeschäumten Kunstharz 16 angeordnet. Darüber ist eine aus zwei Teilen 22 und 24 bestehende Oberform
20 aus Hartgummi vorgesehen. Der nach außen vorstehende Umfangsrand 10 des Schaftes 2 ist elastisch ausgebildet und liegt zwischen ersten Rändern 26,
28 der Oberform 20 und zweiten Rändern 30, 32 der Ünterform 12 bzw. wird
durch diese Ränder eingespannt.
Aus Figur 2 ist, teilweise im Schnitt, der Schaft 2, die Brandsohle 14 und
darunter angeordnete ausgeschäumte Sohle 34 nebst Fadenzwieknaht 4 und
Ziernaht 8 zu erkennen. Dabei ist an der rechten Seite die äußere Umrandung 36 des vorstehenden Umfangsrandes 10 teilweise entfernt, sodaß der
fertige Zustand eines Schuhs erkennbar ist.
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Nach einer bevorzugten AusfUhrungsform der Erfindung wird der Schaft 2 als
Schnittmustor hergestellt, wobei als Material Leder, Kunstleder, Vinyl, Polyurethan,
poröse Stoffe usw. eingesetzt werden können. Weiterhin wird eine Brandsohle als Schnittmuster eines Textilstoffes hergestellt. Schaft und Brandsohle
werden dann durch eine Naht 4 an den Rändern zusammengenäht, wobei die Naht dem unteren Außenrand der Leiste folgt. An dieser Kante ist der Schaft
derart nach außen zu einem vorstehenden Umfangsrand umgebogen, daß er zwischen Oberteil und Unterteil der Form zu liegen kommt bzw. eingespannt ist.
Nach dem Zusammennähen wird der Schaft mit der damit vernähten Brandsohle
an einem Schuh-Leisten 6 befestigt, bzw. der Schuh-Leisten 6 wird in den Schaft eingeschoben; danach wird diese Einheit in die Oberform 20 zwischen den beiden
Hälften 22 und 24 eingeführt; diese beiden Formhälften bestehen aus nachgiebigem
Material wie Hartgummi oder einem Polyurethan niedriger Porosität.
Danach wird die Oberform zur Unterform 12 in eine senkrechte Lage geschwenkt.
In den Hohlraum 18 der Unterform 12 wird sodann eine ausreichende Menge
einer Isozyanat-Polyol-Mischung in einem Gewichtsverhältnis von 38,5/100 eingeführt; danach wird die Oberform in ihre
waagerechte Lage zurückgeführt und auf den nach außen vorstehenden Umfangsrand 10 wird zwischen den Rändern 26, 28, 30 und 32 ein elastischer
Druck der Formen ausgeübt. Innerhalb des Form-Hohlraumes 18 sowie zwischen diesem und der Brandsohle 14 wird aufgrund der exothermen Polyurethan-Reaktion
ein Druck von etwa 0,69 bis 2,8 bar erzeugt; die Konstruktion der Formeinrichtung reicht überraschenderweise aus, um diesem Druck zu widerstehen
und einen Schuh mit Oberleder, Brandsohle und Sohle entsprechend dem Schuh-Leisten zu bilden.
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Die Einheit Schaft - Brandsohle - Leisten wird für 3 bis 3,5 Minuten in der
Form gehalten, wobei eine Temperatur von etwa 52 bis 57 ° C erzeugt wird.
Danach wird die Oberform 20 in eine senkrechte Lage geschwenkt, die Hälften
22 und 24 werden getrennt, der Schuh samt Leisten wird von der Oberform entfernt und der geformte Schuh vom Leisten getrennt.
Nach Entfernung des Leistens wird die äußere Umrandung 36 des nach außen
vorstehenden Umfangsrandos 10 durch Schneiden oder Schleifen entfernt. Der
Schuh ist nunmehr gebrauehsbereit.
Die funktionslose Stichnaht 8 kann in einfacher Weise hinzugefügt werden, um
dem Schuh das Aussehen früherer (handgemaehter, zwiegenähter) Schuhe zu
geben.
Durch den Gegenstand der Erfindung wird das ganze herkömmliehe und aufwendige
Herstellungsverfahren bisheriger Verfahren beseitigt, wobei Schaft und Brandsohle durch Steppstich verbunden werden, bevor die Außensohle
befestigt wird, und wobei anschließend die Außensohle durch Bindemittel, Klebung oder Klebemittel zusammen mit weiteren Stichen befestigt wird.
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Leerseite
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen von Schuhen mit einem Schaft (2) und einer Sohle
(34), gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) Mit dem nach außen vorstehenden Umfangsrand (10) des Schaftes (2)
wird in einem bestimmten Abstand vom Rand eine Brandsohle (14) verbunden, vorzugsweise durch eine Fadenzwicknaht (4) angenäht,
b) in die Einheit Schaft-Brandsohle wird der Schuh-Leisten eingeführt,
c) auf den Schaft (2) wird eine Oberform (20) aufgesetzt,
d) in einen Hohlraum (18) einer Unterform (12) wird auf schaum bares
Kunstharz eingefüllt,
e) die Oberform (20) mit der Einheit Schaft-Brandsohle wird auf den mit
auf schäum barem Kunstharz (16) gefüllten Hohlraum (18) aufgesetzt,
f) Oberform (20) und Unterform (12) bleiben bis zum Aushärten des Kunstharzes (16) an den Unterseiten des Umfangsrandes (10) des
Schaftes (2) sowie der Brandsohle (14) zusammen,
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Postscheckamt München Kto-Nr 190648 8O4 (BLZ 7OO lOOBO) Ralffeleanlxink Höhenkirchen Kta.Nr.3?OOO(Bl.Z7O1694O2)
g) Oberteil (20) und Unterteil (12) werden zur Entnahme des fertigen
Schuhs voneinander entfernt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vom nach
außen vorstehenden Umfangsrand (10) des Schaftes (2) die äußere Umrandung entfernt wird.
außen vorstehenden Umfangsrand (10) des Schaftes (2) die äußere Umrandung entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am
Umfangsrand (10) eine Ziernaht (8) angebracht wird, die vorzugsweise nach unten in die Kunstharzmasse (16) der Sohle (34) hineinragt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
als aufschäumbares Kunstharz eine Isozyanat-Polyol-Mischung eingesetzt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
- 4, gekennzeichnet durch:
a) eine Unterform (12) mit einem Hohlraum (18) zur Aufnahme eines aufschäumbaren Kunstharzes (16),
b) eine nachgiebige Oberform (20), die Mittel für die Halterung und das
Anformen an einen Schaft (2) aufweist, in welchen ein Schuh-Leisten
eingeführt ist, wobei
e) ein nach außen vorstehender Umfangsrand (10) des Schaftes (2)
zwischen ersten Rändern (26, 28) der Oberform (20) und zweiten Rändern (30, 32) der Unterform (12) zu liegen kommt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterform
(12) einstückig hergestellt ist und der Hohlraum (18) nach oben zu offen ist.
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7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberform (20) aus mindestens zwei Teilen (22, 24) besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5-7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachgiebigkeit der Oberform (20) gegenüber dem Schaft (2)
durch die Verwendung eines nachgiebigen Materials erzielt wird.
durch die Verwendung eines nachgiebigen Materials erzielt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das nachgiebige
Material plastisch oder vorzugsweise einstisch verformbar ist.
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Applications Claiming Priority (1)
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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