DE2545340A1 - Verfahren zum entschwefeln von geschmolzenem stahl - Google Patents

Verfahren zum entschwefeln von geschmolzenem stahl

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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
    • C21C7/04Removing impurities by adding a treating agent
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Description

  • " Verfahren zum Entschwefeln von geschmolzenem Stahl "
  • Beim üblichen Verfahren zur Herstellung von Stahl mit niedrigem Schwefelgehalt im Thomasverfahren (Konverter mit basischem Futter) wird üblicherweise die Entschwefelung an geschmolzenem Roheisen vor dessen Einsetzen in den Konverter durchgeführt. Auch wenn nach der Entschwefelungsbehandlung ein-Roheisen mit einem niedrigen Schwefelgehalt erhalten wird, muß der Schwefelgehalt des geschmolzenen Roheisen weit unter dem gewünschten Grenzgehalt des Endprodukts liegen. Es wird nämlich häufig eine Wiederaufnahme von Schwefel beobachtet, d.h. der Schwefelgehalt des geschmolzenen Stahls steigt während des Windfrischens im Konverter wieder an. Die Wiederaufnahme von Schwefel ist auf den Schwefelgehalt von Eisenschrott, der mit dem geschmolzenen Roheisen eingesetzt wird, oder von gebranntem Kalk oder Eisenerz zurückzuführen, die als schlackebildende Mittel in den Konverter eingesetzt werden.
  • Deshalb soll ein wirksames Verfahren zum Entschwefeln in der Stufe nach dem Thomasverfahren die Wiederaufnahme von Schwefel während der Stahlherstellung ausgleichen, wobei ein Stahl mit dem gleichen oder niedrigeren Schwefelgehalt als dem des Roheisens, das während des Schmelzens entschwefelt wurde, erhalten wird.
  • Ein derartig verbessertes Verfahren ist anwendbar für: (a) die rasche und genaue Regelung des Schwefelgehalts bis zu einem bestimmten Grenzbereich, wenn der Endschwefelgehalt des beim Windfrischen erhaltenen Stahls höher ist als der Standardschwefelgehalt des herzustellenden Stahls, und (b) die Herstellung von Stahl mit besonders niedrigem Schwefelgehalt mit oder ohne Entschwefelung des geschmolzenen Roheisens.
  • Andererseits werden bei der Stahlherstellung im Elektroofen die Abkohlung und Endphosphorung während des oxidativen, die Entschwefelung während des reduktiven Frischens durchgeführt.
  • FUr die Entschwefelung ist diese Folge des Frischens vorteilhaft. Jedoch muß auch in diesem Fall der eingesetzte Schrott genau ausgesucht, die während der Oxidation entstandene Schlacke vollständig entfernt und anschließend eine weitere Verschlackung durchgeführt werden. Die reduktive Stufe setzt dabei die Produktivität herab und läßt den Stromverbrauch anwachsen. Deshalb läßt ein wirksames Verfahren zur Entschwefelung auf- der Stufe des Stahlabstichs bei der Stahlherstellung im Elektroofen erwarten, daß der reduktive Schritt weggelassen und die Materialien ziemlich frei gewählt werden können. J Beim Perin-Verfahren wird geschmolzene Schlacke aus CaO-A1203 in einem Lichtbogenofen vorher hergestellt und in eine Pfanne zur Aufnahme von geschmolzenem Stahl vorher oder wahrend des Stahlabstichs so abgestochen, daß die geschmolzene Schlacke und der einfließende geschmolzene Stahl zur Entschwefelung vermischt werden. Dieses Verfahren benötigt einen Lichtbogenofen zur Herstellung der geschmolzenen Schlacke in der Nähe des Elektroofens oder Konverters, der für die Stahlherstellung nötig ist. Damit die Schlacke kurz vor dem Stahlabstich abgestochen werden kann, muß die Schlacke zu Beginn des Verblasens im Konverter geschmolzen werden. Demgemäß ist es zur höheren TiJirksamkeit der Behandlung im Elektroofen nötig, eine nahezu völlig verblasene Beschickung des Konverters während des Abstrichschritts zu entschwefeln.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Entschwefelung von geschmolzenem Stahl zu schaffen, das die übliche Entschwefelung bei der Stahlherstellung in einem Konverter oder Elektroofen übertrifft und die Herstellung von Stahl mit einem gewünschten niedrigen Schwefelgehalt auf wirtschaftliche Weise ohne besondere, aufwendige Hilfsvorrichtungen möglich macht. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
  • Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
  • Die Zeichnung erläutert die Erfindung.
  • Figur 1 zeigt die Beziehung zwischen der Teilchengröße verschiedener schlackebildender Mittel und der zum Schmelzen erforderlichen Zeit. Die beobachteten Zeiten lassen die Schmelzgeschwindigkeit der schlackebildenden Mittel vermuten.
  • Figur 2 erläutert die Beziehung zwischen dem Schwefelgehalt der Stähle am Ende des Frischens und dem der erfindungsgemäß entschwefelten Stähle.
  • Im erfindungsgemäßen Verfahren wird als schlackebildendes Mittel ein ternäres System aus CaO-Al203-CaF2 der allgemeinen Zusammensetzung in geschmolzenem Zustand von 45 bis 75 % CaO, 10 bis 30 % Al203 und 3 bis 14 V CaF2 verwendet. Die Hauptkomponente für die Entschwefelung ist natürlich CaO. Al203 senkt die Schlackebildungstemperatur ohne Verschlechterung der Entschwefelungsfähigkeit der Schlacke, wie eine saure Komponente, beispielsweise SiO2. CaF2 vermindert die Viskosität und beschleunigt die Schlackebildung. Vorzugsweise beträgt die Zusammensetzung des schlackebildenden Mittels ohne Berücksichtigung der Art des Mittels 57 bis 62 % CaO, 20 bis 23 eZ Al203 und 11 bis 13 20 CaF2. Als gegebenenfalls vorkommende Verunreinigungen liegen höchstens 5 % MgO, 3 % SiO2 und 1,0 % FeO vor.
  • Ein solches bevorzugtes schlackebildendes Mittel beginnt bei Temperaturen von 1320 bis 13600C zu schmelzen und schmilzt vollständig bei Temperaturen von 1430 bis 14800C. Dieses Mittel weist einen selbstschmelzenden Effekt des schlackebildenden Mittels selbst in dem Fall auf, wo die Menge einer früheren Schlacke anderen Ursprungs, wie der Konverterschlacke, die mit dem geschmolzenen Stahl abgestochen werden kann, oder einer Schlacke früherer Gießschritte, die in der Pfanne zurückbleibt, in der Stufe des Stahlabstichs klein ist. Wenn eine relativ große Menge einer solchen früheren Schlacke vorhanden ist, kann der Gehalt an Al203 und CaF2 entsprechend dem Gesamtgehalt der Schlacken vermindert werden. Deshalb ist es besser, das schlackenbildende Mittel in der früheren Schlacke zu schmelzen oder aufzulösen als den Selbstschmelzeffekt des Mittels zu suchen.
  • Bei den Verunreinigungen hat ein MgO-Gehalt von höchstens 10 iS keine Wirkung auf die Entschwefelung. Der Gehalt an SiO2 soll höchstens 7 , vorzugsweise höchstens 4 eX betragen. Da FeO die Entschwefelung stark beeinträchtigt, soll der Gehalt an FeO gewöhnlich höchstens 3 5/, vorzugsweise höchstens 0,5 % betragen. P205 in einer Menge von weniger als 0,2 Sb, falls es überhaupt vorkommt, verursacht selten eine Wiederaufnahme von Phosphor während des Stahlabstichs.
  • Hinsichtlich der Teilchengröße des schlackebildenden Mittels ist ein feines Granulat zum vollständigen Schmelzen und zur Schlackebildung in kurzer Zeit bevorzugt, da im allgemeinen die Schmelzgeschwindigkeit des schlackebildenden Mittels umso größer ist, je kleiner die Teilchengröße des schlackebildenden Mittels ist, obwohl die Schmelzgeschwindigkeit hauptsächlich von der Art des schlackebildenden Mittels abhängt. Ein allzu fein gepulvertes schlackebildendes Mittel kann als Flugstaub in der Luft durch den während des Abstechens des geschmolzenen Stahls auftretenden heißen Luftstroms verstreut werden, was die Umgebung bei der Stahlherstellung verschmutzt. Deshalb ist die untere Grenze der Teilchengröße durch die Grenze bestimmt, bei der das Auftreten von Staub vermeidbar ist. Bei Verwendung großer Thomasöfen mit einem Inhalt von 70 bis 160 Tonnen ist die untere Durchmessergrenze von 0,3 mm zufriedenstellend.
  • Die obere Grenze der Teilchengröße liegt bei einem Durchmesser von 25 mm. Da die Schmelzgeschwindigkeit des schlackebildenden Mittels von den vorgenannten Typen abhängt, soll die Teilchengröße einen Durchmesser von 0,3 bis 25 mm besitzen. Wenn das schlackebildende Mittel aus dem geschmolzenen oder dem gebundenen Typ besteht, kann eine größere Teilchengröße, wie 20 bis 25 min, Durchmesser gewählt werden. Andererseits müssen Teilchen vom Mischpulvertyp wegen ihrer relativ niedrigen Schmelzgeschwindigkeit eine geringere Korngröße, beispielsweise 1 bis 2 mm, haben.
  • Die Menge des einzusetzenden schlackebildenden Mittels wird durch den Endgehalt an Schwefel im geschmolzenen Stahl in einem Ofen zur Stahlherstellung bestimmt, nämlich durch den Schwefel gehalt des im erfindungsgemäßen Verfahren zu behandelnden geschmolzenen Stahls und den gewünschten Schwefelgehalt des durch die erfindungsgemäße Entschwefelung erhaltenen Produkts. Wenn die Entschwefelung durchgeführt und innerhalb des Abstichschritts des geschmolzenen Stahls abgeschlossen wird, werden nachstehende typische Mengen des schlackebildenden Mittels zugesetzt: (a) Stahl mit niedrigem Schwefelgehalt (für die Regelung des Schwefelgehaltes von Stahlprodukten) Wenn ein Schwefelgehalt am Ende der Konverterbehandlung von 0,02 bis 0,025 % und ein Schwefelgehalt im Produkt von 0,015 bis 0,020 % erwünscht ist, beträgt die Zugabe des schlackenbildenden Mittels 0,2 bis. 1,0. %.
  • (b) Stahl mit besonders niedrigem Schwefelgehalt (I) Wenn ein Stahl mit einem Schwefelgehalt von 0,015 bis 0,020 % zu einem Produkt mit einem Schwefelgehalt von 0,005 bis 0,008 % entschwefelt wird, werden 1,5 bis 2,5 5' des schlackebildenden Mittels zugefügt.
  • (c) Stahl mit besonders niedrigem Schwefelgehalt (II) Wenn ein Stahl mit einem Schwefelgehalt von 0,020 bis 0,025 % zu einem Produkt mit einem Schwefelgehalt von 0,003 bis 0,005 % entschwefelt wird, werden 2,0 bis 4,0 % des schlackebildenden Mittels zugegeben.
  • Der Entschwefelungsgrad hängt von dem vermischten Anteil der Schlacke des Thomasofens mit der Schlacke in der Pfanne, dem Ausmaß der Desoxidation des geschmolzenen Stahls, der Zeitdauer des Stahlabstichs, der Schlackenbildungsgeschwindigkeit des schlackebildenden Mittels während des Abstechens und der herzustellenden Stahlsorten ab. Die zugegebene Menge des Mittels hängt von den vorgenannten Faktoren ab.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zur Stahlherstellung nach dem Thomasverfahren die vorher bestimmte Menge des schlackebildenden Mittels in Anteilen oder ganz in eine Pfanne eingebracht und, falls noch Zeit bis zum Beginn des Abstichs ist, beispielsweise mit einem Ölbrenner auf Temperaturen oberhalb 8000C vorerhitzt. Eine derartige Vorerhitzung ist empfehlenswert, da der Temperaturabfall des abgestochenen geschmolzenen Stahls dadurch vermindert wird und die Schlackenbildungsgeschwindigkeit zunimmt. Jedoch kann nach erfolgter Analyse des im Konverter gefrischten Stahls keine Zeit für eine derartige Vorerhitzung im Verfahren vorhanden sein, bei dem das schlackebildende Mittel zugegeben wird.
  • Der geschmolzene Stahl, dessen Kohlenstoffgehalt und Temperatur durch das Frischen im Konverter eingestellt wird, wird in die Pfanne abgestochen. Dabei muß das Einschleppen von Konverterschlacke in die Pfanne soweit wie möglich verhindert werden.
  • Da die Konverterschlacke P205 und FeO enthält, wenn sie in die Pfanne gelangt und mit der entschwefelnden Schlacke in Berührung kommt, wird das P205 reduziert. Der reduzierte Phosphor wandert dabei wieder in den Stahl ein, während das FeO die Entschwefelung bewirkt. Das schlackebildende Mittel kann zum geschmolzenen Metall während des Anstechens, vorzugsweise zu Beginn des Anstechens, zugegeben werden.
  • Das schlackebildende Mittel und der geschmolzene Stahl werden vermischt und durch den Strom des abgestochenen Stahls in Bewegung gehalten. Dabei wird rasch die Schlacke gebildet. Gewöhnlich wird der Stahl in dieser Stufe leicht entschwefelt. g Zur Förderung der Entschwefelung muß eine Desoxidation durchgeführt werden, da der in die Pfanne abgestochene geschmolzene Stahl, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren entschwefelt werden soll, gewöhnlich nicht desoxidiert ist. Wenn üblicher beruhigter Stahl nach dem erfindungsgemäßen Verfahren entschlrefelt wird, werden ein Desoxidationsmittel, wie metallisches Aluminium und ein Aufliohlungsmittel oder Ferro-Legierungen, wie Fe-Si- und Fe-Mn-Legierungen, zur Einstellung der Zusammensetzung des geschmolzenen Stahls zugegeben. Vorzugsweise wird das Desoxidationsmittel gerade zu Beginn der Abstichstufe zugegeben, so daß genügend Zeit zur Entschwefelung bleibt.
  • Um die entschlfefelnde Schlacke des schlackebildenden Mitten in der Pfanne reduktiv zu halten, wird ein Reduktionsmittel, wie eine Ca-Si-Legierung oder Aluminium, in Form eines Granulats zugegeben. Diese Behandlung ist nötig, wenn der FeO-Gehalt im schlackebildenden Mittel hoch ist, oder wenn das Einschleppen der Konverterschlacke nicht wirksam verhindert werden kann.
  • Danach umfaßt die Erfindung die Entschrrefelung in einer Pfanne, wobei wenigstens eine calciumlegierung, metallisches Aluminium oder eine Aluminiumlegierung als Reduktionsmittel in einer Menge von höchstens 0,4 Aluminium oder höchstens 0,3 Só Calcium, bezogen auf den abgestochenen Stahls, zur Förderung der Desoxidation und Entschwefelung zugegeben wird. Das Reduktionsmittel kann entweder vorher in der Pfanne eingesetzt oder nach Beginn des Abstichs in die Pfanne, insbesondere in die Schlackenschicht, eingetragen werden. Die Menge des zugegebenen Redul;-tionsmittels und der Beitrag zur fleduktionsreaktion werden experimentell innerhalb der vorgenannten Grenzen durch Bestimmen der zu reduzierenden FeO-Menge bestimmt. Der Zusatz des Reduktionsmittels basiert auf dem gleichen Gedanken zur Sicherstellung der fleduktionsfähigkeit der Schlacke durch Zusatz von metallischem Aluminium im schlackebildenden Mittel exothermer Art in einer Menge, die den stöchiometrischen Anteil des Eisenerzes übertrifft.
  • Zur Herstellung des schlackebildenden Mittels gibt es einige Abwandlungsmöglichireiten. In der Praxis wird das Verfahren von der Wirtschaftlichkeit und den Schmelzeigenschaften des schlakkebildenden Mittels bestimmt.
  • Als Quellen für CaO, Al205 und CaF2 kann jede Verbindung verwendet werden, soweit deren Gehalt an Verunreinigungen innerhalb der vorgenannten Grenzen bleibt. In der Praxis wird vorzugsweise als Quelle für CaO gebrannter Kalk, als Quelle für A1203 Aluminiumoxid, Bau;tit, Schlacke der Aluminlumschmelze oder deren Gemische und als Quelle für CaF2 Flußspat verwendet. Diese Verbindungen sind leicht und billig erhältlich.
  • Ein einfacher und sehr billiger Typ des schlackebildenden Mittels wird dadurch hergestellt, daß die Verbindungen mechanisch vermahlen werden und das erhaltene Granulat hinsichtlich der vorgenannten Teilchengröße klassiert wird. Anschließend werden die Stoffe in granularer Form so vermahlen, daß die erforderliche Zusammensetzung des schlackebildenden Mittels erhalten wird.
  • Diese Art des schlackebildenden Mittels wird nachstehend als "Mischpulvertyp" bezeichnet. Dieser Mischpulvertyp ist das grundlegende schlackebildende Mittel des erfindungsgemä.ßen Verfahrens. Jedoch hat dieser Mischpulvertyp eine relativ niedrige Schmelzgesclidndigreit. Deshalb wurde die Schmelzgeschwindigkeit zahlreicher schlackebildender Mittel einer typischen Zusammensetzung durch Einbringen von Mitteln verschiedener Teilchengrößen in einen 40 ml fassenden Aluminiumoxidtiegel untersucht, der in einem Tamman-Ofen auf 15O00C erhitzt wurde. Figur 1 zeigt die Beziehung zwischen der Teilchengröße und der zum Schmelzen erforderlichen Zeit. Obwohl die absoluten Zeitwerte wegen der fehlenden Bewegung im Tiegel und der gegenüber der technischen Durchführung relativ unterschiedlichen Wärmeüber -gangsbedingungen bedeutungslos sind, wird die für das Schmelzen erforderliche Zeit als Kriterium für die Schmelzgeschwindigkeit bei der technischen Durchführung angesehen. Nach Figur 1 ist die für das Schmelzen benötigte Zeit umso langer, je größer die Teilchengröße des Mischpulvertyps ist. Deshalb gibt es in praktischer Hinsicht eine obere Grenze für die Teilchengröße, die,wie vorstehend erwähnt, bei 2,0 mm liegt.
  • Nach Figur 1 ist die für das Schmelzen erforderliche Zeit anderer Typen des schlackebildenden Mittels nicht oder wenigstens nicht signifikant von der Teilchengröße abhängig. Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt dabei auch andere Typen von schlackebildenden Mitteln, wie den geschmolzenen, gebundenen und exothermen Typ.
  • Das schlackebildende Mittel vom geschmolzenen Typ wird durch Erhitzen der vermischten Stoffe in einem Lichtbogenofen bis zum völligen und einheitlichen Schmelzen der Stoffe bei Temperaturen von 1350 bis 1500°C hergestellt. Nach dem Entfernen von Eisenoxid, Siliciumdioxid, Chromoxid und einem Teil des Titandioxids aus den Stoffen wird die entstandene Schlacke in eine Gießform gegossen, abgekühlt, anschließend mechanisch zermahlen und in-die erforderliche Teilchengröße klassiert. Als Futtermaterial des Lichtbogenofens wird gewöhnlich eine feuerfeste Sohle aus Graphit oder Magnesiumoxid verwendet. Das Selbstausfüttern kann zum kontinuierlichen Beschickten der Stoffe und Ablassen des Produkts verwendet werden.
  • Der geschmolzene Typ des schlackebildenden Mittels hat unabhängt von der Teilchengröße eine hohe Schmelzgeschwindigkeit.
  • Dabei liegt die verwendete Teilchengröße in einem Bereich von 0,3 bis 25 mm. Die obere Grenze der Teilchengröße wird makroskopisch durch die Fließfähigkeit der Schicht des groben schlackebildenden Mittels bestimmt, die zum Vermischen und Bewegen durch den Strom des abgestochenen geschmolzenen Stahls in der Pfanne nötig ist. Dies ist insbesondere dann nötig, wenn das schlackebildende Mittel zuvor in die Pfanne eingebracht wurde und die Schicht des schlackebildenden Mittels am Boden der Pfanne durch den Strom des geschmolzenen Stahls nicht zerstört wird, das Mittel also keine Schlacke bilden kann und als Schicht zwischen dem Boden der Pfanne und dem abgestochenen Stahl zurückbleibt. Auch wenn ein schlackebildendes Mittel von hoher Schmelzgeschwindigkeit verwendet wird, ist die maximale Teilchengröße durch die Fließfähigkeit des Mittels begrenzt. Dabei hängt die Fließfähigkeit von der Heftigkeit des Stroms des geschmolzenen Stahls, das heißt von der Abstichgeschwindigkeit und vom Kopf ab.
  • Der Unterschied der Schmelzgeschwindigkeiten zwischen dem Mischpulvertyp und dem geschmolzenen Typ ist mikroskopisch auf das Gefüge der schlackebildenden Mittel zurückzuführen. Das Schmelzen des Mischpulvertyps läuft vermutlich auf folgende Weise ab: Ein Teil des Flußspats im Mittel, das mit dem geschmolzenen Stahl in Berührung ist, schmilzt und bildet mit dem Kalk eine gesinterte Schicht. Das Aluminiumoxid diffundiert in die gesinterte Schicht, wobei eine geschmolzene Schlacke mit einem niedrigen Schmelzpunkt entsteht. Vermutlich diffundiert Calcium oder Fluor kaum in ein Aluminiumoxidteilchen, während Aluminiumoxid in den Sinterkörper aus gebranntem Kalk und Flußspat übergeht. Deshalb bestimmt letztlich die Auflösungsgeschwindigkeit der Aluminiumoxidteilchen die Schmelzgeschwindigkeit des schlackenbildenden Mittels. Die vorgenannte Wirkung der Teilchengröße auf die Schmelzgeschwindigkeit ist also in einem weiten Maß auf die Auflösungsgeschwindigkeit der Aluminiumoxidteilchen zurückzuführen.
  • Die Teilchen des geschmolzenen Typs sind nahezu einheitlich.
  • Nach Untersuchungen mit Röntgenstrahlenbeugung oder dem Elektorsondenmikroanalysator setzt sich das Gefüge aus einer Mikrostruktur von CaO, CaF2, dem Calciumaluminat 22 CaO Z 7 Al203 und amorphen Stoffen zusammen, wobei keine Al203-Teilchen vorhanden sind. Da keine Diffusion der Komponententeilchen zum Schmelzen dieses Typs notwendig ist, ist die Schmelzgeschwindigkeit des Mittels hoch und unabhängig von der Teilchengröße.
  • Da sogar beim Mischpulvertyp die Schmelzgeschwindigkeit hoch ist, wenn die Teilchen in sehr fein gepulvertem Zustand vorliegen, wird ein anderes Verfahren zur Herstellung des schlackebildenden Mittels vorgeschlagen. Dabei werden die venrendeten Stoffe in sehr feine Pulver zerstäubt, und aus dem Gemisch der feinen Pulver wird ein Granulat mit einer Teilchengröße von größer als 0,3 mm hergestellt. Als CaO-Quelle wird feinpulverisierter Kalkstein CaC03 mit einer Teilchengröße von kleiner als 0,3 mm verwendet. Die Stoffe werden mit Wasser und einem Bindemittel vermischt, geknetet und feucht zu einem Granulat der gewünschten Teilchengröße granuliert. Das Granulat wird anschließend in einem heißem Luftstrom von 120 bis 1800c getrocknet. Die Granulierung kann beispielsweise mit einem Extruder oder durch Pelletisieren mit einem Scheiben-Pelletisierer durchgeführt werden.
  • Die Pellets enthalten Kohlendioxid und Kristallwasser, was eine endotherme Decarbonisierungsreaktion und iJasserstoffaufnahme durch den geschmolzenen Stahl zur Folge haben kann. Deshalb soll die Abtrennung des Kohlendioxids und Wassers in einer nachfolgenden Brennstufe durchgeführt werden. Zum Brennen wird im allgemeinen ein Drehrohrofen einer Temperatur von 800 bis 13000c verwendet. Zur wirksamen Abtrennung des Kohlendioxids wird als untere Temperaturgrenze 800°C bestimmt, während die obere Grenze bei 13000C liegt, um ein Anwachsen der Teilchen sowie ihr Ankleben an die Ofenwand zu vermeiden. Die Erhitzungstemperatur sowie die Brenndauer im Ofen wird praktischerfeise aufgrund des Brennstoffverbrauchs und der Geschwindigkeit der Abtrennung des Kohlendioxids und Wassers gewählt.
  • Soll das Brennen bei niedrigeren Temperaturen durchgeführt werden, wird -ein -Bindemittel benötigt, wie ein Bindemittel auf Siliciumdioxidbasis, beispielsweise Natriumsilikat, Nethylsilikat oder Kieselsäuresol. Das Brennen bei höheren Temperaturen erfordert kein Bindemittel. Die Menge des verwendeten Bindemittels ist durch den Bereich des SiOz-Gehalts des schlackebildenden Mittels begrenzt. Die maximale Menge des Bindemittels auf Siliciumdioxidbasis beträgt im allgemeinen ungefähr 7 5C, bezogen auf die Stoffe.
  • Im schlackebildenden Mittel vom gebundenen Typ ist die Einheitlichkeit der Teilchenzusammensetzung relativ gering. Die Mikrostruktur des Gefüges besteht dabei aus einem CaO-2CaO#Al2O3-CaF2-2CaO#SiO2-System, wobei der Gehalt an freiem Al203 gering, insbesondere sehr gering bei einem Produkt ist, das bei höheren Temperaturen gebrannt wurde. Die Schmelzgeschwindigkeit dieses schlackebildenden Mittels gleicht ungefähr der des geschmolzenen Typs. Im gebundenen Typ, der bei einer niedrigen Temperatur, wie 800 bis 10000C, gebrannt wurde, werden Kalk, Aluminiumoxid und Flußspat in der ursprünglichen Form des reinen Pulvers gefunden, was jedoch keine Probleme aufwirft.
  • Weiterhin kann im erfindungsgemäßen Verfahren ein schlackebildendes Mittel vom Brikettyp verwendet werden, der durch Pressen in einem Trockenverfahren hergestellt wird. Diesem Typ liegt die gleiche Vorstellung wie bei dem gebundenen Typ zugrunde. Das Verfahren kann dort angewendet werden, wo Vorrichtungen zur Massenproduktion, wie Elektroöfen oder Drehrohröfen, nicht vorhanden sind. Charakteristische Merkmale des Brrketttyps sind seine Eignung zur Einarbeitung von Pulvern aus Calcium- oder Aluminiumlegierungen als Reduktionsmittel und zur Regelung der Teilchengröße des Produkts. Eine geeignete Brikettform sind Würfel der Kantenlänge 5 bis 25 mm.
  • Das Problem der niedrigen Schmelzgeschwindigkeit des Mischpulvertyps kann nicht nur durch die Verwendung des geschmolzenen und des gebundenen Typs, sondern auch durch die Verwendung des exothermen Typs des schlackebildenden Mittels gelöst werden.
  • Dieser exotherme Typ wird nachstehend beschrieben.
  • Beim Erhitzen eines Gemisches von metallischem Aluminium (Al) und Eisenoxid, wie Eisenerz (Fe203), auf hohe Temperaturen, kommt es zu einer exothermen Reaktion, der Thermit-Reaktion Es entstehen bei dieser Reaktion metallisches Eisen und Aluminiumoxid. Das schlackebildende Mittel vom exothermen Typ macht sich diese Umsetzung zunutze. Es besteht aus dem Mischpulvertyp und dem exothermen Mittel, das getrennt durch Pelletisieren des Gemisches von Aluminiumpulver und Eisenerzpulver hergestellt wird. Dabei wird leicht die zum Start der Thermitreaktion erforderliche Wärme gebildet, wenn es mit geschmolzenem Stahl in Berührung kommt. Das Pelletisieren des exothermen Mittels kann entweder in einem Naßverfahren, wie es zur Herstellung des gebundenen Typs verwendet wurde, bei dem das Gemisch in feuchtem Zustand extrudiert-oder pelletisiert und anschließend getrocknet wurde, oder nach einem Trockenverfahren mit einer Brikettiermaschine durchgeführt werden. Dabei werden das schlackebildende Mittel und das exotherme Mittel zusammen im erfindungsgemäßen Verfahren zur Entschwefelung verwendet. Der Grund, warum das exotherme Mittel getrennt angesetzt wird, ist der, daß die Thermit-Reaktion unvollständig abläuft, wenn Aluminium und Eisenerz einfach mit den Stoffen des schlackebildenden Mittels, wie gebranntem Kalk, Aluminiumoxid und Flußspat, vermischt werden. Eine unvollständige Thermit-Reaktion wirkt sich nachteilig auf die Entschwefelung aus, was auf das Eisenerz zurückzuführen ist, das in der Schlacke als FeO zurückbleibt.
  • Die Zusammensetzung des exothermen Mittels beträgt 24 bis 29 % metallisches Aluminium und 76 bis 71 X Eisenerz. Zur vollständigen Umsetzung sollen diese Stoffe als feine Pulver mit einer Korngröße von kleiner 0,3 mm verwendet und innig vermischt werden. Die vorgenannte Zusammensetzung des exothermen Mittels sichert einen Rückstand von metallischem Aluminium nach vollständigem Ablauf der Thermit-Reaktion, um die Reduktionsfähigkeit der Schlacke beizubehalten. Der exotherme Typ des schlakkebildenden Mittels besteht aus 15 bis 35 % des exothermen Mittels, Rest Mischpulvertyp. Der Aluminiumoxidgehalt im Misch- j pulvertyp soll vorher entsprechend der Aluminiumoxidmenge, die durch die Thermit-Reaktion hergestellt wird, vermindert werden, so daß die Zusammensetzung der entstandenen Schlacke nach dem vollständigen Schmelzen des exothermen schlackebildenden Mittels in den vorbestimmten Bereich fällt. Dieser exotherme Typ hat folgende Eigenschaften: (a) hohe Schmelzgeschwindigkeit (vgl. Figur 1) Das bei der Thermit-Reaktion gebildete Aluminiumoxid liegt bei hohen Temperaturen und im geschmolzenen Zustand vor.
  • Deshalb ist seine Auflösungsgeschwindigkeit in der Schlacke bemerkenswert höher als die von festem Aluminiumoxid.
  • (b) Temperaturausgleich Wegen der von dem schlackebildenden Mittel erzeugten Wärme kann die Wärmemenge vermindert werden, die vom geschmolzenen Stahl zur Bildung der Schlacke aufgebracht werden muß.
  • Erfahrungsgemäß entspricht die für die Schlackenbildung aufzubringende Wärme einem Temperaturabfall des geschmolzenen Stahls von 15 bis 200C, wenn der Mischpulvertyp oder der geschmolzene Typ in einer Menge von 1 Gewichtsprozent, bezogen auf den geschmolzenen Stahl, zugegeben wird, während der exotherme Typ mit einem Gehalt von 20 bis 25 $ des exothermen Mittels den Temperaturabfall auf die Hälfte oder weniger, beispielsweise 5 bis 100C, vermindert.
  • Dde Menge des einzusetzenden exothermen Mittels wird dabei hauptsächlich eher zur Verbesserung der Schmelzgeschwindigkeit des schlackebildenden Mittels als zum Temperaturausgleich gewählt. Nach Figur 1 hat das exotherme schlackebildende Mittel mit einem Gehalt von 15 5' oder mehr nahezu die gleiche Schmelzgeschwindigkeit als der gebundene Typ oder geschmolzene Typ. Die Herstellungskosten dieses Typs liegen niedriger als die des geschmolzenen oder gebundenen Typs, wobei die schlacebildende Eigenschaft dem geschmolzenen Typ gleicht. Zusätzlich hat die Erfindung folgende Vorteile: (a) Das erfindungsgemäße Verfahren kann ohne besondere Vorrichtungen ähnlich wie ein üblicher Zusatz von Ferrolegierungen, die die Zusammensetzung steuern, durchgeführt werden; (b) das schlackebildende Mittel der Zusammensetzung, die vom Endschwefelgehalt des Stahls beim Frischen im Thomasofen bestimmt wird, kann schnell zugegeben werden. Die Schlakkenbildungsgeschwindigkeit kann durch Wahl des Herstellungsverfahrens des schlackebildenden Mittels gewählt werden.
  • (c) Die Entschwefelung ist billig.
  • Eine Schlacke auf dem geschmolzenen Stahl im reduktiven Zustand hat nicht nur eine wirksame Entschwefelung, sondern auch eine Stabilisierung der Desoxidation sowie eine bessere und stabile Ausnutzung von Ferro-Legierungen zur Folge. Die reduktive Schlacke ist bevorzugt, insbesondere, wenn ein instabiles Metall, wie Aluminium oder Titan, zum Stahl gegeben wird, da die Schlacke des Thomasofens, selbst wenn sie in die Abstichpfanne eingeschleppt wird, durch das schlackebildende Mittel verdünnt wird. Dadurch wird der Gehalt an FeO und MnO in der Schlacke vermindert und der durch Oxidation entstehende Verlust an legiertem Metall unterdrückt. Da P205 in der Schlacke des Thomasofens ebenfalls verdünnt werden kann, kann am Ende des Frischens im Ofen ein niedriger Phosphorgehalt erhalten werden, was den Erhalt eines Gußstücks mit einem besonders niedrigen Phosphorgehalt zur Folge hat.
  • Wenn eine vollständige Entschwefelung angestrebt wird, insbesondere wenn ein Stahl mit besonders niedrigem Schwefelgehalt hergestellt werden soll, kann im erfindungsgemäßen Verfahren der Stahl durch Inertgas bewegt werden, was durch Anlegen von vermindertem Druck am geschmolzenen Stahl und der Schlacke und anschließendes Einblasen eines Inertgases erreicht wird. Nach dem Entschwefeln in der Stufe des Stahlabstichs und ohne Entfernen der entstandenen geschmolzenen Schlacke des schlackebildenden Mittels in der Pfanne wird der Inhalt der Pfanne verringertem Druck ausgesetzt. Dabei wird die Pfanne in einem Vakuumkessel, der mit Evakuiervorrichtungen ausgerüstet ist, untergebracht, oder mit einem Deckel verschlossen, der mit Evakuiervorrichtungen verbunden ist. Anschließend wird mit den Vorrichtungen der Druck vermindert. Gleichzeitig wird ein Inertgas, wie Argon, durch einen porösen Stopfen in der Pfanne oder eine eingetauchte Lanze zur Förderung des Mischens und Bertihrens des geschmolzenen Stahls mit der geschmolzenen Schlacke eingeblasen. Diese Behandlung wird solange wie nötig durchgeführt. Die Behandlungszeit ist jedoch durch den Temperaturab- z fall auf die Gießtemperatur des Stahls begrenzt, wenn nicht besondere Erhitzungsvorrichtungen vorhanden sind.:Unter vermindertem Druck werden Wasser und Kohlendioxid in der Schlacke in kleinen Anteilen ausgeschieden, wobei die Blasen der Schlackenschicht selbst ein starkes Aufwallen bewirken. Der statische Druck des Inertgases, das in den geschmolzenen Stahl eingeblasen wird, sinkt ab, wenn es sich der Oberfläche des geschmolzenen Stahls nähert und erreicht in der Nähe der Oberfläche den Grad des verminderten Drucks. Deshalb expandieren die Blasen des Inertgases rasch, wenn sie sich nach oben bewegen und Beschleunigen das Aufwallen und die Berührung des geschmolzenen Stahls mit der geschmolzenen Schlacke. Der FeO-Gehalt in der Schlacke kann auch wegen seiner Reduktion, die durch das Aufwallen gefördert wird, auf 0,1 Xo vermindert werden, so daß die Entschwefelung erheblich verbessert wird. Beispielsweise kann bei einem geschmolzenen Stahl mit einem Schwefelgehalt von 0,015 bis 0,020 ß am Ende des Frischens im Thomasofen und bei einem schlackebildenden Mittel von 25 kg/Tonne Stahl der Schwefelgehalt auf 0,003 5' durch Anwendung der vorgenannten Vakuumbehandlung im erfindungsgemäßen Verfahren vermindert werden.
  • Die zweite Stufe der Entschwefelungsbehandlung unter vermindertem Druck kann unmittelbar nach Beginn der Vakuumbehandlung folgen. Es kann ein Stahl von besonders niedrigem Schwefelgehalt durch kurze Entschwefelungsbehandlung wegen des Gesamteffekts der vorhergehenden Entschwefelung während der. Stufe des Abstechens und der nachfolgenden Entschwefelung während der Vakuumbehandlung hergestellt werden. Weiterhin ist es mit dieser Methode möglich, eine stabile Abtrennung von Wasserstoff und Desoxydation zu fördern, die für die Herstellung von Stählen hoher Qualität erforderlich sind.
  • Die Beispiele erläutern die Erfindung. Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht, soweit nicht anders angegeben.
  • Beispiel 1 In diesem Beispiel werden die Ergebnisse der Entschwefelung bei der Abstichstufe eines geschmolzenen Stahls gezeigt, der durch Zugabe eines schlackebildenden Mittels in verschiedenen Mengen im Bereich von 5 bis 25 kg/Tonne Stahl zu 70 bis 94 Tonnen geschmolzenem Stahl aus einem 70 Tonnen fassenden Thomasofen hergestellt wurde.
  • Als schlackebildendes Mittel wird der geschmolzene Typ aus gebranntem Kalk, Aluminiumoxid und Flußspat verwendet. Die Teilchengröße liegt in einem Bereich von 0,3 bis 5,65 mm. Es hat folgende Zusammensetzung: CaO 61.0 Al2O3 22.3% CaF2 11.4% MgO 3.2% SiO2 l.5% FeO 0.4 Die herzustellenden Stahlsorten sind Aluminium-beruhigte Stähle mit einem Kohlenstoffgehalt von höchstens 0,47 .
  • Der zur Herstellung von Stählen mit besonders niedrigem Schwefelgehalt eingesetzte Stahl, wird vorher wie Roheisen, beispielsweise durch Durchblasen von Stickstoff, entschwefelt. Dabei wird ein mittlerer Schwefelgehalt am Ende des Frischens im Konverter von ungefähr 0,015 /o erhalten. Die Temperaturen am Ende der Behandlung im momasofen, das heißt die Abstichtemperaturen des geschmolzenen Stahls, werden so geregelt, daß sie jeweils bei jeder Zugabe von 10 kg/Tonne Stahl des schlackebildenden Mittels um 200C ansteigen.
  • Wird das schlackebildende Mittel in einer kleineren Menge, z.
  • B. 10 kg/Tonne Stahl oder weniger zugegeben, wird es zu Beginn der Abstichstufe (innerhalb von 30 Sekunden bis 1 Minute) in die Pfanne eingebracht. Wenn die Menge größer ist, beispielsweise mehr als 10 kg/Tonne Stahl, wird es vorher in die Pfanne eingebracht und, wenn nötig, vorher mit einem Brenner erhitzt.
  • Der Abstich, der 3 bis 8 Minuten dauert, wird gewöhnlich ohne Zugabe des schlackebildenden Mittels durchgeführt. Es werden übliche Ferrolegierungen und das desoxydierende Aluminium zum geschmolzenen Stahl zugegeben.
  • Die Ergebnisse sind in Figur 2 gezeigt, die die Beziehung zwischen dem Schwefelgehalt der eingesetzten Stähle am Endpunkt des Sauerstoffblasens im Ofen und denen der Produktstähle erläutert. Die zwei Gruppen der schraffierten Flachen entsprechen den Untersuchungen an Stählen mit niedrigem Schwefelge-.
  • halt (Schwefelgehalt in den Produkten von 0,010 bis 0,015 Sb) und den Untersuchungen an Stählen mit besonders niedrigem Schwefelgehalt (Schwefelgehalt kleiner als 0,010 %). Die Entschwefelungsbehandlung weist eine hohe Reproduzierbarkeit auf.
  • Beispiel 2 Dieses Beispiel zeigt eine völlige Entschwefelung, wobei ein Stahl von besonders niedrigem Schwefelgehalt durch Kombination der Entschwefelung bei der Abstichstufe und der weiteren Entschwefelung unter vermindertem Druck mit gesteigertem Aufwallen durch Einblasen von Argon durch den Boden der Pfanne hergestellt wird.
  • Als schlackebildendes Mittel wird der exotherme Typ in einer Menge von 25 kg/Tonne Stahl der folgenden Zusammensetzung verwendet: gebrannter Kalk 57,0 , Aluminiumoxid 9,5% Flußspat 11,8,' exothermes Mittel 21,7 %.
  • Mehr als 90 % des Mittels haben eine Teilchengröße im Bereich von 0,5 bis 10 mm.
  • Vor der Vakuumbehandlung werden 1,0 kg/Tonne Stahl Ca-Si-Legierungspulver und 0,7 kg/Tonne Stahl metallisches Aluminiumpulver zugegeben. Die Fließgeschwindigkeit des während der Vakuumbehandlung eingeleiteten Argons beträgt bei 55 Tonnen geschmolzenem Stahl 100 Normalliter/min. Der Druck beträgt 190 Torr. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt. Tabelle Gehalt an Temperatur, C Si Mn P S Al O °C@ nach dem Frischen 0,07 #0,01 0,21 0,019 0,016 - 0,0361 1730 im Konverter bei der Abstichstufe 0,08 0,26 0,74 0,019 0,006 0,012 0,0061 1670 nach Vakuumbehandlung 0,08 0,31 0,75 0,019 0,003 0,040 0,0022 1590

Claims (10)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Verfahren zum Entschwefeln von geschmolzenem Stahl, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß man geschmolzenen Stahl in einer Pfanne mit einem höchstens 10 °' MgO, 7 SiO2, 3 % FeO und 0,2 % P205 als Verunreinigungen enthaltenden schlackebildenden Mittel in körniger Form aus 45 bis 70 ' CaO, 10 bis 30 5 Al2O3 und 3 bis 14 % CaF2 einer Korngröße von 0,3 bis 25 mm in einer Menge von 0,2 bis 4,0 Gewichtsprozent, bezogen auf den geschmolzenen Stahl, in Berührung bringt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man wenigstens einen Teil des schlackebildenden Mittels vor dem Eingießen des geschmolzenen Stahls in die Pfanne einträgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das schlackebildende Mittel zu Beginn des Eingießens des geschmolzenen Stahls der Pfanne zusetzt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als CaO-Quelle gebrannten Kalk, als A1203-Quelle elektrisch geschmolzenes Aluminiumoxid oder Bauxit und als CaF2-Quelle für das schlackebildende Mittel Flußspat verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein schlackebildendes Mittel vom Mischpulvertyp venrendet, das durch Zermahlen und Klassieren der Ausgangsstoffe zu Korngrößen von 0,3 bis 25 mm sowie Vermischen zu einer Zusammensetzung von 45 bis 70 % CaO, 10 bis 30 % A1203 und 3 bis 14 5' CaF2 hergestellt worden ist.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein schlackebildendes Mittel vom geschmolzenen Typ verwendet, das durch Schmelzen der Ausgangsstoffe in einem Gemisch der Zusammensetzung von 45 bis 70 SQ CaO, 10 bis 30 % A1203 und 3 bis 14 o/ CaF2 in einem Lichtbogenofen sowie Vermahlen und Klassieren des geschmolzenen Gemischs nach dem Abkühlen zu einem Granulat der Korngröße von 0,3 bis 25 mm Durchmeser hergestellt worden ist.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein schlackebildendes Mittel vom Brikettyp verwendet, das durch Mahlen und Klassieren der Ausgangsstoffe zu einem feinen Pulver, Vermischen der Ausgangsstoffe zu einer Zusammensetzung von 45 bis 70 % CaO, 10 bis 30 5' Al2O3 und 3 bis 14 % CaF2 und Pressen des Gemischs in Brikettform der Größe von 0,3 bis 25 mm hergestellt worden ist.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein exothermes Mittel in Granulatform aus 24 bis 29 ß metall schem Aluminium und 76 bis 71 So Eisenerz der Korngröße 0,3 bis 25 mm, das durch Vermischen der pulverisierten Stoffe hergestellt worden ist, zusammen mit dem schlackebildenden Mittel in einer Menge von 5 bis 35 , bezogen auf das schlackebildende Mittel, wobei die A1203-Menge im schlackebildenden Mittel entsprechend der Menge des bei der Thermit-Reaktion des exothermen Mittels entstandenen Al203 verringert wird,wenigstens zum teilweisen Ausgleich des Temperaturabfalls des eingegossenen geschmolzenen Stahls vervrendet.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man wenigstens 0,4 % Aluminium oder 0,3 Só Calcium, bezogen auf den eingegossenen geschmolzenen Stahl, in Form einer körnigen Calciumlegieruiig, metallischem Aluminium oder einer Aluminiumlegierung zusammen mit dem schlackebildenden Mittel zum geschmolzenen Stahl in der Pfanne zur Erhaltung der Reduktionseigenschaft der entstandenen Schlacke zugibt.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Stahl nach der Entschwefelungsbehandlung entgast und anschließend durch Anlegen von vermindertem Druck an den geschmolzenen Stahl von 100 Torr oder weniger und Einführen von Inertgas durch einen porösen feuerfesten Stopfen am Boden der Pfanne zum innigen Rühren des gescknolzenen Stahls und der Schlacke nochmals entschwefelt.
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