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Freitragende gewendelte Treppe
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Die Erfindung betrifft eine freitragende gewendelte Treppe mit verzogenen
Stufen, einem Handlauf und Geländerstäben und/oder einem Untergurt.
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Bei bekannten Treppen dieses Typs treffen in der Ecke die Oberseiten
des Eiandlaufs und, falls ein Untergurt vorgesehen ist, auch des Untergurtes im
Regelfall nicht in gleicher Höhe aufeinander, so daß im Eckbereich Zwischenstücke
eingesetzt oder andere Korrekturen angebracht werden, welche letztere gewöhnlich
erst an Ort und Stelle bei der Montage der Treppe vorgenommen werden können.Bei
der Treppe gemäß der DE-OS 25 55 041 entsteht andererseits im Eckbereich ein Versprung
des Handlaufs, der einen unterbrochenen Verlauf des Handlaufs zur Folge hat. Daher
stößt man beim Aufwärtsgehen in der Ecke mit der Hand an, während man beim Abwärtsgehen
an dieser Stelle abgleitet. Eine solche Gestaltung des Handlaufs im Eckbereich ist
darüberhinaus optisch unschön.
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Es soll daher die Aufgabe gelöst werden, eine freitragende gewendelte
Treppe zu schaffen, bei der im Eckbereich die Oberseiten der dort aufeinandertreffenden
Teilstücke des Handlaufs bzw.
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Untergurtes in gleicher Höhe liegen, ohne daß der Verlauf des
Handlaufs
in der Ecke verspringt, und bei der somit ein gleichmäßiger Verlauf des Handlaufs
bzw. Untergurtes gewährleistet ist.
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Vorz-ugsweise soll der Abstand zwischen den Stufenvorderkanten und
dem Handlauf und insbesondere dem Untergurt überall im wesentlichen gleich sein.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei freitragenden gewendelten Treppen
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß an jeder freiseitigen Ecke der Wendelung
ein Geländerpfosten angeordnet ist, der im Bereich des Handlaufs und gegebenenfalls
des Untergurtes zwei zur Stufenoberfläche senkrechte Auftreffflächen für den Handlauf
bzw. Untergurt besitzt und daß im Bereich der verzogenen Stufen A) bei einer Treppe
mit vom Handlauf bis zu den Stufen durchgehenden Geländerstäben die Abstände der
Stabmittelachsen einerseits untereinander und andererseits mit den Abständen zwischen
den Mittelachsen der Geländerstäbe unmittelbar vor und nach dem Pfosten und der
jeweils nächstliegenden Pfostenseite im wesentlichen gleich sind oder B) bei einer
Treppe mit Untergurt die Abstände (a) zwischen den Vorderkanten der nach hinten
verzogenen Stufen, die Abstände (b) zwischen den Vorderkanten der nach vorne verzogenen
Stufen, der Abstand (a1) zwischen der Vorderkante der Eckstufe und der nächstliegenden
Pfostenseite sowie der Abstand (b1) zwischen
der Vorderkante der
auf die Eckstufe folgenden höheren Stufen und der nächstliegenden Pfostenseite im
wesentlichen den Gleichungen a (b - b1) b (a - a1) a1 = b und b1 a entsprechen,
wobei, wenn die Treppenstufen seitlich bis unter den Untergurt verlaufen, die Abstände
a und a1 an der Außenseite der Projektion des Untergurtes und die Abstände b und
b an der Innenseite der Projektion des Untergurtes und, wenn die Treppenstufen seitlich
nicht bis unter den Untergurt verlaufen, alle Abstände (a, a1, b, b1) an den Außenkanten
der Stufen gemessen werden.
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Treppen mit diesen erfindungsgemäßen Merkmalen haben den Vorteil,
daß bei Einhaltung gleicher Geländerhöhe und -neigung an jedem Geländerpfosten das
von unten kommende Teilstück des Handlaufs bzw. Untergurtes in gleicher Höhe wie
das von oben kommende Teilstück auf den Pfosten auftrifft und somit eine saubere
Verbindung ermöglicht. Es müssen daher keine den Verlauf des Handlaufs bzw.
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Untergurtes korrigierende oder ausgleichende Maßnahmen vorgenommen
werden, die bei der Montage durchgeführt werden müssen oder die Höhen zwischen dem
Handlauf und den Stufen verändern. Es gibt auch in Eckbereichen keinen Versprung,
der ein Anstoßen oder Abgleiten der Hand verursachen würde. Außerdem ist die Stabilität
und damit auch die Sicherheit des Geländers erhöht, da der Handlauf zusätzlich in
den Eckbereichen jeweils durch einen stabilen Pfosten fest mit der Treppe verbunden
ist.
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Da keine Korrekturen am Bau erforderlich sind und die Fertigung somit
vollständig in der Werkstatt erfolgen kann, wird die Fertigung wesentlich erleichtert.
Denn es ist kein Anpassen oder Biegen erforderlich.
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Die Erfindung bezieht sich auf solche freitragenden gewendelten Treppen,
die wenigstens eine Ecke im Treppenverlauf haben, also nicht auf gespindelte Treppen.
Im Regelfall verlaufen die Treppenstufen mit ihren Außenkanten entlang einer Raumwand,
während sie mit ihren Innenkanten frei in den Raum hineinragen, wobei entlang diesen
freiseitigen Treppenstufenkanten der Handlauf angeordnet ist. Die freiseitigen Ecken
der Treppe sind also jene Ecken, die an den freien Schmalseiten der Treppenstufen
liegen. In jeder dieser freiseitigen Ecken liegt eine Treppenstufe, die hier als
Eckstufe bezeichnet ist.
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In Teilbereichen der Treppe können die Treppenstufen unverzogen sein,
d. h. eine zu ihren Seitenkanten senkrechte Vorderkante und damit eine über ihre
Länge im wesentlichen gleiche Breite besitzen. Im Bereich der Wendelung dagegen
sind die Stufen verzogen, und zwar im Bereich unmittelbar unterhalb einer Ecke nach
hinten und im Bereich unmittelbar oberhalb einer Ecke nach vorne.
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Zwischen zwei Ecken einer Treppe springt der Verzug der Stufen um,
d. h. unmittelbar hinter der ersten Ecke sind die Stufen nach vorne verzogen, was
in einer bestimmente, (etwa in der MItte zwischen beiden Ecken) wechselt, so daß
von da an bis zur nächsten Ecke die Stufen nach hinten verzogen sind. D. h. ab Wechsel
des
Verzugs gelten die folgenden Stufen als unterhalb zur nächsten
Ecke gehörig und somit als nach hinten verzogen.
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Nach hinten verzogen bedeutet also, daß der wandseitige Bereich der
Vorderkante einer Stufe für einen die Treppe hinaufsteigenden Betrachter hinter
dem freiseitigen Bereich der gleichen Vorderkante liegt, während bei nach vorne
verzogenen Stufen der wandseitige Bereich der Stufenvorderkante bei gleicher Betrachtungsweise
vor dem freiseitigen Bereich dieser Vorderkante liegt.
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Handlauf, Geländerpfosten, Untergurt oder Geländerstäbe können aus
beliebigem Material sein, vorzugsweise aus Holz oder Metall.
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Die Formgebung dieser Treppenteile kann beliebig sein, wobei die Geländerpfosten
im Auftreffbereich der jeweiligen Teilstücke des Handlaufs bzw. des Untergurtes
eine zur Stufenoberfläche senkrechte Auftrefffläche haben. Diese Auftrefffläche
ist im Regelfall eine ebene Fläche, kann aber auch beispielsweise nach innen oder
außen gewölbt sein, sofern die auf den betreffenden Geländerpfosten auftreffende
Schmalseite des Handlaufs bzw. Untergurtes eine hierzu passende Wölbung besitzt.
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Abgesehen von den genannten Auftreffflächen kann der Geländerpfosten
beliebig geformt bzw. profiliert sein. Wenn er parallel zu der Oberfläche der Eckstufe
eine obere ebene Fläche besitzt, so bestimmt diese ebene Fläche die Höhe, in der
die Oberfläche des von unten kommenden Teilstückes und des von oben kommenden Teilstückes
des Handlaufs auf den Geländerpfosten auftrifft.
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Sofern die Treppe Geländerstäbe besitzt, ist es zweckmäßig, daß im
Bereich der Uberschneidung der Stufen nahe jeder Stufenvorderkante bzw. der darunterliegenden
Stufenhinterkante ein solcher Geländerstab angeordnet ist. Zwischen diesen nahe
der Stufenvorderkante angeordneten Geländerstäben können weitere Geländerstäbe vorgesehen
sein, die sich aber in der Länge von den nahe den Stufenvorderkanten angeordneten
Geländerstäben unterscheiden. Bei einer solchen Treppe mit vom Handlauf bis zu den
Stufen durchgehenden Geländerstäben ist es zweckmäßig, daß der Pfosten mit einer
seiner Kanten nahe der Vorderkante der Eckstufe angeordnet ist, damit unter Berücksichtigung
eines gleichen Stababstandes auch ein gleichmäßiger Verzug der Stufen gewährleistet
ist.
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Bei Treppen mit einem Untergurt können die Abstände a von den Abständen
b verschieden sein. Aus optischen Gründen ist es jedoch bevorzugt, daß die Abstände
a mit den Abständen b übereinstimmen.
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In diesem Fall wird dann a = b = a1 + b1. Das heißt bei Gleichheit
der Abstände zwischen den Stufenvorderkanten im Wendelunqsbereich vor und hinter
dem Pfosten ist der Abstand zwischen zwei Stufenvorderkanten gleich der Summe der
Teilabstände zwischen der Vorderkante der Eckstufe und der nächstliegenden Pfostenseite
einerseits sowie der Vorderkante der auf die Eckstufe folgenden nächsthöheren Stufe
und der nächstliegenden Pfostenseit andererseits.
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Normalerweise stimmen die Abstände im ersten Lauf mit den Abständen
im zweiten Lauf überein. Jedoch insbesondere bei stark unterschiedlichen Tingen
der Treppenläufe können die Abstände des ersten Laufs gegenüber denen des zweiten
Laufs verschieden sein, um einen ästhetisch schönen und fachlich einwandfreien Verzug
der gewendelten Stufen zu erreichen. Die Gleichmäßigkeit der Neigung des Handlaufs
in demselben Lauf wird dadurch nicht beeinträchtigt, doch erhalten die jeweiligen
Läufe unterschiedliche Steigung.
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Mit den erfindunasaemäRen Merkmalen wird erreicht. daR an dem jeweiligen
Pfosten die Tailst.iicke des Handlaufs und gegebenenfalls des Untergurtes stets
automatisch in gleicher Höhe ankommen, so daß ein gleichmäßiger Verlauf des Handlaufs
bzw. Untergurtes erreicht wird, ohne daß unterschiedliche Steigungen oder eine Krümmung
des Handlaufs bzw. Untergurtes erforderlich sind.
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In der Zeichnung bedeutet Figur 1 eine perspektivische Darstellung
einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen gewendelten Treppe mit vom Handlauf
bis zu den Stufen durchgehenden Geländerstäben, Figur 2 eine perspektivische Darstellung
einer anderen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen gewendelten Treppe mit einem
Untergurt und bis unter den Untergurt verlaufenden Treppenstufen,
Figur
3 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
gewendelten Treppe mit einem Untergurt und seitlich nicht bis unter den Untergurt
verlaufenden Treppenstufen, Figur 4 eine Draufsicht auf eine gewendelte Treppe nach
der Erfindung mit durchgehenden Geländerstäben, Figur 5 eine Draufsicht auf eine
andere Ausführungsform einer gewendelten Treppe nach der Erfindung mit einem Untergurt
und seitlich nicht bis unter den Untergurt verlaufenden Treppenstufen und Figur
6 eine Draufsicht auf eine doppeltgewendelte Treppe nach der Erfindung mit einem
Untergurt und bis unter den Untergurt verlaufenden Treppenstufen.
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Unabhängig von der Ausführungsform werden in den verschiedenen Figuren
der Zeichnung für gleiche Teile jeweils die gleichen Bezugszeichen verwendet.
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Die in den Figuren 1 bis 3 perspektivisch dargestellten gewendelten
freitragenden Treppen bestehen aus Treppenstufen 1, die, von einem nach oben steigenden
Betrachter gesehen, jeweils mit ihrer linken Schmalseite an eine Raumwand anstoßen,
während die -jeweils rechte Schmalseite der Stufen an der freien Seite der Treppe
liegt.
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Die Stufen können an der freien Seite der Treppe in üblicher, aber
in der Zeichnung nicht gezeigter Weise miteinander verbunden sein.
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Der Ubersichtlichkeit halber wurden diese Verbindunsasmittel in
Fi9.
1 dargestellten gezeigt. Wiederum sind die nach hinten verzogenen Treppenstufen
mit 1 a. die nach vorne verzogenen Treppenstufen mit 1 b und die Eckstufe mit 1
c bezeichnet. Die Abstände zwischen den Mittelachsen der Geländerstäbe 4 untereinander
sind mit c, die Abstände zwischen der jeweilig nächstliegenden Seite des Geländerpfostens
2 und dem jeweils nächstbenachbarten Geländerstab 4 sind mit d bezeichnet. Erfindungsgemäß
sind die Abstände c und d untereinander alle im wesentlichen gleich.
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Die in Fig. 5 dargestellte Amsführungsform einer Treppe nach der Erfindung
entspricht der~rn;Figur 3 dargestellten Treppe, bei der ein Untergurt vorgesehen
ist, aber die Treppenstufen seitlich nicht bis unter den Untergurt reichen. Solche
Treppengeländer außerhalb der Treppenstufen werden überwiegend aus Metall hergestellt.
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Die Abstände a sind diejenigen zwischen den Vorderkanten der nach
hinten verzogenen Treppenstufen 1 a bis zu der Vorderkante der Eckstufe 1 c, die
Abstände b sind jene zwischen den Vorderkanten der nach vorne verzogenen Treppenstufen
1 b ab der auf die Eckstufe nach oben folgenden Stufe. Der Abstand a1 ist der Abstand
der Vorderkante der Eckstufe zu der nächstliegenden Seite des Geländerpfosten 2.
Der Abstand b1 ist jener zwischen der Vorderkante der auf die Eckstufe folgenden
nächsthöheren Stufe und der nächstliegenden Seite des Geländerpfostens 2.
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der Zeichnung weggelassen.
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Die Stufen 1 a sind nach hinten verzogen, die Stufen 1 b nach vorne
verzogen, die Stufe 1 c ist die Eckstufe.
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An der freiseitigen Ecke der Treppe befindet sich an der Eckstufe
1 c ein Geländerpfosten 2, der den Handlauf 3 unterbricht.
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In den verschiedenen Figuren der Zeichnung ist erkennbar, daß die
Oberseite des von unten kommenden Handlaufteilstückes und die Oberseite des von
oben kommenden Handlaufteilstückes in gleicher Höhe auf den Geländerpfosten 2 stoßen,
so daß ohne Krümmung oder unterschiedliche Steigungen des Handlaufs an dem Geländerpfosten
eine rauhere re Verbindung entsteht.
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In Figur 1 befinden sich zwischen dem Handlauf 3 und den Treppenstufen
1 durcbgehende Geländerstähe 4. In Fig. 2 und Fig. 3 sind diese durch einen Untergurt
5 und Füllstäbe 6 ersetzt.
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In Fig. 2 ist wie in Fig. 1 ein Treppengeländer aus Holz, in Fig.
3 ein Treppengeländer aus Metall dargestellt. In Fig. 2 verlaufen die Treppenstufen
bis unter den Untergurt 5, während in Fig. 3 das Treppengeländer einschließlich
des Handlaufs und des Untrutcs außerhalb der Treppenstufen angeordnet sind, indem
die Treppenstufen nicht bis unter den Untergurt 5 verlaufen.
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In Fig. 4 ist von oben gesehen eine Treppe entsprechend der in
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Fig. 5 sind die Abstände a und b gleich dargestellt, doch kann a von b verschieden
sein. Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform ist: a = b = a1 + b1.
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Sämtliche Abstände werden bei dieser Ausführungsform gemäß Fig. 5
an den freiseitigen Kanten der Treppenstufen gemessen.
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In F.g 6 ist in gleicher Darstellungsweise wie in den Fig. 4 und 5
eine doppelSewendelte Treppe gezeigt, die dem in Fig. 2 dargestellten Treppentyp
entspricht. D. h. sie besitzt einen Untergurt und Füllstäbe, wobei die Treppenstufen
bis unter den Untergurt reichen.
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Bei einer solchen doppeXgewendelten Treppe wiederholt sich das erfindungsgemäße
Prinzip bei jedem Eckpfosten 2 bzs. 2', weswegen für den linken Teil der in der
Fig. 6 dargestellten Treppe Bezugs zeichen wie in den vorausgehenden Figuren verwendet
wurden, während im rechten Teil von Fig. 6 die entsprechenden Bezugszeichen mit
einem Apostroph sich wiederholen.
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D. h., vor dem ersten Eckpfosten 2 haben die nach hinten verzogenen
Stufen das Bezugs zeichen 1 a, vor dem zweiten Eckpfosten 2' das Bezugszeichen 1
a'. Die auf den ersten Eckpfosten 2 folgenden nach vorne verzogenen Stufen haben
das Bezugszeichen 1 b die auf den zweiten Ecknfosten 2' folgenden nach vorne verzogenen
Stufen das Bezuaszeichen 1 b'. Die Abstände a und b sowie die Abstände a' und b'
können aleich oder verschieden
sein, doch sind im Bleichen Lauf
bei einer doppeltgewendelten Treppe die Abstände b und a' selbstverständlich untereinander
aleich.
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Bei der in Fia. 6 daraestellten Tretnentvne ist es wichtia daß die
Abstände a und a1 sowie die Abstände a' und a1' an der Außenseite des Unteraurtes
und die Abstände b und b1 sowie die Abstände b' und b1, an der Innenseite des Unteraurtes
aemessen werden.
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Bei der in Fia. 6 daraestellten Treppe sind die Abstände a. b.
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a' und b' untereinander alle aleich. Damit ist in diesem Fall a =
b = a1 + b1 ~ a = b = a1 + b11.
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