DE307550C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Rohessigsäure, welche durch Zersetzung des Holzkalks mit Schwefelsäure oder Salzsäure
gewonnen wird, enthält stets noch geringe Mengen von Ameisensäure neben empyreumatischen
Verunreinigungen.
Die Befreiung der Rohessigsäure; insbesondere
von Ameisensäure bei der Rektifikation derselben zum Zwecke der Herstellung von reiner Essigsäure stellt ein wichtiges Problem
ίο dar, mit welchem sich die Holzverkohlungsindustrie
seit Jahren befaßt, welches aber bis heute eine ganz befriedigende Lösung nicht
gefunden hat. Im wesentlichen ist man zum Zwecke der Entfernung der Ameisensäure bisher'
derart verfahren, daß man die Essigsäure mit oxydierenden Agenzien, z. B. Permanganat,
behandelte. Dieses Verfahren verteuert die Essigsäure durch Anwendung der teueren
Oxydationsmittel und durch die damit verbundene vorzeitige Zerstörung der in der Technik
gebräuchlichen küpfernen Destillationsgefäße und führt trotzdem nicht zu einer vollständigen
Entfernung der Ameisensäure.
Es wurde nun gefunden, daß man die Essigsäure von der darin enthaltenen Ameisensäure und gleichzeitig von den etwa noch vorhandenen empyreumatischen Substanzen vollkommen befreien kann, wenn man sie in· geeigneter Mischung mit Schwefelsäure der Destillation
Es wurde nun gefunden, daß man die Essigsäure von der darin enthaltenen Ameisensäure und gleichzeitig von den etwa noch vorhandenen empyreumatischen Substanzen vollkommen befreien kann, wenn man sie in· geeigneter Mischung mit Schwefelsäure der Destillation
unterwirft. ' ■'
Es ist allgemein bekannt, daß konzentrierte
Schwefelsäure Ameisensäure in Kohlenoxyd und Wasser zerlegt. Diese Reaktion hat in der
analytischen Chemie zur Bestimmung der Ameisensäure in Essigsäure Eingang gefunden. Es
wurde nun versucht, diese bekannten analy-, tischen Verfahren zur technischen Entfernung
der Ameisensäure aus Essigsäure nutzbar zu machen. Diese Versuche blieben aber zunächst
erfolglos, da durch die konzentrierte Schwefelsäure auch ein Teil der vorhandenen Essigsäure unter Bildung von Kohlensäure und
schwefliger Säure und unter Kohlenabscheidung zerstört wurde. -
Weitere Versuche haben jedoch das überraschende
Ergebnis geliefert, daß eine vollständige Entfernung der Ameisensäure und
etwaiger anderer Verunreinigungen aus der Essigsäure und eine verlustlose Trennung der
Essigsäure von der Schwefelsäure gelingt, wenn man ein Gemisch von etwa gleichen Teilen
Essigsäure und etwa 70 prozentiger Schwefelsäure der Destillation unterwirft, am zweckmäßigsten
so, daß die Temperatur des Säuregemisches nicht wesentlich über dem Siödepunkt
der abdestillierenden Essigsäure gehalten wird. Bei Einhaltung dieser Bedingungen
wird der überraschende Erfolg erzielt, daß einmal die Ameisensäure und die etwaigen
empyreumatischen Substanzen vollkommen zerstört werden, ohne daß die Essigsäure selbst
angegriffen wird, und daß weiterhin die Trennung der Essigsäure von der Schwefelsäure
ohne Zerstörung ,der Essigsäure und ohne
Überdestillieren der Schwefelsäure vor sich geht.
Um die erforderliche Temperatur einzuhalten, verfährt man vorteilhaft so, daß man während
der Destillation der Säuremischung so viel Essigsäure zuführt, als abdestilliert, oder aber unter
Anwendung von Vakuum arbeitet. Selbstverständlich kann die Durchführung des Verfahrens
auch in diskontinuierlichem Betriebe
ίο , erfolgen, doch treten hier infolge des sich ver-'
ändernden Konzentrations- und Temperaturverhältnisses Verluste an Essigsäure ein.
Geht man z. B. von einem Gemisch aus, welches etwa 49 Gewichtsteile Essigsäure (i oo prozentig),
36 Gewichtsteile Schwefelsäure (92 prozentig) und 15 Gewichtsteile Wasser enthält,
und läßt man in dieses Gemisch während der Destillation eine beispielsweise etwa 90 prozentige
Essigsäure kontinuierlich zufließen, so stellt sich überraschenderweise die Säurekon-·
zentration im Destillationskessel selbsttätig auf einen konstanten Punkt ein, und es destilliert
eine Essigsäure von konstanter, der zulaufenden Essigsäure entsprechender Konzentration,
im vorliegenden Falle also eine etwa 90 prozentige Essigsäure ab. Ein analoger Erfolg
wird erzielt, wenn man z. B. eine 80 prozentige, 85 prozentige, 95 prozentige oder höherprozentige
Essigsäure dem Säuregemisch zufließen läßt. Auch mit Essigsäure geringerer Konzentration ist das Verfahren, wenn auch
mit weniger gutem Erfolg, durchführbar. Im allgemeinen dürfte aber 70 Prozent die unterste
Grenze darstellen.
Selbstverständlich können auch die Mischungsverhältnisse
der beiden Säuren und damit zusammenhängend die Temperaturen des Säuregemisches und der abdestillierenden Essigsäure
innerhalb gewisser Grenzen schwanken. Im allgemeinen empfiehlt es sich, die Einstellung
so vorzunehmen, daß die Destillation der abgehenden Essigsäure bei gewöhnlichem Druck
unter 130° vor sich geht, und durch kontinuierliches Zuführen frischer Säure dieses
Mischungsverhältnis aufrechtzuerhalten. Wesentlich ist es natürlich, daß in dem Destilr
lationsgemisch so viel Wasser anwesend ist, daß eine Zerstörung der Essigsäure vermieden
wird. Natürlich ist es gleichgültig, ob dieses Wasser mit der Schwefelsäure, mit der Essigsäure
oder für sich allein zugeführt wird.
,Die Erfolge sind überraschend. Man erhält eine Essigsäure, welche praktisch frei ist von
Ameisensäure und anderen Verunreinigungen in verlustloser Ausbeute. Ein irgendwie in
Betracht kommender Verbrauch an Chemikalien findet nicht statt, weil die gleiche
Schwefelsäure sehr lange benutzt werden kann. Es ist bereits vorgeschlagen worden," den in
Form einer 10- bis .12 prozentigen Säure unmittelbar aus der Verkohlungsretorte hervorgehenden
und die gesamten Verunreinigungen noch enthaltenden rohen Holzessig dadurch zu reinigen, daß man die. Essigsäuredämpfe
durch mit verdünnter Schwefelsäure beschickte Vorlagen leitet, welche auf Temperaturen von
etwa ioo° gehalten werden, damit die zuströmenden Wasser- und Essigsäuredämpfe nicht
in den Vorlagen kondensiert werden. Dieser Vorschlag, welcher auf die Verseifung und
Bindung der verunreinigenden Körper, wie Ketone, Aldehyde, Ester und Harze, durch
verdünnte Schwefelsäure abzielt, verwirft ausdrücklich die Verwendung konzentrierter Säure
als für diesen Zweck ungeeignet.
Die vorliegende Erfindung, welche auf der Zersetzung der Ameisensäure, welche in der
konzentrierten, aus der Holzkalkdestillation hervorgegangenen Rohessigsäure als Verunreinigung
noch vorhanden ist, durch konzentrierte Schwefelsäure beruht, kann natürlich durch
Behandeln essigsaurer Dämpfe mit Verdünnter Schwefelsäure im Sinne des vorstehend besprochenen
Vorschlages nicht verwirklicht werden.
Schließlich hat man noch vorgeschlagen, die aus der Destillation von Holzkalk mit Salzsäure
hervorgehende verdünnte (40- bis 42 prozentige) Essigsäure dadurch zu konzentrieren,
daß man dieselbe in Dämpffofm durch Türme
leitet, in welchen den Essigsäuredämpfen wasserentziehende Mittel, wie konzentrierte Schwefelsäure-
oder Chlorcalciumlösung. entgegen- ' rieseln. Zur Zerstörung empyreümatischer
Stoffe sollen nach diesem Vorschlag die essigsauren Dämpfe noch gleichzeitig mit oxydierenden
Mitteln, z. B. Chromsäure, behandelt werden. . . ■',"■.'· ' '., ■ ■ :
Demgegenüber wird nach vorliegender Erfindung die bereits konzentrierte, z. B. 75- bis
80 prozentige, aus der Destillation von Holzkalk mit Schwefelsäure hervorgegangene RoIit
ssigsäure aus flüssigen : Mischungen derselben ;, mit Schwefelsäure bestimmter Konzentration
bei solchen Temperaturen herausdestilliert, daß die Ameisensäure und die empyreumatischen
Stoffe zerstört werden, während die Essigsäure unangegriffen bleibt. .
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Entfernung von Ameisensäure und anderen Verunreinigungen aus ;;. Rohessigsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die Essigsäure aus einem Gemisch von Essigsäure, konzentrierter Schwefelsäure und Wasser, vorzugsweise einem solchen aus etwa gleichen Teilen Essigsäure und >, etwa 70 prozentiger Schwefelsäure heraüsdestilliert wird bei Temperaturen, welche'oberhalb der Zersetzungstemperatur der Ameisensäure, aber unterhalb der / Zersetzungstemperatur der Essigsäure liegen, vorzugsweise solchen, welche den Siedepunkt der.abdestillierenden Essigsäure nicht wesentlich übersteigen.
- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Säuregemisch eine der abdestillierenden Essigsäure entsprechende Menge Rohsäure kontinuierlich zugeführt wird.
- 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Vakuum gearbeitet wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE307550C true DE307550C (de) |
Family
ID=560880
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT307550D Active DE307550C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE307550C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1017157B (de) * | 1953-02-04 | 1957-10-10 | British Petroleum Co | Verfahren zur teilweisen oder voelligen Entfernung von Ameisensaeure aus Saeuregemischen |
EP0638538A1 (de) * | 1993-08-12 | 1995-02-15 | Hoechst Aktiengesellschaft | Verfahren zur Entfernung von Aldehyden und Acetalen aus technisch hergestellter Essigsäure |
-
0
- DE DENDAT307550D patent/DE307550C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1017157B (de) * | 1953-02-04 | 1957-10-10 | British Petroleum Co | Verfahren zur teilweisen oder voelligen Entfernung von Ameisensaeure aus Saeuregemischen |
EP0638538A1 (de) * | 1993-08-12 | 1995-02-15 | Hoechst Aktiengesellschaft | Verfahren zur Entfernung von Aldehyden und Acetalen aus technisch hergestellter Essigsäure |
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