DE3111C - Sicherheitslampe mit doppeltem Glasmantel und Zuführung der Verbrennungsluft von unten in den Argand'schen Brenner - Google Patents
Sicherheitslampe mit doppeltem Glasmantel und Zuführung der Verbrennungsluft von unten in den Argand'schen BrennerInfo
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F21—LIGHTING
- F21L—LIGHTING DEVICES OR SYSTEMS THEREOF, BEING PORTABLE OR SPECIALLY ADAPTED FOR TRANSPORTATION
- F21L23/00—Non-electric hand-lamps for miners
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Description
PATENTSCHRIFT
1877.
Klasse 4.
FR. JUL. WOLFF in LIPPSTADT und C. ROHLMANN in DORTMUND.
Sicherheitslampe mit doppeltem Glasmantel und Zuführung der Verbrennungsluft von unten
in den Argand'schen Brenner.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. November 1877 ab.
In beiliegender Zeichnung ist 1 ein innerer, unten geschliffener Glascylinder; 2 ein desgleichen
äufserer; 3 innerer, an einen gedrückten Messingring angenieteter Korb aus Drahtgewebe von der Beschaffenheit der bei
Sicherheitslampen anwendbaren Drahtgewebe; 4 desgleichen äufserer; 5 Schutzkorb; derselbe
hat am unteren Ringe ein flach eingeschnittenes grobes Gewinde zum Aufschrauben auf den Theil 8, welcher gleichfalls mit einem
Gewinde versehen ist. Zum Schütze des jiufseren Glascylinders sind sechs Schutzstäbe!) angebracht,
dieselben sind gleichmäfsig auf der Peripherie beider Ringe vertheilt und mit denselben
vernietet. Der obere Ring drückt den Korb 4 auf den Cylinder 2. Zum Schütze der
Drahtkörbe sind vier Schutzstäbe vorhanden. Die Handhabe ist die bei den vorhandenen
Sicherheitslampen gebräuchliche. 6 innerer Luftzug der Speiseluft für die Flamme. Die Ventilation
ist durch Pfeile angedeutet. 7 desgleichen äufserer. 8 oberes Deckelstück des Oelbehälters
mit flachem Gewinde, mit stählernem Spurtöpfchen 24 und Vorsprängen zum Anlöthen des
Blechcylinders 10 und des ringförmig geformten Theils 15 (s. Fig. 2) versehen. 9 unteres Stück
des Oelbehälters, enthaltend den Obertheil der kleinen Stopfbüchse 11, eine Stöpselvorrichtung
ig zum Reinigen und Füllen der Lampe und einen vorspringenden, mit einem Gewinde
angeschnittenen Ring zum Anschrauben- der Hülse 18. Eine zweite Füllvorrichtung kann
an dem oberen Theile des Cylinders 10 angebracht werden. 10 mittleres Cylinderstück des
Oelbehälters. 11 Stopfbüchse, das Ausfliefsen des OeIs verhindernd. 12 der Dochthalter; der
Vertical-Querschnit desselben ist aus Fig. 1, der Horizontal-Querschnitt desselben aus Fig. 2 ersichtlich.
13 stählerne Schraubenspindel mit flachem Gewinde zur Bewegung des Dochthalters.
Sie läuft in der Stopfbüchse 11 und dem stählernen Spurtöpfchen 24. 14 mit dem
Daumen zu bewegendes grobgerändeltes Rädchen, zu welchem Zwecke es aus einem entsprechenden
Einschnitte des Fufses 20 um ca. 3 mm hervorsteht. 15 eingeschnittener
ringförmiger Theil und innerer Cylinder zur Herstellung des äufseren und inneren Luftzuges
und zur Führung des Dochthälters. 16 Gummiringe zum Anpressen der beiden kreisförmigen
Drahtschiebgeflechte, wie unter 3 und 4. 17 enganschliefsendes
Döpfchen zum Abheben beim Aufbringen eines neuen Dochtes. 18 Hülse zur
Aufnahme der Drahtsiebe und Gummiringe, ig Stöpselvorrichtung behufs Reiniguug des
Oelbehälters; kann auch zum Füllen der Lampe gebraucht werden. 20 durchbrochener Fufs der
Lampe. 21 innerer Raum des Oelbehälters. 22 kreisförmige Drahtsiebe.
Was das Princip der Lampe anlangt, so stützt sich dasselbe auf folgende Thatsachen,
Erscheinungen und Beobachtungen, sowie Eigenschaften der Grubengase, nämlich a) dafs das
Gemenge von Kohlenwasserstoffgas mit atmosphärischer Luft (Grubengas, schlagende Wetter)
leichter ist, als die in den Kohlengruben sich befindliche übrige Luft; b) dafs nicht jedes Gemisch
der unter a) gedachten Luftarten explodirbar ist; c) dafs ein Gemisch dieser Luftarten
um so leichter explodirbar ist, je genauer dieselben nach dem stöchiometrischen Verhältnisse
gemischt sind, d. h. je vollständiger bei der eventuellen Explosion derselben sich
die Verbrennungs - Producte Kohlenoxyd und Kohlensäure bilden; d) dafs das Kohlenwasserstoffgas
als solches und nicht in der Mischung als schlagende Wetter in den Kohlengruben angehauen
wird; e) dafs beim Anhauen von Kohlenwasserstoffgas erst durch die Diffusion der Gase sich die schlagenden Wetter bilden,
und f) dafs die schlagenden Wetter vermöge ihres bestimmten specifischen Gewichtes eine
ganz bestimmte Luftschicht bilden, welche nach Maafsgabe der fortschreitenden Bildung an dem
Orte, wo sie sich bilden und lagern bezw. hängen, sich nach den Seiten und nach der
Sohle des Fundortes hin ausbreitet.
Diese Thatsachen zu Grunde gelegt, mufs eine rationell gebaute Sicherheitslampe ihre
Speiseluft zur Ernährung der Flamme mittelst des in der jeweiligen Luftschicht enthaltenen
Sauerstoffs folgerichtig zum vorwiegenden Theile von unten her erhalten, damit die Flamme somit
eine Speiseluft erhält, welche aus den am wenigsten explodirbaren Gasgemenge-Schichten
kommt.
Wird nun die so gebaute Lampe bei der Untersuchung der Wetter allmälig von unten
nach oben gebracht, was immer zu befolgen ist, so mufs sie in derjenigen Schicht ausschlagen,
welche explodirbar ist.
Diesen Principien ist, wie aus der Zeichnung ersichtlich, Genüge geleistet, was bei den bislang
gebrauchten Sicherheitslampen nicht vollständig der Fall ist. Die Speiseluft tritt bei denselben
mit einfacher Luftzuführung von der Seite zur Flamme. Bei der Lampe des Erfinders sind
Gläser und Körbe doppelt vorhanden, wogegen bei den bestehenden Lampen nur ein Cylinderglas
vorhanden ist, und nur ein Korb zur Anwendung kommt. Das Glas erhält bei starker
Hitze fast durch jeden Wassertropfen, welcher bei der Arbeit daran spritzt, einen Sprung, was
bei der vorliegenden Lampe nicht der Fall ist, weil der äufsere Glascylinder nie eine solche
Hitze erhalten kann.
Ferner ist noch wesentlich neu die Art und Weise der Dochtführung mittelst der Schraubenspindel
13, des Dochthalters 12, der Stopfbüchse
11, des Spurtöpfchens 24 und des gerändelten Rädchens 14. Die Anbringung dieses
Mechanismus ermöglichte nicht allein die Anbringung des doppelten Luftzuges zur Speisung
der Lampe mit Luft von unten, sondern bürgt auch für die grofse Haltbarkeit dieses zarten
Mechanismus, welcher auch bei Lampen für andere Zwecke mit Vortheil anzubringen ist.
Claims (2)
1. Die Sicherheitslampe, wie beschrieben und gezeichnet.
2. Insbesondere der zum gröfsten Theil im
Innern des Oelbehälters angebrachte Mechanismus zur Regulirung der Flamme bei
Lampen jeder Art.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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