DE3047573C2 - - Google Patents
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- vessel prosthesis
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61L—METHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
- A61L27/00—Materials for grafts or prostheses or for coating grafts or prostheses
- A61L27/14—Macromolecular materials
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61F—FILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
- A61F2/00—Filters implantable into blood vessels; Prostheses, i.e. artificial substitutes or replacements for parts of the body; Appliances for connecting them with the body; Devices providing patency to, or preventing collapsing of, tubular structures of the body, e.g. stents
- A61F2/02—Prostheses implantable into the body
- A61F2/04—Hollow or tubular parts of organs, e.g. bladders, tracheae, bronchi or bile ducts
- A61F2/06—Blood vessels
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61F—FILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
- A61F2210/00—Particular material properties of prostheses classified in groups A61F2/00 - A61F2/26 or A61F2/82 or A61F9/00 or A61F11/00 or subgroups thereof
- A61F2210/0004—Particular material properties of prostheses classified in groups A61F2/00 - A61F2/26 or A61F2/82 or A61F9/00 or A61F11/00 or subgroups thereof bioabsorbable
Description
Die Erfindung betrifft eine Blutgefäßprothese der im Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Eine Vielzahl von Ersatzteilen für krankhaft veränderte,
funktional wichtige Arterien und Venen ist bereits bei der
chirurgischen Behandlung benutzt worden. Gewöhnlich sind da
bei entweder autologes Material (wie beispielsweise ober
flächliche Venen aus den unteren Gliedmaßen), nichtautolo
ges biologisches Material (wie beispielsweise chemisch oder
physikalisch behandelte Blutgefäße aus anderen Personen oder
aus Tieren) oder synthetische Materialien (wie beispielsweise
Dacron- und Teflon®-Rohre, die variierende Strukturen ha
ben, je nach dem Herstellungsverfahren) benutzt worden. Als
Ersatzteile für die Aorta und große Zweigarterien haben die
synthetischen Materialien akzeptable Ergebnisse geliefert.
Als Ersatzteile für Gliedmaßenarterien oder für Arterien
mit einer entsprechenden Abmessung haben körpereigene Venen
bei weitem die besten Ergebnisse erbracht. In vielen Fällen
hat jedoch der Patient kein geeignetes Venenmaterial, wes
halb Versuche gemacht worden sind, ein nichtautologes Ma
terial oder ein vollsynthetisches Material zu benutzen. Solche
arteriellen Rekonstruktionen haben jedoch schlechte Er
gebnisse erbracht. Der Faktor, der vor allem zu dem weni
ger günstigen Ergebnis beiträgt, ist die fehlende Entwick
lung des spezifischen inneren Überzugs, der ein Blutge
fäß kennzeichnet, d. h. die sogenannte Intima oder innerste
Schicht. Die normale innerste Schicht besteht aus einer
Zellschicht, deren Funktionen darin bestehen, einerseits
die Bildung von intravaskulären Thromben zu verhindern (an
tithrombogenischer Effekt) und andererseits für den Aus
tausch von Stoffwechselprodukten zwischen dem Blut und glat
ten Muskelzellen in der Gefäßwand zu sorgen. Auf der inne
ren Seite der bislang benutzten Gefäßersatzteile entwickelt
sich kein Endothelium, sondern sie überzieht sich mit einer
Schicht aus Fibrin und manchmal aus Bindegewebe. Die sich
ergebende Oberfläche erscheint gewiß glatt, ihr fehlt es
aber an potenten anti-thrombogenischen Eigenschaften. Es
besteht deshalb die Gefahr der Bildung eines Thrombus, der
die eingeführte Prothese vollständig verschließen kann, mit
den ernsten ischämischen Konsequenzen für den Patienten. Im
wesentlichen dieselben Bedingungen gelten, wenn krankhaft
veränderte Venen ersetzt werden.
Eine Blutgefäßprothese der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art ist aus der DE-AS 14 91 218 bekannt. Diese
bekannte Blutgefäßprothese besteht aus einem Stützteil in
Form eines nichtresorbierbaren Gewebeschlauches, der innen
mit einer Kollagenschicht ausgekleidet ist, die mit einem
Antikoagulationsmittel behandelt ist. Die Blutgefäßprothese
ist nach außen hin hochporös und gestattet das Einwachsen der
umliegenden Blutgefäßzellgewebe. Da bei der bekannten Blut
gefäßprothese keine von innen her zugänglichen Zwischenräume
vorhanden sind, die vom Blut durchflossen werden und die Bil
dung einer gleichmäßigen Schicht thrombotischen Materials
ermöglichen könnten, kann sich bei der bekannten Blutgefäß
prothese auch keine mit Endothelium überzogene Gewebeschicht
ausbilden.
Die DE-OS 26 54 658 beschreibt eine Blutgefäßprothese mit
einem Rohr mit biegsamer Wand, die eine Verstärkung aufweist
und wenigstens teilweise aus einem resorbierbaren Gewebe be
stehen kann. Das resorbierbare Gewebe wird benutzt, um eine
Blutung zu verhindern. Die Blutundurchlässigkeit wird dabei
durch zwischen den Fasern des resorbierbaren Gewebes gerinnen
des Blut erreicht. Das Fibrin, das dadurch auf das resorbier
bare Gewebe aufgebracht wird, dürfte jedoch nicht ausreichen,
um Wachstumszonen für neues Gefäßgewebe mit dem gewünschten
endothelialen Überzug zu bilden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Blutgefäßprothese der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art so auszu
bilden, daß die Innenwandkonstruktion der Blutgefäßprothese
von innen her von Blut durchflossen werden kann.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale in Verbindung
mit den Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
Bei der Blutgefäßprothese nach der Erfindung ist die Innenwand
konstruktion so an der Innenoberfläche des rohrförmigen Stütz
teils befestigt, daß mehr oder weniger durchgehende Zwischen
räume zwischen der Innenwandkonstruktion und dem Stützteil
vorhanden sind. Weil das Blut diese Zwischenräume von innen
her durchfließen kann, ist es möglich, den gewünschten inne
ren endothelialen Überzug zu erzielen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bilden die Gegen
stände der Unteransprüche.
Die Innenwandkonstruktion
kann auf unterschiedliche Weise aufgebaut und aufgebracht
werden. Sie kann beispielsweise
ein inneres rohrförmiges Teil sein, welches in das äußere
rohrförmige Stützteil
eingeführt und an diesem befestigt wird. Die Innenwand
konstruktion kann aus einem grob- bis feinmaschigen Netz bestehen
oder ein Rohr mit durchlöcherten Wänden oder mit Poren
aufweisenden Wänden sein, usw. Die Innenwandkonstruktion
kann weiter aus einem Gebilde aus feinem Draht
bestehen, das von dem rohrförmigen Stützteil vorsteht
oder an diesem befestigt ist, oder es kann sich um ein an
deres entsprechend poröses Gebilde aus einem resorbierbaren
Material handeln, z. B. um eine schwammige Schicht. Die Be
festigung der Innenwandkonstruktion an dem Stützteil
kann auch erfolgen, bevor aus
dem Prothesematerial ein Rohr geformt wird. Es ist außerdem
möglich, die Oberfläche des Stützteils mit dem resor
bierbaren Material der Innenwandkonstruktion durch ein Verfahren zu bedecken, das die
notwendigen Zwischenräume sowie das not
wendige blutzellendurchlässige Gefüge der Innenwandkonstruktion
ergibt.
Zum Vergrößern der Dicke der Fibrinschicht, die in der An
fangsphase nach der Implantation durch die Innenwandkonstruktion
gehalten werden muß, können zwei oder
mehr als zwei wenigstens teilweise voneinander ge
trennte Schichten resorbierbaren Materials aufgebracht
werden oder kann eine relativ dicke Schicht mit
ausreichender Porosität oder Durchlöcherung benutzt werden.
Das resorbierbare Netz, Rohr, usw. der Innenwandkonstruktion kann an dem nichtresor
bierbaren Stützteil auf verschiedenerlei Weise befe
stigt werden, z. B. mittels resorbierbarer Suturen (Naht
materialien) oder mittels resorbierbaren Klebstoffes.
Wenigstens die Innenoberfläche des äußeren nichtresorbierbaren
Stützteils sollte mikroporös oder porös sein oder mit Löchern
versehen sein, um die Befestigung der neu gebildeten Ge
webe zu fördern. Rohrförmige Protheseteile, die von einem
grobmaschigen Netz bis zu einem Rohr mit feinen Poren rei
chen können, können benutzt werden. Eine gut
funktionierende Blutgefäßprothese nach der Erfindung kann bei
spielsweise aus einer an sich herkömmlichen Gefäßprothese
bestehen, auf deren Innenseite ein oder mehrere Netze eines
resorbierbaren Materials als Innenwandkonstruktion mit den notwendigen Zwischenräumen
aufgebracht worden sind.
Die bei der Blutgefäßprothese nach der Erfindung vorgesehenen
Zwischenräume zwischen
dem Stützteil und der Innenwandkonstruktion kön
nen jeweils eine größere oder kleinere Ausdehnung haben, aber
der Gesamtflächeninhalt dieser Zwischenräume sollte vorzugs
weise so groß sein, daß er der Größe der Innenoberfläche
des Stütztteils nahekommt,
d. h. die Befestigungselemente, mit denen die Innenwandkonstruktion
das Stützteil
berührt, sollten so klein wie möglich sein. Der
Abstand zwischen den Materialoberflächen in diesen Zwischen
räumen sollte wenigstens etwa 10 µm be
tragen, um das Eindringen der Blutzellen zu gestatten,
aber zweckmäßig etwa 5 bis 10 mm selbst bei großen
Prothesen nicht überschreiten. Vorzugsweise beträgt
dieser Abstand etwa 0,5 bis 3 mm, was selbstverständlich
auch von der Größe des zu ersetzenden Blutgefäßes abhän
gig ist.
Das resorbierbare Material der Innenwandkonstruktion sollte
ungiftig sein und keine
nachteilige Gewebereaktion hervorrufen, es sollte so schnell
resorbiert werden, daß eine zufriedenstellende Neubildung
von Gewebe ermöglicht wird, und es sollte nicht zum Ent
stehen eines faserigen Narbengewebes führen. Eine Anzahl
derartiger Materialien ist bekannt und in der Literatur be
schrieben. Als Beispiele können Polyglykolsäure (PGA), Copo
lymere von Glykolsäure und Milchsäure und verschiedenen Lac
tidpolymere genannt werden. Polyglykolsäure kann im wesent
lichen als ein Polymerisationsprodukt von Glykolsäure, d. h.
Hydroxyessigsäure, betrachtet werden, die in vereinfachter
Form durch folgende Gleichung gegeben ist:
Vorzugsweise hat n einen derartigen Wert, daß das Molekular
gewicht in dem Bereich von etwa 10 000 bis etwa 500 000 liegt.
Solche Polyhydroxyessigester sind beispielsweise in der
US-PS 34 63 158 beschrieben, auf die bezüglich weiterer Ein
zelheiten Bezug genommen wird. Copolymere von Glykolsäure
und Milchsäure sind beispielsweise in der US-PS 39 82 543
beschrieben, auf die bezüglich weiterer Einzelheiten Bezug
genommen wird, wobei das Copolymer 15-85 Mol-% Glykolsäure
enthält, während es sich bei dem Rest um Milchsäure und mög
licherweise um geringe Mengen zusätzlicher Monomere handelt.
Homopolymere und Copolymere von Milchsäure sind beispiels
weise in der US-PS 36 36 956 beschrieben, auf die bezüglich
weiterer Einzelheiten Bezug genommen wird. Diese Polylac
tidmassen enthalten bis zu 15 Gew.% von sich wiederholen
den Einheiten mit der Formel:
wobei R Niederalkylen, vorzugsweise Methylen oder Ethylen,
m gleich 0 oder 1, R′ Wasserstoff oder Niederalkyl, R′′ Was
serstoff oder Alkyl mit bis zu etwa 22 Kohlenstoffatomen,
wenn m gleich 0 ist, und Wasserstoff oder Niederalkyl ist,
wenn m gleich 1 ist, und dasselbe wie R′ davon verschie
den sein kann. Bevorzugt werden Einheiten, die sich von
Hydroxycarbonsäuren ableiten, und insbesondere Comonomer-
Einheiten, die sich von Glykolid oder DL-Lactid ableiten.
Beispiele von geeigneten Comonomeren sind Glycolid, β-Pro
piolacton, Tetramethylglykolid, b-Butyrolacton, γ-Butyro
lacton, Pivalolacton und intermolekulare zyklische Ester
von α-Hydroxybuttersäure, α-Hydroxyisobuttersäure, α-Hydro
xyvaleriansäure, α-Hydroxyisovaleriansäure, α-Hydroxycapron
säure, α-Hydroxy-α-ethylbuttersäure, α-Hydroxyisocapronsäure,
α-Hydroxy-b-methyl-valeriansäure, α-Hydroxyheptansäure, α-
Hydroxyoctansäure, α-Hydroxydecansäure, α-Hydroxymyristin
säure, α-Hydroxystearinsäure und α-Hydroxylignocerinsäure.
In dem besonderen Fall mit Glycolid als Comonomer kann die
Polylactidmasse etwa 35 Mol-% von sich wiederholenden Ein
heiten enthalten,die sich davon ableiten.
Die Herstellung von verschiedenen chirurgischen Produkten,
wie Suturdraht, Suturnetz, usw., auf der Basis der oben be
schriebenen Materialien ist ebenfalls in der Literatur be
schrieben. Beispiele von im Handel erhältlichen Suturma
terialien sind z. B. Polyglactin 910 (VICRYL®, Ethicon,
Sommerville, New Jersey, USA), welches ein Copolymer ist,
das 90% Glykolsäure und 10% Milchsäure enthält, und DEXON®
(Davis & Geck, Pearl River, New York, USA), das aus Poly
glykolsäure besteht. Andere
Materialien können benutzt werden, vorausgesetzt, daß sie die ge
wünschten Eigenschaften gemäß obigen Ausführungen haben.
Als Material für das Stützteil kann
im wesentlichen jedes herkömmliche körperverträgliche, nicht
resorbierbare Material benutzt werden, das üblicherweise
für ähnliche Zwecke benutzt wird. Beispiele von solchen Ma
terialien sind Polyethylenterephtalate, wie Dacron und Te
rylene, (z. B. mikroporöses expandiertes) Polytetrafluorethy
len (TEFLON®), lineares Polyethan, isotaktisches Polypro
pen, Nylon, usw. Dieses nichtresorbierbare Stützteil
kann, wie oben erwähnt, in verschiedenen Gewebeformen (ge
wirkt, gestrickt, gewebt, möglicherweise versehen mit äuße
ren und inneren Velourflächen) oder als ein mehr oder weni
ger poröses Rohr hergestellt werden. Wahlweise kann das
nichtresorbierbare Material kombiniert mit einem resorbierbaren Mate
rial, z. B. Drähten oder Fasern aus
einem nichtresorbierbaren Material, die mit einem resorbier
baren Material überzogen sind, hergestellt werden, unter Ein
streuung von Drähten resorbierbaren Materials gewebt werden,
auf der Innenseite mit einer Schicht resorbierbaren Ma
terials überzogen werden, usw.
Die Innenwandkonstruktion aus resorbierbarem Material sollte so
sein, daß deren Absorption im Organismus wenigstens 20
Tage und vorzugsweise 40-150 Tage dauert.
Die Blutgefäßprothese nach der Erfindung wird nun ausführ
licher anhand von einigen
Ausführungsbeispielen beschrie
ben, wobei auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen wird.
Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Aus
führungsform einer Blutgefäßprothese nach
der Erfindung und
Fig. 2-6 schematische Teilschnittansichten ver
schiedener Ausführungsformen der
Blutgefäßprothese.
Die in Fig. 1 gezeigte Blutgefäßprothese hat ein äußeres rohrförmiges Stützteil
1 aus einem porösen, im wesentlichen nichtresorbierbaren
Material und eine Innenwandkonstruktion 2
aus einem resorbierbaren Material. Die Innenwandkonstruktion 2 ist
in Fig. 1 aus einem Netz gebildet, das an dem Stütz
teil 1 mittels einer Anzahl von (nicht gezeigten) Suturen
eines resorbierbaren Materials befestigt ist. Die Innenwandkonstruktion 2
berührt das Stützteil 1 nur über Befestigungselemente,
und die Netzteile dazwischen bleiben im Abstand von der
Innenoberfläche 1 a des Stützteils 1, wie es in Fig. 2 schema
tisch gezeigt ist, und bilden Wachstums
zonen, zu denen die Blutzellen nach der Implantation
über die Maschen des Netzes gelangen können. Die Ma
schengröße des Netzes ist an sich unkritisch, zweckmäßig
können aber Maschengrößen bis zu etwa 5×5 mm benutzt wer
den.
Es ist, wie oben erwähnt, beispielsweise möglich, die aus einem Netz
gebildete Innenwandkonstruktion 2 durch ein rohrförmiges Element aus einem mehr oder weniger
porösen (z. B. mikroporösen) Material zu ersetzen. Sowohl
das Stützteil 1 als auch die Innenwandkonstruktion 2 können zwar aus
Netzen bestehen, es ist selbstverständlich aber auch möglich,
gewebte, gewirkte oder gestrickte Materialien zu benutzen.
Weiter kann die Innenwandkonstruktion 2 eine poröse Röhre sein,
während das Stützteil 1 ein rohrförmiges Netz ist. Das
Aneinanderbefestigen der Innenwandkonstruktion 2
und des Stützteils 1 kann auch anders als oben darge
legt erfolgen, beispielsweise durch Festkleben mit einem
geeigneten Material. Der Abstand zwischen der Innenober
fläche 1 a und der Innenwandkonstruktion 2 wird zweckmäßig so gewählt, daß
er etwa 0,5-3 mm beträgt.
Die Dicke der Muskelzellen/Endothelium-Schicht, die gebil
det werden soll, kann variiert werden, beispielsweise durch
Verwendung einer aus mehreren Netzen gebildeten Innenwandkonstruktion 2,
die durch einen geeigneten
Zwischenraum getrennt sind, wie oben angegeben. In dem
Fall, in welchem die Innenwandkonstruktion 2 eine poröse Röhre ist,
kann die Dicke der letzteren verändert werden, wobei es sich
jedoch versteht, daß Porosität gemäß obigen Darlegungen
für ein gutes Eindringen der Blutzellen ausreichend
sein sollte. Die Dicken des Stütztteils 1 und der Innenwandkon
struktion 2 werden zweckmäßig so gewählt, daß das Stützteil
1 der äußeren Schicht von Bindegewebe (Adventitia) ent
spricht und daß die Innenwandkonstruktion 2 der Muskelzellen- und Endo
theliumschicht des durch die Blutgefäßprothese zu ersetzenden
Blutgefäßes oder Blutgefäßteils entspricht. Auf dieselbe
Weise wie in dem Fall von Netzen ist es möglich, mehrere
voneinander getrennte Schichten eines porösen Materials zu
benutzen.
Die Fig. 2 bis 6 zeigen schematisch einige Variationen des
Aufbaus und der Anbringung der Innenwandkonstruktion 2
an dem Stützteil 1. In Fig. 2 ist die Innenwandkonstruktion 2 aus re
sorbierbarem Material ein Netz (wie in Fig. 1) oder ein an
deres poröses flexibles Gebilde, das seinen Abstand von dem
Stützteil 1 zwischen seinen Befestigungselementen 3 beibehält,
so daß Zwischenräume 4 zwischen der
Innenwandkonstruktion 2 und dem Stützteil 1 gebildet sind. (Die
Innenwandkonstruktion 2 kann selbstverständlich auch ein steiferes re
sorbierbares Gebilde sein, das in obiger Weise aufgebaut
und befestigt ist.) Die Befestigungselemente 3 können, wie oben
erwähnt, beispielsweise resorbierbare Suturen oder Klebstoff
sein.
In Fig. 3 ist eine rohrförmige resorbierbare Innenwandkonstruktion 2,
deren Durchmesser kleiner als der Innendurchmesser des
Stützteils 1 ist, an letzterem durch Befestigungselemente in Form von
Ansätzen 5 aus
nichtresorbierbarem Material befestigt, die von dem
Stützteil 1 vorstehen, so daß ein Zwischenraum 4 zwischen
dem Stützteil und der Innenwandkonstruktion gebildet ist. Fig. 4 zeigt eine ähnliche Anord
nung, bei der aber die Ansätze als Befestigungselemente 5
von der resorbierbaren Innenwandkonstruktion 2 vorstehen.
In Fig. 5 ist die Anzahl der Befestigungselemente 5 geringer,
so daß diese größeren gegenseitigen Abstand haben. Die
Befestigungselemente 5 können Abmessungen wie
kleine Drähte haben und
gleichmäßig oder ungleichmäßig über die
Oberflächen des Stützteils 1 und der Innenwandkonstruktion 2
verteilt sein. Sie können je
doch auch größere Abmessungen haben und beispiels
weise Trennwände sein, die sich
radial oder in Umfangsrichtung erstrecken.
In Fig. 6 ist die Innenwandkonstruktion 2 an dem
Stützteil 1 über eine poröse oder lose Abstandsschicht 6 be
festigt, bei der es sich beispielsweise um ein
resorbierbares oder teilweise resorbier
bares drahtartiges Material handelt.
Die Innenwandkonstruktion 2 kann aus feinem Draht in
Schlingen- oder Dockenform oder aus einem äußerst
porösen oder schwammigen Material bestehen. Ferner kann die Innenwandkonstruktion 2
beispielsweise ein Gebilde in Form eines
"Nagel- oder Nadelteppichs" sein, der Nadeln
oder Drähte hat, von einer Schicht resor
bierbaren Materials vorstehen.
Bei Tierversuchen mit der hier beschriebenen Blutgefäßprothese
hat es sich gezeigt, daß eine Endotheliumschicht
sowie eine darunterliegende Zellschicht aus glattem Mus
kelgewebe auf der Innenoberfläche 1 a des synthetischen nichtresor
bierbaren Materials des Stützteils 1 gebildet werden. Die
neugebildete Schicht auf der Innenoberfläche 1 a des Stützteils 1 aus synthetischem
Material entwickelt sich in kurzer Zeit durch Regenera
tion der normalen Bestandteile der Gefäßwand von den Rän
dern der eigenen Gefäße des Tieres her, während gleich
zeitig das resorbierbare Material verschwindet. Das neu
gebildete Endothelium weist Eigenschaften auf, die für
ein normales Endothelium charakteristisch sind. Nachdem
der Heilungsprozeß abgeschlossen ist, besteht daher der
verpflanzte Gewebeabschnitt aus einem äußeren Teil aus
synthetischem Material, der dem Gefäß eine ausreichende
Festigkeit gibt, und aus einem inneren Teil aus Körper
gewebe, der das Gefüge eines normalen Gefäßes hat. Die hier be
schriebene Blutgefäßprothese erfüllt daher im wesent
lichen die Funktion eines normalen Blutgefäßes.
Die Blutfgefäßprothese wird anhand der folgenden Beispiele von
Tierversuchen
(entsprechend der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Variante)
noch weiter erläutert.
Eine Blutgefäßprothese wurde hergestellt, indem als Innenwandkonstruktion ein Netz aus
Polyglactin 910 (Vicryl®, Ethicon, Sommerville, New
Jersey, USA) auf die Innenseite eines rohrförmiges Stützteil aus expandier
tem Polytetrafluorethylen (Impra Inc., Phoenix, Arizona,
USA) aufgebracht wurde, das eine Länge von 10 cm und einen
Innendurchmesser von 13 mm hatte. Das Netz hatte eine
Drahtgröße von 140±20 µm und eine Porendicke von 400×400 µm
und wurde an dem PTFE-Rohr mit Polyglactinsuturen
befestigt. Die so aufgebaute Blutgefäßprothese wurde dann in die Thorax
aorta eines Schweins als Ersatz für einen herausgeschnit
tenen Abschnitt eingenäht.
Die implantierte Blutgefäßprothese arbeitete ziemlich zufriedenstellend,
und sechs Wochen nach der Operation wurde das Tier ge
schlachtet und die implantierte Blutgefäßprothese zur mikroskopischen
Untersuchung entnommen. Es zeigte sich, daß das Polyglac
tinnetz praktisch vollständig resorbiert worden war. An
stelle des Netzes war eine beträchtliche Schicht glatter
Muskelzellen eingewachsen, und die Innenseite dieser
Schicht war durch endotheliale Zellen bedeckt.
Eine Blutgefäßprothese wurde in der oben beschriebenen Weise
hergestellt, wobei für das rohrförmige Stützteil ein doppelvelour
gestricktes Dacron ®-Rohr (Meadox Medicals, Oakland, New
Jersey, USA) mit derselben Länge wie oben und mit einem
Innendurchmesser von 10 mm und als Innenwandkonstruktion ein Poly
glactinnetz desselben Typs wie im Beispiel 1 benutzt wur
de. Das Netz wurde an dem Stützteil mit Polyglactin
suturen befestigt. Mit dieser Blutgefäßprothese wurde dann
dasselbe Experiment wie im Beispiel 1 ausgeführt. Das
Ergebnis nach sechswöchiger Implantation entsprach völ
lig dem Ergebnis des Beispiels 1.
Eine ähnliche Blutgefäßprothese wie im Beispiel 1 wurde
hergestellt, wobei ein Rohr aus Dacron-Gewebe mit einer
Drahtdicke von etwa 20 µm und einer Maschengröße von etwa
600×600 µm als Stützteil benutzt wurde und wobei die
Innenwandkonstruktion aus einem Polyglactinnetz desselben Typs wie
im Beispiel 1 bestand. Mit dieser Blutgefäßprothese wurde das
gleiche Experiment an einem Schwein wie im Beispiel 1
ausgeführt. Das Ergebnis nach sechswöchiger Implantation
entsprach völlig den Ergebnissen im Beispiel 1.
Claims (8)
1. Blutgefäßprothese mit einem rohrfömigen Stützteil (1)
aus einem wenigstens teilweise nichtresorbierbaren Mate
rial und mit wenigstens einer durch das rohrförmige Stütz
teil (1) gehaltenen porösen Innenwandkonstruktion (2) aus
einem resorbierbaren Material, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenwandkonstruktion (2) im Abstand von dem Stützteil
(1) angeordnet ist, wodurch Zwischenräume (4) zwischen dem
Stützteil (1) und der Innenwandkonstruktion (2) vorhanden
sind, und die Innenwandkonstruktion (2) am Stützteil (1)
über Befestigungselemente (3, 5, 6) gehalten ist.
2. Blutgefäßprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Innenwandkonstruktion (2) eine oder mehrere
Schichten aus dem porösen resorbierbaren Material auf
weist.
3. Blutgefäßprothese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Innenwandkonstruktion (2) ein oder
mehrere Netze aus dem resorbierbaren Material aufweist.
4. Blutgefäßprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das Stützteil (1) mikroporös
oder porös ist.
5. Blutgefäßprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß das resorbierbare Material aus
Polyglykolsäure, Copolymeren von Glykolsäure und Milch
säure oder Lactidpolymeren oder Lactidcopolymeren besteht.
6. Blutgefäßprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Material des Stützteils (1)
aus Polyethylenterephthalat, Polytetrafluorethen, Polye
then oder Polypropen besteht.
7. Blutgefäßprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen der Innen
wandkonstruktion (2) und dem Stützteil (1) 10 µm-5 mm
beträgt.
8. Blutgefäßprothese nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Abstand 0,5 bis 3 mm beträgt.
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