DE2613398B2 - Wärme- bzw. hitzereflektrierende Glasplatte bzw. Glasscheibe - Google Patents
Wärme- bzw. hitzereflektrierende Glasplatte bzw. GlasscheibeInfo
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Description
JO
Die Erfindung geht von der im Oberbegriff von Patentanspruch 1 angegebenen wärme- bzw. hitzereflektierenden
Glasplatte bzw. Glasscheibe aus.
Glasplatten bzw. Glasscheiben, die in Gebäuden und an Fahrzeugen Verwendung finden, sollen wärmereflek- r>
tierend sein, d. h. die Fähigkeit aufweisen. Wärmestrahlung einschließlich der Sonnenstrahlung mit einer
zufriedenstellenden Wirksamkeit zu reflektieren, um ein unerwünschtes Ansteigen der Innentemperatur eines
Gebäudes oder eines Fahrzeugs zu verhindern und die Wärmebelastung der Innenluftkühlung zu verringern.
Es ist bekannt, daß man eine wärmereflektierende Glasscheibe dadurch erhält, daß man die Oberfläche der
Glasscheibe mit einem dünnen und wärmereflektierenden Film beschichtet bzw. überzieht, der entweder aus «
einem einzigen Metalloxid oder einer Vielzahl von Metalloxiden besteht, wie z. B. den jeweiligen Oxiden
von Schwermetallen wie Co, Cr, Ni, Fe, Sn, Mn, Ti, usw.
Ein solcher Metalloxid-Film wird durch thermische Zersetzung von geeigneten Verbindungen des betref- to
fenden Metalls auf der Glasoberfläche gebildet. Die Metallverbindungen werden auf die Glasoberfläche in
Form einer Lösung aufgebracht und die Zersetzung wird dadurch verursacht, daß die Glasplatte entweder
vor oder nach dem Auftragen der Lösung erhitzt wird. v>
Die herkömmlichen wärmereflektierenden Gläser dieses Typs zeigen den Nachteil, daß sie eine
beträchtliche Verringerung ihrer Wärmereflexions-Fähigkeit aufweisen, wenn die Gläser nach der Vervollständigung
der Metalloxid-Beschichtung erhitzt werden, Dieser Nachteil stellt ein erhebliches Problem vom
praktischen Standpunkt aus dar, da eine wärmereflektierende Glasplatte bzw. Glasscheibe sehr oft erhitzt
werden muß, entweder um sie zu tempern oder für Biegearbeiten. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß μ
herkömmliche wärmereflektierende Glasplatten sehr leicht unangemessen stark bzw. dick eingefärbt bzw.
getönt werden und in ihrer Durchlässigkeit nicht zufriedensteJJend sind, wenn eine relativ hoch konzentrierte
LöS'sng verwendet wird, um ein zufriedenstellendes
Reflexionsvermögen des sich ergebenden Metalloxid-Überzugs zu erzielen.
In der DE-OS 22 33 594 wird ein Verfahren zur Erzeugung eines Metalloxid-Films auf einer Glasunterlage
beschrieben. Aufgabe dieser Offenlegungsschrift ist es, ein Verfahren zu schaffen, bei dem Metalloxid-Filme
mit gleichmäßiger Dicke und Zusammensetzung in einfacher Weise hergestellt werden können. Es wird
ferner angegeben, daß die Licht- oder Energiedurchlässigkeit eines Films gegebener Dicke ohne merkliche
Veränderung der Licht- oder Energiereflexion dadrrch erhöht werden kann, daß spezielle Metallacetylacetonate,
nämlich von Al, Zn, Th, Cr, Y oder Mg verwendet werden. Um diese Wirkung zu erzielen, wird unter
anderem als Metalloxid-Film eine Mischung aus 23Gew.-% Fe2O3 und 77 Gew.-% Al2O3 verwendet
Nachteilig an dieser Zusammensetzung mit hohem AI2O3-GehaIt ist daß das Reflexionsvermögen von
Anfang an beträchtlich herabgesetzt ist. Der DE-OS 22 33 594 ist weder zu entnehmen, daß der Verlust des
Reflexionsvermögens beim Erhitzen der Metalloxid-Filme vermieden werden soll, noch wie man diese Aufgabe
lösen kann, ohne daß das anfängliche Reflexionsvermögen wesentlich herabgesetzt wird.
In der US-PS 34 10 710 wird ein Verfahren zur Herstellung von wärmereflektierenden Metalloxid-Filmen
auf Glas beschrieben, bei dem Metalloxide von Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni und/oder Cu verwendet werden.
Gemäß dieser Patentschrift kanu eine aus mehreren Schichten bestehende wärmereflektierende Beschichtung
auf das Glas aufgetragen werden, wenn eine wesentlich höhere Reflexion im nahen IR — und
sichtbaren Bereich und eine geringe Durchlässigkeit gewünscht wird. Dieser Mehrschiichtaufbau sieht eine
Schicht von Aluminium- oder Siliziumoxid zwischen zwei reflektierenden Metalloxid-Schichten vor. Der
US-PS 34 10 710 ist nicht zu entnehmen, daß der Verlust des Reflexionsvermögens beim Erhitzen der Metalloxid-Filme
vermieden werden soll. Mit einer separaten Aluminiumoxid-Schicht, bei der das Aluminiumoxid also
nicht in der Metalloxidschicht vorliegt, kann der Verlust des Reflexionsvermögens beim Erhitzen der Metalloxid-Filme
nicht vermieden werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine wärme- bzw. hitzereflektierende Glasplatte bzw. Glasscheibe
zu schaffen, die einen verbesserten Metalloxid-Film mit gutem Reflexionsvermögen aufweist, wobei
sich das Reflexionsvermögen nur geringfügig vermindert, wenn die Glasplatte bzw. Glasscheibe nach
Vervollständigung des Überzugs erhitzt wird.
Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 gekennzeichnete Glasplatte bzw. Glassscheibe gelöst
, Der vorliegenden Erfindung liegt eine andere Aufgabe zugrunde als den vorstehend besprochenen Schriften DE-OS 22 33 594 und US-PS 34 10 710, so daß keine Veranlassung bestand, zufälligerweise in verschiedenen Schichten vorliegende Mengenverhältnisse von Aluminiumoxid und einem anderen Metalloxid, denen in der US-PS 34 10 710 keinerlei Bedeutung zugeschrieben wird, auf Mctalloxid-Filme anzuwenden, bei denen Metalloxid und Aluminiumoxid in einer Schicht vorliegen, wie in der DE-OS 22 33 594.
, Der vorliegenden Erfindung liegt eine andere Aufgabe zugrunde als den vorstehend besprochenen Schriften DE-OS 22 33 594 und US-PS 34 10 710, so daß keine Veranlassung bestand, zufälligerweise in verschiedenen Schichten vorliegende Mengenverhältnisse von Aluminiumoxid und einem anderen Metalloxid, denen in der US-PS 34 10 710 keinerlei Bedeutung zugeschrieben wird, auf Mctalloxid-Filme anzuwenden, bei denen Metalloxid und Aluminiumoxid in einer Schicht vorliegen, wie in der DE-OS 22 33 594.
Die erfindungsgemäßen Glasplatten bzw. Glasscheiben weisen neben einem guten Reflexionsvermögen, das
sich beim Erhitzen der beschichteten Gläser nur geringfügig vermindert einen helleren und ruhigeren
Farbton bzw. Tönung auf als die herkömmlichen wärmereflektierei.den Gläser.
Erfindungsgemäß können die Schwermetalle zur Bildung der Oxide in Kombination mit Al entweder
einzeln oder in verschiedenen Kombinationen verwendet werden, die auf derselben Basis wie bei der
Herstellung von herkömmlichen wärmereflektierenden Gläsern gewählt sind. Zum Beispiel kann ein wärmereflektierendes
Glas, das für verschiedenste Verwendungsmöglichkeiten geeignet ist, durch die Verwendung ι ο
entweder einer Kombination von AI, Cr, Co und Fe oder durch eine Kombination von Al, Cr, Co, Ni und Zn
erhalten werden.
Ein wärmereflektierendes Glas muß ein angemessenes oder gemäßigtes Reflexionsvermögen für Sonnen- 1■>
energie aufweisen, das ein praktisches Kennzeichen für seine Fähigkeit darstellt. Wärme- bzw. Hitzestrahlen zu
reflektieren, die auf es auftreffen. Das Glas wird einem Spiegel ähnlich und erzeugt einen solchen Blendeffekt,
daß das Glas für eine Verwendung in Gebäuden ungeeignet wird, wenn sein Reflexionsvermögen übermäßig
hoch ist. Ist das Reflexionsvermögen zu niedrig, so kann das Glas natürlich nur schwerlich als ein
tatsächlich wärmereflektierendes Material dienen.
Im allgemeinen nimmt das Reflexionsvermögen eines 2>
wärmereflektierenden Glases gemäß der Erfindung ab, wenn der Al-Gehalt des Metalloxid-Überzugs erhöht
wird, doch kann die Erniedrigungsrate des Reflexionsvermögens, die sich aus einer Hitzebehandlung des
Glases nach der Fertigstellung des Überzugs ergibt, «ι
durch ein Erhöhen des Al-Gehalts verringert werden. Die erfindungsgemäße Aufgabe, zu verhindern, daß das
Reflexionsvermögen abnimmt, wenn das wärmereflektierende Glas einer Hitzebehandlung wie z. B. Tempern
oder einem Biegevorgang bei erhöhter Temperatur r> unterworfen wird, wird dann gelöst, wenn der
Prozentsatz des Al in bezug auf die Gesamtmetallmenge im Metalloxid-Film zwischen 5 und 35 Gew.-°/o
beträgt. Der AI-Gehalt beeinflußt auch die Tönung wie bereits oben ausgeführt wurde. Daher wird der 4ii
Al-Gehalt von dem beabsichtigten Verwendungszweck des beschichteten Glases bestimmt.
Eine Oberfläche einer Glasplatte bzw. Glasscheibe kann mit einem dünnen Film aus Metalloxiden gemäß
der Erfindung dadurch überzogen bzw. beschichtet 4ί
werden, daß eine Lösung einer Aluminiumverbindung, die einer thermischen Zersetzung unterliegt und so
Aluminiumoxid abgibt, und ähnlicher Verbindungen der Metalle aufgetragen wird, die als die anderen Metallkomponenten
des Metalloxid-Überzugs ausgewählt w wurden. Bevorzugte Beispiele dieser Verbindungen sind
Alkoxide, Acetylacetonate, Halogenide und Nitrate. Auch metallorganische Verbindungen können verwendet
werden. Bei der Auswahl eines Lösungsmittels zum Lösen dieser Metallverbindungen sollten neben der r>
Löslichkeit der jeweiligen Verbindungen in dem Lösungsmittel auch dessen chemische Stabilität, seine
Flüchtigkeit bzw. Verdampfbarkeit, seine Kosten und seine Fähigkeiten, die Glasoberfläche zu befeuchten
bzw. zu benetzen, berücksichtigt werden. Beispiele von t>o nützlichen Lösungsmitteln sind Alkohole, wie z. B.
Methanol und Äthanol, aromatische Lösungsmittel wie z. B. Benzol und Toluol, Dichlormethan, Trichloräthan
und Perchloräthyien, einschließlich ihrer Mischungen.
Die Lösung der zersetzbaren Metallverbindungen br>
wird üblicherweise durch Aufsprühen auf wenigstens eine Seite einer Glasplatte gleichförmig aufgetragen.
Die Glasplatte kann in die Lösung eingetaucht werden, wenn beide Seiten der Glasplatte mit der Lösung
überzogen werden sollen.
Um eine thermische Zersetzung der in der aufgetragenen
Lösung enthaltenen Metallverbindungen zu bewirken und das Lösungsmittel zu verdampfen, wird
die Glasplatte auf eine Temperatur im Bereich zwischen ungefähr 400° C und dem Erweichungspunkt des Glases
aufgeheizt, bevor die Lösung aufgetragen wird, und wird hiernach auf dieser Temperatur gehalten. Dann werden
die Metallverbindungen zersetzt und geben Oxide der jeweiligen Metalle ab, die mit einer starken Adhäsionsstärke in engem Kontakt mit der Glasoberfläche stehen
und gleichförmig über die Glasoberfläche verteilt sind.
Alternativ hierzu kann die Lösung auf die Glasplatte aufgetragen werden, die bei Zimmertemperatur gehalten
wird, und es kann die beschichtete Glasplatte auf die oben beschriebenen Temperatur aufgeheizt werden,
nachdem der größte Teil des Lösungsmittels verdampft ist, so daß die Metallverbindungen zersetzt werden, um
Oxide abzugeben.
Ein wärmereflektierendes Glas gemäß der Erfindung wird üblicherweise unter Verwendung von Natronkalk-Glas
hergestellt, es kann aber auch Pottaschen- bzw. Kaliglas oder Quarzglas verwendet werden. Die
Erfindung ist auf lichtdurchlässige bzw. durchsichtige, lichtundurchlässige bzw. opake oder gefärbte Gläser
anwendbar. Plattengläser, die das mit einem Metalloxid-Film zu beschichtende Material gemäß der Erfindung
bilden, können nach dem Schwimmverfahren (Float Process) hergestellt sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen näher erläutert:
Acetylacetonate von Cr, Co, Fe und Al wurden in einer Mischung aus Dichlormethan (75 Vol.-%) und
Methanol (25 Vol.-°/o) mit verschiedenen Konzentrationen von Aluminium-Acetylacetonat gelöst, wie es in
der folgenden Tabelle I dargestellt ist. Jede Lösung wurde auf die Oberfläche einer lichtdurchlässigen bzw.
durchsichtigen, 30 cm im Quadrat messenden und 0,6 cm dicken Glasplatte aufgesprüht, die zuvor in einem
elektrischen Ofen auf 6300C aufgeheizt worden war. Der sich ergebende, auf der Glasoberfläche gebildete
Metalloxid-Überzug war 30 bis 80 mm dick. Die Tönung der oxidbeschichteten Glasplatte war neutral und in
einem warmen Grauton. Das von jeder Probe durchgelassene Licht war am stärksten getönt, wenn
eine Vergleichslösung, die kein Aluminiumsalz enthielt, verwendet wurde und wurde schrittweise mit dem
Anwachsen der Konzentration des Aluminiumsalzes in der Lösung heller.
Nach der Messung der Durchlässigkeit für sichtbares Licht und des Reflexionsvermögens für Sonnenenergie
wurden die oxidbeschichteten Proben durch erneutes Aufheizen für 15 Minuten in dem elektrischen Ofen bei
650° C getempert und durch einen Luftstoß mit Druckluft schnell abgeschreckt. Diese Behandlung
wurde als ein Modell für die üblicherweise praktizierten Hitzebehandlungen von wärmereflektierenden Gläsern
entweder für Biegearbeiten oder zur Verfestigung durchgeführt. Dann wurde das Reflexionsvermögen
wieder gemessen.
Die Ergebnisse dieser Messungen sind in Tabelle Il wiedergegeben.
Probe Nr. | Zusammensetzung der Lösung | Co-SaIz | Fe-SaIz | keit für sicht | Licht | Al-Salz | Lösungs- mittpl |
■ (%) | Prozentsatz |
Cr-SaIz | bares 1 | IIUUCl | nach dem | an AI bezo gen auf alle |
|||||
(&' | (g) | (%) | (g) | (ml) | Erhitzen | Metalle | |||
(ε) | 3,0 | 3,0 | 0 | 100 | (Gew.-%) | ||||
A (Ref.) | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 43,2 | 0,25 | 100 | 24,8 | 0 | |
1 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 42,5 | 0,5 | 100 | 26,2 | 1,5 | |
2 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 44,0 | 0,7 | 100 | 27,1 | 2,8 | |
3 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 43,5 | 0,9 | 100 | 27,2 | 3,9 | |
4 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 47,5 | 1,0 | 100 | 28,2 | 5,0 | |
5 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 47,3 | 3,0 | 100 | 29,0 | 5,5 | |
6 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 48,5 | 4,5 | 100 | 28,0 | 15,0 | |
7 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 49,0 | 6,0 | 100 | 25,5 | 20,9 | |
8 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 53,4 | 9,0 | 100 | 23,3 | 26,0 | |
9 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 60,3 | 11,0 | 100 | 22,3 | 34,5 | |
10 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 65,0 | 17,0 | 100 | 18,4 | 39,2 | |
11 | 3,0 | 69,2 | 14,9 | 49,9 | |||||
Tabelle II | Prozentsatz Durchlässig- | Reflexionsvermögen für | |||||||
Probe Nr. | an Al | Sonnenenergie | Verringerung | ||||||
(Gew.-%) | vor dem | des | |||||||
Erhitzen | Reflexions- | ||||||||
vermögens durch Erhit |
|||||||||
0 | 30,3 | zen (%) | |||||||
A (Ref.) | 1,5 | 30,5 | 5,5 | ||||||
1 | 2,8 | 30,2 | 4,3 | ||||||
2 | 3,9 | 30,4 | 3,1 | ||||||
3 | 5,0 | 29,5 | 3,2 | ||||||
4 | 5,5 | 29,9 | 1,3 | ||||||
5 | 15,0 | 28,5 | 0,9 | ||||||
6 | 20,9 | 26,3 | 0,5 | ||||||
7 | 26,0 | 24,0 | 0,8 | ||||||
8 | 34,5 | 22,7 | 0,7 | ||||||
9 | 39,2 | 18,9 | 0,4 | ||||||
10 | 49,9 | 15,2 | 0,5 | ||||||
11 | 0,3 |
Wie Tabelle Il wiedergibt, zeigte die Referenzprobe A (die mit einem Metalloxid-Film beschichtet bzw.
überzogen wurde, der kein Al enthielt, und die daher ein
herkömmliches wärmereflektierendes Glas darstellte) eine solche Verringerung des Reflexionsvermögens
durch die Hitzebehandlung, daß die hitzebehandelte Probe leicht von der unbehandelten Probe mit
unbewaffnetem Auge unterschieden werden konnte. War der Prozentsatz an Al bezogen auf alle Metalle
5 Gew.-% oder mehr, so trat nur noch eine vernachlässigbar kleine Verringerung des Reflexionsvermögens
auf. Entsprechend wird sich kein unschönes Aussehen ergeben, wenn entweder ein getempertes Glasteil oder
ein biegegeformtes Giastei! in Nachbarschaft zu einem
nichtbehandelten Glasteil angeordnet wird, solange beide, das hitzebehandelte und das nichtbehandelte Teil
aus demselben wärmereflektierenden Glas bestehen, dessen Metalloxid-Überzug wsnigstens 5 Gew.-% an Al
(entsprechend der obigen Definition) enthält.
Die Lösungen von Acetylacetonaten und Proben von wärmereflektierenden Gläsern wurden in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 vorbereitet, lediglich mit der Ausnahme, daß die Konzentrationen der jeweiligen
aufgelösten Stoffe so abgeändert wurden, wie es in Tabelle III wiedergegeben ist, und die Proben wurden in
KprOtnci ιΐηίΛΙ inrr mit Dnirniftl 1 K
^i^iiuLiiitilluup, Mill Uv,ljpi\,l 1 IV
I UIIU CHILI
Hitzebehandlung unterzogen. Die oxidbeschichteten Glasproben hatten eine neutrale, graue Tönung. Das
durchgelassene Licht wurde bei der Referenzprobe B (deren Überzug kein Al enthielt) am stärksten getönt
und wurde heller, wenn die Al-Konzentration in der Lösung gesteigert wurde. Wenn der Prozentsatz an Al
in bezug auf alle Metalle in der Lösung mehr als 5°/&
betrug, so war die Verringerung des Reflexionsvermögens, die sich aus der Hitzebehandlung ergab, äußerst
gering und praktisch vernachlässigbar. Die experimentellen Ergebnisse sind in Tabelle IV wiedergegeben.
Probe Nr.
Zusammensetzung der Lösung Cr-SaIz Co-SaIz Fe-SaIz
(g)
(g)
(g) Al-Salz
(g)
Lösungsmittel
(ml)
Prozentsatz
an Al bezogen auf alle
Metalle
an Al bezogen auf alle
Metalle
(Gew.-%)
B (Ref.) | 4,0 | 4,0 | 0,4 | 0 | 100 | 26,3 | 0 |
12 | 4,0 | 4,0 | 0,4 | 0,7 | 100 | 27,1 | 4,2 |
13 | 4,0 | 4,0 | 0,4 | 0,85 | 100 | 29,1 | 5,1 |
14 | 4,0 | 4,0 | 0,4 | 1,0 | 100 | 30,5 | 5,9 |
15 | 4,0 | 4,0 | 0,4 | 2,0 | 100 | 30,3 | 11,2 |
16 | 4,0 | 4,0 | 0,4 | 4,0 | 100 | 29,6 | 20,1 |
17 | 4,0 | 4,0 | 0,4 | 8,0 | 100 | 22,9 | 33,5 |
18 | 4,0 | 4,0 | 0,4 | 10,0 | 100 | 18,8 | 38,6 |
19 | 4,0 | 4,0 | 0,4 | 13,0 | 100 | 15,8 | 45,0 |
Tabelle IV | |||||||
Probe Nr. | Prozentsatz an Al (Gew.-%) |
Durchlässig keit für sicht bares Licht Ch) |
Reflexionsvermögen für Sonnenenergie (%) vor dem nach dem Erhitzen Erhitzen |
Verringerung des Reflexions- vermögens durch das Erhitzen (%) |
|||
B (Ref.) | 0 | 40,6 | 31,3 | 5,0 | |||
12 | 4,2 | 42,3 | 31,0 | 3,9 | |||
13 | 5,1 | 45,3 | 30,2 | 1,1 | |||
14 | 5,9 | 46,2 | 30,9 | 0,4 | |||
15 | 11.2 | 46,3 | 31,1 | 0,8 | |||
16 | 20.1 | 47,5 | 30,2 | 0,6 | |||
17 | 33,5 | 55,6 | 23,5 | 0,6 | |||
18 | 38.6 | 63,1 | 19,2 | 0,4 | |||
19 | 45.0 | 68.6 | 16,3 | 0,5 | |||
In diesem Beispiel wurden Acetylacetonate von AL, Cr, Co, Ni und Zn als die wesentlichen Materialien für
den Oxidüberzug verwendet, wie es in Tabelle V dargestellt ist Die Vorbereitung bzw. Herstellung und
Überprüfung der Proben wurde in ähnlicher Weise wie bei den vorausgehenden Beispielen durchgeführt Die
Dicke der Metalloxid-Überzüge, die in diesem Beispiel gebildet wurden, war ungefähr 30 bis ungefähr 80 um
Bei einer Referenzprobe, deren Überzug kein Al enthielt war die Tönung des durchgelasse-nen Lichtes
65 warm und gelblich grau und die reflektierten Bilder
waren gelblich getönt und gaben einen die Eindruck. War AI vorhanden, so war das durchgelassene Licht frei
von der gelblichen Tönung und die reflektierten Bilder gaben den Eindruck einer praktisch natürlichen Farbe.
Die Verringerung des Reflexionsvermögens durch die Hitzebehandlung war bei der Refrenzprobe mit bloßem
Auge erkennbar, doch konnte sie nicht mehr wargenommen werden L'nd war praktisch vernachlässigbar, wenn
der Prozentsatz an Al (wie oben definiert) mehr als 5%
betrug, wie man den Werten in Tabelle VI entnehmen kann.
9 | Co-SaIz | 26 13 | 398 | AI-SaIz | 10 | 26,5 | Prozentsatz | |
Tabelle V | (g) | (g) | 27,6 |
an Al bezo
gen auf alle Metalle |
||||
Probe Nr. | 4,0 | der Lösung | 0 | 29,3 | (Gew.-%) | |||
4,0 | Ni-SaIz | Zn-SaIz | 1,0 |
Lösungs
mittel |
32,2 | 0 | ||
Zusammensetzung | 4,0 | (g) | (g) | 2,0 | (ml) | 31,0 | 2,3 | |
C (Ref.) | Cr-SaIz | 4,0 | 1,0 | 5,0 | 2,5 | 100 | 31,5 | 4,6 |
20 | (B) | 4,0 | 1,0 | 5,0 | 5,0 | 100 | 30,1 | 5,7 |
21 | 9,0 | 4,0 | 1,0 | 5,0 | 7,5 | 100 | 25,1 | 10,7 |
22 | 9,0 | 4,0 | 1,0 | 5,0 | 10,0 | 100 | 20,9 | 15,2 |
23 | 9,0 | 2,0 | UO | 5,0 | 7,5 | 100 | 16,8 | 19,3 |
24 | 9,0 | 2,0 | 1,0 | 5,0 | 10,0 | 100 | 26,4 | |
25 | 9,0 | 2,0 | 1,0 | 5,0 | 12,5 | 100 | 32,4 | |
26 | 9,0 | 0,5 | 2,5 | 100 | 37,4 | |||
27 | 9,0 | Prozentsatz an Al (Gew.-%) |
0,5 | 2,5 | 100 | |||
28 | 4,5 | 0 | 0,5 | 2,5 | 100 | Verringe rung des Reflexions- vermögens durch das Erhitzen (%) |
||
Tabelle VI | 4,5 | 2,3 | 6,0 | |||||
Probe Nr. | 4,5 | 4,6 | Durchlässig keit Tür sicht bares Licht (%) |
Reflexionsvermögen für Sonnenenergie (%) vor dem nach dem Erhitzen Erhitzen |
5,4 | |||
C (Ref.) | 5,7 | 38,2 | 32,5 | 3,0 | ||||
20 | 10,7 | 36,4 | 33,0 | 0,6 | ||||
21 | 15,2 | 38,5 | 32,3 | 0,7 | ||||
22 | 19,3 | 37,2 | 32,8 | 0,4 | ||||
23 | 26,4 | 39,5 | 31,7 | 0,6 | ||||
24 | 32,4 | 39,3 | 31,9 | 0,5 | ||||
25 | 37,4 | 40,1 | 30,7 | 0,2 | ||||
26 | 42,8 | 25,6 | 0,5 | |||||
27 | 57,2 | 21,1 | ||||||
28 | 64,9 | 17,3 | ||||||
Wie durch die oben dargestellten Beispiele veranschaulicht wird, ist ein wärmereflektierendes Glas
gemäß der Erfindung hauptsächlich durch seine überraschend kleine und praktisch vernachlässigbare
Verringerung des Reflexionsvermögens gekennzeichnet, wenn das Glas entweder zum Tempern oder für
Biegearbeiten nach der Vervollständigung der Metalloxid-Beschichtung einer Hitzebehandlung ausgesetzt
wird Vom Aussehen her betrachtet hat ein wärmereflektierendes Glas gemäß der Erfindung eine hellere
und ruhigere Tönung als herkömmliche wärmereflektierende Gläser. Darüber hinaus bewirkt das Vorhanden- en
sein von Aluminiumoxid in dem Metalloxid-Überzug eine Erhöhung der Widerstandsfähigkeit des Glases
gegenüber der Witterung, chemischen Einflüssen und gegen Abrieb, bzw. eine Erhöhung der Adhäsionsstärke
des Überzugs, und dieser erfreuliche Effekt nimmt zu, wenn der Betrag von Aluminiumoxid in dem Überzug
anwächst Doch wird die Menge von Al auf der oben definierten Basis auf 35% begrenzt, da sich das
anfängliche Reflexionsvermögen beträchtlich verringert
(ohne daß eine Hitzebehandlung nach der Vervollständigung des Metalloxid-Überzugs stattfindet),
wenn eine größere Al-Menge vorhanden ist
Claims (4)
1. Wärme- bzw. hitzereflektierende Glasplatte bzw. Glasscheibe, die auf wenigstens einer ihrer
Seiten einen Metalloxid-rilm aufgeschichtet hat, der
aus wenigstens einem Metalloxid der Schwermetalle Cr, Co, Ni, Fe, Zn, Sn, Cu, Mn und Ti besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß der Metalloxid-Film
Aluminiumoxid in einer Menge zwischen 5 und 35 Gew.-%, bezogen auf alle in dem Metalloxid-Film
enthaltenen Metalle, enthält.
2. Wärme- bzw. hitzereflektierende Glasplatte bzw. Glasscheibe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Metalloxid-Film im wesentliehen
aus den jeweiligen Oxiden von Al, Cr, Co und Fe besteht.
3. Wärme- bzw. hitzereflektierende Glasplatte bzw. Glasscheibe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Metalloxid-Film im wesentliehen
aus den jeweiligen Oxiden von Al, Cr, Co, Ni und Zn besteht
4. Wärme- bzw. hitzereflektierende Glasplatte bzw. Glasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Metalloxid-Films
im Bereich von 30 bis 80 μΐη liegt
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DE2613398B2 true DE2613398B2 (de) | 1979-03-29 |
DE2613398C3 DE2613398C3 (de) | 1979-11-22 |
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FR (1) | FR2306175A1 (de) |
GB (1) | GB1517434A (de) |
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- 1975-03-29 JP JP3814475A patent/JPS51112824A/ja active Granted
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1976
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- 1976-03-29 FR FR7609008A patent/FR2306175A1/fr active Granted
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Also Published As
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GB1517434A (en) | 1978-07-12 |
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FR2306175B1 (de) | 1980-08-29 |
BE840166A (fr) | 1976-07-16 |
JPS51112824A (en) | 1976-10-05 |
FR2306175A1 (fr) | 1976-10-29 |
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