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Feuerhemmendes Fenster
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Beschreibung: Die Erfindung betrifft ein feuerhemmendes Fenster mit
einer Fensterscheibe, einfach oder doppelt, deren Ränder, die von einer geeigneten
Dichtung eingefaßt sind, in Nuten, die durch einen Rahmen gebildet werden, gelagert
sind.
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Bei bekannten feuerhemmenden Fenstern wird die Scheibe direkt in eine
hierzu an einer Seite offene Nut des Fensterrahmens, nachfolgend meist nur als Rahmen
bezeichnet, eingebaut. Darauf wird diese Scheibe durch die Dichtung in die vorher
wieder, beispielsweise durch eine auf den Rahmen
aufgesetzte Verglasungsleiste,
geschlossene Nut eingesiegelt bzw. eingekittet.
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Bei der Anbringung eines solchen Fensters auf einer Baustelle wird
der Rahmen vorab in der entsprechenden Öffnung des Mauerwerks angeordnet und an
diesem befestigt. Darauf wird die Scheibe in der öffnung des Rahmens eingestellt,
bzw. positioniert und in dessen Nuten eingesiegelt bzw.
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eingekittet.
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Bei seiner Herstellung kommt es manchmal vor, daß der Rahmen nicht
streng im Winkel ist, vor allem bei großen Abmessungen. Es ist möglich, daß die
Herstellungstoleranzen des Rahmens überschritten werden. Darüber hinaus kommt es
auch vor, daß der Rahmen bei seiner Anbringung im Mauerwerk aus dem Winkel gerät.
In diesen beiden Fällen wird die durch die Böden der Nuten des Rahmens bestimmte
Öffnung verformt und nimmt die ungefähre Form eines Parallelogramms oder eines Trapezes
statt der normalen Rechteckform an. Demzufolge sind nach dem Einsetzen der Scheibe
in die fragliche öffnung die Ränder der Scheibe nicht gleichmäßig vom Boden der
Nuten beabstandet und die Dicke der Dichtung ist an manchen Stellen des Umfangs
der Scheibe größer. Diese Stellen bilden unter dem Gesichtspunkt des Feuerschutzes
Schwachstellen, weil sie den Flammen und heißen Gasen im Brandfall einen schnellen
Durchlass bieten.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines neuen feuerhemmenden
Fensters, das die vorgenannten Nachteile bekannter Fenster beseitigt.
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Hierzu werden in dem erfindungsgemäßen feuerhemmenden Fenster die
Ränder der Scheibe durch die Dichtung in einem fortlaufenden bzw. durchgehenden,
thermisch isolierenden Rahmen bzw.
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einer Einfassung, nachfolgend nur noch als Einfassung bezeichnet,
eingesiegelt bzw. verkittet. Darüber hinaus erstreckt sich ein starres Teil aus
thermisch isolierendem
Material über die ganze Länge jeder Nut des
(Fenster-) Rahmens und ist in seiner Stellung bezüglich des Bodens dieser Nut einstellbar.
Dergestalt kann bei der Montage dieses feuerhemmenden Fensters auf der Baustelle
die Einfassung mit einem geringen Spiel zwischen den starren Teilen nach ihrer vorausgehenden
Einstellung und vor der seitlichen Schließung der Nuten montiert werden.
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So erlaubt der Zusammenbau des Fensters und der Einfassung im Werk
zwischen ihnen eine gleichmäßige Dichtung, die keinen schwachen Punkt und keine
schwache Zone bilden, zu erhalten.
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Darüber hinaus erlaubt die Montage der Einfassung in die Nuten des
Rahmens auf der Baustelle zwischen dieser Einfassung und den starren Elementen der
Nuten ein besonders geringes Spiel zu erhalten, das einen sehr hohen Druckverlust
bei jedem Entweichen von Gas schafft. Folglich bietet das Fenster gemäß der Erfindung
feuerhemmende Eigenschaften bzw.
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Kennwerte, die zugleich bedeutend und leicht reproduzierbar sind,
wie auch die tatsächlichen Abmessungen der im Mauerwerk für den Rahmen ausgesparten
Öffnung und wie auch die Fertigungstoleranzen dieses Rahmens sein mögen. Vorzugsweise
ist die Einfassung der Scheibe aus Kunststoff.
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Gemäß einem bemerkenswerten Merkmal der Erfindung wird eine Zunge
aus einem aufquellenden bzw. aufgehenden Material in fortlaufender Weise zwischen
den Boden der Einfassung und die Dichtung eingebracht. Durch die Beschaffenheit
selbst des Materials, aus dem sie gebildet ist, schwillt die Zunge unter der Wirkung
einer Temperaturerhöhung an und beseitigt teilweise#denDichtigkeitsverlust der Dichtung,
sobald diese unter der Wirkung der Flammen vermindert wird.
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Um eine erleichterte Einstellung jedes starren Elementes in Bezug
auf den Boden der entsprechenden Nut des Rahmens sicherzustellen, ist das starre
Element auf dem Boden der entsprechenden Nut des Rahmens mittels Klemm- bzw. Stellschrauben
und unter Zwischenschaltung eines geschmeidigen
und elastischen
Elementes angebracht, das auf der ganzen Länge der Nut zusammengedrückt wird.
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Im Falle wo der Rahmen ein Metallprofil, das innen die Offnung dieses
Rahmens begrenzt, aufweist, bietet das Profil die Nuten und -bildet auf einer Seite
dieser einen durchgehenden Anschlag, der der Einfassung als Abstützung dient, und
auf der entgegengesetzten Seite eine Einsetzöffnung für diese Einfassung, welche
Öffnung nach der Montage mit einer Verglasungsleiste versehen wird, die besagter
Einfassung als entgegengesetzte Abstützung dient.
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Die Erfindung schafft also ein feuerhemmendes Fenster, bei dem die
Ränder der Scheibe durch eine Dichtung in eine thermisch isolierende Einfassung
eingekittet bzw. eingeglast werden. Ein starres Teil bzw. Element aus thermisch
isolierendem Material erstreckt sich über die ganze Länge jeder Nut des Rahmens
und ist in seiner Lage bezüglich des Bodens der Nut einstellbar. Eine Zunge aus
einem schwellenden Material ist in fortlaufender Weise zwischen den Boden der Einfassung
und die Dichtung eingesetzt.
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Einzel- und Besonderheiten der Erfindung werden im Verlauf der nachfolgenden
Beschreibung offenbar, die unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen, die
schematisch und nur beispielhaft drei Ausführungsformen der Erfindung darstellen,
abgefaßt wurde.
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Es zeigen: Fig. 1 einen teilweisen, horizontalen Schnitt einer ersten
Ausführungsform eines feuerhemmenden Fensters gemäß der Erfindung; Fig. 2 einen
teilweisen, horizontalen Schnitt einer zweiten Ausführungsform des neuen feuerhemmenden
Fensters;
Fig. 3 eine teilweise Schnittansicht einer dritten Ausführungsform
des neuen Fensters mit einem von den vorhergehenden deutlich verschiedenen Rahmen.
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Bezugszeichen 1 bezeichnet eine Scheibe aus Mehrschichtenglas, das
insbesondere gegen schroffe Temperaturwechsel beständig ist. Die Scheibe 1 könnte
aus entsprechendem doppelwandigen Glas sein. Die senkrechten und waagrechten Ränder
der Scheibe 1 sind mittels einer Dichtung 3 vergossen mit bzw. eingekittet bzw.
dichtend eingefügt in eine dúrchgehende senkrechte Einfassung 2. Die Einfassung
2 ist bevorzugt aus gleichen Kunststoff-U-Profilen gebildet. Die Enden der Profile
sind miteinander fest verbunden. Die nach innen gerichteten Schenkel der Profile
sind jeweils in zwei zur Scheibe 1 parallelen Ebenen angeordnet. Die durchgehende
Dichtung 3 faßt die Ränder der Scheibe 1 im Inneren der Einfassung 2 ein. Die, an
sich bekannte, Dichtung ist aus Kunststoff, z.B. auf der Grundlage von Silikon.
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Vorzugs- aber nicht notwendigerweise ist eine durchgehende Zunge 4
an die Stege der Profile der Einfassung an deren ganzem Umfang angelegt. Die Zunge
4 ist also tatsächlich zwischen die Dichtung 3 und den Boden des Rahmens 2 eingesetzt.
Die Zunge 4 besteht aus einem, an sich bekannten, aufquellenden bzw. anschwellenden
Material, beispielsweise Natriumsilikat. Der Vorteil der Zunge 4 liegt in folgendem:
Im Brandfall auf einer Seite des feuerhemmenden Fensters und sind die Dichtung 3,
die Einfassung 2/ die Zunge 4 einer zunehmenden Hitze ausgesetzt und ihre Temperatur
nimmt zu.
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Anderer#eits wird die Dichtung 3 fortschreitend durch die Flammen
verbrannt und vermindert. Indessen bläht sich je nach der Verminderung der Dichtung
3 die zunehmend heiße Zunge 4 in der Einfassung 2 auf und erreicht die Ränder der
Scheibe 1, um so zeitweilig mehr oder minder den Verlust an Dichtigkeit entlang
dieser Ränder aufgrund der Beseitigung des Kunststoffmaterials der Dichtung 3 auszugleichen.
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Das feuerhemmende Fenster wird durch einen Fensterrahmen 5, der in
eine Öffnung des Mauerwerks 6 eingelassen und mit diesem in an sich bekannter Weise
verbunden ist, vervollständigt. Im ersten dargestellten Beispiel (Fig. 1) weist
der Rahmen 15 ein Metallprofil auf, das beispielsweise von einem mehrfach der Länge
nach abgekanteten Stahlblech gebildet wird. Das Profil des Rahmens 5 liegt an dem
Mauerwerk 6 an und bedeckt dies im übrigen. Das in Rede stehende Profil wird von
zwei äußeren Schenkeln 7 und 8, die jeder mit einem abgebogenen Rand versehen sind,
von zwei Stegen 10 und 11, von zwei inneren Schenkeln 12 und 13 und einem Boden
14 gebildet. Die Schenkel 7, 8, 12 und 13 sind untereinander parallel und lotrecht
zu den Stegen 10 und 11 und zum Boden 14. Die äußeren Schenkel 7 und 8 sind im Mauerwerk
6 durch ihre abgebogenen Ränder, die dort völlig eingebettet sind, verankert. Der
äußere Schenkel 7, der Steg 10 und der innere Schenkel 12 bilden einen durchgehenden
Anschlag. Der äußere Schenkel 8, der Steg 11 und der innere Schenkel 13 bilden einen
durchgehenden Absatz, der beispielsweise weniger hoch und weniger breit als der
Anschlag ist. Die inneren Schenkel 12 und 13 und der Boden 14 begrenzen eine Längsnut
15 dergegenüber sich die Einfassung 2 befindet.
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In jeder Nut 15 ist ein hartes und starres Element 16 in in Bezug
auf den Boden 14 einstellbarer Weise angebracht.
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Das starre Element 16 erstreckt sich über die ganze Länge und über
die ganze Breite der Nut 15. Das starre Element 16 ist in Wirklichkeit ein Flachprofil
aus thermisch isolierendem Material, z.B. aus gepreßtem Asbestzement oder dergleichen.
Zwischen dem Boden 14 und dem starren Element 16 befindet sich ein weiches, geschmeidiges
und elastisches Element 17. Dieses Element 17 ist in Wirklichkeit ein Band aus einem
vorzugsweise thermisch isolierendem Material und insbesondere ein Dichtungsmittel,
z.B. aus Amiant- bzw.
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Asbestschaumstoff. Das starre Element 16 wird an dem Profil des Rahmens
5 und genauer an dem Boden 14 der Nut 15 durch selbstschneidende Einstellschrauben
18 montiert. Das Fest-
spannen des starren Elements 16 durch die
Schrauben 18 bewirkt das Zusammendrücken des geschmeidigen und elastischen Elements
17. So wird nach einem bestimmten Spannen der Schrauben 18 das starre Element 16
in der Nut in ausgewählter Weise positioniert und in seiner Position dank des elastischen
Gegendrucks des geschmeidigen und elastischen Elements 17, das dann zusammengepreßt
ist, gehalten.
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Die Einfassung 2 wird ohne Spiel zwischen die starren Elemente 16
eingefügt, an den vorgenannten Anschlag angelegt und durch Einglasungsleisten 19
festgehalten. Hier wird jede Einglasungsleiste 19 am Absatz durch selbstschneidende
Befestigungsschrauben 20 befestigt.
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Die Montage des feuerhemmenden Fensters wird wie folgt vorgenommen.
Im Werk montiert man die Scheibe 1 in die mit der Zunge 4 versehene Einfassung 2
und verkittet sie durch die Dichtung 3. Auf der Baustelle montiert man den Rahmen
5 in die entsprechende Öffnung des Mauerwerks 6 und mauert ihn an letzterem an.
Danach stellt man die Position der starren Elemente 16 in Bezug auf die Böden 14
der Nuten 15 ein, in Abhängigkeit von den Abmessungen der Einfassung 2 und dergestalt,
daß man sie untereinander in den Winkel bringt. Man führt die Einfassung durch die
durch die Absätze des Rahmens 5 bestimmt Öffnung ein und man schiebt sie ohne Spiel
zwischen die starren Elemente 16 bis gegen die Anschläge dieses Rahmens 5 ein. Man
montiert schließlich die Einglasungsleisten 19 auf den Absätzen.
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Im Brandfalle im Inneren des Gebäudes, d.h. auf der Seite des Steges
10 in Bezug auf die Ebene der Scheibe 1, können sich die Flammen, der Rauch und
die brennenden Gase nicht zwischen die Einfassung 2 einerseits und die inneren Schenkel
12 und die starren Elemente 16 andererseits ergießen, aufgrund des vernachlässigbaren
Spiels, das dort vorliegt und das besonders der Möglichkeit der Einstellung dieser
starren Elemente 16 verdankt wird. Darüberhinaus greifen die Flammen die
Dichtung
3 an und zehren sie auf, aber gleichzeitig füllt die Zunge 4, deren Temperatur zunimmt,
mehr und mehr das Innere der Nut der Einfassung 2 aus. Daher ersetzt die Zunge 4
die Dichtung 3 um für eine gewisse Zeit die Dichtigkeit zwischen der Einfassung
2 und der Scheibe 1 zu verlängern. Dergestalt werden die Flammen, der Rauch und
die heißen Gase während eines hinreichend langen Zeitraums im Inneren des Gebäudes
zurückgehalten, ohne das Fenster überwinden zu können, dessen feuerhemmende Eigenschaft
somit sichergestellt ist.
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Das zweite dargestellte Beispiel (Fig. 2) unterscheidet sich vom ersten
einzig durch die Tatsache, daß die Einglasungsleisten 21 zwischen die Absätze des
Rahmens 5 und die starren Elemente 16 in die Nuten 15 eingeclipst bzw. -geklemmt
sind, statt durch die Schrauben zum Anziehen befestigt zu werden.
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Im dritten dargestellten Beispiel (Fig. 3) ist der (Fenster-) Rahmen
ein Holzrahmen 22, der einen Anschlag 23 und eine eine Ecke bildende Ausklinkung
24 aufweist. Jede Ausklinkung 24 wird auf der zum Anschlag 23 entgegengesetzten
Seite durch eine Holzleiste bzw. -latte 25 geschlossen, die durch Holzschrauben
26 derart befestigt ist, daß sie die Nut 15 begrenzt,in der gleichermaßen das geschmeidige
und elastische Element 17, das starre Element 16 und die Einfassung 2 wie bei den
beiden anderen Beispielen gelagert sind.
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Es ist wichtig, anzumerken, daß im Brandfall die Zunge aus aufschwellendem
Material sich nahezu frei auf der Seite des Rahmens 5 ausdehnen kann, aufgrund des
Vorhandenseins des zusammendrückbaren Elements 17, was die Wirksamkeit des aufschwellenden
Materials verstärkt.
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Es ist ersichtlich, daß die Erfindung nicht ausschließlich auf die
dargelegten Ausführungsformen beschränkt ist und daß zahlreiche Abwandlungen in
der Form, der Anordnung
und dem Aufbau gewisser Elemente bei ihrer
Verwirklichung vorgenommen werden können, ohne den Bereich der vorliegenden Erfindung
zu verlassen.
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