DE3111509A1 - Verfahren zur herstellung von entschwefelungsmitteln fuer roheisen- oder stahlschmelzen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von entschwefelungsmitteln fuer roheisen- oder stahlschmelzenInfo
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C1/00—Refining of pig-iron; Cast iron
- C21C1/02—Dephosphorising or desulfurising
- C21C1/025—Agents used for dephosphorising or desulfurising
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- C21C7/04—Removing impurities by adding a treating agent
- C21C7/064—Dephosphorising; Desulfurising
- C21C7/0645—Agents used for dephosphorising or desulfurising
Description
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HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT HOE 81/H 007
KRUPP STAHL AKTIENGESELLSCHAFT
Verfahren zur Herstellung von Entschwefelungsmitteln für Roheisen- oder Stahlschmelzen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Entschwefelungsmitteln mit einem Gehalt von
1-6 Gew% an chemisch gebundenem Wasser auf Basis von Calciumoxid und Kohlenstoff enthaltendem Calciumcarbid
für Roheisen- und Stahlschmelzen.
Es ist allgemein bekannt, Roheisen- und Stahlschmelzen mit Hilfe von Calciumoxid (nachfolgend kurz als Kalk bezeichnet)
und ggf. noch Kohlenstoff enthaltendem Calciumcarbid (nachfolgend Carbid genannt) zu entschwefeln (DE-PS
11 60 457. DE-PS 20 37 758, DE-PS 22 36 16O).
Bei der Herstellung solcher Entschwefelungsmittel ging man in der Regel bislang so vor, daß man in'schmelzflüssiges
Carbid die erforderliche Menge an feinteiligem Kalk eintrug, um in der Schmelze eine homogene Mischung zu erzeugen,
die man anschließend abkühlen ließ und zerkleinerte .
Bevorzugt trug man dabei den feinteiligen Kalk in den Strahl des aus dem Ofen abgestochenen Carbides ein. Obwohl
die in Carbidschmelze eintragbare Menge Kalk begrenzt und das Arbeiten mit flüssigem Carbid mit Gefahren
verbunden ist, war man in Fachkreisen bisher der Auffassung, auf diese Methode nicht verzichten zu können, da
man der Meinung war, nur eine in der Schmelze hergestellte Mischung von CaCp und CaO sei für eine Entschwefelung von
Metallschmelzen am besten geeignet.
Entschwefelungsmittel auf der Basis von Calciumcarbid,
welche Stoffe enthalten, die bei der Temperatur der Metallschmelze Wasser abspalten, sind bereits aus der DE-AS
22 52 795 bekannt. Diese Mittel, welche Mischungen von handelsüblichem Carbid mit beispielsweise Ca(OH)2
als wasserabspaltendem Stoff und ggf. Kohlenstoff darstellen, haben den Nachteil, daß sie durch mechanisches
Vermischen hergestellte Gemenge sind, in denen Carbidteilchen getrennt neben Ca(0H)2-Teilchen vorliegen, was
bei Einsatz dieser Produkte zu einem höheren Verbrauch, ungleichmäßigen und heftigen Gasreaktionen und einer
großen Streubreite bezüglich der Entschwefelungswirkung führt, wodurch ein gezielter Einsatz dieser Mittel erschwert
wird.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man die Nachteile
der bekannten Arbeitsweisen vermeiden und ein hochwirksames Entschwefelungsmittel für Roheisen- und Stahlschmelzen
erhalten kann, wenn man zunächst auf thermischem Wege aus Kalk und Koks ein Calciumcarbid-Calciumoxid-Ausgangsschmelzgemisch
mit einem beliebigen CaO-Gehalt von 20 bis 80 Gew% erzeugt, welches man durch Abkühlenlassen
zu einem Block erstarren läßt. Während der erstarrte Block noch eine Durchschnittstemperatur von
mehr als 4000C, vorzugsweise zwischen 4000C und der Erstarrungstemperatur
der Schmelze aufweist, bricht man ihn dann auf Korngrößen kleiner als 150 mm vor und gibt auf
das zerkleinerte und noch mindestens 400°C heiße Gemisch Calciumoxid in einer solchen Menge auf, daß der sich in
der entstehenden Mischung ergebende Gesamtgehalt an CaO dem im Endprodukt gewünschten CaO-Gehalt entspricht. Vorzugsweise
gibt man so viel Calciumoxid auf, daß sich in der Mischung ein Gesamtgehalt an CaO von Über 45 bis 90
Gew# ergibt. Anschließend wird dann diese Mischung unter
intensiver Vermengung mir freiem Kohlenstoff und Carbonät
in Gegenwart von Luft oder Stickstoff mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von 5 bis 20 g/m5 (bei 1,013 bar und 273,15 K) bei Temperaturen unterhalb 1000C, vorzugsweise bei 10 500C,
auf Korngrößen kleiner als 10 mm, vorzugsweise kleiner als 0,1 mm, gemahlen.
Bei der Vermengung mit freiem Kohlenstoff und Carbonat gibt man bevorzugt eine solche Menge davon zu, daß das
Endprodukt 0,5 bis 8 Gew% freien Kohlenstoff und 0,5 bis 20 Gew% Carbonate des Calciums, Magnesiums oder Natriums
enthält.
Vorzugsweise setzt man ein Calciumcarbid-Calciumoxid-Ausgangsschmelzgemisch
mit einem CaO-Gehalt von 20 bis 45 Gew% ein, das in bekannter Weise auf thermischem Wege
aus Kalk und Koks gewonnen wurde. Man kann aber auch so verfahren, daß man zunächst ein Calciumcarbid-Calciumoxid-Ausgangsschmelzgemisch
mit einem CaO-Gehalt von über 45 bis 80 Gew% herstellt, indem man in eine vorliegende
Calciumcarbidschmelze, die einen Calciumoxidgehalt bis zu 45 Gew?6 aufweist, feinteiliges Calciumoxid bis zu
einem CaO-Gehalt von höchstens 80 Gew% einträgt und erst dann das Ganze zu einem Block erstarren läßt, bevor man
diesen bei Temperaturen oberhalb 4000C vorbricht.
Außer daß das Vermischen des Kalkes mit einer Carbidschmelze und den damit verbundenen Schwierigkeiten vermieden
werden kann, besitzt das erfindungsgemäße Verfahren u.a. auch die weiteren Vorteile, daß zur Erzeugung
der Carbidschmelze nicht jeweils eine bestimmte Möllerzusammensetzung
eingestellt und der Kalk vorher nicht auf eine bestimmte Korngröße feingemahlen werden muß,
sondern daß von einem Carbidblock ausgegangen werden kann, dessen CaC2 : CaO-Gewichtsverhältnis innerhalb eines
sehr weiten Bereiches schwanken, d.h. praktisch beliebig
sein kann, und der Kalk auch in grobkörniger Form, beispielsweise
in einer Korngröße zwischen 8 und 60 mm, eingesetzt werden kann.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäß hergestellten
Mittels besteht darin, daß auf der Oberfläche jedes einzelnen Kornes Ca(0H)p dicht neben CaCp vorliegt, wodurch
die Entschwefelungsreaktion sehr früh und gleichmäßig in Gang gesetzt wird. Dadurch werden bei vergleich
baren Entschwefelungsergebnissen geringere Mengen des Entschwefelungsmittels benötigt und gezieltere Ergebnisse
ermöglicht.
Aus einer für die Herstellung von technischem Carbid üblichen Schmelze mit einem CaC2-Gehalt von 80 Gew%
und CaO-Gehalt von 20 Gew# wurde in einem Tiegel durch
Abkühlenlassen dieser Schmelze in bekannter Weise ein Carbidblock entsprechender Zusammensetzung erzeugt.
Nachdem sich der Block auf eine Durchschnittstemperatur von etwa 6000C abgekühlt hatte, wurde er auf Korngrößen
kleiner als 150 mm vorgebrochen und das noch 5000C heiße
Carbid mit so viel Kalk einer Korngröße von 8 bis 60 mm überschichtet, daß die sich ergebende Mischung einen
CaO-Gehalt von insgesamt 50 Gew% enthielt. 850 kg dieser
Mischung wurden mit 100 kg Kalkstein (Körnung kleiner 1 mm) und 50 kg Koksgrus (Körnung kleiner 3 mm) vermischt
und unter Durchleiten von 1500 nr/h Luft mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 10 g/nr (bei 150C) in einer
Rotationsmühle mit einem Durchsatz von 500 kg/h bei 500C
auf Korngrößen zwischen 0 und 0,1 mm gemahlen. Das erhaltene Produkt enthielt 2 Gew# chemisch gebundenes Wasser.
Mit 1500 kg dieses Produktes wurden 300 000 kg einer Roheisenschmelze,
die 0,03 Gew% Schwefel enthielt, in bekannter Weise entschwefelt. Der S-Gehalt des behandelten
Eisens betrug weniger als 0,005 Gew%. 5
In bekannter Weise wird aus Kalk und Koks Calciumcarbid thermisch hergestellt,wobei die Kalk-Koks-Mischung im gesamten
Möller auf ein Gewichtsverhältnis von etwa 110 : eingestellt wird, was einem Carbid mit einem CaO-Gehalt ·
von etwa 45 Gew% entspricht.
Dem Abstichstrahl dieses Carbides wird CaO der Körnung 3-8 mm in einer solchen Menge zudosiert, daß sich im Abr
stichtiegel ein Durchschnittsgehalt von ca. 80 Gew% CaO ergibt
(auf 1 Tonne Abstichstrahl etwa 1,2 - 1,3 t CaO).
Nach dem Abkühlen des Tiegels auf eine Durchschnittstemperatur
von nicht unter 6000C, was bereits nach 4 Stunden der Fall ist, wird der Block auf eine Korngröße kleiner
als 150 mm vorgebrochen und auf das heiße Gemisch soviel
Kalk der Körnung 8 bis 60 mm geschichtet, daß der Durchschnitts-CaO-Gehalt 90 Gew% beträgt. 875 kg dieser
Mischung werden mit 100 kg Kalkstein (Körnung kleiner 1 mm) und 25 kg Koksgrus (Körnung kleiner 3 mm) vermischt und
unter Durchleiten von 1500 m /h Luft mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 10 g/nr (bei 150C) in einer Rotationsmühle
mit einem Durchsatz von 500 kg/h bei 500C auf eii„e
Korngröße kleiner als 0,1 mm gemahlen. Das erhaltene Produkt enthält 2,5 Gew% chemisch gebundenes Wasser.
Mit diesem Gemisch werden, bezogen auf den Calciumcarbidgehalt, die gleichen Entschwefelungsergebnisse erzielt,
wie im Beispiel 1 geschildert.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Entschwefelungsmitteln
mit einem Gehalt von 1-6 Gew% chemisch gebundenem Wasser auf Basis von Calciumoxid und Kohlenstoff enthaltendem
Calciumcarbid für Roheisen- und Stahlschmelzen, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst aus Kalk
und Koks ein Calciumcarbid-Calciumoxid-Schmelzgemisch
mit einem CaO-Gehalt von 20 bis 80 Gew% erzeugt, welches
man durch Abkühlenlassen zu einem Block erstarren läßt; daß man dann, während der erstarrte Block
noch eine Durchschnittstemperatur von mehr als 400°C aufweist, diesen auf Korngrößen kleiner als 150 mm
vorbricht und auf das zerkleinerte und noch mindestens 400°C heiße Gemisch Calciumoxid entsprechend dem im
Endprodukt gewünschten CaO-Gehalt aufgibt, anschließend die Mischung unter intensiver Vermengung mit
freiem Kohlenstoff und Carbonat in Gegenwart von Luft oder Stickstoff mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 5
bis 20 g/m3 (bei 1,013 bar und 273,15 K) bei Temperaturen
unterhalb 1000C auf Korngrößen kleiner als 1o mm
mahlt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Endprodukt 0,5 bis 8 Gew# freien Kohlenstoff und 0,5 bis 20 Gew# Carbonate des Calciums, Magnesiums
oder Natriums enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man auf das vorgebrochene Gemisch grobkörniges CaO mit einer Korngröße von 8 bis 60 mm aufgibt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man auf das vorgebrochene Gemisch
soviel CaO aufgibt, daß die entstehende Mischung über 45 bis 90 Gew% CaO enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Vorbrechen bei Temperaturen
zwischen 400°C und der Erstarrungstemperatur vornimmt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man auf thermischem Wege aus Kalk
und Koks ein Calciumcarbid-Calciumoxid-Ausgarigsschmelzgemisch mit einem CaO-Gehalt von 20 - 45 Gew% erzeugt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Calciumcarbid-Cälciumoxid-Ausgangsschmelzgemisch
mit einem CaO-Gehalt von über 45 bis 80 Gew% herstellt, indem man in eine vorliegende
Calciumcarbidschmelze, die einen Calciumoxidgehalt bis zu 45 Gew% aufweist, feinteiliges Calciumoxid
bis zu einem CaO-Gehalt von höchstens. 80 Gew% einträgt und erst dann zu einem Block erstarren
läßt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung bei 10 - 500C
auf Korngrößen kleiner als 10 mm mahlt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung auf Korngrößen
kleiner als 0,1 mm mahlt.
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