DE3108444C2 - - Google Patents
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/66—Treatment of water, waste water, or sewage by neutralisation; pH adjustment
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C02F1/02—Treatment of water, waste water, or sewage by heating
- C02F1/04—Treatment of water, waste water, or sewage by heating by distillation or evaporation
- C02F1/048—Purification of waste water by evaporation
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum
Aufbereiten von Kalziumchlorid und andere Chloride enthal
tenden, beispielsweise in Naßwäschern zur Gasreinigung oder
in Anlagen zum Entsalzen von Feststoffgemischen anfallenden
Abwässern mit Schwefelsäure, bei dem die entstehende Salz
säure abdestilliert sowie Gips aus dem behandelten Abwasser
abfiltriert wird.
Derartige Naßwäscher dienen beispielsweise zum Entschwefeln
von Rauchgasen aus mit fossilen Brennstoffen beheizten
Dampferzeugern. Bei diesen Naßwäschern fallen Kalziumchlo
rid und andere Chloride enthaltende Abwässer an, deren
Konzentration vom Chloridgehalt der Brennstoffe und der
Betriebsweise der Gasreinigungsanlage abhängt.
Ferner fallen chloridhaltige Abwässer beispielsweise bei
der Extraktion chloridhaltiger Feststoffgemische an, die
aus Anlagen zur trockenen Gasreinigung mit Alkali- oder
Erdalkaliverbindungen stammen.
Die in großen Mengen anfallenden chloridhaltigen Abwässer
führen besonders bei Großanlagen zu einer erheblichen Be
lastung der Vorfluter. Selbst beim Verdampfen bzw. Sprüh
trocknen der Abwässer läßt sich das dabei anfallende Kal
ziumchlorid nur bedingt industriell weiterverwenden; es
wird daher zum größten Teil in Deponien gelagert. Hierzu
muß beispielsweise das Kalziumchlorid wegen seines hygrosko
pen Verhaltens und seiner Wasserlöslichkeit dauerhaft was
serdicht verpackt werden, womit erhebliche Kosten verbunden
sind.
Aus der deutschen Patentanmeldung M 24 936 IVa/12i ist zwar
ein Verfahren zum Aufarbeiten von Abfallsalzsäure bekannt,
bei dem einem Abwasser so viel Schwefelsäure zugegeben
wird, daß die neben der bereits vorhandenen Salzsäure vor
liegenden Chloride weitgehend (ca. 90%) zu Salzsäure umge
setzt werden, so daß sich - bezogen auf den gesamten im
Abwasser vorhandenen Chloridgehalt (Cl⁻) - eine nahezu voll
ständige (97%) Ausbeute ergibt. Da der überwiegende Teil
als HCl bereits im Abwasser enthalten ist, wird nur wenig
Schwefelsäure zugegeben. Die nicht reagierte Schwefelsäure
besitzt in der Mischung eine sehr geringe Konzentration. Im
Rückstand der Destillation befindet sich die nicht reagier
te Schwefelsäure, die anschließend neutralisiert werden
muß. Das der Destillation zugeführte Gemisch besteht aus
HCl (ca. 15%, ungefähr 8 Mol-%), H2O, H2SO4 (kleiner 2%)
und aus den Ballaststoffen, die im Abwasser enthalten waren
bzw. bei der Reaktion mit Schwefelsäure entstehen. Bei den
obengenannten Konzentrationen entsteht bei der Destillation
eine Salzsäure von 16,5 Gew.-%, d.h. es handelt sich um
eine Dünnsäure, die nur in begrenztem Umfang verwendbar
ist. Da in dem nach dem bekannten Verfahren behandelten
Abwasser keine Kalziumverbindungen enthalten sind, entsteht
bei der Zugabe von Schwefelsäure auch kein Kalziumsulfat,
das bei der Destillation nach dem bekannten Verfahren zu
erheblichen Schwierigkeiten führen würde.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren einschließlich einer Anlage zum Aufbereiten von Kalzium
chlorid und andere Chloride enthaltendem Abwasser zu schaf
fen, das eine erheblich geringere Belastung der Vorfluter
ergibt, das Verpacken und Lagern von Kalziumchlorid auf
Deponien vermeidet und aus dem Abwasser industriell verwert
bare Produkte wie konzentrierte Salzsäure und Gips kontinu
ierlich zu gewinnen gestattet, ohne daß der Betrieb zum
Entfernen von Kalziumsulfat aus der Destillationskolonne
unterbrochen werden muß.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß bei einem Verfahren
der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß das mit Schwe
felsäure versetzte Abwasser in einen geschlossenen, zwi
schen einem Reaktionsbehälter und einer Destillationskolon
ne zur extraktiven Destillation der dabei entstehenden Salz
säure umgewälzten Kreislauf eingespeist wird, die zuge
führte Abwasser- und Schwefelsäure der Menge der aus dem
Reaktionsbehälter abfließenden Trübe bzw. dem aus einer
Destillationskolonne abgezogenen Destillat sowie dem in ei
nem Filter abgeschiedenen Gips entspricht und die Flüssig
keit im Kreislauf auf eine gegenüber einem Gemisch H2O -
HCl verringerte azeotrope Zusammensetzung eingestellt wird.
Sowohl die Salzsäure als auch der Gips lassen sich indu
striell verwerten. So werden die gewonnene konzentrierte
Salzsäure beispielsweise direkt in einer Kraftwerksanlage
zur Kesselspeisewasseraufbereitung und der Gips in der Bau
stoffindustrie verwendet.
Durch das Umwälzen des mit Schwefelsäure versetzten Abwas
sers im geschlossenen Kreis zwischen dem Reaktionsbehälter
und der Destillationskolonne, stellt sich ein Gleichge
wichtszustand ein, der die Umsetzung des Kalziumchlorids
mit Schwefelsäure begünstigt. Es ist somit zunächst unwe
sentlich, inwieweit das Kalziumchlorid und die Schwefelsäu
re miteinander umgesetzt werden, da diese Stoffe infolge
der Rückführung aus der Destillationskolonne immer wieder
an der Reaktion teilnehmen. Die Schwefelsäure läßt sich
dabei so dosieren, daß sich für die im Flüssigkeitskreis
lauf befindliche Destillationskolonne optimale Bedingungen
ergeben.
Da bei beiden Stoffgemischen mit den Grenzwerten H2O, HCl,
H2SO4 mit einem Rest an CaCl2 oder H2O, HCl, CaCl2 mit ei
nem Rest an H2SO4 die azeotrope Zusammensetzung gegenüber
dem Gemisch H2O, HCl erniedrigt ist, läßt sich bei der ex
traktiven Destillation von HCl in der Destillationskolonne
die erfindungsgemäße Verfahrensweise in der Weise nutzen,
daß aus dem CaCl2-haltigen Abwasser ein Stoffgemisch zwi
schen den oben genannten Grenzwerten eingestellt und daraus
Salzsäure gewonnen wird, deren Konzentration höher ist als
sie der azeotropen Zusammensetzung des Gemischs H2O/HCl
entspricht.
Bei nicht ausreichender CaCl2-Konzentration kann das im Ab
wasser vor dem Eintritt in den Kreislauf aufkonzentriert
werden, wobei ein Teil des Abwassers als Brüdenkondensat
gereinigt in den Vorfluter abgegeben werden kann. Bei das
Cl⁻ nicht als CaCl2 enthaltenden Abwässern, wie zum Bei
spiel NH4Cl, ist ein Umschluß mit Kalkmilch oder Kalzium
karbonat erforderlich, bevor das Abwasser in den Kreislauf
eingegeben wird.
Vorteilhafterweise wird das Verfahren bei neben Kalzium
größere Mengen an Natrium, Kalium und Magnesium enthalten
den Abwässern so gesteuert, daß im Kreislauf eine insgesamt
geringe Chloridkonzentration und eine hohe Schwefelsäure
konzentration bis zu 75 Gew.-% eingestellt wird. In diesem
Falle wird ein Teil der im Kreislauf befindlichen Flüssig
keitsmenge nach Durchleitung durch die Destillationskolonne
ausgeschleust und mit Kalkmilch oder Kalziumkarbonat neutra
lisiert. Der dabei anfallende Gips wird abgeschieden, wäh
rend das verbleibende Abwasser nahezu chloridfrei in den
Vorfluter abgegeben werden kann. Ein nahezu chloridfreies
Abwasser ergibt sich, wenn bei dem großen Überschuß von
Schwefelsäure nur geringe Anteile an Kalziumchlorid im
Kreislauf vorhanden und die gebildete Salzsäure abdestil
liert ist.
Enthalten die Abwässer demgegenüber im Verhältnis zum Kal
ziumchlorid nur geringe Mengen an Natrium, Kalium und Mag
nesium, so wird das Verfahren vorteilhafterweise so gesteu
ert, daß eine bis zur Sättigung gehende Kalziumchloridkon
zentration und eine geringe Schwefelkonzentration im Kreis
lauf eingestellt werden. In diesem Falle kann das Ausschleu
sen von Flüssigkeit aus dem Kreislauf entfallen, da die
Natrium-, Kalium- und Magnesium-Verunreinigungen mit dem
Gips ausgeschleust werden.
Die Konzentration der Schwefelsäure und des Kalziumchlorids
im Kreislauf kann für die günstigste Verfahrensführung
durch Veränderung der aus dem Kreislauf ausgeschleusten
Flüssigkeitsmenge und/oder durch Veränderung der aus der
Destillationskolonne abgezogenen, zum Reaktorbehälter und/
oder zum Feststoffabscheider zurückgeführten Rückstandsmen
ge und/oder durch Veränderung des Verhältnisses von Schwe
felsäure zu Kalziumchlorid eingestellt werden. Der bei die
sem Verfahren entstehende Gips wird aus der den Fest
stoffabscheider verlassenden Trübe ausgefiltert; das Fil
trat wird dann dem Reaktionsbehälter und/oder dem Feststoff
abscheider und/oder dem Pufferbehälter erneut zugeführt.
Um eine bestimmte Salzsäurekonzentration im Destillat zu
erreichen, kann dem Destillat vollentsalztes Wasser zuge
führt werden.
Weiterhin läßt sich die Konzentration der Salzsäure dadurch
beeinflussen, daß ein Teil des in einem der Destillations
kolonne nachgeschalteten Kondensator kondensierten Destil
lats in den Verstärkerteil der Destillationskolonne zurück
geführt wird. Je nach Rückführungsverhältnis läßt sich auf
diese Weise auch trockenes HCl-Gas erzeugen.
Eine Anlage zum Durchführen des Verfahrens besteht in ihrer
einfachsten Form aus einem Reaktionsbehälter mit einer Ab
wasserzuleitung, einer Schwefelsäurezuleitung und einer Trü
beableitung, einem Feststoffabscheider und einer Destil
lationskolonne mit einer Zuleitung für eine aus dem Fest
stoffabscheider abgezogenen Klarphase und einer Rückleitung
zum Reaktionsbehälter und/oder zum Feststoffabscheider für
den aus der Destillationskolonne abgezogenen Rückstand, ge
gebenenfalls einer Ausschleusleitung, einem Gipsaustrag und
einer Salzsäureleitung.
Auf diese Weise wird die Flüssigkeit ständig im Kreislauf
umgewälzt und die Ausbeute verbessert. Da der Reaktionsab
lauf auch von dem Temperaturniveau im Kreislauf abhängt und
die Anlage möglichst wenig von außen zugeführte Energie
verbrauchen soll, kann ein Wärmetauscher zwischen der der
Destillationskolonne zugeführten Klarphasenleitung und der
Rückstandsrückleitung angeordnet sein. Parallel zum Wärme
tauscher kann eine Umgehungsleitung verlaufen, um eine ein
fache Temperaturregelung des rückgeführten Rückstandes zu
erreichen.
Die Destillationskolonne wird vorteilhafterweise mit Dampf
aus einem mit einem Teil des aus der Destillationskolonne
abgezogenen Rückstandes beaufschlagten Reboiler beheizt.
Um bei der Regelung der im Kreislauf umgewälzten Flüssig
keitsmengen flexibel zu sein, ist vorteilhafterweise in der
Klarphasenleitung ein Pufferbehälter angeordnet.
Die Konzentration des im Reaktionsbehälter zugeführten Ab
wasser enthaltenden Kalziumchlorids läßt sich mit Hilfe
eines in der Abwasserzuleitung angeordneten Konzentrators
einstellen. Das aus dem Konzentrator austretende Brüdenkon
densat ist chloridfrei und kann in den Vorfluter abgeleitet
werden. Bei einer an der Rückstandsrückleitung angeordneten
Ausschleusleitung ist dies jedoch nicht der Fall. Hier ist
eine Neutralisation des Stoffstromes für die überschüssige
Schwefelsäure mittels Kalkmilch bzw. Kalziumkarbonat er
forderlich. Danach ist die Flüssigkeit nahezu chloridfrei
und kann ebenfalls in den Vorfluter abgegeben werden.
Der Feststoffabscheider ist vorteilhafterweise als Sink
abscheider mit nachgeschaltetem Filter ausgebildet, wobei
eine Filtratrückleitung vom Filter zum Reaktionsbehälter
und/oder zum Sinkabscheidereingang und/oder zum Pufferbe
hälter verläuft.
Eine weitere Verbindungsleitung erstreckt sich zwischen der
Rückstandsrückleitung und der Abwasserzuleitung vor dem
Konzentrator. Eine Rückleitung verläuft schließlich noch
von dem dem Kondensator nachgeschalteten Flüssigkeitsab
scheider zur Destillationskolonne.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläutert. Die
Zeichnung zeigt ein schematisches Fließbild einer erfindungs
gemäßen Anlage.
In die erfindungsgemäße Aufbereitungsanlage wird das beispiels
weise aus einer Rauchgasentschwefelungsanlage eines mit fossilem
Brennstoff beheizten Kraftwerks anfallende Abwasser über eine
Abwasserzuleitung 1 einem Reaktionsbehälter 2 zugeführt. Gegebenen
falls wird die Konzentration des Kalziumchlorids im Abwasser
in einem Konzentrator 3 erhöht, der dem Reaktionsbehälter 2
vorgeschaltet ist. Das bei der Konzentration des Abwassers im
Konzentrator 3 anfallende Brüdenkondensat 4 kann direkt in
den Vorfluter abgegeben werden.
Der Reaktionsbehälter 2 weist eine Schwefelsäurezuleitung 5
und eine Trübenableitung 6 auf. Die Trübenableitung 6 führt
zu einem Feststoffabscheider in Form eines Sinkabscheiders 7,
der einerseits eine Klarphasenleitung 8 und andererseits eine
Trübenableitung 24 aufweist. Die Klarphasenleitung 8 führt
über einen Pufferbehälter 9 zu einer Destillationskolonne 10.
Die Klarphase wird von einer Umwälzpumpe 12 über einen Wärme
tauscher 14 zur Destillationskolonne 10 gefördert. Mittels
einer weiteren Umwälzpumpe 13 wird der verbleibende Rückstand
über eine Rückstandsrückführungsleitung 11 aus der Destillations
kolonne 10 abgepumpt und einem Wärmetauscher 14 zugeführt.
Dieser Wärmetauscher 14 ist weiterhin an die Klarphasenleitung 8
angeschlossen, so daß zwischen der Klarphase und dem zurück
geführten Rückstand ein Temperaturausgleich stattfinden kann.
Die Rückstandsrückleitung 11 ist einerseits mit der Trüben
ableitung 6 sowie weiterhin über eine Abzweigung 16 und eine
weitere Abzweigung 17 mit dem Reaktionsbehälter 2 verbunden.
Der Wärmetauscher 14 ist durch eine Umgehungsleitung 15 über
brückbar. Von der Abzweigleitung 17 führt eine Ausschleus
leitung 18 zu einer nicht dargestellten Neutralisierungsvor
richtung, in der die in der Ausschleusmenge enthaltenen Stoffe
mittels Kalkmilch oder Kalziumkarbonat neutralisiert und aus
gefällt werden. Nach dem Abtrennen der ausgefällten Stoffe
kann die ausgeschleuste Flüssigkeit von der Ausschleusleitung
18 in den Vorfluter geleitet werden.
Eine weitere mit der Rückstandsrückleitung 11 verbundene Ver
bindungsleitung 27 führt bis zur Abwasserzuleitung 1 vor dem
Konzentrator 3 und gestattet es, den Rückstand auch hierhin
zu leiten.
Die Destillationskolonne 10 wird mittels Dampf aus einer Dampf
leitung 21 beheizt, die mit einem Reboiler 19 verbunden ist.
In den Reboiler 19 wird über eine Rückstandszweigleitung 20
ein Teilstrom des aus der Destillationskolonne 10 abgezogenen
Rückstands eingeleitet und im Reboiler 19 teilverdampft. Die
restliche Rückstandsmenge wird mittels der Umwälzpumpe 13 der
Abwasserzuleitung 1 und/oder der Trübenableitung 6 und/oder dem
Reaktionsbehälter 2 und/oder der Ausschleusleitung 18 zuge
führt. Außerdem wird die aus dem Sinkabscheider 7 mittels einer
Umwälzpumpe 25 durch eine Trübenableitung 24 abgezogene Trübe
in einem Filter 22 vom Gips getrennt, der über einen Gipsaus
trag 26 aus dem Filter 22 abgezogen wird. Das im Filter 22 an
fallende Filtrat wird hingegen über eine Filtratrückleitung 23
und/oder dem Pufferbehälter 9 zugeleitet. Auf diese Weise
läßt sich jede gewünschte Stoffkonzentration im Kreislauf
durch Veränderung der durch die verschiedenen Leitungen ge
führten Mengen einstellen und dadurch der Verfahrensgang be
einflussen.
Ein Kondensator 29 ist mit der Destillationskolonne 10 über
eine Destillationsleitung 30 verbunden. Das Destillat wird
in einem Flüssigkeitsabscheider 32 von mitgeführten Gasen ge
trennt und die hier gewonnene Salzsäure über eine Leitung 33
abgeführt. Je nach der gewünschten Konzentration des Destillats
kann der Destillationskolonne 10 eine einstellbare Destillatmenge
über eine Rückleitung 28 wieder zugeführt werden, so daß sich
in Verbindung mit einer Leitung 31 für entsalztes Wasser alle
gewünschten Salzsäurekonzentrationen bis hin zum trocknen HOl-
Gas einstellen lassen. Die im Reaktionsbehälter 2, im Sinkab
scheider 7 und im Feststoffabscheider 32 abgetrennten Gase
werden über Leitungen 34, 35, 36 abgeführt und bei Bedarf auf
bereitet.
In der Regel läßt sich das mit dem Abwasser in die Anlage ein
gebrachte H2O mit der erzeugten Salzsäure abführen. Überschüssiges
H2O aus dem Konzentrator kann ohne Umweltbelastung in den Vor
fluter abgegeben werden.
Mit der erfindungsgemäßen Anlage lassen sich kalziumchlorid
haltige Abwässer unterschiedlicher Zusammensetzung und ver
schiedenster Konzentration in wirtschaftlicher Weise bei nahe
zu stöchiometrischem Schwefelsäureverbrauch so aufbereiten, daß
dabei industriell verwertbare Produkte in Form von Salzsäure und
Gips entstehen.
Claims (20)
1. Verfahren zum Aufbereiten von Kalziumchlorid und an
dere Chloride enthaltenden Abwässern mit Schwefel
säure, bei dem die entstehende Salzsäure abdestilliert
sowie Gips aus dem behandelten Abwasser abfiltriert
werden, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Schwefel
säure versetzte Abwasser in einen geschlossenen, zwi
schen einem Reaktionsbehälter und einer Destillations
kolonne zur extraktiven Destillation der dabei entste
henden Salzsäure umgewälzten Kreislauf eingespeist
wird, die zugeführte Abwasser- und Schwefelsäuremenge
der Menge der aus dem Reaktionsbehälter abfließenden
Trübe bzw. dem aus einer Destillationskolonne abgezoge
nen Destillat sowie dem in einen Filter abgeschiedenen
Gips entspricht und die Flüssigkeit im Kreislauf auf
eine gegenüber einem Gemisch H2O-HCl verringerte azeo
trope Zusammensetzung eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abwasser vor dem Eintritt in den Kreislauf aufkon
zentriert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Abwasser vor dem Eintritt in den Kreis
lauf bzw. den Konzentrator zur Umwandlung von NH4Cl
und anderen Verbindungen in CaCl2 mit Ca(OH)2
CaCO3 behandelt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß bei neben Kalzium größe
re Mengen an Natrium, Kalium und Magnesium enthal
tenden Abwässern im Kreislauf eine insgesamt geringere
Konzentration der Chloride und eine hohe Schwefelsäure
konzentration bis zu 75 Gew.-% eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß bei neben Kalzium gerin
ge Mengen an Natrium, Kalium und Magnesium enthal
tenden Abwässern im Kreislauf eine bis zur Sättigung
gehende Kalziumchloridkonzentration und eine geringe
Schwefelsäurekonzentration eingestellt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwefelsäure und
die Kalziumchloridkonzentration im Kreislauf durch Ver
änderung der aus dem Kreislauf ausgeschleusten Flüs
sigkeitsmengen eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwefelsäure und
die Kalziumchloridkonzentration im Kreislauf durch Ver
änderung der aus der Destillationskolonne abgezogenen
zum Reaktionsbehälter und/oder zum Feststoffabscheider
zurückgeführten Rückstandsmenge eingestellt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwefelsäure und
die Kalziumchloridkonzentration im Kreislauf durch Ver
änderung der Verhältnisse von Schwefelsäure zu Kalzium
chlorid eingestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gips aus der Trübe ausgefiltert und das Filtrat
zum Reaktionsbehälter und/oder dem Feststoffabscheider
zurückgeführt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Destillat zum Ein
stellen der Salzsäurekonzentration vollentsalztes Was
ser zugeführt wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des in einem
der Destillationskolonne nachgeschalteten Kondensator
kondensierten Destillats in den Verstärkerteil der De
stillationskolonne zurückgeführt wird.
12. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprü
chen 1 bis 11, gekennzeichnet durch einen Reaktionsbe
hälter (2) mit einer Abwasserzuleitung (1), einer
Schwefelsäurezuleitung (5) und einer Trübeableitung
(6), einem Feststoffabscheider (7) und einer Destilla
tionskolonne (10) mit einer Zuleitung (8) für eine aus
dem Feststoffabscheider (7) abgezogene Klarphase und
eine Rückleitung (11; 27) zum Reaktionsbehälter (2)
und/oder zum Feststoffabscheider (7) für den aus der
Destillationskolonne (10) abgezogenen Rückstand, einer
Ausschleusleitung (18) an der Rückstandsrückleitung
(11), einen Gipsaustrag (26) und einer Salzsäurelei
tung (33).
13. Anlage nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch einen
Wärmetauscher (14) zwischen der der Destillationskolon
ne (10) zugeführten Klarphasenleitung (8) und der Rück
standsrückleitung (11).
14. Anlage nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine
parallel zum Wärmetauscher (14) verlaufende Umgehungs
leitung (15) in der Rückstandsrückleitung (11).
15. Anlage nach Anspruch 12, 13 oder 14, gekennzeichnet
durch einen Reboiler (19) mit einer zu der Destilla
tionskolonne (10) führenden Dampfleitung (21).
16. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis
15, gekennzeichnet durch einen in der Klarphasenlei
tung (8) angeordneten Pufferbehälter (9).
17. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis
16, gekennzeichnet durch einen in der Abwasserzulei
tung (1) zum Reaktionsbehälter (2) angeordneten Konzen
trator (3).
18. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis
17, gekennzeichnet durch eine Filtratrückleitung (23)
von einem dem Feststoffabscheider (7) nachgeschalteten
Filter (22) zum Reaktionsbehälter (2) und/oder zum
Feststoffabscheider (7) und/oder zum Pufferbehälter
(9).
19. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis
18, gekennzeichnet durch eine Verbindungsleitung (27)
zwischen der Rückstandsrückleitung (11) und der Abwas
serzuleitung (1) vor dem Konzentrator (3).
20. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis
19, gekennzeichnet durch eine Rückleitung (28) aus dem
dem Kondensator (29) nachgeschalteten Flüssigkeitsab
scheider (32) zur Destillationskolonne (10).
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