-
Luftschutzraum mit Sandfilter
-
Die Erfindung betrifft einen Luftschutzraum aus Beton mit Sandfilter
zum Reinigen kontaminierter Außenluft. Solche Sandfilter gehören zur raumlufttechnischen
Anlage eines Schutzraumes und kommen als Hauptfilter allein oder als Vorfilter im
Zusammenhang mit einem nachgeschalteten Raumfilter zum Einsatz. Die Sandfilter dienen
zur Reinigung der atmosphärischen Außenluft von ABC-Xampfmitteln, Stäuben sowie
als Feuchtigkeitspuffer, Luftstoßpuffer und Wärmespeicher.
-
Ublicherweise wird der Sandhaupt- oder Sandvorfilter in den Grundriss
des Luftschutzraumes einbezogen, indem der Sandfilter in einer Ecke des Schutzraumes
vorgesehen wird, so daß zwei aneinanderstoßende Eckwände des Schutzraumes, die wie
jede Außenwand strahlungssicher hergestellt sind, den Filterraum nach außen begrenzen.
Die den Filterraum zum Tncraum des Schutzraumes hin abgrenzenden Wände müssen mit
Rücksicht auf die von dem Filtersand ausgehende Strahlenbelastung ebenfalls strahlungssicher
ausgeführt werden.
-
Sie müssen jedoch in der Regel mit entsprechend dicken Betonsteinen
gemauert werden, da Rohrleitungs- und Armaturenteile sowie das Ansaugrost als zum
Sandfilter gehörende Bestandteile nicht mit den Schutzraumwänden eingegossen werden
können (Zivilschutz BZS-Schriftenreihe, herausgegegeben vom Bundesamt für Zivilschutz
Band 12, 1979, Seiten 351 und 356"). Die innerhalb des Schutzraumgrundrisses
mit
Betonsteinen zu errichtenden Seitenwände des Sandfilters müssen mit Rücksicht auf
den Wärmeschutz besonders dick ausgeführt werden.
-
Der bisher gebräuchliche Aufbau von Luftschutzräumen aus Beton mit
Sandfilter ist somit wegen der innerhalb der Grundrissfäche zu errichtenden Seitenwänden
des Sandfilters mit einem Verlust an nutzbarer Bodenfläche behaftet und auch besonders
aufwendig, wenn diese Seitenwände durch Maurerarbeit aus Betonsteinen hochgezogen
werden müssen. Es ist daher Aufgabe der Erfindung, den zusätzlichen Platzbedarf
des Sandfilters - sei es als Hauptfilter oder Vorfilter - innerhalb des Schutzraumgrundrisses
zu beseitigen und die Herstellung eines rJuftschutzraumes mit Sandfilter zu verbilligen.
Die Lösung dicser Aufgabe besteht gemäB der Erfindung darin, daß der Filterkasten
aus Stahlblech besteht und außerhalb des Schutzraumes im Abstand von einer äußeren
Seitenwand des Schutzraumes angeordnet und über eine in der Seitenwand einbetonierte
Ansaugleitung (13) für Schutzluft mit der Seitenwand verbunden ist.
-
Durch die Anordnung des Sandfilters außerhalb des üblicherweise in
das Erdreich versenkten Schutzraum wird erreicht, daß das Erdreich innerhalb des
Abstandes des Filterkastens von einer Außenwand des Schutzraumes von Natur aus und
ohne Aufwand den Einfallswert der Strahlung in den Schutzraum auf das voeschriebene
Maß reduziert, weshalb dieser Abstand ausreichend zu bemessen ist. Die Ausführung
des Filterkastens aus Stahlblech erlaubt es, diesen als vorgefertigte Einheit herzustellen,
was der Wirtschaftlichkeit dient. Über die in die benachbarte Seitenwand einbetonierte
Ansaugeleitung ist eine Verbindung zum Filterkasten hergestellt, die mit Rücksicht
auf zulässige Verlagerungen des vom Erdreich umgebenien Filterkastenseine gewisse
Flexibilität mit sich bringt. Die so vorteilhafte Ausführung des Filterkastens aus
Stahlblech steht gewissermaßen in WecI-aselbeziehung zu der Anordnung des Sandfilters
innerhalb des benachbarten Erdreiches, das außer dem Strahlenschutz auch der Wärmedämmung
dient. Wenn der Filterkasten nach einem weiteren
Erfindungsvorschlag
auf einer auslegerartigen, an die Seitenwand angegossenen waagerechten Bodenplatte
abgestützt ist, wird eine derartige Verankerung des Filterkastens mit dem Schutzraum
geschaffen, daß der Sandfilter evtl. Verlagerungen des Schutzraumes bei Erdbeben
oder Explosionen mit naheliegendem
Nullpunkt - von Extremfällen
abgesehen - mitmachen kann, ohne daß die Ansaugeleitung für Schutzluft abreißt.
-
Der Filterkasten ist zweckmäßig mit einem lösbaren Deckel versehen,
der mit stahlbewehrtem Beton ausgegossen ist, um den Sandfilter weitgehend beschußsicher
zu machen.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Luftschutzraumes
mit externem Sandfilter gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1
einen senkrechten Schnitt d'irch eine Seitenwand des Schutzraumes, den Filterkasten
in Ansicht und teilweise im Schnitt, Fig. 2 eine Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten
Filterkastens von rechts, und Fig. 3 einen waagerechten Schnitt nach der Linie A
- A in Fig. 1.
-
In Fig. 1 erkennt man von dem Schutzraum eine Seitenwand 1 mit einer
angegossenen, auslegerartigen Bodenplatte la, auf der ein aus Stahlblech ausgeführter
Filterkasten 2 mit Sandfüllung 3 über Stützen 4 verankert ist. Der Filterkasten
2 ist durch einen lösbaren Deckel 5 verschlossen, der durch Beton 6 ausgegossen
ist, wobei der Beton durch eine Beton stahlmatte 7 bewehrt ist. Der Filterkasten
2 ist mit einem Flansch 8 zum Anschluß einer Außenluftleitung 9 versehen, über die
die kontaminierte, d.h. verstrahlte, verseuchte oder vergiftete AuBenluft angesaugt
wird. Am Boden des Filterkastens 2 ist - wie üblich - ein Ansaugerost 10 eingebaut,
aus dem die gereinigte Schutzluft über eine Rohrleitung 11 mit Anschlußflansch 12
entnommen wird. An diesen Flansch 12 ist die in die Seitenwand 1 einbetonierte Ansaugeleitung
13 für gereinigte Schutzluft anschließbar. Ebenso in die Seitenwand 1 einbetoniert
ist eine Rohrleitung 14 zum Entwässern des Sandfilters.
-
Der Filterkasten 2 ist allseitig von Erdreich 15 umgeben.
-
Der Abstand S einer Seitenwand des Filterkastens 2 von der Seitenwand
1 des Schutzraumes ist so groß zu bemessen, daß
die Wanddicke der
Seitenwand 1 zusammen mit der Schichtdicke des Erdreiches im Abstandsmaß S den zulässigen
Einfallwert der Strahlung aus dem Sandfilter einstellt.
-
Der über die Stützen 4 auf der mit dem Schutzraum einheitlichen angegossenen
Bodenplatte 1a verankerte Filterkasten 2 kann Lageveränderungen des Schutzraumes
weitgehend folgen, ohne daß die lebenswichtigen Rohrleitungen 9 und 13 zerstört
werden. Durch seine Ausführung aus Stahlblech ist er mit Rücksicht auf Stoßbelastungen
flexibel ausgeführt. Sein Platzbedarf geht nicht auf Kosten der nutzbaren Bodenfläche
des Luftschutzraumes.