DE3047194C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Gattungsbegriff
des Patentanspruches 1.
Damit geht die Erfindung von einem Verfahren aus, das aus der
DE-OS 27 44 573 vorbekannt ist. Ziel des vorbekannten Verfahrens
ist die Wiedergewinnung von Metallen der Platingruppe aus
verbrauchten Katalysatoren für die Abgasreinigung von Automobilmotoren.
Die zerkleinerten Katalysatoren auf der Basis von Aluminiumoxid
werden unter Zugabe von Flußmittel, auch Schlackenbildner
genannt, sowie unter Zugabe von Kollektormetallen in
einem Elektroofen erhitzt, um eine Schlackenphase und eine Legierungsphase
zu bilden. Diese beiden Phasen werden voneinander
getrennt, und aus der Legierungsphase werden schließlich die
Edelmetalle zurückgewonnen. Der Elektroofen ist ein Lichtbogenofen,
für den keine bestimmten Betriebstemperaturen angegeben
sind. Während die Legierungsschmelze die Metalle der verbrauchten
Katalysatoren und Aluminium enthält, wobei das Aluminium
sowohl als Reduktionsmittel für Metalloxide des Katalysators als
auch als Sammler für die Katalysatormetalle dient, ist die
Schlackenphase eine Aluminiumoxidschmelze, die entsprechende
Zusätze enthält. Die verfestigte Legierungsschmelze wird entweder
bei der Stahlherstellung direkt verwendet oder die Legierung wird
raffiniert. Bei dem bekannten Verfahren wird davon ausgegangen,
daß das Abkühlen der Schmelze bis zu ihrer Verfestigung in
einem relativ langen Zeitraum erfolgen soll, etwa eine Woche.
Bekannt ist auch die Gewinnung von Platin und anderen Platinmetallen
aus Gekrätze, Erzen und Konzentraten mittels Kupfer,
Blei oder Eisen als Sammlermetall (DE-PS 5 84 844). Auch das Zerkleinern
von Katalysatormaterial, nachdem die Katalysatoren
verbraucht sind, ist bekannt (DE-OS 24 43 146) und schließlich
ist der Einsatz von Plasmalichtbogenöfen an sich bekannt (US-PS
37 83 167).
Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
das bekannte Verfahren mit den gattungsgemäßen Merkmalen erheblich
verbessert werden kann. Mit der Erfindung soll diese
Möglichkeit genützt werden, und der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, das bekannte Verfahren so auszugestalten, daß der
Verfahrensablauf beschleunigt wird, trotzdem aber die Ausbeute
an wiedergewonnenem Platingruppenmetall erhöht wird und bis
zu 99% betragen kann.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1. Die Ausbildung des gattungsgemäßen
Verfahrens gemäß dem Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1.
In den Unteransprüchen
sind Ausbildungen des Verfahrens nach Anspruch 1 angegeben.
Mit der Erfindung wird dem Umstand Rechnung getragen, daß der
hohe Schmelzpunkt von auf Aluminiumoxid basierenden Substraten,
die mit einem Platingruppenmetall versehen sind, ernste Probleme
mit der Schlacke ergibt. Hoch- und Flammöfen arbeiten nämlich
üblicherweise mit Betriebstemperaturen im Bereich von
1250-1350°C, was beträchtlich unter dem Schmelzpunkt von Aluminiumoxid
liegt. Bei diesen Temperaturen ist es deswegen notwendig,
in die Charge Zuschläge einzubringen, um das Aluminiumoxid
zu lösen. Ohne Schaden für Schmelzpunkt und Viskosität können
aber trotzdem nur 15% des Aluminiumoxids gelöst werden. Viele
feuerfeste Keramiksubstrate haben jedoch einen wesentlich höheren
Aluminiumgehalt als 15%. Substrate von Katalysatoren zur
Reinigung der Emissionen von Automobilmotoren mit Aluminiumsilikat
enthalten häufig 35% Aluminiumoxid, manchmal bis zu 46%,
wenn es sich um auf einen Träger aufgeschlämmte Katalysatoren
handelt. Um bei solchen Katalysatoren übliche pyrometallurgische
Verfahren anwenden zu können, ist deshalb die Anwendung von genügend
Flußmittel notwendig, um eine obere Grenze von 15%
Al₂O₃ zu erhalten, was jedoch mit wirtschaftlichen Mitteln
nicht machbar ist, nicht zuletzt ist das wegen des Verlustes
an Platingruppenmetall in der erhöhten Schlackenmenge unannehmbar.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird dagegen mit
wesentlich höherer Temperatur gearbeitet, so daß sogenannte
Hochtemperaturflußmittel verwendet werden können und das vorhandene
Aluminiumoxid mit einer relativ geringen Flußmittelmenge
gelöst werden kann.
Der Schmelzpunkt der Aluminiumsilikate liegt im Bereich von
1420°C. Durch einen Zusatz aus Aluminiumoxid wird der Schmelzpunkt
des Substrates jedoch auf etwa 1650°C angehoben. Um
einen Fluidzuschlag mit geringer Viskosität und demzufolge optimaler
Wiedergewinnung herzustellen, muß die Verfahrenstemperatur
um etwa 100°C über dem Schmelzpunkt des Substrates liegen, was
dazu führt, daß die erfindungsgemäße Verfahrenstemperatur im
Bereich von 1500 bis 1750°C als optimal anzusehen ist.
Diese Temperatur kann durch die Verwendung eines Plasmalichtbogenofens
ohne weiteres erreicht werden, der obendrein auch schon
eine erste Reinigung bewirkt.
Geeignete Gase für das Plasma im Plasmalichtbogenofen sind
Argon, Helium oder Stickstoff. Es hat sich jedoch gezeigt, daß
unter bestimmten Bedingungen auch Luft verwendet werden kann,
die natürlich eine billige Alternative ist. Die Gefahr bei der
Verwendung von Luft besteht jedoch in der Tendenz, Eisen zu
oxidieren mit der Folge des Eisenverlustes in die Schlacke.
Mehrere Chargen werden stufenweise durch den Plasmalichtbogen
in den Ofen eingeführt, wobei bei jeder Charge die Standzeit des
Plasmalichtbogens möglichst kurz sein sollte. Die Mindeststandzeit
liegt vorzugsweise bei 5 bis 30 Minuten. Jede Charge wird
durch Mischen eines angemessenen Anteiles an katalytischem Material
mit dem Flußmittel bzw. den Flußmitteln und dem Kollektormaterial
bzw. diesen Materialien erhalten. Das katalytische
Material wird hierfür durch Zerreiben o. dgl. in eine feinverteilte
Form gebracht, oder es wird in der Form von Pellets entsprechender
Größe verwendet. Ein monolithischer Block oder
große Pellets können zerschlagen werden, um mit dem ausgewählten
Flußmittel - bzw. den Flußmitteln - und dem Kollektormaterial
- bzw. den Kollektormaterialien - gemischt zu werden, wonach
dann das Gemisch wieder zu Pellets zusammengefügt wird. Eine
ausreichende Grünfestigkeit kann dabei in der weiteren Ausgestaltung
der Erfindung durch Hinzufügen eines Binders gewährleistet
werden, dessen Anteil 2 Gew.-% betragen soll.
Die Korngröße der Charge wird u. a. ausgewählt, um einen innigen
Kontakt zwischen dem katalytischen Material, dem Flußmittel und
dem Kollektormetall sicherzustellen und um Verluste im Gasstrom
beim Durchgang durch den Plasmalichtbogenofen zu verhindern.
Vorzugsweise sollte die Korngröße durch den Durchgang durch
ein Sieb mit einer Maschenweite 1,68 bis 0,076 mm bestimmt werden,
Versuche haben die Verwendung einer Maschenweite 2,8 mm als
besonders zweckmäßig erwiesen.
Zufriedenstellende Ergebnisse wurden jedoch auch durch die Verwendung
von rauhen Autocat-Pellets der Abmessungen 3 × 6 mm und
von aus einem feinverteilten Gemisch aus feuerfestem Substrat,
Flußmittel und Kollektormetall zusammengebackenen Pellets mit
9,15 mm Durchmesser erzielt.
Was das Kollektor-Material anlangt, so ist es (bezogen auf das
feuerfeste Material) in einem Anteil von zumindest etwa 2 Gew.-%
vorzugsweise bis zu etwa 10 Gew.-% vorhanden, und Eisen wird
in der Form von Eisenpulver, Eisenspänen, Eisenschwamm oder
Gußeisenschnitzeln verwendet. Alternativ kann das Eisen jedoch
auch in situ erzeugt werden, indem Eisenoxid, wie Hämatit, und
ein Reduktionsmittel, wie Kohlenstoff, zu der Charge zugefügt
wird.
Welches Flußmittel bzw. welche Flußmittel ausgwählt wird,
bwz. werden, hängt weitgehend davon ab, welchem feuerfesten
Material Platingruppenmetall zugeordnet ist. Sein Anteil beträgt
jedenfalls bis zu 100 Gew.-%, bezogen auf den Gehalt an
feuerfestem Keramiksubstrat. Wie bereits erwähnt, können MgO
und/oder SiO₂ zur Umwandlung von Aluminiumoxid oder Aluminiumsilikat
(z. B. Cordierit) verwendet werden. Als besonders wirkungsvoll
hat sich CaO für die Materialgewinnung und als vorzugsweiser
Bestandteil des Flußmittels erwiesen. Ein anderer vorzugsweiser
Bestandteil des Flußmittels ist CaF₂, das eine hohe Löslichkeit
in Aluminiumoxid als feuerfestem Oxid hat.
Die Verfahrenstemperatur des Plasma sollte im Bereich von 1500
bis 1750°C im Hinblick auf eine niedrig-viskose Schlacke und
eine zufriedenstellende Wiedergewinnung des Platingruppenmetalles
so niedrig wie möglich gewählt werden.
Die Trennung von Schlacke und Metallphase und die Trennung des
Platingruppenmetalles von der Metallphase nach der Abkühlung
kann durch an sich bekannte Verfahren erfolgen.
Katalysatoren für die Reinigung der Abgase von Automobilmotoren,
wie sie im vorliegenden Zusammenhang berücksichtigt werden,
bestehen aus Pt, Rh und NiO, die einem Cordierit-Keramik
feuerfesten Material mit aufgeschlämmten Al₂O₃ zugeordnet sind.
Solche Katalysatoren wurden mit einem Backenbrecher auf die
Größe einer Siebmaschenweite von 2,8 mm zerkleinert. Eine
Analyse dieses so erhaltenen zerschlagenen Katalysatormateriales
ergab bei allen Proben eine sehr gute Übereinstimmung,
woraus geschlossen werden kann, daß während des Zerschlagens
auftretende Verluste an staubförmigem Material keinen besonderen
Anteil Platingruppenmetall enthielten. Es wurden Proben
des Katalysatormaterials von drei zerschlagenen
Katalysatoren (Versuchen) analysiert mit folgendem
Ergebnis:
Es wurden die zugehörigen Flußmittel in Pulverform
hinzugegeben, die aus Standard-Laboratoriumsreagenzien
entnommen wurden. Kalk wurde als Ca(OH)₂ hinzugegeben.
Der Eisenkollektor wurde als Eisenschwamm oder als Graugußeisenspäne
mit einer dem zerschlagenen Katalysator entsprechendem
Partikelgröße zugegeben. Das Ganze wurde von
Hand gemischt und die sich so ergebende Charge in einen
Speicher eingegeben.
Wegen der geringen Bandbreite der Arbeitsbedingungen wurde
ein statischer Plasmalichtbogen-Ofen verwendet, und das
Schmelzen wurde in Salamander-, Suprex- oder Graphitgußtiegeln
durchgeführt.
Beim Eingangsversuch wurde die dem Speicher entnommene
Charge mit einer Förderschnecke über drei Plastikrohre
dem Tiegel zugeführt. Die Rohre wurden mit Argon kühl
gehalten. Um das Plasma zu erhalten, wurde ein Argonstrom
durch den wassergekühlten Plasmasprühkopf ("Plasmakanone")
geführt. Mit der dabei auftretenden relativ hohen
Gasgeschwindigkeit ist es möglich, daß in der Probe enthaltene
Verunreinigungen durch das System geblasen werden.
Um diese Verluste zu minimalisieren, wurde bei den weiteren
Versuchen ein einziges Zuführungsrohr verwendet, wodurch
der Argon-Durchsatz verringert wurde.
Bei jedem Versuch wurde ein Charge eines bestimmten
bekannten Gewichtes in den Tiegel eingegeben. Insgesamt
wurden bei den folgenden Beispielen zehn Tiegel verwendet,
von denen in neun je eine Charge von nominell 5 kg Katalysatormaterial,
in den letzten nominell 10 kg Katalysatormaterial
eingegeben wurden. Die Zuführungsrate für das Plasma betrug
bei allen Versuchen 0,5 kg min-1. Nach dem Schmelzen der
gesamten Charge wurde die flüssige Schmelze für eine
minimale Zeitdauer in diesem Zustand gehalten. Am Ende
der notwendigen Haltezeit wurde die Energiezufuhr unterbrochen,
der feuerfeste Isoliermantel geöffnet und der
Tiegel mit Inhalt herausgenommen. Die Produkte wurden
anschließend bei jedem Versuch aus dem Tiegel entnommen. Die
Schlacke wurde mit einem Hammer in Stücke zerschlagen
und die sichtbaren Metallgranulatteile entfernt. Der
Schlackenabgleich wurde zerschlagen und spaltgeriffelt,
um eine eichfähige Probe
zu ergeben. Der spröde metallische Sammlerkopf
wurde gebrochen und gemahlen,
um eine repräsentative Probe zum Eichen zu haben. Der
Anteil an wiedergewonnenem Platingruppenmetall wurde dem
Gewicht nach berechnet, ebenso wie die Proben der geschmolzenen
Produkte.
Es wurde nicht versucht, bei den Versuchen die entstehenden
Dämpfe und den Rauch zu sammeln. Die entstehenden Gase
konnten unbehindert verbrennen und in die Atmosphäre entweichen.
Der durch Rauch und dgl. entstehende Verlust wurde
nicht exakt ermittelt. Bei einigen Versuchen wurde jedoch
von dem im Abgasrohr kondensierten Rauch Rauchproben entnommen,
deren Ergebnisse Anhaltspunkte für eine Gesamtbeurteilung
geben, nicht aber als exakt verbindliche Ergebnisse
gewertet werden können. Die durchgeführten Analysen
ergaben einen Pt-Anteil von 0,05% und einen Rh-Anteil von
0,008%.
Die in den Beispielen 1 bis 10 erhaltenen Ergebnisse sind
in Tabelle 1 aufgeführt. Es zeigt sich, daß der Katalysator ("Autocat")
mit 5% Fe bei 1700°C schmolz und ein geringes Zusammenwachsen
des Kollektors ergab sowie zu zahllosen Metalltröpfchen
in der Schlacke führte. Wurden 30% MgO und
SiO₂ hinzugefügt, um die Aufschlämmung aus Al₂O₃ in
Cordierit umzuwandeln, so wurde die Verfahrenstemperatur
auf 1550°C gesenkt. Die Wiedergewinnung betrug 93,8% Pt
und 98,9% Rh.
Von den verwendeten Flußmitteln ergab CaO die geringste
Rauchmenge, eine ähnliche Verfahrenstemperatur wie
Cordierit und ein gutes Zusammenwachsen des Kollektors
mit einer Wiedergewinnung von Pt zu 94,3% und von Rh
zu 98,5%.
Die Schlacke bei Beispiel 8 (Katalysator zur Steuerung
der Abgase von Automobilmotoren unter Zusatz von
10% CaO-Flußmittel) wurde zu 80% zu einer Maschenweite
von 100 gebracht, mit Wasser gemischt, um eine Schlämme
mit 15% Feststoffanteil zu bilden und dann durch einen
Naß-Trommel-Magnet-Separator geringer Intensität
geschickt. Es wurde dabei ein magnetisches Konzentrat
von insgesamt 2% des Eingangsmateriales erhalten. Die
Eichergebnisse der Produkte waren folgende:
Die Platinrückgewinnung aus der Schlacke nach der magnetischen
Reinigung betrug 31%.
Veränderungen im Rhodiumkonzentrat wurden bei diesen
geringen Werten nicht berücksichtigt. Die Gesamtrückgewinnung
an Magnesium aus dem Katalysator nach der
magnetischen Reinigung stieg von 94,3% auf 96,1%.
Wegen der geringen Konzentration der Platingruppenmetalle
im magnetischen Konzentrat hätte es vielleicht mit dem
Zuführmaterial nochmals in den Plasma-Ofen zurückgeführt
werden sollen.
Eine Zusammenfassung dieser Beispiele ist in Tabelle 2
enthalten. Sie wurden mit dem gleichen Ofen durchgeführt,
wie er auch bei den Beispielen 1 bis 10 verwendet wurde.
Es kam allerdings ein blockförmiger Autocat zur Anwendung,
der Pt/Pd enthielt.
Wie auch vorher wurde der blockförmige Autocat zunächst
zerschlagen bzw. zerkleinert auf die Größe der Maschenweite
8. Der Autocat und die Katalysator-Pellets mit
wiederzugewinnendem Pt wurden mit dem geeigneten Flußmittel
und Eisenkollektor gemischt in dem Maße, wie sie
anfielen. CaO wurde als Kalziumoxid Ca(OH)₂ zugegeben,
und CaF₂ + MgO waren im Handel erhältliche Puder.
Die Platinrückgewinnung war bei den Beispielen 11 bis 14
sehr ähnlich der Platinrückgewinnung bei den Beispielen
1 bis 10. Andererseits war die Rückgewinnung von Palladium
etwas geringer als die Rückgewinnung von Rhodium (d. h.
96,6% gegenüber 98,5%).
Die Rückgewinnung betrug 95,3% Pt und 96,6% Pd, wenn
auf Cordierit basierende Blöcke bei etwa 1500°C in
einem statischen Expansionsplasmalichtbogenofen unter
Hinzufügung von 10% CaO-Flußmittel und eines Eisenkollektors
geschmolzen wurden. Wurde das Gewicht des in
der Charge enthaltenen Eisens von 5% auf 10% angehoben,
so wurde das in der Schlacke noch enthaltende PGM von
0,013% auf 0,007% gesenkt. Die Menge des anfallenden
Staubes betrug 1,8% der Charge und enthielt 0,7% des
Platins und 1,5% des Palladiums des Ausgangsmateriales.
Um eine Schmelztemperatur zu erhalten, die mit der
Schmelztemperatur reiner Aluminiumsubstrate vergleichbar
ist, betrug die benötigte Menge Flußmittel 50% der Charge.
Obwohl die Menge an PGM in der Al₂O₃-CaO-MgO-CaF₂-Schlacke
im gleichen Bereich von 0,009% lag wie bei den Versuchen
mit einem Katalysatorblock, führte eine Erhöhung des Gewichtes
des Flußmittels zu einer PGM-Rückgewinnung von
nur 60% mit 4 Gew.-% Eisenkollektor. Eine Erhöhung des
letzteren auf 10% und Rezirkulation des Fe-PGM zum Erhalt
einer annehmbaren PGM-Konzentration im Edelmetall sollte
die Wiedergewinnung begünstigen. Die Ergebnisse der anfänglichen
Schmelzversuche mit Platin-Reformierungskatalysatoren
unter Verwendung eines Ca-MgO-Flußmittelzusatzes und 2,5%
Eisenkollektor ergab eine Rückgewinnung an Platin von 95%
und ein Edelmetall mit 16,78% Pt.
Diese Beispiele beziehen sich auf Versuche, die in
einem erweiterten Lichtbogenofen der Universität von
Toronto, Canada, mit Pt/Pd enthaltenden feuerfesten
Substraten durchgeführt wurden, wobei das Substrat in
jedem Fall entsprechend einer Maschenweite 60 zerkleinert
wurde.
Die beste Wiedergewinnung mit 74% Pt und 70% Pd wurde
mit nur 2,6% Fe-Kollektor und einer Schlackenzusammensetzung
ähnlich der bei einem erweiterten Plasmalichtbogenofen
verwendeten erzielt. Der Rest-PGM-Gehalt
der Schlacke betrug 0,006. Alle Ergebnisse sind in
Tabelle 3 enthalten.
Dieses Beispiel bezieht sich auf einen Versuch, der in
einem Ofen von der Technology Application Services
Corporation von North Carolina, USA, durchgeführt wurde.
Der Versuch wurde unter Verwendung einer Charge in
Pelletsform aus zerschlagenem Cordieritblockmaterial,
Flußmittel und Kollektor durchgeführt. Das Ergebnis dieses
Versuches ist am Ende der Tabelle 3 aufgeführt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Wiedergewinnung von Metallen der Platingruppe
aus Katalysatoren zum Reinigen von Automobilabgasen mit
einem Substrat aus Aluminiumsilikat und Aluminiumoxid unter
Herstellung eines Gemisches aus fein zerkleinertem Katalysatormaterial,
Flußmittel und Kollektormetall, Erhitzen
des Gemisches in einem Elektroden unter Bildung einer
Schlackenphase und einer Legierungsphase sowie Trennen der
Phasen und Gewinnung der Platinmetalle aus der Legierungsphase,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- a)ein Gemisch eingesetzt wird, das enthält
- a1) das Platinmetall oder die Platinmetalle auf einem monolithischen Substrat, das aus dem Aluminiumsilikat besteht und mit dem Aluminiumoxid beschichtet ist,
- a2) 10-100 Gew.-% Flußmittel, bezogen auf den Gehalt an feuerfestem Keramiksubstrat und zumindest 2 Gew.-%, bezogen auf den Gehalt an feuerfestem Keramiksubstrat, Kollektormetall in der Form von Eisenpulver, Eisenschwamm, Eisenspänen oder Gußeisenschnitzel oder eines Gemisches aus Eisenoxid und einem Reduktionsmittel, wie Kohlenstoff, zur Erzeugung von Eisen in situ,
- b) das Gemisch in einem Plasmalichtbogenofen auf 1500 bis 1750°C erhitzt wird,
- c) die sich bildende Legierungsphase von der Schlackenphase abgetrennt wird und aus der abgetrennten Legierungsphase das Platinmetall oder die Platinmetalle gewonnen werden, bis mindestens 91 Gew.-% des im Katalysator enthalten gewesenen Platins oder der Platinmetalle zurückgewonnen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Keramiksubstrat in eine Korngröße entsprechend einer
Maschenweite von 1,68 bis 0,076 mm zerkleinert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch aus zerkleinertem Keramiksubstrat, dem Flußmittel
und dem Kollektor zu Pellets verformt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Gemisch 2% Bindemittel zugesetzt werden.
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Owner name: JOHNSON MATTHEY PLC, LONDON, GB |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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