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Gefechtskopf mit Nutzlaststäben
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Gefechtskopf der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art.
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Aus der DE-PS 1 924 650 kennt man einen Gefechtskopf mit mehreren
konzentrisch über den Umfang verteilt angeordneten Nutzlaststäben, wobei jeweils
zwei solcher Nutzlaststäbe in axialer Richtung hintereinander angeordnet und an
ihren Stoßstellen mittels Verbindungselementen radial verschieblich in den Gefechtskopf
eingesetzt sind, welche sich erst nach der durch eine Trennladung bewirkten Freigabe
auch der zweiten vorderen Reihe von Nutzlaststäben durch die Gefechtskopfhülle lösen
und die Nutzlaststäbe an ihrer gegenseitigen,etwa in der Mitte des Gefechtskopfs
befindlichen, Verbindungsstelle radial nach außen drücken und damit deren gewollte
Verteilung bewirken.
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Die Erfindung bezweckt, eine einfachere Lösung zu schaffen
die
die Verbindungselemente und den mit diesen verbundenen Aufwand entbehrlich macht
und es gestattet, vom vorderen bis zum hinteren Ende des Gefechtskopfes durchgehende
und vorzugsweise aus zwei oder mehreren hintereinander angeordneten und mit ihren
benachbarten stirnseitigen Ende ineinandergreifenden Teilen sich zusammensetzenden
Nutzlaststäbe in zufriedenstellender und gewünschter Weise zu verteilen. Erfindungsgemäß
wird diese Aufgabe durch eine Ausbildung und Anordnung entsprechend dem Kennzeichen
des Anspruchs 1 gelöst. Zwischen einem am hinteren Ende des Gefechtskopfes angeordneten
Boden und einer am vorderen Ende des Gefechtskopfes angeordneten Schei.be sind die
Nutzlaststäbe angeordnet. Zwischen der Scheibe und dem vorderen Ende der über den
Umfang verteilt angeordneten Nutzlaststäbe bzw. Nutzlaststabteile ist ein durch
Gasdruck zerstörbarer Füllkörper angeordnet. Wird die Gefechtskopfhülle durch den
Gasdruck abgezogen,wird damit auch die Verriegelung der Nutzlaststäbe in ihrer Lage
aufgehoben.
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Der erforderliche Gasdruck kann dabei gemäß einem Vorschlag der Erindung
durch eine in der Gefechtskopfspitze angeordnete Druckgasquelle aufgebracht werden.
Diese Druckgasquelle kann vorteilhaft als Trenn- bzw. Treibladung ausgebildet sein,
es könnte aber auch der Staudruck der Umgebungsluft als Druckgasquelle zur Zerstörung
des Füllkörpers herangezogen werden, wobei aber eine ausreichende Fluggeschwindigkeit
Voraussetzung ist.
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Nach einem Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, die Zerstörung
des Füllkörpers durch die Druckgasquelle in der Weie zu bewerkstelligen, daß in
der scheibe Durchbrechungen vorgesehen werden, durch die hindurch die DruckCasc
unmittelbar und in der gewünschtem Weise auf den Füllkörper einwirken und ihn in
der vorgesehenen Weis
zerstören bzw. in mehr oder weniger kleine
Teilchen zorlegen.
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In zweckmäßiger weiterer Ausbildung der Erfindung i.st vorgesehen,
den Füllkörper aus ETartschaumstoff herzustellen. Grundsätzlich kommt aber eine
Vielzahl von Materialien in Betracht, wobei es nur wesentlich ist, daß diese Materialien
sich verhältnismäßig einfach in verhältnismäßig kleine Teilchen zerlegen lassen.
In Verbindung mit einer entsprechenden Formgebung des dem Füllkörper benachbarten
vorderen Endes der Nutzlaststäbe kann dadurch erreicht werden, daß durch den Gasdruck
Teilchen des PNillkörpers nach dessen Zerstörung in den zwischen den Nutzlaststäben
vorhandenen Innenraum hineingedrückt werden und dabei die Nutzlaststäbe radial nach
außen drücken, wobei es schon genügt, wenn die Nutzlaststäbe mit ihrem vorderen
Ende eine verhältnismäßig kleine Schwenkbewegung nach außen durchführen, wodurch
sie in den Luftstrom geraten und von diesen erfaßt und fortgerissen und somit verteilt
werden. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, das radiale Wegdrücken bzw.
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Abwerfen der Nutzlaststäbe durch Federkraft oder bei rotierenden Gefechtsköpfen
aufgrund der Zentrifugalwirkung zu bewirken.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel gezeigt
und wird anhand dieses im folgenden erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Längsschnitt
durch einen Gefechtskopf gemäß der Erfindung, Figur 2 einen Querschnitt des Gefechtskopfes
der Figur 1, Figur 3 den Gefechtskopf der Figur 1 nach Abstoßen der Gefechtskopfhülle
und
Figur 4 einen Teilkörper eines Nutzlaststabes.
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Nach Figur 1 ist die Gefechtskopfhaube 1 mit der Gefechtskopfhülle
2 und diese mit dem Boden 3 verbunden.
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Der Boden 3 ist seinerseits an dem nur angedeuteten Raketenmotor 4
befestigt. Mit dem Boden 3 ist das Rohr 5 verbunden, beispielsweise verschraubt.
Am vorderen Ende des Rohres 5 ist d-ie Scheibe 6 angeordnet und beispielsweise ebenfalls
durch Schiaubverbiridung mit dem Rohr 5 verbunden. Die Scheibe 6 weist die rohrförmige
zentrale Verlängerung 7 auf, in welche der hohle Schaft 8 des Kolbens 9 hineinragt
und in dieser geführt ist. Kolben 9 und Verlängerung 7 sind mittels der Stifte 10
miteinander verbunden. Der Kolbenschaft 8 enthält die Treib-bzw. Trennladung 11,
die durch die Öffnung 12 hindurch mit dem Zünder 13 in Verbindung steht. Die Gefechtskopfhaube
1 ist auf dem Kolben 9 befestigt, beispielsweise durch Verschraubung oder dgl.
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Zwischen der Scheibe 6 und dem vorderen Ende 14 der Nutzlaststäbe
15 befindet sich der ringförmige Füllkörper 16 aus einem durch Gasdruck leicht zerstörbaren
Naterial, beispielsweise einem Hartschaumstoff. Bei diesem Hartschaumstoff kann
es sich z.B. um einen Polyurethanhartschaumstoff mit einer Dichte von 80 kg/m3 handeln.
Die Nutzlaststäbe 15 sind hier je aus einer Anzahl von Einzelkörpern 17 zusammengesetzt
und greifen mittels ihrer entsprechend ausgebildeten stirnseitigen Enden ineinander.
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Gemaß dem Querschnitt der Figur 2 sind um das zentrale Rohr 5 herum
in konzentrischer Anordnung mehrere Nutzlaststäbe 15,hier sechs,verteilt angeordnet
und außenseitig durch das Gefechtskopfmantelrohr bzw. die Gefechtskopfhiille 2 abgedeckt.
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Nach Auslösen des in der Regel als Zeitziinder ausgebildeten Zünders
13 wird die Treib- bzw. Trennladung 11 gezündet. Der dadurch im Schaft 8 entstchende
Gasdruck bewirkt, daß die Sicherungstifte 10 abgeschert werden-und der Kolben 9
mit daran befestiger Haube 1 und Hülle 2 nach vorn abgestoßen bzw. abgezogen wird,
wodurch die Nutzlas,tstäbe 15 außenseitig von der Ujille 2 zunehmend freigegeben
werden. Sobald der Schaft 8 aus der Verlängerung 7 heraustritt, gelangen die durch
die Verbrennung der Trenn- bzw. Treibladung 11 entstehenden Druckgase durch die
Öffnungen 18 und den Ringspalt 19 hindurch auf den Füllkörper 16, der zu diesem
Zeitpunkt außenseitig aber noch von der Hülle 2 umgeben ist. Die Druckgase zerstören
den Füllkörper 16 und drücken ihn bzw. seine Teilchen in die freien Räume 20 und
21 zwischen den Nutzlaststäben 15 einerseits und dem Rohr 5 bzw. der Hülle 2 andererseits..Wenn
durch das allmähliche Abziehen der Hülle 2 von dieser das vordere Ende 14 der Nutzlaststäbe
15 freigegeben ist, bewirkt der in der Hüll 2 noch vorhandene und auf die Füllkörperteilchen
22 wirkende Gasdruck im Raum 20, dnß die Nutzlaststäbe 15 mehr oder weniger stark
um ihr bodenseitiges Ende nach außen verschwenkt werden, so daß sie nunmehr - wie
in Figur 3 gezeigt - vom Luftstrom erfaßt und fortgerissen werden können, wobei
sie sich dann in die Einzelteile 17 auflösen.
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Ein solcher Einzelkörper, der die nach unten gerichtete Hohlladung
23 und den Aufschlagzünder 24 aufweist und an dem Fallschirm 25 befestigt ist, ist
in Figur 4 beispielhaft gezeigt. Werden die Einzelkörper zu Nutzlaststäben zusammengesteckt,
so ragen jeweils der gefaltete Fallschirm 25 und der Aufschlagzünder 24 in die Aushöhlung
26 der Jiohlladung 23 hinein, wodurch eine auCreichend sichere axiale Verbindung
zwischen den Einzelteilen
zu einem Nutzlaststab hergestellt ist,
insbesondere dann, wenn die Nutzlaststäbe zwischen Boden 3 und Scheibe 6 bzw. Füllkörper
16 eingespannt und außenseitig durch die Gefechtskopfhülle 2 abgedeckt sind.
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Es ist aber klar, daß eine sichere Verbindung der Einzelkörper zu
einem gesamten Nutzlaststab auch auf andere als die gezeigte Art und insbesondere
auch bei anderer Formgebung der stirnseitigen Enden der Einzelkörper 17 erzielt
werden kann.
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