DE308864C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 308864 KLASSE 45 e. GRUPPE

GEORG RICHARD KUHN in RATHENOW.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. April 1915 ab.

Zur Reinigung von Getreide, in welchem sich noch Spreu, Ähren, auch besonders blättrige beigemengte Masse, als z. B. junge Kleeblätter und Schmutzteile, befinden, bedient man sich unter anderem einer Vorrichtung, bei der. ein Gebläse entweder die Getreidekörner hochbläst oder oberhalb saugend wirkt. Um dabei die Körner von den zu entfernenden Teilen zu trennen, hat man einen Schacht

ίο angewendet, in dem Prallflächen angeordnet sind. Andererseits- hat man Reinigungsvorrichtungen für Getreide verwendet, bei denen im Unterteil ein Schaufelrad angebracht ist, welches das Getreide bearbeitet und zugleich Wind erzeugen muß.

Ist das Getreide trocken, so kann mit den bekannten Vorrichtungen eine Reinigung erzielt werden. Sobald das Getreide aber naß oder auch nur feucht und dabei mit blättriger Masse vermengt ist, kann mit den obenerwähnten Vorrichtungen eine Reinigung nicht durchgeführt werden. Dies liegt daran, weil in feuchtem Zustand die Getreidekörner mit den beigemengten Ähren, der Spreu und den Schmutzteilen, besonders blättrigen Massen, als Kleeblätter u. dgl., zusammengeklebt sind. Bei den bekannten mit Schaufelrad arbeitenden Reinigungsmaschinen erfolgt durch das Schaufelrad ein Scheuern und Reiben der bereits von Spreu gereinigten Getreidekörner zum Zweck, den noch zurückgebliebenen Rußweizen zu zerreiben und durch den Luftstrom als St'aub abzusaugen. Zum Reinigen des nassen oder auch nur feuchten Getreides, welches noch mit Spreu und blättrigen Massen

vermengt ist, ist diese Vorrichtung nicht bestimmt und auch vollkommen unbrauchbar.

Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung schafft hier Abhilfe; denn mit derselben kann auch nasses Getreide gründlich gereinigt werden, und dies wird durch die besondere Anordnung des Wurfrades erreicht. Durch die Neuanordnung erfolgt der Zufluß des Getreides zu dem Wurfradgehäuse tangential, und die Schaufeln des Wurfrades tauchen nur in das Getreide ein, teilen bestimmte Mengen ab und werfen' sie in den Saugluftschacht, so daß nach jedem Auswurf der Saugluftstrom nachfolgend einwirken muß.

Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung durchschnitten, von der Seite gesehen, dargestellt.

Unterhalb des aufrecht in die Reinigungsmaschine eingebauten Schachtes α ist eine Zuführrinne b für das zu reinigende Getreide wagerecht oder annähernd wagerecht angeordnet, und in dieser Rinne*& lagert mit seiner Welle ein mit mehr oder weniger Schaufeln ausgestattetes Wurfrade, das nach oben vorteilhaft durch eine Haube abgedeckt ist. Die Mündung der Rinne b schließt sich direkt an den Kanal ä an, und oberhalb det Kanalmündung a, die die bekannten Prallflächen besitzt, ist das Sauggebläse d angebracht, welches die Luft aus dem Kanal α und der Rinne b saugt und ins Freie bläst.

Die Wirkung der Vorrichtung ist folgende:

Das dem Wurfradgehäuse δ tangential zufließende, mit Ähren, Spreu, blättriger Masse , und Schmutzteilen vermengte feuchte Getreide

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wird durch das umlaufende Wurfrad c in bestimmten Mengen abgeteilt und nach oben in den Kanal α geschleudert, in welchem nach jedem Wurf der Saugluftstrom nachfolgend wirkt. Dadurch trennen sich die durch die Nässe angeklebten Ähren, Spreu, blättrige Massen und Schmutzteile von den Körnern. Der durch den Kanal nach oben streichende Luftstrom hält die leichteren Teile, wie Ähren,

ίο Spreu und Schmutz, in der Schwebe und zieht sie nach oben. Die schweren Körner können dem Luftstrom nicht folgen und fallen ab. Da sich nun naturgemäß nicht alle anhaftenden Teile beim ersten Anprall von den Körnern trennen, werden die Körner verschiedentlich vom Luftstrom mit den Ähren u. dgl. hochgerissen und schlagen dann von unten gegen die Prallflächen e, bis sie sich vom Beigemenge getrennt haben und dann abfallen. Diese abgefallenen Körner werden dann in bekannter Weise, z. B. durch eine Schnecke f, zur Seite aus der Maschine gebracht.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Reinigungsmaschine für mit Spreu, Ähren u. dgl. vermengtes Getreide unter Anwendung eines Schaufelrades im Unterteil und eines aufrecht stehenden, mit Prallflächen ausgestatteten Kanals, der von einem Saugluftstrom von unten nach oben durchzogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Zufluß des Getreides zu dem Wurfradgehäuse tangential erfolgt und die Schaufeln des Wurfrades (c) in das Getreide eintauchen und das Getreide in abgeteilten Mengen in den Saugluftschacht (a) werfen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.