DE1163609B - Doppelschub-Raketenstrahltriebwerk - Google Patents
Doppelschub-RaketenstrahltriebwerkInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES 4MTWt PATENTAMT
Internat. Kl.: F 02 k
AUSLEGESCHRIFT
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 46 g-8/10
1163 609
I17475Ia/46g
30. Dezember 1959
20. Februar 1964
I17475Ia/46g
30. Dezember 1959
20. Februar 1964
Die Erfindung betrifft ein Doppelschub-Raketenstrahltriebwerk mit einer in einer einzigen Kammer
angeordneten Ladung, welche zunächst als Startladung und dann als Arbeitsladung dient.
Der Druck, der in der das Antriebsmittel enthaltenden Kammer eines Raketentriebwerks erzeugt
wird, und demgemäß der erzeugte Schub wird teilweise durch die Weite der Austrittsöffnung der Triebwerksdüse
und teilweise durch das angewandte Treibmittel bestimmt. Bei einem Doppelschubmotor, bei
dem die Start- und die Arbeitsladung in einer einzigen Kammer untergebracht sind und bei der eine
einzige Düse vorgesehen ist, muß also der Unterschied im Schub zwischen der Startphase und der
Marschphase durch entsprechende Auswahl des Antriebsmittels eingestellt werden. Mit den zur Zeit verfügbaren
Antriebsmitteln ist es jedoch schwierig, mit einem Doppelschubmotor mit einer einzigen Kammer
und einer einzigen Düse ein Schubverhältnis von mehr als etwa 5:1 zu erhalten.
Es ist möglich, ein Doppelschub-Strahltriebwerk mit getrennten Kammern und getrennten Düsen für
die Start- und die Arbeitsladung auszustatten. Der Hauptnachteil einer solchen Lösung des Problems
liegt darin, daß dadurch das Gewicht stark vergrößert wird.
Es ist bereits ein Doppelschub-Raketenstrahltriebwerk der eingangs genannten Art bekannt, das mit
zwei Düsen von verschiedener Öffnungsweite ausgestattet ist, wobei die eine Düse als Startdüse dient
und die zweite Düse dann als Arbeitsdüse eingeschaltet wird und wobei ein Führungsteil sich an
die die Ladung aufnehmende Kammer anschließt und im Führungsteil ein Düsenträger verschiebbar angebracht
ist, der die Startdüse trägt, welche koaxial zur Arbeitsdüse mit größerem Durchmesser als letzter
angeordnet ist, und wobei die Antriebsgase der Startdüse durch Öffnungen zugeleitet werden, die bei infolge
Veränderung des Gasdrucks eintretender Axialverschiebung des Düsenträgers verschlossen werden
und nur die Arbeitsdüse wirksam belassen. Bei diesem bekannten Strahltriebwerk war die Arbeitsdüse
fest angeordnet, und die Startdüse konnte gegen die Richtung der ausströmenden Gase zur Kammer hin
verschoben werden, so daß die Antriebsgaszuleitungs-Öffnungen durch die Startdüse selbst verschlossen
wurden. Dabei lag die während der Startphase den Antriebsgasen ausgesetzte und dementsprechend verschmutzte
und vor allem erodierte Innenfläche der Startdüse an der Außenseite der Arbeitsdüse an, so
daß an dieser Stelle nicht die erwünschte einwandfreie Abdichtung der Startdüse gegen die Antriebs-Doppelschub-Raketenstrahltriebwerk
Anmelder:
Imperial Chemical Industries Limited, London
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr. 31
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr. 31
Als Erfinder benannt:
John Michael Minden Carter,
Kidderminster, Worcestershire (Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 31. Dezember 1958
(Nr. 42 270)
Großbritannien vom 31. Dezember 1958
(Nr. 42 270)
gase in der Brennkammer gegeben war. Außerdem bestand bei dieser bekannten Vorrichtung die Gefahr,
daß bei nicht einwandfreier Arbeit des Antriebs für die Verschiebung der Startdüse diese nicht in ihre
vorgesehene Lage gebracht wird, sondern in die Startlage zurückfällt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Doppelschub - Raketenstrahltriebwerk der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei dem die genannten Nachteile nicht vorhanden sind. Erfindungsgemäß
wird deshalb vorgeschlagen, das bekannte Doppelschub-Raketenstrahltriebwerk so auszubilden, daß
auf dem Düsenträger und mit diesem verschiebbar auch die Arbeitsdüse angeordnet ist und die Antriebsgaszuleitungsöffaungen
in dem während der Startphase in der Startlage durch Sperrmittel gehaltenen Düsenträger angeordnet sind.
Zweckmäßigerweise wird das Triebwerk so ausgebildet, daß die Startdüse bei Verschiebung des
Trägers ausgeworfen wird. Vorzugsweise besteht der Düsenträger aus einem Kolben, der einen Kopf und
eine Verlängerung besitzt, wobei die Arbeitsdüse in dem Kopf und die Startdüse in der Verlängerung angebracht
sind, wobei Umleitungen vorgesehen sind, die in den Öffnungen in der Nähe des Kopfes enden.
Die Sperrmittel zum Halten der Startdüse in der Startlage sind zweckmäßigerweise in einer Ringnut
der Startdüse angeordnet und greifen in entsprechende Löcher des Düsenträgers ein.
Während der Startphase kann der Düsenträger in dem Führungsteil durch ein Druckmittel gehalten
werden, in diesem Falle kann die Überführung der
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Düsen von der Startlage in die Arbeitslage durch in der Trägerführung in seinen Anfangs- und Endein
hydraulisches Ventil bewirkt werden, welches Stellungen abdichten. Die Dichtung 13 wird gegenbei
Nachlassen des Gasdrucks den Austritt für das über den Antriebsgasen während der Startverbren-Druckmittel
freigibt. Sofern, wie das zum Abwerfen nungsphase des Motors durch einen isolierenden
der Startdüse sowieso erforderlich ist, die Ver- 5 Hüllring 15 geschützt, der auf das vordere Ende des
Schiebung der Düsen stromabwärts erfolgt, wird Trägers 8 aufgeschoben ist und die Dichtung 13 überin
diesem Falle die Verschiebung des Düsenträgers deckt. Eine weitere ringförmige Dichtung 16 dichtet
schon durch den Druck der Antriebsgase bewirkt. den rückwärtigen Teil des Trägers 8 in dem rück-
Der Düsenträger kann natürlich auch mit Hilfe wältigen Ende der Verlängerung 5 ab.
einer Anzahl von Sprengbolzen befestigt sein, welche io Auf der zentralen Mittelachse des Trägers 8 und
an dem Führungsteil angebracht sind und beim in einer am vorderen Ende desselben angebrachten
Übergang von der Startphase in die Marschphase ge- öffnung befindet sich eine Arbeitsdüse 17, die an
zündet werden. dem Träger 8 mittels einer Klemme 18 befestigt ist.
Der Erfindungsgegenstand ist beispielsweise in den Koaxial zur Arbeitsdüse 17 befindet sich eine Start-Zeichnungen
dargestellt, und zwar zeigt 15 düse 19, die in einem gewissen Abstand von dieser
F i g. 1 einen Schnitt durch das rückwärtige Ab- angebracht ist, und diese Düse 19 ist in den hinteren
schlußende eines Raketenantriebsmotors, bei dem Teil 10 des Trägers 8 eingesetzt. Die Düse 19 wird
die Teile in Stellungen dargestellt sind, welche sie nachgiebig in ihrer Lage in dem Träger 8 mittels einer
während der Startphase einnehmen; Reihe von Kugeln 20 gehalten, welche in einer ring-F
i g. 2 zeigt einen Schnitt entsprechend der F i g. 1, ao förmigen Nut der äußeren Oberfläche der Düse 19
wobei die Teile in einer Stellung dargestellt sind, die sitzen und die in um den Umfang verteilte Löcher des
sie während der Arbeitsphase einnehmen; Düsenträgers 8 eingreifen. Auf diese Weise wird die
F i g. 3 zeigt einen Schnitt durch das Ablaßventil Düse 19 in axialer Richtung festgelegt. Der Düsenfür
das hydraulische Medium, wie es bei der Aus- träger 8 wird zunächst in der in F i g. 1 dargestellten
führungsform gemäß F i g. 1 angewandt wird; 35 Lage mittels eines Ringes 21 gehalten, der in eine Nut
Fig. 4 zeigt eine Einzelheit der Fig. 3; in den rückwärtigen Teil des Trägers 8 eingreift und
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch eine andere der durch Finger 22 aus Weichaluminium gehalten
Ausführungsform der in F i g. 1 dargestellten Ein- wird, welche mit Schrauben 23 an die rückwärtige
richtung; Endfläche der Verlängerung 5 angeschraubt sind.
F i g. 6 zeigt einen Schnitt durch eine weitere ab- 30 In der oberen Wandung der Verlängerung 5 begewandelte
Ausführungsform der in F i g. 1 dar- findet sich ein Fülloch 24, durch das ein hydraugestellten
Vorrichtung. lisches Medium in den Ringraum 11 eingeführt wer-
Der in F i g. 1 dargestellte Raketenantriebsmotor den kann, worauf dann das Loch 24 mittels eines
besteht aus einem Gehäuse 1 mit der das Antriebs- Bolzens 25 verschlossen wird, der am Schluß des
mittel aufnehmenden Kammer 2, an dessen rück- 35 Zusammenbaues des Raketenantriebs eingeschraubt
wärtigem Ende ein Verschlußteil 3 angebolzt ist. Die wird. Der Ringraum 11 ist mit einer durch den
Form dieses Verschlußteils 3 weicht von der üblichen unteren Teil der Wandung der Verlängerung 5 ge-Kugelform
des Verschlusses ab und besteht aus einem bohrten Abblasleitung 26 versehen, die mit einem
vorspringenden Formteil 4, an den sich eine zylin- druckempfindlichen Ventil 27 in Verbindung steht,
drische Verlängerung 5 anschließt, die an ihrem rück- 40 dessen Funktion noch erläutert wird. In dem Verwärtigen
Ende nach der Atmosphäre zu offen ist. Der schlußteil 3 befindet sich eine Bohrung 28, durch die
innere Durchmesser des Formteiles 4 verjüngt sich das Antriebsgas mit dem Ventil 27 in Verbindung
nach hinten bis auf den inneren Durchmesser des steht.
Hauptteiles 6 des Ansatzes 5 und das rückwärtige Wie aus F i g. 3 hervorgeht, besteht das Ventil aus
Ende 7 des Ansatzes 5 besitzt einen noch geringeren 45 einem zweiteiligen Ventilkörper 30, 31, dessen Teile
inneren Durchmesser. zusammengeschraubt sind, wobei zwischen die beiden
Innerhalb des Verschlusses 3 befindet sich ein Teile ein Dichtungsring 32 eingelegt ist. Am linken
Düsenträger 8, welcher in Form eines Hohlkolbens Ende ist der Ventilkörper 30 mit einem vorspringenausgebildet
ist. Der Träger 8 weist einen vorderen den Teil versehen, der eine zentrale Bohrung 33 auf-Teil
9 von größerem Durchmesser auf, der inner- 50 weist, durch die Motorgase der Ventilkammer 34
halb des Teiles 6 der zylindrischen Verlängerung von der Leitung 28 der F i g. 1 aus zugeführt werden
verschiebbar ist, und einen Teil 10 von geringerem können.
Durchmesser, der in dem rückwärtigen Teil 7 des Der Querschnitt der Ventilkammer 34 ist bei 35
Ansatzteiles 5 verschiebbar ist. Der Ansatz 5 stellt am größten, er geht in einen Teil 36 mit geringem
somit eine Führung für den Düsenträger 8 dar, und 55 Durchmesser über. Die rechte Wandung der Kammer
zwischen dieser Führung und dem Träger 8 befindet 34 wird durch eine Schulter 37 gebildet, die sich als
sich ein Ringraum 11. Bohrung 38 des Teiles 31 des Ventilkörpers fortsetzt.
Im vorderen Teil 9 des Trägers sind vier sich um Innerhalb der Ventilkammer 34 befindet sich eine
den Umfang herum erstreckende und in einem Ab- Ventilspindel, die in Form eines zweiteiligen Difstand
voneinander angeordnete Öffnungen 12 vor- 60 ferentialkolbens 39,40 ausgebildet ist, wobei diese
gesehen, welche zusammen eine größere Querschnitts- beiden Teile miteinander verschraubt sind. Der Teil
fläche aufweisen als die der Startdüse 19. Diese öff- 39 ist in dem Teil 35 der Ventilkammer geführt und
nungen 12 stellen eine Verbindung her zwischen der darin mittels eines Dichtungsringes 41 abgedichtet,
das Verbrennungsmittel aufnehmenden Kammer 2 Der äußere Teil 40 der Spindel gleitet mit seinem
und dem hohlen Innenraum des Trägers 8, wenn 65 rechten Ende in der Bohrung 38 und ist vorher mit
dieser die in F i g. 1 dargestellte Lage einnimmt. An einem Bund 42 versehen, der in dem Teil 36 der
beiden Seiten der öffnungen 12 sind ringförmige Ventilkammer 34 gleitet. Die verschiedenen Teile der
Dichtungen 13,14 vorgesehen, welche den Träger 8 Spindel sind mit Dichtungen 43, 44, 45 versehen und
werden mit diesen innerhalb des Ventilkörpers geführt.
Die Teile 39 und 42 der Ventilspindel weisen also einen ringförmigen Zwischenraum 46 auf. Der Teil
39 ist mit einer zentralen Öffnung 47 versehen, die koaxial liegt zu einer inneren Bohrung 48 des Teiles
40, und eine Verbindung zwischen der Bohrung 48 und dem Ringraum 46 wird durch eine Anzahl von
der kleine Kolben 53 befindet, und dieser dringt in den Ringraum 55 ein, so daß hierdurch die Ventilspindel
in axialer Richtung gesperrt wird. Hierbei wird die Bohrung 56 aufgeschlossen, und der am
Ende der ersten Verbrennungsphase herrschende Gasdruck ist ausreichend, um die den Träger 8
haltenden Finger 22 abzuscheren,, so daß sich nunmehr der Düsenträger 8 in die in F i g. 2 dargestellte
Lage bewegt, wobei das hydraulische Medium aus
radialen Bohrungen 49 geschaffen. Innerhalb der
Bohrung 48 befindet sich eine unter Federbelastung io dem System ausgedrückt wird. Bei dieser Bewegung
stehende Kugel 50, die gegen eine Unterlegscheibe 51 des Trägers 8 entlang der Verlängerung 5 wird die
anliegt, so daß hierdurch die Öffnung 47 von innen Kappe 15 von der Dichtung 13 abgehoben, und wie
her abgedichtet wird und somit ein Einwegventil ge- sich aus F i g. 2 ergibt, werden die öffnungen 12
schaffen wird. jetzt durch die Bohrung 6 verschlossen und die
Innerhalb des Teiles 31 des Ventilkörpers befindet 15 Verbrennungsgase treten lediglich durch die Arbeits-
sich eine Querbohrung 52, die mit der axialen Boh- düse 17 aus. In dieser neuen und endgültigen Stellung
rung 38 in Verbindung steht, und innerhalb der Boh- des Trägers 8 haben sich die Kugeln 20 über das
rung 52 befindet sich ein unter Federdruck stehender rückwärtige Ende der Verlängerung 5 hinaus bewegt
kleiner Kolben 53, wobei die Feder durch eine Kappe und fallen heraus, so daß hierbei die Düse 19 frei-
54 in ihrer Lage gehalten wird. Der Teil 40 der 20 gegeben und ausgestoßen wird.
Ventilspindel weist einen geringeren Durchmesser
auf, wodurch ein Ringraum 55 gebildet wird, in den
der kleine Kolben 53 einspringt, wenn der Ringraum
55 der Querbohrung 52 gegenüberliegt. In dem Teil
31 des Ventilkörpers ist rechts von der Bohrung 52
eine weitere Querbohrung 56 vorgesehen, die unten
in der Bohrung 38 endet und deren oberes Ende mit
der Abblasöffnung 26 (Fig. 1) in· Verbindung steht.
Die Abmessungen der einzelnen Ventilteile sind derart, daß von der auf der Zeichnung dargestellten Stel- 30 werden kann, lung der Ventilspindel, in der diese zeitweilig durch Bei der in Fig. 5
auf, wodurch ein Ringraum 55 gebildet wird, in den
der kleine Kolben 53 einspringt, wenn der Ringraum
55 der Querbohrung 52 gegenüberliegt. In dem Teil
31 des Ventilkörpers ist rechts von der Bohrung 52
eine weitere Querbohrung 56 vorgesehen, die unten
in der Bohrung 38 endet und deren oberes Ende mit
der Abblasöffnung 26 (Fig. 1) in· Verbindung steht.
Die Abmessungen der einzelnen Ventilteile sind derart, daß von der auf der Zeichnung dargestellten Stel- 30 werden kann, lung der Ventilspindel, in der diese zeitweilig durch Bei der in Fig. 5
zwei Abscherscheiben 57, 58 (F i g. 4) gehalten wird, das Ausmaß der Bewegung, um die sich die Spindel
nach rechts bewegen kann, bevor der Bund 42 gegen die Schulter 37 stößt, nicht so groß ist, daß der Ringraum
in Übereinstimmung mit der Bohrung 56 gebracht werden könnte, während das Ausmaß der Bewegung,
um das sich die Spindel nach links bewegen kann, derart ist, daß der Ringraum 55 in Übereinstimmung
mit der Bohrung 52 kommen kann.
Der Raketenantrieb wird mit den in den F i g. 1 und 3 dargestellten Teilen zusammengebaut, und der
den Träger 8 umgebende Ringraum 11 und der durch die Abblasöffnung 26 gebildete Raum wird mit einem
geeigneten hydraulischen Medium gefüllt, so daß hierdurch der Träger 8 in seiner Ausgangslage
(F i g. 1) gehalten wird. Wenn die Rakete gezündet wird, strömen die in der Kammer 2 gebildeten Antriebsgase
durch die Öffnungen 12 und die Hauptstartdüse 19, wobei die Arbeitsdüse 17 während dieser
Arbeitsstufe umgangen wird. Ein Zweigstrom der Verbrennungsgase strömt durch die Leitung 28 und
die Bohrung 33 in die Ventilkammer 34 (F i g. 3), in der er die Kugel 50 von ihrem Sitz abhebt und somit
in den Ventilraum 46 strömt. Der auf die Ventilspindel in dieser Arbeitsstufe ausgeübte Druck bewirkt,
daß die Scheiben 57,58 abgeschert werden und die Spindel sich nach rechts bewegt, bis sich der
Bund 42 gegen die Schuler 37 anlegt.
Am Ende der Startverbrennungsphase sinkt der Druck der Antriebsgase, und das Kugelventil 50 in
der Ventilspindel schließt sich. In den Raum 46 werden jedoch Gase unter dem anfänglichen Druck
eingeschlossen, und wenn der Verbrennungsgasdruck ausreichend abgesunken ist, um die Druckdifferenz
zu überwinden, so bewegt sich die Ventilspindel nach links. Bei dieser Bewegung der Spindel wird
der Ringraum 55 an die Stelle bewegt, an der sich Die beschriebene hydraulische Anordnung ist insofern
besonders vorteilhaft, als hierdurch ein glatter Übergang von der Start- zur Arbeitsphase des Motors
geschaffen wird. Darüber hinaus wird in dem System eine genügende Verzögerung erreicht, die dadurch
vergrößert werden kann, daß die Ausströmöffnung für das flüssige Medium, falls gewünscht, gedrosselt
werden kann, um zu ererichen, daß das Ventil mit geeigneten differenzierten Flächenteilen ausgebildet
dargestellten Ausführungsform entspricht die allgemeine Anordnung im wesentlichen
derjenigen der F i g. 1 unter anderem insofern, als ein Endverschluß 3 und ein Düsenträger 8 in Form eines
Hohlkolbens vorgesehen ist, in dem die Start- und Arbeitsdüsen 19 und 17 angebracht sind.
Die wesentlichen Unterschiede zwischen den Ausführungsformen der Fig. 1 und 5 bestehen in der
angewandten Betätigungsvorrichtung, wodurch der Wechsel von der Start- zur Arbeitsphase erfolgt.
Bei der in F i g. 5 dargestellten Ausführungsform werden die Düse 9 und der Träger 8 während der
Anfangsphase durch einen Flansch 60 und Sprengbolzen 61 zurückgehalten. In einer ringförmigen Ausnehmung
65 am Ende des Verschlußteils 3 sitzt eine Schraubenfeder 64, die sich gegen einen Ringflansch
62 anlegt, neben dem sich ein Ring 63 befindet, der mit einem Flansch in eine entsprechende Ausdrehung
des Trägers 8 hineinragt. Die Verwendung der Schraubenfeder 64 ermöglicht eine Anwendung
dieser Vorrichtung trotz Änderungen des in dem Motor verbleibenden Druckes, weil nämlich das Auswerfen
des Düsenträgers 8 und der Düse 19 durch Zünden der Sprengbolzen 61 erfolgt.
Vorzugsweise wird der Träger nicht durch ein hydraulisches Medium gehalten, und der Dichtungsring
9 kann demgemäß fortgelassen werden, so daß hierdurch eine Verringerung der Reibungsverluste erfolgt.
Gewünschtenfalls kann jedoch auch in diesem Falle das hydraulische Medium vorhanden sein, und
zwar als Dämpfmedium, um die Geschwindigkeit des Umwechseins der beiden Phasen zu regeln.
Bei der in F i g. 5 dargestellten Ausführungsform ist die Kugelsperre 20 der F i g. 1 fortgelassen, da der
Flansch 60 die zuerst wirksam werdende Düse 19 zurückhält.
In F i g. 6 ist eine Ausführungsform dargestellt, welche in Verbindung mit einer Rakete angewandt
werden kann, bei der Gewicht, Raum und Widerstand sowie eine verlängerte Aussetzung der Einwirkung
der heißen Antriebsgase wichtige Faktoren darstellen.
Die allgemeine Anordnung ist in diesem Falle ahnlieh
den schon beschriebenen Ausführungsformen, indem ein Endverschluß 3 mit einem Düsenträger 8 für
die beiden Düsen 17 und 19 vorgesehen ist. Der Endverschluß besteht hierbei aus einer Aluminiumlegierung
und der Träger aus einem erosionsbeständigen isolierenden Material, wie einer einem hohen Druck
widerstehenden Asbest-Phenolharz-Formmasse.
Die Arbeitsdüse besteht in diesem Fall aus einem Kohleformstück 17, an das sich ein Ausdehnungskonus anschließt, der mit dem Träger aus einem
Stück besteht.
Die Startdüse besteht ebenfalls aus einem Kohleformstück 19, das sich in einem Formstückhalter aus
Asbest und Phenolharz befindet, wobei die Düse 19 in einen Ausdehnungskonus 65 übergeht. An der
Außenseite der Düse befindet sich ein mit einem Flansch versehener Teil 66 aus einer Aluminiumlegierung,
der unter Zwischenschaltung von Sprengstoffbolzen 67 und einem weiteren Flansch 68 die
Düse 19 und ihren Träger gegenüber dem Innendruck zurückhält.
Die Düse 19 wird in dem Träger durch einen Satz von Stiften 69 gehalten, welche abgeschrägte Enden
aufweisen, die in eine entsprechend geformte Nut des geflanschten Aluminiumteiles 66 eingreifen.
Eine ringförmige Dichtung 71 verhindert das Austreten von Gas zwischen der Düse 19 und dem Träger,
und eine weitere Dichtung 72 verhindert den Gasaustritt zwischen dem Träger und dem eigentlichen
Verschluß. Eine dritte Dichtung 73 an dem Träger wird durch einen Formring 74 aus Asbest und
Phenolharz geschützt.
Während der Anfangsphase strömen die Gase des Raketenantriebs durch öffnungen 80 in dem Schild
74 und öffnungen 12 in dem Träger, so daß hierbei die Arbeitsdüse 17 umgangen wird. Der Endverschluß
wird gegenüber den Gasen durch eine isolierende Auskleidung 75 geschützt, und jeder Satz
der Öffnungen besitzt eine Fläche, die mehrfach größer ist als diejenige der Düsenöffnung 19, so daß
ein nicht zu großer Druckabfall eintritt.
Am Ende der Anfangsphase wird durch den Druckabfall der Antriebsgase eine druckempfindliche
Vorrichtung gesteuert, wodurch ein Zündimpuls auf eine Anzahl von Sprengbolzen 67 übertragen wird,
die dabei bersten, so daß die Düse 19 mit ihrem Träger sich unter dem Einfluß des verbleibenden Innendruckes
und der Schraubenfedern 76 frei bewegen kann und ausgeworfen wird. Um diese Bewegung zu
unterstützen, wird es vorgezogen, die Reibung der Ringdichtungen dadurch zu verringern, daß diese aus
einem reibungsfreien Material bestehen, beispielsweise aus Polytetrafluoräthylen, oder dadurch, daß
die Oberflächen, auf denen sie gleiten, mit einem ähnlichen Material belegt sind.
Wenn der Träger seine Schubbewegung ausgeführt hat, gelangen die Stifte 69 gegenüber einer Ausnehmung
77 in der Wandung des rückwärtigen Endverschlusses 3 und können sich nach außen bewegen,
so daß die Düse 19 und die sie tragenden Teile ausgeworfen werden können.
Die Dichtung 73, welche vorher durch das Schild abgeschirmt worden war, hat sich nunmehr nach
rechts in F i g. 6 bewegt und nimmt die Stelle der Dichtung 72 ein, so daß sich nunmehr die Arbeitsdüse 17 in Arbeitsstellung befindet.
Claims (6)
1. Doppelschub - Raketenstrahltriebwerk mit einer in einer einzigen Kammer angeordneten
Ladung, welche zunächst als Startladung und dann als Arbeitsladung dient, und zwei Düsen
von verschiedener öffnungsweite, wobei eine Düse als Startdüse dient und die zweite Düse
dann als Arbeitsdüse eingeschaltet wird und wobei ein Führungsteil sich an die die Ladung aufnehmende
Kammer anschließt und im Führungsteil ein Düsenträger verschiebbar angebracht ist,
der die Startdüse trägt, welche koaxial zur Arbeitsdüse mit größerem Durchmesser als letztere
angeordnet ist, und wobei die Antriebsgase der Startdüse durch öffnungen zugeleitet werden,
die bei infolge Veränderung des Gasdrucks eintretender Axialverschiebung des Düsenträgers
verschlossen werden und nur die Arbeitsdüse wirksam belassen, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Düsenträger (8) und mit diesem verschiebbar auch die Arbeitsdüse (17) angeordnet
ist und die Antriebsgaszuleitungsöffnungen (12) in dem während der Startphase in der
Startlage durch Sperrmittel (20 bis 23) gehaltenen Düsenträger (8) angeordnet sind.
2. Raketenstrahltriebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Startdüse (19) bei
Verschiebung des Trägers (8) ausgeworfen wird.
3. Raketenstrahltriebwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenträger (8) aus einem Kolben besteht, der einen
Kopf und eine Verlängerung besitzt, wobei die Arbeitsdüse (17) in dem Kopf und die Startdüse
(19) in der Verlängerung angebracht sind, wobei Umleitungen vorgesehen sind, die in den öffnungen
(12) in der Nähe des Kopfes enden.
4. Raketenstrahltriebwerk nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrmittel
(20) in einer Ringnut der Startdüse angeordnet sind und in entsprechende Löcher des
Düsenträgers (8) eingreifen.
5. Raketenstrahltriebwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
ein hydraulisches Ventil (27), welches bei Nachlassen des Gasdrucks den Austritt für ein Druckmittel
freigibt.
6. Raketenstrahltriebwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Anzahl von Sprengbolzen (61), welche an dem Führungsteil (5) angebracht sind und beim
Übergang von der Startphase in die Marschphase gezündet werden.
In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1128 730;
britische Patentschrift Nr. 773 149.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist ein Prioritätsbeleg ausgelegt worden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
409 509/135 2.64 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB42270/58A GB868668A (en) | 1958-12-31 | 1958-12-31 | Improvements relating to rocket motors |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1163609B true DE1163609B (de) | 1964-02-20 |
Family
ID=10423670
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI17475A Pending DE1163609B (de) | 1958-12-31 | 1959-12-30 | Doppelschub-Raketenstrahltriebwerk |
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---|---|
US (1) | US3011309A (de) |
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