DE3045488C2 - - Google Patents
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K38/00—Medicinal preparations containing peptides
- A61K38/16—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
- A61K38/43—Enzymes; Proenzymes; Derivatives thereof
- A61K38/46—Hydrolases (3)
- A61K38/48—Hydrolases (3) acting on peptide bonds (3.4)
- A61K38/482—Serine endopeptidases (3.4.21)
- A61K38/4853—Kallikrein (3.4.21.34 or 3.4.21.35)
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K9/00—Medicinal preparations characterised by special physical form
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von stabilisierten kallikreinhaltigen Tabletten aus
Kallikrein-Zucker- oder Kallikrein-Zuckeralkohol-
oder Kallikrein-Aminosäure-Mischungen.
Es ist bekannt, daß die Stabilität von Enzymen in
pharmazeutischen Darreichungsformen von zahlreichen
galenischen und technologischen Faktoren negativ
beeinflußt werden kann. Dadurch wird die Langzeithaltbarkeit
dieser Arzneiformen mitunter stark eingeschränkt.
So ist z. B. bekannt, daß Kallikrein temperatur- und
feuchtigkeitsempfindlich ist. Es müssen deshalb bei
der Formulierung pharmazeutischer kallikreinhaltiger
Zubereitungen verfahrenstechnische Vorkehrungen getroffen
werden, um einen Aktivitätsverlust schon
während der Herstellung auf ein Minimum zu beschränken.
Ebenso müssen bei der Auswahl der Hilfsstoffe besondere
galenische Gesichtspunkte berücksichtigt werden mit
dem Ziel, die enzymatische Aktivität des Kallikreins
in den Tabletten während eines langen Zeitraumes aufrechtzuerhalten.
Es wurde nun gefunden, daß sich stabilisierte kallikreinhaltige
Tabletten herstellen lassen, wenn man
Mischungen aus Kallikrein, Zucker, Zuckeralkoholen
oder Aminosäuren, die in Wasser oder in einem Wasser-
Lösungsmittel-Gemisch, gegebenenfalls unter Puffer-
Zusatz aufgelöst und anschließend gefrier- oder
sprühgetrocknet werden, mit granulierten pharmazeutischen
Hilfsstoffen, deren Wassergehalt höchstens
2,5 Gew.-% beträgt, vereinigt und anschließend
tablettiert.
Als Hilfsstoffe werden Füllstoffe, Binde-, Schmier-
und Formtrennmittel sowie Puffersubstanz und Stabilisatoren
verwendet.
Der Zucker oder der Zuckeralkohol bzw. die Aminosäure
liegt in den Kallikrein-Ausgangsmischungen in einer
wesentlich höheren Konzentration als das Kallikrein
vor. Bevorzugt enthalten die Mischungen 80 bis
99,8 Gew.-% Zucker, Zuckeralkohol oder Aminosäure und
0,2 bis 20 Gew.-% Kallikrein.
Zucker bzw. Zuckeralkohole wie Saccharose und Mannit
und Aminosäuren wie Lysin eignen sich besonders gut
zur Herstellung der Kallikrein-Ausgangsmischungen.
Das Mengenverhältnis von Zucker bzw. Zuckeralkohol
oder Aminosäuren zu Kallikrein liegt bevorzugt
zwischen 15 bis 25 KE pro mg Mischung. Als Zucker
besonders bevorzugt wird jedoch Lactose, insbesondere
in Konzentrationen von 85 bis 99 Gew.-% Lactose,
bezogen auf das Kallikrein.
Das gefrier- oder sprühgetrocknete Produkt wird gesiebt
und kann aufgrund des hohen Verdünnungsgrades
leicht zu Tabletten weiterverarbeitet werden.
Speziell durch den Einsatz von Lactose wird die
enzymatische Aktivität des Kallikreins über einen
langen Zeitraum stabilisiert. Der Gehaltsabfall
in den Tabletten ist um den Faktor 10 besser im Vergleich
zum reinen Kallikrein bei Lagerung unter
vergleichbaren Bedingungen.
Insbesondere die Stabilität der Kallikrein-Milchzucker-
Mischung wird in pharmazeutischen Tabletten
durch das Mengenverhältnis und die Art der übrigen
notwendigen pharmazeutischen Hilfsstoffe beeinflußt.
Dabei kommt der Feuchtigkeit der fertigen Tabletten
eine besondere Bedeutung zu.
Die Kallikrein-Mischung wird zweckmäßigerweise
einer granulierten Placebomischung zugemischt,
die nach einem konventionellen Granulierverfahren
hergestellt werden kann. Als Füllmittel wird vorzugsweise
Puderzucker eingesetzt und zur Erzielung
optimaler galenischer Eigenschaften mit mikrokristalliner
Cellulose und Stärke, insbesondere Maisstärke,
gemisch. Zur Aufrechterhaltung eines geeigneten
pH-Wertes wird zweckmäßigerweise ein Puffer zugesetzt,
der in trockener Form oder in der Granulierflüssigkeit
verarbeitet werden kann. Der Puffer ist vorzugsweise ein
Natriumphosphatpuffer.
Es können jedoch auch andere Puffersubstanzen oder
Puffergemische eingesetzt werden, die einen ähnlichen
pH-Bereich von ca. 6,5-7,5 einstellen. Die Granulierung
dieses Pulvergemisches erfolgt mit Wasser
unter den üblichen Bedingungen in einem Planetenmischer
oder in einem Wirbelschichtgranulator.
Die getrocknete Vormischung mit einem Feuchtigkeitsgehalt
kleiner als 2,5 Gew.-%, vorzugsweise 2,2 Gew.-%
wird gesiebt und mit der Kallikrein-Milchzucker-Mischung,
mikrokristallinen Cellulose und/oder Maisstärke und
Magnesiumstearat gemischt. Die Verpressung dieser
Tablettenmischung erfolgt auf einer Rundlaufpresse. Der
Tablettierungsdruck beeinflußt die enzymatische Aktivität
des Enzyms in der erfindungsgemäßen Formulierung nicht
negativ. Die Tabletten werden unter üblichen Bedingungen
mit Hydroxypropylmethylcellulose in
organischer Lösung oder einem anderen geeigneten
Lack in wäßriger Dispersion magensaftresistent
lackiert.
Bevorzugt werden für die Vormischung folgende Hilfsmittel
eingesetzt.
Füllstoffe bzw. Bindemittel:
Puderzucker
mikrokristalline Cellulose
Stärke, Milchzucker
Polyvinylpyrrolidon
Hydroxypropylmethylcellulose
mikrokristalline Cellulose
Stärke, Milchzucker
Polyvinylpyrrolidon
Hydroxypropylmethylcellulose
Formtrennmittel bzw. Schmiermittel:
Magnesiumstearat
lychierte Pflanzenöle
Stearinsäure
Talkum
lychierte Pflanzenöle
Stearinsäure
Talkum
Puffersubstanzen:
Natriumphosphat
Aluminium-Magnesium-hydroxid-Carbonat
Calciumcarbonat
Trishydroxymethylaminomethan
Aluminium-Magnesium-hydroxid-Carbonat
Calciumcarbonat
Trishydroxymethylaminomethan
Stabilisatoren:
Milchzucker
Mannit
Lysin
Sacclarose
Pextran 11
Polyacrylsäure
Mannit
Lysin
Sacclarose
Pextran 11
Polyacrylsäure
Es wird Kallikrein-Wirkstoff eingesetzt mit einer
enzymatischen Aktivität von 50-1400 KE/mg. Eine
Menge entsprechend der gewünschten Verdünnung wird
in Wasser gelöst (z. B. 17 Mio KE in 1 l Wasser).
Diese Lösung wird mit einer erkalteten wäßrigen
Lösung von ca. 0,8 kg Lactose in 3 l Wasser gemischt.
Die vereinigten Lösungen werden durch ein Membranfilter
steril filtriert, anschließend tiefgefroren und unter
den üblichen Bedingungen in einem Gefriertrockner über
einen Zeitraum von ca. 42 Stunden getrocknet, wobei
die Temperatur des Produktes 14°C nicht übersteigt.
Die Produkttemperatur wird mit einem Thermistor
überwacht und entsprechend geregelt. Nach Beendigung
der Trocknung wird das Produkt durch ein Sieb mit
0,8 mm lichter Maschenweite gesiebt.
54,0 kg Puderzucker werden mit 10,0 kg mikrokristalliner
Cellulose und 8 kg Maisstärke gemischt und gesiebt. Diese
Mischung wird in einem Planetenmischer mit einer Lösung
aus 4,0 kg Natriumphosphat in 6,0 kg Wasser unter den
üblichen Bedingungen 15-30 Minuten bei Raumtemperatur
granuliert. Die angefeuchtete Mischung wird geraspelt
und in einem Wirbelschichttrockner mit einer
Zulufttemperatur von 100°C bis zu einer Produkttemperatur
von 75°C getrocknet. Die getrocknete
Mischung wird gesiebt.
Eine abgewogene Menge der in Beispiel 1 beschriebenen
Kallikrein-Milchzucker-Mischung wird entsprechend
ihrem Gehalt und der notwendigen Dosierung mit
2,3 kg getrockneter Maisstärke und 0,7 kg Magnesiumstearat
homogen gemischt unter den üblichen Bedingungen
und diese Menge mit Milchzucker auf 4,0 kg ergänzt.
Die wirkstoffhaltige Nachmischung wird mit der
granulierten Vormischung vereinigt.
Die Feuchtigkeit dieser Mischung beträgt maximal
2,2 Gew.-%. Die preßfertige Tablettenmischung wird auf
einer Rundlaufpresse zu 80 mg schweren Tabletten
verpreßt.
Die magensaftresistente Lackierung der Tabletten
erfolgt im 150 kg Maßstab mit Hydroxypropylmethylcellulosephthalat
aus organischer Lösung. Während
des kontinuierlichen Lackierprozesses wird ständig
Warmluft von ca. 40°C durch das sich bewegende
Tablettenbett geblasen.
50,0 g Puderzucker werden mit 10,0 kg mikrokristalliner
Cellulose und 8,0 kg Maisstärke gemischt und gesiebt.
Diese Mischung wird in einem Wirbelschichtgranulator
mit einer Lösung aus 4,0 kg Natriumphosphat in 6,0 kg
Wasser über einen Zeitraum von ca. 30 Minuten granuliert.
Die Mischung wird bis zu einer Produkttemperatur von
65-75°C getrocknet und anschließend gesiebt.
Eine abgewogene Menge der in Beispiel 1 beschriebenen
Kallikrein-Milchzucker-Mischung wird entsprechend ihrem
Gehalt und der notwendigen Dosierung mit 2,3 kg Maisstärke
und 0,7 kg Magnesiumstearat homogen gemischt
unter den üblichen Bedingungen und diese Mischung mit
Milchzucker auf 8,0 kg ergänzt. Die Feuchtigkeit dieser
Mischung beträgt maximal 2,2 Gew.-%. Die weiteren Verfahrensschritte
sind analog Beispiel 2.
Der Verlust an enzymatischer Aktivität des Kallikreins
während des Herstellungsprozesses ist in der erfindungsgemäßen
Formulierung und unter den beschriebenen Bedingungen
maximal 5%. Der Aktivitätsverlust beträgt
nach einer Lagerzeit von 3 Jahren nur etwa 5-15%,
bezogen auf den Anfangswert.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung stabilisierter kallikreinhaltiger Tabletten, wobei man
- a) eine Mischung aus Kallikrein, Zucker, Zuckeralkohol oder Aminosäure, die durch Auflösen, gegebenenfalls unter Puffer-Zusatz, in Wasser oder in einem Wasser-Lösungsmittel-Gemisch gefrier- oder sprühtrocknet,
- b) mit einer granulierten Vormischung aus Füllstoffen, Binde-, Schmier- und Formtrennmitteln und Puffersubstanzen vereinigt und diese Mischung tablettiert,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Vormischung b) auf einen Wassergehalt
von höchstens 2,5 Gew.-% einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Vormischung b) auf einen Wassergehalt von unter 2,2 Gew.-% einstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Zucker für
die Kallikrein-Mischung Lactose und als Füllstoffe bzw. Bindemittel für die
Vormischung Stärke, Lactose, mikrokristalline Cellulose, insbesondere
Puderzucker bzw. Polyvinylpyrolidon oder Cellulosederivate einsetzt.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803045488 DE3045488A1 (de) | 1980-12-03 | 1980-12-03 | Verfahren zur herstellung von stabilisierten kallikreinhaltigen tabletten |
JP56189371A JPS57120526A (en) | 1980-12-03 | 1981-11-27 | Medicine containing kallikrein and manufacture |
JP56194344A JPS57120527A (en) | 1980-12-03 | 1981-12-02 | Manufacture of tablets containing stabilized kallikrein |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19803045488 DE3045488A1 (de) | 1980-12-03 | 1980-12-03 | Verfahren zur herstellung von stabilisierten kallikreinhaltigen tabletten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3045488A1 DE3045488A1 (de) | 1982-07-01 |
DE3045488C2 true DE3045488C2 (de) | 1991-11-28 |
Family
ID=6118161
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803045488 Granted DE3045488A1 (de) | 1980-12-03 | 1980-12-03 | Verfahren zur herstellung von stabilisierten kallikreinhaltigen tabletten |
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Country | Link |
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DE (1) | DE3045488A1 (de) |
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JPS60169428A (ja) * | 1984-02-15 | 1985-09-02 | Sanwa Kagaku Kenkyusho:Kk | 安定なカリジノゲナーゼ打錠製剤 |
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1980
- 1980-12-03 DE DE19803045488 patent/DE3045488A1/de active Granted
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- 1981-11-27 JP JP56189371A patent/JPS57120526A/ja active Granted
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