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Spiegel mit einer transparenten Platte
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aus synthetischem Harz
Die Erfindung betrifft einen
Spiegel der Klasse von Spiegeln, die grundsätzlich aus einer harten und transparenten
Platte aus synthetischem Harz und einem dünnen reflektierenden Film aus Metall,
der auf eine Seite der Harzplatte geschichtet ist, bestehen. Beispielsweise ist
ein erfindungsgemäßer Spiegel zur Verwendung als Rückspiegel in Automobilen oder
anderen Fahrzeugen geeignet.
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Zur Zeit wird fast jeder Spiegel durch Beschichten einer Seite einer
Glasplatte mit einem dünnen Film aus Aluminium, welches ein sehr stark reflektierendes
und fast mit dem teureren Silber hinsichtlich der Reflexionsfähigkeit zu vergleichendes
Material ist, hergestellt. Für praktisch verwendbare Spiegel ist es notwendig, den
reflektierenden Film aus Aluminium mit einer schützenden rückwärtigen Schicht zu
bedecken. Einer der Gründe für das Aufbringen dieser rückwärtigen Schicht ist die
Absicht, ein Aussetzen des reflektierenden Films gegenüber Feuchtigkeitzu verhindern,
da Aluminium in Form eines dünnen Films leicht durch Feuchtigkeit abgenutzt wird.
Da eine Glasplatte gegenüber Feuchtigkeit undurchlässig und nicht aufnahmefähig
ist, ist es leicht, einen hinreichend haltbaren Spiegel zu erhalten, indem die Feuchtebeständigkeit
der rückwärtigen Schicht gesichert wird.
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Jedoch gibt die Beständigkeit Anlaß zu ernsten Oberlegungen, wenn
beabsichtigt ist, einen Kunststoff-Spiegel herzustellen unter Verwendung eines synthetischen
Harzes, welches hart und transparent ist und eine hohe optische Klarheit aufweist,
wie es durch Polymethylmethacrylat-Harz anstelle von Glas musterhaft dargestellt
wird. Es ist nicht schwierig, einen dünnen Film aus Aluminium auf eine Seite einer
Platte eines derartigen Harzes aufzubringen und eine undurchlässige rückwärtige
Schicht, die für den Aluminium-Film erforderlich ist, kann mit geringer
Schwierigkeit
ausgebildet werden. Das Problem ergibt sich aus der Tatsache, daß synthetische Harze,
welche als Spiegelkörper-Material geeignet sind, durchgängig zu einem gewissen Maße
hygroskopisch sind. Die transparente Platte eines Kunststoff-Spiegels absorbiert
schrittweise Feuchtigkeit aus der Atmosphäre und unterliegt als Folge davon einem
Anschwellen, welches jedoch aufgrund des Vorhandenseins der undurchlässigen rückwärtigen
Schicht auf der Rückseite ausschließlich auf der Frontseite auftritt. Somit biegt
sich schrittweise die Harzplatte und bekommt eine unregelmäßige konvexe Frontfläche.
NatUrlich bedeutet eine derartige Deformation oder Verkrümmung des Spiegel körpers
eine schwerwiegende Verschlechterung der Qualität des Spiegels.
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Da die Harzplatte eines Kunststoff-Spiegels dem Zerkratzen ausgesetzt
ist, wird es notwendig, die Frontfläche der Harzplatte (wahlweise auch die anderen
Flächen) mit einem transparenten oberflächenhärtenden Film unter Verwendung von
beispielsweise einem Organosillcon-Polymer als Beschichtungsmaterial zu beschichten.
Das vorstehend erklärte Problem, welches sich aus der Hygroskopizität des Harzes
ergibt, wird gelöst, wen der oberflächenhärtende Film gegenüber Feuchtigkeit undurchlässig
gestaltet werden kann. Jedoch ergibt keines der derzeit erhältlichen oberflächenhärtenden
Beschichtungsmaterialien für synthetische Harze einen Film, der sowohl bezüglich
der Transparenz, als auch bezüglich der Undurchlässigkeit gegenüber Feuchtigkeit
hinreichend gute Eigenschaften aufweist.
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Gleichzeitig besteht eine starke Nachfrage nach in praktischem Gebrauch
voll einsetzbaren Kunststoff-Spiegeln in zahlreichen Anwendungsgebieten. So wird
beispielsweise in der Automobilindustrie ein Innen-Ruckspiegel aus Kunststoff als
fortschrittlich angesehen aufgrund seiner Unzerbrechlichkeit, die eine vorteilhafte
Eigenschaft bezüglich der Sicherheit des
Fahrers darstellt, wenn
dieser in einen Unfall verwickelt ist.
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Kunststoff-Spiegel sind ferner vorteilhaft aufgrund ihres geringen
Gewichts, welches zur Verringerung des Gesamtgewichts eines Fahrzeugs beiträgt.
In einigen Fällen, in denen der Spiegelkörper eine relativ komplizierte Gestalt
aufweist, wie beispielsweise durch die keilförmige Gestalt eines Querschnitts eines
üblichen Innen-Rückspiegels dargestellt wird, kann sogar eine Verringerung der Herstellungskosten
durch Verwendung eines Spiegel körpers aus einem synthetischen Harz, welcher einfach
durch ein Verfahren hoher Produktivität gestaltet werden kann, wie beispielsweise
durch Spritzgießen, ohne die Notwendigkeit eines Bearbeitungsschrittes, erwartet
werden. Bislang konnte jedoch der Nachfrage nicht entsprochen werden aufgrund des
zuvor beschriebenen Problems.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Spiegel zur Verfügung zu stellen,
bei welchem ein transparentes synthetisches Harz als Material für den Spiegelkörper
verwendet wird, der jedoch nicht einer merklichen Verkrümmung oder Biegen durch
Einfluß der Feuchtigkeit unterliegt.
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Ein erfindungsgemäßer Spiegel umfaßt eine transparente Platte aus
einem synthetischen Harz> einen oberflächenhärtenden Film, der mindestens auf
eine Frontfläche der Harzplatte aufgetragen ist, einen reflektierenden Film aus
einem feuchtebeständigen Metall, der auf die Rückseite der Harzplatte aufgebracht
ist und eine rückwärtige Beschichtung, welche die Außenfläche des reflektierenden
Films eng bedeckt, wobei der oberflächenhärtende Film, der reflektierende Film und
die rückwärtige Beschichtung alle im wesentlichen die gleiche Durchlässigkeit gegenüber
Feuchtigkeit aufweisen.
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Es ist die grundlegende Überlegung der Erfindung, der transparenten
Harzplatte des Spiegels die Absorption einiger Feuchtigkeit
von
ihrer Rückseite mit im wesentlichen der gleichen Absorptionsgeschwindigkeit, wie
sie für die Absorption von Feuchtigkeit von der Frontseite unvermeidlich ist, zu
gestatten.
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Auf der Grundlage dieser Oberlegung werden die rückwärtige Schicht
und der reflektierende Metallfilm gegenüber Feuchtigkeit in einem im wesentlichen
äquivalenten Maße zum oberflächenhärtenden Film, der unvermeidlich gegenüber Feuchtigkeit
durchlässig ist, durchlässig gestaltet, wie zuvor beschrieben wurde.
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Da die Harzplatte in diesem Spiegel Feuchtigkeit von ihren beiden
Seiten in einem ausgeglichenen Maße absorbieren kann, so verläuft das Anschwellen,
selbst wenn die Harzplatte zu einem gewissen Ausmaße als Ergebnis der Feuchtigkeits-Absorption
anschwillt, auf beiden Seiten der Platte in ähnlicher Weise, so daß die Harzplatte
keinem Verkrümmen oder bedeutsamen Verbiegen unterworfen ist. An der Atmosphäre
ist dieser Spiegel somit praktisch stabil und zeigt eine voll zufriedenstellende
Beständigkeit.
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Ein erfindungsgemäßer Spiegel verwendet ein Metall, welches hinsichtlich
der Feuchtebeständigkeit als Material für den reflektierenden Film aufgrund der
Feuchteåurchlässigkeit der rückwärtigen Beschichtung und des reflektierenden Films
selbst dem Aluminium überlegen ist. Ebenfalls unter Berücksichtigung des Reflexionsvermögens
ist es bevorzugt, eine ternäre Legierung aus 100 Gewichtsteilen Zinn, 15 bis 150
Gewichtsteilen Kupfer und 5 bis 50 Gewichtsteilen Chrom zu verwenden. Ein in adäquatem
Maße die Feuchtigkeit durchlassender Film aus dieser Legierung kann auf der Rückseite
der Harzplatte mittels bekannter Niederschlagung unter reduziertem Druck ausgebildet
werden.
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Die Rückseite der Harzplatte kann mit dem oberflächenhärtenden Film
vorher beschichtet werden.
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Für Fahrzeuge, welche durch Autos beispielhaft dargestellt werden,
kann die Erfindung in Form eines Innen-Rückspiegels eingesetzt
werden,
der mit einem Glasspiegel in Qualität und Aussehen vergleichbar ist und den Vorteil
eines geringen Gewichts und der Ungefährlichkeit bei einem Unfall besitzt. Selbstverständlich
sind die Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung nicht auf Rückspiegel in Fahrzeugen
beschränkt. Beispielsweise ist die Erfindung bei Spiegeln in Badezimmern und Spiegeln,
welche in Straßenkurven aufgestellt werden, ebenfalls einsetzbar.
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Figur 1 ist eine Querschnitts-Ansicht eines Fahrzeug-Innenrückspiegels
als ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel.
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Figur 2 ist eine Querschnitts-Ansicht eines Rückspiegels, welcher
dem gemäß Figur 1 ähnlich ist, jedoch nicht der Lehre der vorliegenden Erfindung
entspricht.
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Figur 3 ist ein Diagramm des Ergebnisses eines Feuchtebeständigkeitstests,
der mit einem erfindungsgemäßen reflektierenden Metallfilm und einigen Filmen, welche
nicht unter die Lehre der Erfindung fallen, durchgeführt wurde.
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Figur 1 zeigt ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Spielgels, der
als Innen-RUckspiegel für Fahrzeuge, wie Automobile, entworfen wurde. Referenzzahl
10 steht für einen transparenten Spiegelkörper aus einem synthetischen Harz, welches
eine hohe optische Klarheit besitzt, wie es typischerweise von Polymethylmethacrylat-Harz
dargestellt wird. Von einer Frontfläche 11 her betrachtet, besitzt der Spiegelkörper
10 eine seitlich gestreckte rechtwinklige Gestalt. Die Frontfläche 11 und die gegenüber
liegende Fläche 13 sind zueinander nicht parallel, da der Spiegelkörper 10 in seinem
Querschnitt keilförmig ausgestaltet ist, um ein Blenden des Spiegels während der
Nachtfahrten des Fahrzeugs zu vermeiden. Dieser Spiegelkörper 10 aus organischem
Glas kann durch ein Spritzguß-Verfahren schnell geformt werden.
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Um dem Spiegelkörper 10 eine hinreichende Kratz-Festigkeit zu verleShen,werden
die Front- und Rückflächen 11 und 13 und die Kanten des Spiegel körpers 10 mit einem
dünnen und transparenten oberflächenhärtenden Film 14 beschichtet, dessen Material
ein Organosilicon-Polymer ist, welches beispielsweise aus Triäthoxymethylsilan CH3Si(OC2H5)3
hergestellt wird. Wie vorstehend beschrieben wurde, ist unvermeidlich, daß dieser
Film 14 gegenüber Feuchtigkeit etwas durchlässig ist. Im Falle eines oberflächenhärtenden
Films 14 des vorstehend erwähnten Organosilicon-Polymers, welches auf eine Polymethylmethacrylat-Harzplatte
beschichtet wird, um eine Dicke von 5 bis 10 um zu erreichen, beträgt die Geschwindigkeit
der Feuchtigkeits-Absorption in der Harzplatte durch den oberflächenhärtenden Film
etwa 3 g/m2 . 24 h bei einem Test in einer bei 500C und 98 % Raumfeuchtigkeit gehaltenen
Atmosphäre.
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Um eine 5piegel-Oberfläche zur Verfügung zu stellen, wird die Rückseite
13 des Körpers 10, der bereits mit dem oberflächenhärtenden Film 14 beschichtet
ist, weiter mit einem dünnen reflektierenden Film 16 durch Niederschlagung einer
ternären Legierung aus 100 Gewichtsteilen Sn, 15 bis 150 Gewichtsteilen Cu und 5
bis 50 Gewichtsteilen Cr beschichtet. Diese ternäre Legierung wird erfindungsgemäß
bevorzugt aufgrund ihres guten Reflexionsvermögens und ausgezeichneter Beständigkeit
gegenüber Abnutzung durch Feuchteeinwirkung. Diese Legierung ist hinsichtlich des
Reflexionsvermögens dem Aluminium geringfügig unterlegen, jedoch zeigt diese Legierung
innerhalb des zuvor erwähnten Zusammensetzungs-Bereiches völlig zufriedenstellende
Werte für das Reflexionsvermögen von 70 bis 75 % bei der Messung in Form eines unter
vermindertem Druck niedergeschlagenen Films 16.
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Als ein mechanischer Schutz für den dünnen reflektierenden Film 16
wird eine rückseitige Beschichtung 18 derart ausgebildet,
daß sie
eng anliegend den gesamten Bereich der äußeren Haupt-Oberfläche des reflektierenden
Films 16 bedeckt. Als ein hauptsächliches Kennzeichen der Erfindung wird die rückseitige
Beschichtung 18 mikroskopisch porös und adäquat durchlässig gegenüber Feuchtigkeit
gestaltet, um praktisch äquivalent hinsichtlich der Feuchte-Durchlässigkeit zum
oberflächenhärtenden Film 14 zu werden. Es sind vielerlei bekannte Materialien und
Beschichtungsverfahren für die feuchtedurchlässige rückwärtige Beschichtung 18 zugänglich.
Beispielsweise kann eine rückwärtige Beschichtung 18 mit ausgezeichneten Eigenschaften
durch Auftragung einer Farbe auf Harzbasis, welche eine relativ große Menge eines
pulverförmigen anorganischen Füllmaterials, wie beispielsweise Calciumcarbonat,
Bariumcarbonat und/oder Aluminiumsilicat enthält, gewonnen werden. Als ein spezielles
Beispiel für diese Art eines Beschichtungsverfahrens ist es möglich, eine rückwärtige
Beschichtung 18 mit hinreichend hoher physikalischer Festigkeit und geeigneter Feuchtedurchlässigkeit
durch Anwendung einer Farbe zu bilden, welche ein Alkydharz als Binder und ein Calciumcarbonat-Pulver
(mit beispielsweise einer Teilchengröße von 1 bis 8 pm) in einer Gewichtsmenge von
45 bis 50 % des Alkydharzes umfaßt, um eine Dicke von etwa 10 tim bei der erhaltenen
rückwärtigen Beschichtung 18 zu erreichen. Der reflektierende Film 16 muß ebenfalls
in seiner Feuchtedurchlässigkeit praktisch äquivalent sein zu dem oberflächenhärtenden
Film 14. Diese Forderung kann durch Ausbilden des Films 16 mittels einer herkömmlichen
Niederschlagungs-Technik unter vermindertem Druck zu einer Dicke im Bereich von
0,025 bis 0,10 um, vorzugsweise im Bereich von etwa 0,05 pm bis etwa 0,06 ijm, erfüllt
werden.
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Unter einem praktischen Gesichtspunkt ist der Rückspiegel nach Figur
1 gut vergleichbar mit einem herkömmlichen Spiegel aus einer Glasplatte, die mit
einem Aluminiumfilm beschichtet ist,
aufgrund der hohen Transparenz
des Polymethylmethacrylat-Harzkörpers 10 und des guten Reflexionsvermögens des Sn-Cu-Cr-Legierungsfilms
16. Darüber hinaus ist dieser RUckspiegel aufgrund seines geringen Gewichtes und
seiner Festigkeit oder Unzerbrechbarkeit des Harzkörpers 10 vorteilhaft. Außerdem
führt die Möglichkeit der Formung des keilförmigen Querschnitts des Körpers 10 mittels
eines einfachen Spritzgußverfahrens ohne die Notwendigkeit eines Bearbeitungsschrittes
zu einer Verringerung der Gesamtkosten der Produktion im Vergleich zur Produktion
eines herkömmlichen Glasspiegels der gleichen Gestalt.
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Als höchst bemerkenswerter Effekt der Erfindung ist der Rückspiegel
gemäß Figur 1 recht stabil und kann sowohl in trockener als auch in feuchter Atmosphäre
lange benutzt werden. Nachfolgend werden die Gründe dafür aufgezählt.
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Da der oberflächenhärtende Film 14 ein gewisses Maß an Durchlässigkeit
gegenüber Feuchtigkeit aufweist, gelangt Feuchtigkeit an die Frontfläche 11 des
Spiegel körpers 10 während der Verwendung des Spiegels in der atmosphärischen Luft,
so daß es unvermeidlich ist, daß der Harzkörper 11 einige Feuchtigkeit von seiner
Frontfläche 11 absorbiert und zu einem leichten Anschwellen in einem Bereich in
Nachbarschaft zu der Frontfläche 11 neigt. Gleichzeitig gelangt Feuchtigkeit auch
an die Rückfläche 13 des Körpers 10 aufgrund der Feuchtedurchlässigkeit der rückwärtigen
Beschichtung 18 und des reflektierenden Films 16. Entsprechend absorbiert der Körper
10 auch Feuchtigkeit von seiner Rückfläche 13 und neigt auch an der Rückseite zu
einem leichten Anschwellen. Da die rückwärtige Beschichtung 18 und der reflektierende
Film 16 hinsichtlich ihrer Feuchtedurchlässigkeit äquivalent zum oberflächenhärtenden
Film 14 gestaltet sind, so verlaufen die Absorption von Feuchtigkeit im Körper 10
und das sich daraus ergebende Anschwellen des Körpers
10 auf der
Rückseite ähnlich zu diesen Erscheinungen auf der Frontseite. Aus diesem- Grunde
tritt auch bei Anschwellen des Spiegel körpers 10 durch Absorption einer beachtlichen
Feuchtigkeitsmenge das Anschwellen auf Front- und Rückseite des Körpers 10 in einer
fast vollständig ausgeglichenen Weise auf. Somit führt das Anschwellen des Körpers
10 nicht zu einer derartigen Verkrümmung oder einem Verbiegen des Körpers 10, wie
es die Funktion des Spiegels verschlechtert.
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Figur 2 zeigt einen angenommenen Rückspiegel, welcher dem Spiegel
gemäß Figur 1 ähnelt, jedoch nicht unter die vorliegende Erfindung fällt. Der Spiegel
gemäß Figur 2 besitzt den gleichen Polymethylmethacrylat-Harzkörper 10, der mit
dem transparenten oberflächenhärtenden Film 14 beschichtet ist, wie der Spiegelkörper
in Figur 1, jedoch ist ein dünner reflektierender Film 20, der auf die Rückseite
dieses Körpers 10 geschichtet ist, ein Aluminiumfilm, wie es bei Glasplatten-Spiegeln
üblich ist. Eine rückwärtige Beschichtung 22 bedeckt eng die Außenfläche des reflektierenden
Aluminiumfilms 20. Da Aluminium in Form eines dünnen Films, wie bei einem durch
Dampfniederschlag-Techniken gebildeten Film leicht durch Feuchtigkeit abgenutzt
wird, muß die rückwärtige Beschichtung 22 in Figur 2 praktisch undurchlässig gegenüber
Feuchtigkeit sein. So wird es notwendig, die rückwärtige Beschichtung 22 auf Randgebiete
der Kantenflächen des Harzkörpers 10 auszudehnen, wie in Figur 2 mit 22a angegeben
ist, um die Kantenflächen 20a des reflektierenden Films 20 völlig zu bedecken.
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Der Spiegel nach Figur 2 zeigt ein etwas besseres Reflexionsvermögen
als der Spiegel gemäß Figur 1 aufgrund der Verwendung von Aluminium als Material
für den reflektierenden Film 20, jedoch ist dieser Spiegel praktisch nicht anwendbar
aufgrund einer starken Neigung des Harzkörpers 10,sich bei Einwirken von Feuchtigkeit
zu biegen. Da die rückwärtige Beschichtung 22
keinen Durchlaß von
Feuchtigkeit zur Rückseite 13 des Körpers 10 zuläßt, tritt ein Anschwellen des Körpers
10 aufgrund der Feuchte-Absorption lediglich an der Vorderseite auf. Als Folge davon
biegt sich der Körper 10 derart, daß die Frontfläche 11 zu einer konvexen Oberfläche
gebogen wird.
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Unter Bezugnahme auf Figur 1 ist es ein weiterer Vorzug des erfindungsgemäßen
Spielgels, daß keine Ausweitung der feuchtedurchlässigen rückwärtigen Beschichtung
18 erforderlich ist, um die Kantenflächen 16a des reflektierenden Films 16 zu bedecken
und somit die rückwärtige Beschichtung 18 mit hoher Produktivität gebildet werden
kann.
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Es wurde eine Untersuchung durchgeführt, um die Feuchtebeständigkeit
des reflektierenden Films 16 aus einer ternären Legierung gemäß der Erfindung im
Vergleich mit Filmen aus einigen verschiedenen Arten von Metallen zu untersuchen.
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Jeder reflektierende Film, der diesem Test unterworfen wurde, war
auf einer Haupt-Fläche aus einer Polymethylmethacrylat-Harzplatte (5 cm x 10 cm
breit und 3 mm dick) durch Niederschlagung unter vermindertem Druck in einer Dicke
von 0,05 bis 0,06 um gebildet. Auf dem reflektierenden Film war keine rückwärtige
Beschichtung ausgebildet. Die untersuchten Materialien der reflektierenden Filme
sind nachstehend aufgeführt.
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Probe A: Sn-Cu-Cr-Legierung aus 100 Gewichtsteilen Sn, 70 Gewichtsteilen
Cu und 20 Gewichtsteilen Cr. Die Reflexion des Films betrug etwa 70 %.
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Probe B: Binäre Legierung aus Sn und Cu. Reflexion etwa 70 %.
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Probe C: Sn allein. Reflexion betrug etwa 70 %.
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Probe D: Cu allein. Reflexion betrug etwa 50 %.
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Probe E: Al allein. Reflexion betrug etwa 80 %.
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Die Proben wurden in einer Kammer unter einer konstanten Temperatur
von 500C und einer konstanten relativen Feuchtigkeit von 98 % für eine Zeitdauer
von 4 Tagen gehalten und einer visuellen Beobachtung in regelmäßigen Abständen unterworfen,
um das Ausmaß der Abnutzung des reflektierenden Films zu untersuchen.
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Figur.3 zeigt die Ergebnisse dieser Untersuchung, worin die Abnutzung*sich
auf den prozentualen Anteil an erheblich zerstörtem oder verschwundenem Bereich
eines jeden reflektierenden Films zum ursprünglichen Oberflächenbereich (50 cm2)
des Films bezieht. Die Kurven A - E in Figur 3 beziehen sich auf die vorstehend
aufgeführten Proben A bis E.
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Es kann entnommen werden, daß der Aluminiumfilm von Probe E sehr schnell
und ausgeprägt abgenutzt wurde. Die Abnutzung erreichte 96 % während der ersten
3 Stunden des Tests und stieg auf praktisch 100 % innerhalb von 24 Stunden. Wenn
auch Aluminium in seiner Reflexion überlegen ist, so zeigt doch dieser Test die
Unmöglichkeit der Verwendung von Aluminium als Material für den reflektierenden
Film 16 in dem erfindungsgemäßen Spiegel und die Notwendigkeit, eine undurchlässige
rückwärtige Beschichtung bei jedem Spiegel mit einem reflektierenden Film aus Aluminium
vorzusehen.
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Im Gegensatz dazu betrug die Abnutzung des reflektierenden Films nach
Probe A (erfindungsgemäßer Spiegel) lediglich etwa 2,5 % selbst bei einer Untersuchung
nach 4 Tagen vom Testbeginn. Diese Probe war auch hinsichtlich ihres Reflexionswertes
(70 %) zufriedenstellend. ähnlich gute Ergebnisse wurden ebenfalls erhalten, wenn
die Gewichtsmengen von Kupfer und Chrom in der ternären Legierung in den Bereichen
von 15 bis 150 Teilen und 5 bis 50 Teilen variiert wurden bei einem Zinn-Gehalt
von 100 Gewichtsteilen. Beispielsweise lag die Feuchtebeständig-* (Erosion)
keit
des unter vermindertem Druck niedergeschlagenen Films etwa wie in Kurve A nach Figur
3 angegeben und die Reflexion betrug 70 bis 75 %, wenn die Legierung aus 100 Gewichtsteilen
Sn, 40 Gewichtsteilen Cu und 5 Gewichtsteilen Cr bestand und ebenso, wenn die Legierung
aus 100 Gewichtsteilen Sn, 15 Gewichtsteilen Cu und 10 Gewichtsteilen Cr bestand.
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Probe B wurde hergestellt, um die gleiche Stufe der Reflexion (70
%) unter Verwendung einer binären Legierung aus Sn und Cu zu erreichen, jedoch wurde
der Film aus dieser Legierung mit einer höheren Geschwindigkeit abgenutzt, als der
aus einer ternären Legierung bestehende Film gemäß Probe A. Der Film aus reinem
Zinn gemäß Probe C zeigte ebenfalls die gleiche Stufe der Reflexion (70 %),jedoch
wurde dieser'Film schneller und ausgeprägter abgenutzt, als der Film gemäß Probe
B. Die Beurteilung auf der Grundlage der erhaltenen Versuchsergebnisse führt dazu,
daß die reflektierenden Filme der Proben B und C für praktische Spiegel nicht geeignet
sind. Der Film aus reinem Kupfer gemäß Probe D war hinsichtlich seiner Reflexion
(50 %) unterlegen und zeigte eine sehr geringe Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit.
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