DE2449763C2 - Blendfreier Rückblickspiegel für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, sowie Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Blendfreier Rückblickspiegel für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, sowie Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft einen blendfreien Rückblickspiegel für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge,
mit einer transparenten Trägerplatte, welche unmittelbar auf der Vorderseite als reflektierenden Belag eine
nichtmetallische, vorzugsweise metalloxydische Interferenzschicht aufweist und auf ihrer Rückseite mit einem
dunklen absorbierenden Überzug versehen ist.
Im Gegensatz zu den bekannten Metallspiegeln, bei denen meist auf dit Rückseite einer transparenten
Trägerplatte, vorzugsweise einer durchsichtigen Glasplatte, Silberschichten aufgebracht sind, die durch eine
Lack- oder Folienabdeckung gegen Witterungseinflüsse und mechanische Beschädigungen geschützt werden,
ist bei Rückblickspiegeln der genannten Art die reflektierende Schicht in Form einer teildurchlässigen und
dadurch blendmindernden Interferenzschicht auf die Vorderseite der transparenten Trägerplatte aufgebracht.
Hierdurch wird bei Tageslicht noch ein ausreichend helles Bild erzeugt, während nachts verhindert
wird, daß durch einen zu großen Anteil des reflektierten Lichtes der Fahrer geblendet wird.
.Voraussetzung für dieses Verhalten des bekannten blendmindernden Rückblickspiegels, der auf der Vorderseite
die reflektierende Interferenzschicht aufweist, ist natürlich, daß der die Interferenzschicht passierende
Lichtanteil an einer nachfolgenden, matt-schwarzen Fläche absorbiert wird und nicht etwa an der rückwärtigen
Glasfläche Reflexionen auftreten, die den Dämpfungseffekt aufheben und außerdem zu Doppelbildern
oder zu Bildunschärfen führen. Würde eine derartige matt-schwarze absorbierende Fläche fehlen, so würde
bei ungünstig einfallendem Licht auf Grund der Teildurchlässigkeit des Interferenzspiegels die meist helle
bzw. metallisch glänzende Innenwand des Spiegelgehäuses durch den Spiegel hindurch erkennbar sein, eine
Tatsache, die nicht nur ästhetisch wenig ansprechend ist, sondern auch zu Abbildungsstörungen Anlaß geben
kann.
Um die erwünschte Absorbierung des die Interferenzschicht passierenden Lichtanteiles an einer mattschwarzen Fläche zu erreichen, ist es möglich, für die
Trägerplatte kein transparentes Material, sondern ein undurchsichtiges Schwarzglas zu verwenden.
Dieses Glas ist jedoch in der Herstellung teuer und soll möglichst geschliffen und poliert werden, weil es
aus technologischen Gründen bei dtr Erzeugung nicht mit derjenigen Oberflächengüte zur Verfügung steht,
d'.e man heute von Spiegeln verlangen kann. Der Anwendung eines Herstellungsverfahrens, das Scheiben
entsprechender Oberflächengüte ergibt, etwa des Floatglasverfahrens, stehen bei Schwarzglas erhebliche
technologische und wirtschaftliche Schwierigkeiten entgegen.
Die andere Möglichkeit, die erwünschte Absorption des die Interferenzschicht passierenden Lichtanteiles
an einer nachfolgenden matt-schwarzen Fläche zu erreichen, besteht, wie beispielsweise aus der DT-AS
10 36 672 hervorgeht, darin, daß die transparente Trägerplatte auf ihrer Rückseite mit einem absorbierenden
Überzug versehen wird. Infolge des vorzugsweise angewendeten Herstellungsverfahrens ergeben
sich hierbei aber gewiss«. <chwierigkeiten: Es hat sich
als besonders günstig erwiesen, die Interferenzschicht auf die Vorderseite der Trägerplatte durch das sogenannte
Tauchverfahren aufzubringen, wobei also die transparente Trägerplatte in fine entsprechende Lösung
getaucht, dann herausgezogen, getrocknet und anschließend thermisch behandelt wird. Dabei werden
zwangläufig beide Seiten der transparenten Trägerplatte, insbesondere Glasplatte, mit einer Interferenzschicht
überzogen, also auch die Rückseite. Bei Verwendung von Schwarzglas ist dies natürlich nicht störend,
weil der die an der Vorderseite des Spiegels angeordnete Interferenzschicht passierende Lichtanteil in
der Masse der Trägerplatte selbst absorbiert wird. Bei Verwendung einer transparenten Trägerplatte, welche
die für die Spiegelherstellung erforderliche Oberflächengüte ohne weiteres Nachpolieren usw. aufweist,
muß die an der Rückseite der Trägerplatte befindliche Interferenzschicht jedoch vor dem Aufbringen des
Lacküberzuges abgetragen oder aber von vornherein die Beschichtung der Rückseite durch zusätzlichen Arbeitsaufwand
verhindert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen blendfreien Rückblickspiegel der eingangs genannten
Gattung sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung zu schaffen, bei welchen ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand
als Material für die Trägerplatte statt eines in der Masse absorbierenden Materials, wie Schwarzglas, ein
durchsichtiges Material verwendet werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Rückblickspiegel der genannten Gattung dadurch gelöst,
daß der absorbierende Überzug ajs einer Emaille besteht, wobei die Trägerplatte vorzugsweise eine
Glasplatte ist und der Überzug aus eingebrannter, schwarzer Emaille besteht.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines blendfreien Rückblickspiegels für Fahrzeuge, insbesondere
Kraftfahrzeuge, bei dem eine transparente Trägerplatte auf der Vorderseite mit einem reflektierenden
Belag in Form einer nichtmetallischen, vorzugsweise metalloxydischen Interferenzschicht und auf der
Rückseite mit einem dunklen, absorbierenden Überzug versehen wird, zeichnet sich dadurch aus, daß die
Trägerplatte zunächst beidseitig im Tauchverfahren mit der Interferenzschicht belegt wird; daß anschließend
die Rückseite der Trägerplatte mit einer dunklen Emaille beschichtet wird, die so ausgewählt wird, daß
sie sich bei einer unterhalb der Erweichungstemperatur des Materials der Trägerplatte liegenden Einbrenntemperatur
mit der rückseitigen Interferenzschicht verbinden, vorzugsweise mit dieser verschmelzen kann; und
daß schließlich die Emailleschicht zur Herstellung des absorbierenden Überzuges bei einer unterhalb der Erweichungstemperatur
des Materials der Trägerplatte liegenden Temperatur eingebrannt wird.
Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß als Material für die Trägerplatte transparentes Glas und als Material
für das Beschichten der Rückseite eine schwarze Emaille ausgewählt werden.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird also in überraschend einfacher Weise dadurch gelöst,
daß die transparente Trägerplatte beidseitig mit geringstmöglichem Arbeitsaufwand im Tauchverfahren
zunächst m't einer Einfach- oder Mehrfach-lnterferenzschicht
versehen wird, woraufhin auf die als Spiegel-Rückseite vorgesehene Seite schwarze Emaille aufgebracht
und anschließend eingebrannt wird. Die Emaille verschmilzt dabei mit der rückseitigen Interferenzschicht
und macht sie unwirksam. Zugleich ergibt sich eine gegenüber dem bisher verwendeten dunklen
Lack in der Halbarkeit weit überlegene Schutzschicht, die nicht mehr, wie dies gelegentlich bei Lacküberzügen
auftritt, aber auch bei Kunststoff-Abdeckfolien od. dgl., durch eindringende Feuchtigkeit unterwandet,
abgelöst und unwirksam gemacht werden kann.
Das eriindungsgemäße Verfahren gibt die Möglichkeit,
statt des teuren Schwarzglases für die Herstellung von blendfreien Rückspiegeln durchsichtiges Fensterglas
ausgewählter Oberflächengüte zu \erwenden, wodurch
die Herstellungskosten des Spiegels beträchtlich gesenkt werden können.
Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an Hand der schematischen Zeichnung
im einzelnen erläutert. Dabei zeigt
F i g. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines blendfreien Rückblickspiegels nach der Erfindung im schematischen
Schnitt,
F i g. 2 ein anderes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Rückblickspiegels und
F i g. 3 eine ähnliche Darstellung wie F i g. 2, wobei jedoch Einzelheiten stärker hervorgehoben sind.
Bei dem in F i g. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich auf der Vorderseite einer transparenten
Trägerplatte, nämlich einer durchsichtigen Glasplatte 10, eine Einfach-Interferenzschicht 12, die hier aus T1O2
besteht Die Rückseite der Glasplatte 10 ist mit einem absorbierenden Überzug 16 versehen, der durch Einbrennen
und Verschmelzen einer Emailleschicht 14 mit einer rückseitigen Einfach-Interferenzschicht 12 hergestellt
ist.
Bei dem in F i g. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel bestehen die vorder- und rückseitigen Interferenzschichten
12 aus drei Einzelschichten, nämlich einer T1O2-SiCh-TiCh-Kombination.
Der absorbierende Überzug 16 an der Rückseite des Rückblickspiegels ist hierbei wiederum durch Einbrennen und Verschmelzen der
Emailleschicht 14 mit der Dreifach-lnterferenzschicht 12 hergestellt.
F i g. 3 zeigt im Prinzip das in F i g. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Rückblickspiegels, wobei jedoch noch durch Punktierung im einzelnen
hervorgehoben ist, auf welche Weise die rückwärtige Dreifach-lnterferenzschicht 12 mit der Emailleschicht
14 durch Einbrennen zu dem absorbierenden Überzug 16 verschmolzen worden ist.
Die Herstellung eines erfindungsgemäßen, blendfreien Rückblickspiegels geht wie folgt vor sich:
Die durchsichtige Glasplatte 10 mii hoher Oberflächenqualität
wird zunächst im Tauchverfahren beidseits mit der Interferenzschicht (Einfach- oder Mehrfach-Interferenzschicht)
12 versehen. Nach dem Trocknen und der thermischen Behandlung der Interferenzschicht
wird auf die Rückseite der Glasplatte 10, auf der sich bereits die rückwärtige Interferenzschicht 12 befindet,
eine Beschichtung aus schwarzer Emaille aufgebracht, die anschließend bei erhöhter, natürlich unterhalb der
Erweichungstemperatur der Glasplatte 10 liegender Temperatur in diese eingebrannt wird. Dabei wird die
rückseitige, reflektierende Interferenzschicht 12 durch Eindiftundieren bzw. Verschmelzen mit der Emailleschicht
unter Erzeugung des absorbierenden Überzuges 16 unwirksam gemacht, wodurch nicht nur Doppelreflexionen
wirksam vermieden werden, sondern sich auch eine ausgezeichnete Haftung des so hergestellten
absorbierenden Überzuges 16, wie in F i g. 3 durch die Punktierung angedeutet, an der Rückseite der Trägerplatte
10 ergibt, mit der Folge, daß der Überzug nicht durch eindringende Feuchtigkeit unterwandert, abgelöst
und unwirksam gemacht werden kann.
Die Trägerplatte kann natürlich nicht nur, wie bei den dargestellten Ausführungsbeispielen, eine transparente
Glasplatte 10 sein, vielmehr ist auch daran gedacht, gegebenenfalls eine durchsichtige Kunststoffplatte
zu wählen. Dabei muß dann natürlich das Material für die Emailleschicht 14 so ausgewählt werden,
daß sich beim Einbrennen derselben unter Erzeugung des absorbierenden Überzuges 16 keine Beschädigungen
der Kunststoffplatte ergeben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Blendfreier Rückblickspiegel für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, mit einer transparenten
Trägerplatte, welche unmittelbar auf der Vorderseite als reflektierenden Belag eine nichtmetallische,
vorzugsweise metalloxydische Interferenzschicht aufweist und auf ihrer Rückseite mit einem
dunklen absorbierenden Überzug versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der absorbierende
Überzug (16) aus einer Emaille besteht.
2. Rückblickspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerplatte (10) in bekannter Weise eine Glasplatte iit und der Überzug (16)
aus eingebrannter, schwarzer Emaille besteht
3. Verfahren zur Herstellung eines blendfreien Rückblickspiegels für Fahrzeuge, insbesondere
Kraftfahrzeuge, bei dem eine transparente Trägerplatte auf der Vorderseite mit einem reflektierenden
Belag in Form einer nichtmetallischen, vorzugsweise metalloxydischen Interferenzschicht und auf
der Rückseite mit einem dunklen, absorbierenden Überzug versehen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerplatte zunächst beidseitig im Tauchverfahren mit der Interferenzschicht belegt wird;
daß anschließend die Rückseite der Trägerplatte mit einer dunklen Emaille beschichtet wird, die so
ausgewählt wird, daß sie sich bei einer unterhalb der Erweichungstemperatur des Materials der Trägerplatte
liegenden Einbrenntemperatur mit der rückseitigen Interferenzschicht verbinden, vorzugsweise
mit dieser verschmelzen kann; und daß schließlich die Emailleschicht zur Herstellung des absorbierenden
Überzuges bei einer unterhalb der Erweichungstemperatur des Materials der Trägerplatte
liegenden Temperatur eingebrannt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für die Trägerplatte in
bekannter Weise Glas und als Material für das Beschichten der Rückseite eine schwarze Emaille ausgewählt
werden.
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DE19742449763 DE2449763C2 (de) | 1974-10-19 | Blendfreier Rückblickspiegel für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, sowie Verfahren zu seiner Herstellung |
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