DE31055C - Regelvorrichtung für Bogenlampen - Google Patents
Regelvorrichtung für BogenlampenInfo
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
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- H05B—ELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
- H05B31/00—Electric arc lamps
- H05B31/0081—Controlling of arc lamps
- H05B31/0084—Controlling of arc lamps with stirrups or levers
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Regulirvorrichtung für Bogenlampen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. November 1883 ab.
Die vorliegende Regulirvorrichtung für den Nachschub der Kohlen elektrischer Bogenlampen
ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dafs der Kohlenhalter unter Vermittelung einer
auf ihm gleitenden Hülse und an dieser gelagerten Achse mit Schnurrolle oder Zahnrad
und Frictionsscheiben etc. von einem durch ein Solenoid oder einen Elektromagneten beeinflufsten
Hebel derart unterstützt wird, dafs bei einer gewissen Stellung des Hebels die Drehung der Achse und damit eine Abwärtsbewegung
des Kohlenhalters gehemmt, im übrigen aber freigegeben oder doch nur gebremst wird. Das Zusammenspiel dieser Organe
wird aus den schematischen Darstellungen auf beiliegenden Zeichnungen, welche verschiedene
Modificationen der Regulirvorrichtung veranschaulichen,
besser verständlich werden.
Der dem Einflufs seiner Schwere überlassene vertical geführte Kohlenhalter a, Fig. 1, ist hier
hohl gedacht und in seinem Innern mit einer durch die Feder d gestreckt gehaltenen Schnur b
versehen, die um eine an Hülse e gelagerte Rolle c geschlungen ist, welche durch einen
Schlitz des rohrförmigen Kohlenhalters in das Innere desselben hineinragt und sich also bei
der Verschiebung des Halters α in seiner Hülse e dreht. .
Der Halter α kann frei in der Hülse e gleiten, jedoch wird die Abwärtsbewegung desselben
gehemmt, wenn der um A am Lampengestell drehbare Hebel g bei χ eine oder mehrere
mit der Achse des Röllchens c verbundene Frictionsscheiben f berührt. In diesem Falle
ruht der Kohlenhalter α mit Hülse e und Zubehör bei χ auf dem Hebel g, und die zwischen
f und g auftretende Reibung verhindert eine Drehung der Scheiben f und damit auch
des Röllchens c. Der Hebel g steht unter dem Einflüsse des Solenoids B. Gestattet dasselbe
eine Senkung des freien Hebelendes, so gelangt bald ein von der Hülse e ausgehender
Finger h bei y mit dem Hebel in Berührung, und es wird die Hülse e und damit auch die
Achse der Scheibe/ sich nun nur im Verhältnifs zur Entfernung des Punktes y von A
senken können, so dafs der Hebel g die Scheibe/" bei χ freigiebt und letztere nunmehr
unter Einflufs der Schwere des Kohlenhalters im Sinne des Pfeiles sich dreht und der Kohlenhalter
sich senkt.
Haben infolge dessen die Kohlen sich einander genügend genähert, so wird das Solenoid
B seine anziehende Thätigkeit wieder beginnen, der Hebel g wird bald wieder bei χ
in Berührung mit den Scheiben/ gelangen und durch die auftretende Reibung die Drehung
der Scheiben / und ihrer Achse und damit auch die Abwärtsbewegung des Kohlenhalters α
hemmen. Hiernach wird die Thätigkeit der .beschriebenen Organe während des Brennens
der Lampe ohne Weiteres verständlich sein. Im normalen Zustande wird der Kohlenhalter
bei χ und y auf dem Hebel g seine Unterstützung
finden. Je nach der Stellung des Hebels g wird. indessen der bei χ auftretende
Flächendruck zwischen g und / wechseln, und es ist klar, dafs auf diese Weise durch das
Solenoid B, dessen Thätigkeit in bekannter Weise mit dem Lichtbogen bezw. dem elektrischen
Strom, in Beziehung zu bringen ist, die Drehung der Scheiben/ und damit die Abwärtsbewegung
des Kohlenhalters regulirt wird.
Der Hebel g kann den Kohlenhalter gabelartig umfassen, so dafs zu jeder Seite des letzteren
eine Scheibe/ auf der Achse der Schnurrolle c, deren Durchmesser bedeutend kleiner
ist als derjenige der Scheiben /, angebracht werden kann.
Die in Fig. 2 dargestellte Modification unterscheidet sich von der beschriebenen nur dadurch,
dafs der Kohlenhalter α gezahnt und das Schnurröllchen durch einen in die Verzahnung
von α eingreifenden Trieb c ersetzt ist.
Bei den folgenden, in Fig. 3 bis 6 dargestellten Modifikationen ist auf die Uebertragung
der Drehung der Scheiben / auf den Kohlenhalter keine Rücksicht genommen; es kann
dieselbe entweder durch Schnurröllchen und Schnur oder Zahnstange und Trieb, wie mit
Bezug auf die Fig. 1 und 2 beschrieben, erfolgen. In Fig. 3 ist die Peripherie der Scheiben
/ mit Vorsprüngen in Form von Stiften öder Zähnen versehen, während sie bei den
zuerst beschriebenen Einrichtungen glatt war. Bei dieser Vorrichtung wird demnach eine
sprungweise Drehung der Scheibe /, entsprechend den Abständen zweier auf einander
folgenden Vorsprünge der Scheibe/, eintreten. In diesem Falle ist es offenbar nicht nothwendig,
den Hebel g bei χ das ganze Gewicht des Kohlenhalters nebst Zubehör oder auch
nur einen Theil dieses Gewichts behufs Bremsung der Scheibe/ aufnehmen zu lassen, da ein an g
bei χ angebrachter Anschlag irgend welcher Art für die Vorsprünge der Scheibe / denselben
Dienst leistet.
In Fig. 4 ist der Hebel g mittelst Armes mit der Hülse e bei y drehbar verbunden, so dafs
bei A ein längliches Loch für die Lagerung des Hebels g am Gestell der Lampe erforderlich
ist. An dem Unterstützungspunkt χ der Scheibe / ist eine Spiralfeder oder auch eine
andere Feder angeordnet, welche auf den Umfang der Scheibe/ wirkt. Die Thätigkeit dieser
Vorrichtung ist derjenigen der zuerst beschriebenen analog. Im normalen Zustande wird
das Gewicht des Kohlenhalters nebst Zubehör bei χ und y auf den Hebel übertragen. Senkt
sich indefs der Hebel g, so vermindert sich der bei χ auftretende Uebertragungsdruck und
die Scheibe / kann sich im Sinne des Pfeiles drehen.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Modification sind die Scheiben / unterhalb des Hebels g
angeordnet und der letztere ist bei y mit der Hülse e drehbar verbunden, anstatt an dem
Lampengestell drehbar gelagert zu sein. Der rechte Schenkel des Hebels g berührt bei χ
die Scheiben/ und hebt und senkt sich innerhalb gewisser Grenzen mit dem Kohlenhalter
und dessen Hülse e, ohne dafs zwischen diesen Theilen eine Relativbewegung eintritt. Hat
sich indessen das Ganze so weit gesenkt, dafs das rechte Ende des Hebels bei k einen am
Lampengestell angebrachten festen Anschlag A trifft, so wird ein Abheben des Hebels g von
den Scheiben/ bei χ eintreten, der Hebel sich um y drehen und die Scheiben / freigeben,
so dafs nun der Kohlenhalter α sich senkt, bis die anziehende Thätigkeit des Solenoids B
den Hebel g wieder hebt, das rechte Ende desselben frei wird und bei χ wieder eine
Bremsung oder Hemmung der Scheiben/ eintritt.
Bei der in Fig. 6 veranschaulichten Vorrichtung findet die Unterstützung des Systems
durch den Hebel an zwei verschiedenen Punkten der Scheiben / selbst statt. Erfolgt dieselbe
bei χ allein, so kann infolge der Reibung keine Drehung der Scheibe / eintreten, nimmt hingegen
der bei y zu einer kleinen Rolle q ausgebildete Unterstützungspunkt das Gewicht des
Systems auf, so wird eine Drehung der Scheiben / eintreten können; je nach der Stellung
des Hebels g wird auch hier die Drehung der Scheiben/ mehr oder weniger gehemmt werden.
Die in Fig. 7 veranschaulichte Vorrichtung ist für Reflectorlampen bestimmt, deren Lichtbogen
also stets denselben Punkt in Bezug auf das Gestell einnehmen mufs. Zu diesem Zwecke
wird das Gewicht des oberen Kohlenhalters b dazu benutzt, um den unteren Kohlenhalter a
entsprechend mittelst biegsamer Schnüre, wie dargestellt, zu heben, indem das obere Ende
des letzteren mit einer Rolle 0 versehen ist, um welche die Schnur η geschlungen ist, die
über die Rolle ρ nach dem oberen Kohlenhalter b führt.
Der Hebel g ist bei A gelagert und die Scheiben / berühren mit ihrem Umfang die
Unterseite des genannten Hebels. Der untere Kohlenhalter α ist als Zahnstange ausgebildet
und steht mit dem Trieb c in Eingriff, wie vorhin mit Bezug auf Fig. 2 beschrieben. Der
Arm h stützt sich bei y gleichfalls unter den Hebel g. Es ist hier indefs nöthig, eine Feder m
einzuschalten, welche das Gewicht der Hülse e und Scheiben/ nebst Zubehör aufnimmt. Das
Solenoid B regulirt auch hier das freie Ende des Hebels g, wie vorhin beschrieben.
Bei den bisher beschriebenen Regulirvorrichtungen wird die Trennung der Kohlen
behufs Bildung des Bogens mittelst directen Anhebens des Hebels g durch das Solenoid
oder den Elektromagneten B bewirkt. . Bei Doppellampen ist der zu dem einen Kohlenpaar
gehörige Finger h oder dessen Aequivalent länger zu machen, so dafs das betreffende Paar
zuerst zu brennen anfängt.
In etwas verschiedener Weise hiervon erfolgt die Bildung des Lichtbogens bei der aus
Fig. 8 ersichtlichen Modification der in Fig. 6 dargestellten Vorrichtung. Hier ist der links
gelegene Schenkel g1 des um A drehbaren
Hebels curvenförmig begrenzt, derart, dafs bei einer Drehung des Hebels im Sinne des am
Schenkel g1 gezeichneten Pfeiles diese Begrenzung
mit dem Umfange der Scheiben f in Berührung gelangt und beide Theile auf einander
abrollen (entweder unter Reibung oder durch Vermittelung einer Verzahnung), so dafs die
Scheiben / in entgegengesetzter Richtung sich drehen, der Kohlenhalter α in seiner Hülse e
ein wenig emporsteigt und der Lichtbogen gebildet wird. Gleichzeitig wird auch die Hülse e
ein wenig gehoben. Bei der umgekehrten Bewegung des Hebels wird indefs der Hülse e
eine Senkung gestattet, während der Kohlenhalter in ihr frei herabgleiten kann. Wird nun
der Ausschlag des Hebels g1 g1 so grofs, dafs
die am Arm h angeordnete Rolle einen Theil des Gewichts des Kohlenhalters nebst Zubehör
auf den Hebel g1 g2 überträgt, so werden die
Scheiben f frei, sie drehen sich im Sinne des Pfeiles, und es tritt, wie mit Bezug auf Fig. 6
beschrieben, die Abwärtsbewegung des Kohlenhalters ein.
Fig. 9 veranschaulicht eine vollständige Doppellampe,
welche mit der beschriebenen Regulirvorrichtung versehen ist. Die Theile a efg h
entsprechen den vorhin speciell beschriebenen Organen. Die beiden Hebel g sind beweglich
mit dem Anker oder Kern des Solenoids B verbunden, welcher Anker an einer Feder P
aufgehängt ist, die zum Theil das Gewicht der Kohlenhalter nebst Zubehör aufnimmt. Das.
Solenoid besitzt zwei Abtheilungen, von denen B1 mit starkem, B'2 mit feinem Draht bewickelt
ist. Mit den Hebeln g bezw. deren Anker ist das Contactstück t verbunden, das bei der
tiefsten Lage der Hebel mit dem Ende der vom Gestell isolirten negativen Elektrode s in
Contact gelangt und eine Ausschaltung der Lampe veranlafst.
Im übrigen kann die specielle Gestaltung der einzelnen Organe noch mannigfach modificirt
werden, ohne dafs von dem Wesen der Erfindung abgewichen wird.
Claims (6)
- Patent-Ansprüche:i. Die mit Bezug auf die Fig. i, 2 und 7 beschriebene Regulirvorrichtung für Bogenlampen, gekennzeichnet durch den mit dem Solenoidkern oder Anker verbundenen, am Gestell um A drehbar gelagerten Bremshebel g, welcher den Kohlenhalter α nebst Zubehör unter Vermittelung der die Verschiebung des Kohlenhalters controlirenden, in der Hülse e gelagerten Bremsscheiben / und des von der Hülse ausgehenden Fingers h direct derart unterstützt, dafs je nach Lage des Hebels g die Scheiben/ gebremst und der Kohlenhalter an seiner Verschiebung in der Hülse e gehindert oder die Bremsung mehr oder weniger aufgehoben wird, so dafs eine Verschiebung des Kohlenhalters in seiner Hülse erfolgen kann.
- 2. Die mit Bezug auf Fig. 3 beschriebene Modification der unter 1. angegebenen Regulirvorrichtung, gekennzeichnet durch die mit Vorsprüngen versehenen Scheiben/, event. in Verbindung mit am Hebel g angebrachten Anschlägen.
- 3. Die mit Bezug auf Fig. 4 beschriebene Modification der Regulirvorrichtung, bei welcher die Hülse e drehbar mit dem Hebel g verbunden und der letztere mittelst Schlitzes an einem Stift des Lampengestelles gelagert ist.
- 4. Die mit Bezug auf Fig. 5 beschriebene Modification der Regulirvorrichtung, bei welcher der Kohlenhalter nebst Zubehör sowie die Hülse e und die Bremsscheiben mittelst eines frei beweglichen, drehbaren Hebels g an dem Solenoidkern oder Anker derart aufgehängt ist, dafs bei Senkung des ganzen beweglichen Systems der Hebel g einen festen Anschlag A trifft und infolge dessen der Bremshebel g sich dreht und von den Scheiben / entfernt, so dafs die Drehung derselben gestattet ist, während beim Anheben des Hebels g wieder eine Bremsung der Scheiben erfolgt.
- 5. Die mit Bezug auf Fig. 6 beschriebene Modification, bei welcher der Umfang der Scheiben / selbst zur Herstellung der beiden Stützpunkte am Hebel g benutzt wird, indem der die Bewegung der Scheiben gestattende Stützpunkt durch eine Rolle q gebildet wird.
- 6. Die mit Bezug auf Fig. 8 beschriebene Modification, bei welcher der curvenförmig begrenzte Theil g1 des Hebels dazu verwendet wird, die Kohlen behufs Bildung des Lichtbogens von einander zu entfernen.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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- DE DENDAT31055D patent/DE31055C/de not_active Expired - Lifetime
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