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BESCHREIBUNG Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Raffinieren
oder Feinmahlen von lignozellulosehaltigem Gut, die aus einer Scheibenfeinmühle
mit wenigstens einer umlaufenden und wenigstens einer nichtumlaufenden Mahl scheibe
besteht, wobei die umlaufende Scheibe auf einer beidseitig des Mahlscheibengehäuses
gelagerten, durchlaufenden Welle festsitzt, sowie aus Schraubengliedern zur Einspeisung
des Guts durch eine Uffnung in der nichtumlaufenden Mahl scheibe bzw. jeder von
zwei nichtumlaufenden Mahlscheiben.
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Bei bekannten Mahl geräten der vorbeschriebenen Bauart ist das Schraubenglied
für die Einspeisung des Mahl guts gewöhnlich als eine gleichmittig um die Welle
der umlaufenden Mahlscheibe angebrachte Schraube ausgeführt, der das Mahlgut über
einen oder mehrere Kanäle oder Fallrohre zugeführt wird. Das Schraubenglied ist
auch mit einer eigenen Antriebsvorrichtung versehen, weil die Schraube mit einer
erheblich geringeren Drehzahl als die umlaufende Mahl scheibe, beispielsweise in
der Grössenordnung eines Zehntels der Drehzahl der Mahlscheibe oder noch niedriger,
angetrieben wird. Diese bekannte Bauart bedingt einen verwickelten Aufbau des Mahl
geräts und des Antriebs für Schraubenglied und Mahl scheibe, insbesondere wenn die
Mahlscheibe und ihre Welle oft achsial verstellbar sind, um eine Änderung der Weite
des Mahlspalts zwischen der umlaufenden und der nichtumlaufenden Mahischeibe zu
ermöglichen. Bei etwaigen Schäden an der Einspeiseeinrichtung muss gegebenenfalls
das ganze Mahl gerät zwecks Ausbesserung und Ersetzung von Teilen des Schraubenförderers
auseinander genommen werden.
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Bei beispielsweise der Vermahlung von Holzhackspänen in einer oder
mehreren Stufen im Mahl gerät verläuft der Vermahlungsvorgang nunmehr ion der Regel
unter solchen Bedingungen dass eine starke Erzeugung von Dampf eintritt, weil nur
ein Teil der zugeführten Energie für die eigentliche Zerfaserungsarbeit in Anspruch
genommen wird. Dies wiederum schafft Strömungsverhältnisse in dem Mahl gerät, die
den idealen Mahlverlauf stören.
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Somit erschwert der entstandende Dampfdruck u.a. die Einspeisung
der Hackspäne, wenn der Dampf durch denselben Einlass ausströmen muss, durch den
die Hackspäne eingespeist werden, und bei der oben kurz beschriebenen Bauart, bei
der das Mahlgut in das Mahl gerät mit Hilfe einer Förderschraube durch eine Einlassöffnung
der Mahl scheibe oder Mahl scheiben eingeführt wird, entstehen bei erhöhtem Energiezusatz
bei der Vermahlung oft so hohe Dampfgeschwindigkeiten, dass die Einspeisung des
Guts sogar unmöglich gemacht wird.
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Um diese letztgenannte Schwierigkeit auszuräumen, sind verschiedene
Massnahmen vorgeschlagen worden. Beispielsweise ist es durch DE-PS 2 622 487 bekannt,
bei einem Mahlgerät mit zentraler Einspeiseschraube für das Mahlgut einen mit dieser
Schraube gleichmittigen Kanal zum Wegleiten von Dampf von der Mitte der Mahl scheiben
vorzusehen. Eine derartige Einrichtung macht jedoch den Aufbau des Mahl geräts noch
verwickelter und bringt auch Dichtungsprobleme und ähnliche Schwierigkeiten mit
sich.
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Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung
der eingangs angegebenen Art, die in einfacher und wirksamer Weise die Schwierigkeiten
für eine störungsfreie Einspeisung von Mahlgut in eine Scheibenfeinmühle löst, wobei
gleichzeitig der erzeugte Dampf aus der Mahlzone weggeleitet werden kann, ohne die
Einspeisung des Mahlguts zu stören. Dies wird gemäss der Erfindung im wesentlichen
dadurch erzielt, dass die Schraubenglieder mindestens einen Schraubenförderer umfassen,
der in der Uffnung in der nichtumlaufenden Mahlscheibe bzw. jeder von zwei nichtumlaufenden
Mahlscheiben oberhalb, seitlich neben oder unterhalb der Welle angebracht ist und
dessen Einspeiseende in der nichtumlaufenden Scheibe aussermittig zu der Welle der
umlaufenden Scheibe oder Scheiben mündet.
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Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt die
Vorrichtung einen gesondert vorgesehenen Kanal für bei der Feinvermahlung erzeugtem
Dampf, wobei dieser Kanal in einem oberen Teil der die Welle umgebenden Uffnung
ausgeformt ist. Baulich und betrieblich besonders vorteilhaft ist hierbei die Ausgestaltung
der Vorrichtung mit zwei von einander ge-
trennten lotrechten Schächten,
die an die Uffnung in der nichtumlaufenden Mahlscheibe für Einspeisung des Guts
zu dem Schraubenförderer oder den Schraubenförderern und für Wegleitung des bei
der Vermahlung erzeugten Dampfes von den Mahl scheiben angeschlossen sind. Alternativ
kan die Vorrichtung einen lotrechten Kanal zum aufwärts gerichteten Wegleiten von
beimMahlvorgang erzeugten Dampf aufweisen sowie eine oder mehrere Querschrauben,
die in derselben Wellenhöhe wie die der Schraubenförderer mit ihren Wellen in einem
Winkel, vor-0 zugsweise von 90 , zu diesen für seitliche Zuführung des Mahlguts
zu dem Schraubenförderer bzw. den Schraubenförderern angebracht sind. Zur störungsfreien
Zuführung des Mahl guts ist es auch zweckdienlich, dass in der Vorrichtung ein oder
mehrere Schraubenförderer unter oder seitlich neben der Welle sowie Führungselemente
zum Sichern der Gutzufuhr zu den Schraubenförderern vorgesehen sind.
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In anderen Fällen kann es z.B. bei beschränkter Bodenfläche zur Aufstellung
der Vorrichtung vorteilhaft sein, dass der Schraubenförderer bzw. die Schraubenförderer
mit ihren längsverlaufenden Wellen parallel zu der durchgehenden Welle der Scheibenfeinmühle
angeordnet sind.
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Weitere Vorteile der Erfindung und durch sie ermöglichte Verbesserungen
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die zugehörigen
Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele der Vorrichtung gemäss der Erfindung veranschaulichen.
Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine gemäss der Erfindung ausgeführte
Scheibenfeinmühle, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in der Fig. 1, Fig.
3 einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform der Vorrichtung gemäss der
Erfindung, Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in der Fig. 3.
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Das in der Fig. 1 gezeigte Mahl gerät der Scheibenfeinmühlebauart
ist generell mit 10 bezeichnet und enthält
zwei zueinander umlaufende
Mahl scheiben, von denen beispielsweise die Mahl scheibe 12 nichtumlaufend ist und
die Mahlscheibe 14 mittels einer durchgehenden Welle 13 in Lagern 16 beidseitig
des Mahl geräts drehbar gelagert ist und durch eine nicht gezeigte, an einen Antriebsflansch
18 angeschlossene Antriebseinrichtung im Umlauf versetzt wird. Die umlaufende Mahl
scheibe 14 kann auch in an sich bekannter Weise achsial verstellbar sein. Die Mahl
scheiben 12, 14 haben einander zugekehrte Mahl flächen 20, 22, die zwischen sich
einen Mahl spalt bilden, in dem das Mahlgut behandelt wird.
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Das Ausgangsgut, das beispielsweise aus Holz in zerteilter Form,
wie Spänen oder Schnitzeln, bestehen kann, wird mittels einer Einspeisevorrichtung
24 in der Form einer Förderschraube oder -schnecke in einen Vorwärmer 26 eingespeist
und wird von einer Schraube oder Schnecke 28 zur einem Schacht oder Fallrohr 30
weitergefördert. In letzterem fällt es in die Einspeiseeinrichtung des Mahl geräts
hinab, der ihrerseits die Form wenigstens einer Förderschraube oder -schnecke 32
hat.
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Diese Schraube oder Schrauben 32 sind gemäss der Erfindung in der
Uffnung 34 in der nichtumlaufenden Mahlscheibe 12 seitlich neben der Welle 13 der
umlaufenden Mahl scheibe 14 angebracht und ihre Ausspeiseöffnung in die Mahl zone
mündet aussermittig zur Welle 13. Die Schraube oder Schrauben 32 sind somit auf
einer eigenen Welle 40 mit Hilfe von Lagern 42 seitlich neben der Welle 13 der umlaufenden
Mahlscheibe 14 gelagert.
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Selbstverständlich sind sowohl die Mahl scheiben 12, 14 wie auch die
Förderschraube oder Förderschrauben 32 von einem Mahlgehäuse umgeben, das jedoch
deutlichkeitshalber in den Zeichnungsfiguren 1 und 2 weggelassen ist.
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Bei der.in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsform sind somit
zwei Einspeise-oder Förderschrauben 32 vorgesehen, die in den unteren Teil der Uffnung
34 in der nichtumlaufenden Mahl scheibe 12 münden. Durch diese Ausgestaltung wird
der obere Teil der Uffnung 34, wie aus der Fig. 1 ersichtlich, frei für das Aufströmen
des Dampfs aus der Mahlzone heraus, und der bei der Vermahlungsvorgang erzeugten
tiberschuss-
dampf kann somit durch diesen Teil der Uffnung 34 ausströmen
und weiter rückwärts durch einen gesonderten Kanal 36 zu dem Vorwärmer 26 entweichen,
wo er in an sich bekannter Weise zur Vorwärmung der in das Gerät eintretenden Späne
oder Schnitzel verwendet wird. Der Teil des Oberschussdampfs, der nicht zur Vorwärmung
dient, wird durch einen Dampfauslass 38 weggeleitet.
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Der Kanal 36 ist von dem Fallrohr 30, durch das die Späne oder Schnitzel
zugeführt werden, durch eine Zwischenwand 33 getrennt, die zugleich eine Trennwand
in dem oberen Teil des Kanals 36 bildet. Um sicherzustellen, dass das zugeführte
Mahlgut unbehindert zu den Schrauben 32 gelangt, sind diese, wie gezeigt, zweckmässig
in dem Boden des Schachts oder Fallrohrs 30 vorgesehen, und ferner ist zwischen
den Schrauben 32 ein Führungsblech 44 angebracht, das verhindern soll, dass Mahlgut
zwischen den Schrauben 32 liegen bleibt. Selbstverständlich können die Schrauben
auch in anderen Lage im Verhältnis zu der Welle 13 angeordnet sein, beispielsweise
in derselben Höhe wie die Welle 13 und beidseitig von dieser. Ebenso können die
Schrauben 32 mit ihren Längsachsen in einem Winkel zur Mittlinie der Welle 13 stehen,
derart, dass nur das neben der Mahl zone wirkende Ende dieser Schrauben in die Uffnung
34 mündet, während die Aussenenden dieser Schrauben weiter entfernt neben der Welle
13 liegen. In letzterem Fall können die Einspeise- oder Förderschrauben 32 mit Gefälle
zur Einspeiseöffnung 34 angeordnet sein, um eine weitere Sicherheit für ungestörte
Zuführung des Mahl guts zu der Mahl zone zu erbieten.
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In den Fig. 3 und 4 ist eine andere Ausführungsform für die Mahlvorrichtung
gemäss der Erfindung veranschaulicht.
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Hierbei sind dieselbe Bezugszeichen für solche Teile benutzt worden,
die mit der Ausführungsform gemäss den Fig. 1 und 2 gemeinsam sind. Während bei
der Ausführungsform nach den Fig.
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1 und 2 das Mahlgut durch ein Fallrohr 30 zugeführt wird, dasmit dem
Kanal 36 für den entweichenden Dampf zusammengebaut ist, hat die Ausführungsform
nach den Fig. 3 und 4 nur einen Kanal 50, durch den Dampf aus der Mahl zone durch
die Uffnung 34 austreten kann. Die Zuführung des Mahl guts erfolgt stattdessen durch
eine von der Seite kommende Zuführschnecke 46,
die in einem Winkel
an die Förderschraube 32 angeschlossen ist, die ihrerseits in die Uffnung 34 in
der nichtumlaufenden Mahl scheibe 12 mündet. Das Mahlgut wird aus einem nicht dargestellten
Behälter einem Fallrohr 48 zugeführt, das in den Mantel der Zuführschnecke 46 mündet.
Von dort wird das Mahlgut somit in die Förderschraube 32 eingespeist. Die Zuführschnecke
46 kann dabei in beliebigem Winkel zur Förderschraube 32 angeordnet sein und auch
eine Schräglage zu ihr einnehmen.
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Bei der in den Fig. 3 und 4 veranschaulichten Ausführungsform ist
nur eine Förderschraube 32 vorgesehen, aber eine Ausführung, die der nach Fig. 1
ähnelt, kann selbstverständlich auch hier vorgesehen sein, und desgleichen kann
die Lage der Förderschraube 32 zur Welle 13 in derselben Weise abgewandelt sein.
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Es leuchtet ein, dass die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen
nur Beispiele für die Verwirklichung der Erfindung darstellen, und dass diese in
mannigfacher Weise abgewandelt werden kann. Wie schon erwähnt, können die Förderschraube
oder -schrauben verschiedenartig um die Welle 13 des Mahl geräts herum angeordnet
sein, und somit zu dieser verschiedene Winkel und Schrägstellungen einnehmen. Das
Mahlgerät kann auch mehrere nichtumlaufende oder ortsfeste und umlaufende und verschiebbare
Mahlscheiben in beliebiger Anordnung umfassen, beispielsweise eine umlaufende Mahlscheibe,
die mit beidseitig von ihr vorgesehenen, nichtumlaufenden Mahlscheiben zusammenarbeitet.
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Zusammenfassung